Tätowieren ohne Schmerzen ?

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  • Hallo Zuchtfreunde,


    nachdem das Thema Tätowieren derzeit in einigen anderen Threads wieder sehr aktuell ist, möchte ich hier einen kleinen Erfahrungsbericht zu diesem Thema einstellen.


    Der Vorgang Tätowieren ist in den meisten Fällen für unsere Tiere eine schmerzhafte Erfahrung, auch wenn es von einigen Züchtern anders dargestelt, oder gar negiert wird. Jeder von uns hat miterlebt, wie die Tiere , spätestens wenn die Backen der Zange sich schliessen, zu zappeln beginnen und versuchen, sich aus dieser Zwangslage zu befreien, oft begleitet vom einen oder anderen Schmerzensschrei. Je älter die Jungtiere sind, umso mehr müssen die entstehenden Schmerzen sein. In Anbetracht der fortgeschrittenen Entwicklung der Ohren und da besonders der Ohrdicke eigentlich auch verständlich. Fehltätowierungen oder schlecht lesbare, die dadurch enstehen, sind noch das kleinere Übel.


    Nicht genug damit, die Tiere sitzen anschliessend irgendwie frustriert in ihren Boxen rum, die Ohren hängen zum Teil, die Fresslust ist für 2 -3 Tage eingeschränkt etc. Zusätzlich musste ich mehrmals feststellen, dass unmittelbar im Zusammenhang mit der Tätowierung, vermehrt oder überhaupt erst, Krankheitsymptome auftreten, die meines Erachtens so nicht aufgetreten wären. Besser gesagt, eine Krankheit kommt zum Ausbruch, durch den Stress, dem die Tiere durch den Tätowiervorgang ausgesetzt sind.


    So habe ich es früher mehrmals erlebt, dass z.B. Enteropathien 1 - 2 Tage nach der Tätowierung begonnen haben. Mehrere Forenbeiträge aus der Vergangenheit haben dies bereits bestätigt.


    Um diesen Stress zu minimieren oder gar auszuschliessen, habe ich die Ohren der " Delinquenten " unmittelbar vor dem Zangeneinsatz mit Eisspray ( wird normalerweise bei Sportverletzungen angewendet ) eingesprüht und ca. 10 - 20 Sekunden einwirken lassen. Der Erfolg war doch einigermassen verblüffend. 90% der Tiere nahmen den Vorgang überhaupt nicht mehr wahr, bei den restlichen war die Zappelei ( Schmerzwahrnehmung ) auf ein Minimum reduziert. Die vorher festgestellte Phase der Frustration blieb nach dieser Behandlung aus und bis heute ist mir nach dieser Vorgehensweise kein Tier mehr im zeitlichen Zusammenhang mit der Tätowierung erkrankt.


    Nachdem ich diese Methode bereits im dritten Jahr erfolgreich angewendet habe, möchte ich Euch diese Erfahrung mitteilen.


    Das verwendete Eisspray bekommt man in der Apotheke zum einem Preis von 3 - 4.- €. Das sollte uns das Wohlbefinden unserer Tiere auf jeden Fall wert sein.


    Mit besten Züchtergrüssen aus dem Odenwald


    Hans

  • Hallo.


    Als allererstes, ich bin auch dafür, daß Mensch und Tier unnötiger Schmerz nicht zugefügt werden sollte.


    Aber bevor die Ansicht von Hans unbesehen weitergetragen wird, möchte ich doch ein paar Anmerkungen machen. Wer vorher den Beiträg von Karl Ströbele zum Kastrieren gelesen hat, ist dann schon mal auf das Thema eingestimmt.


    Es ist gar nichts gegen die Verwendung von Eisspray vor dem Tätowieren einzuwenden, doch die Begründungen können so nicht akzeptiert werden. Sicherlich empfindet das Tier bei Verwendung von Eisspray weniger beim zusammendrücken der Zangenbacken. Aber spätestens nach dem Abklingen der Wirkung des Eissprays leiten die Nerven die Empfindungen weiter. Und wegen dem Streß beim Tätowieren den Ausbruch von Enteropathien für möglich zu halten, finde ich sehr weit hergeholt. Bevor sowas in der Öffentlichkeit weiterverbreitet wird, sollte es zwingend abgeklärt werden. Bei mir trauern die Tiere keine ein bis zwei Tage und es ist auch noch nie eine Enteropathie danach aufgetreten. Die meisten Kaninchen bei mir ertragen das überwiegend stoisch und schütteln nur hinterher ein paarmal kräftig die Löffel. Und sicher überbrücken die Endorphine bei Stress auch ein gut Teil der Empfindungen. Die vorgegeben Zeiten für die Tätowierung sollten auch aus diesen Gründen nicht unnötig ausgeweitet werden.


    Zappelnde Kaninchen müssen auch kein Anzeichen für empfundene Schmerzen sein. Bei vielen Haltern zappeln die Kaninchen wie verrückt, wenn sie mal aus dem Gehege herausgehoben werden (also ganz frei von Schmerz!) und manche können ihre Kaninchen gar "nie nicht" in die Hand nehmen (manche schon deshalb, weil sie selbst Angst vor dem richtigen Zugriff haben). Die zappeln so, daß sie vorher wieder fallen gelassen werden und sterben schon sieben Tote, bevor sie beim TA sind, sollte das mal nötig sein. Stress und Angst ist auch einfach eine Sache der Gewöhnung.


    Verwendung von Eisspray beim Tätowieren ok, aber bitte nicht wegen den kritisierten Begründungen. Damit will ich jedoch nichts allgemein gegen gemachte Erfahrungen einwenden, sie bringen oft Verbesserungen und neue Erkenntnisse.


    Gruß
    Karl

  • Hi,


    in dem Zusammenhang sollte ein Hinweis nicht fehlen. Um unnötige Schmerzen zu vermeiden, sollten die Tiere in jenem Zeitraum tätowiert werden, der laut Tätowierbestimmungen vorgesehen ist; alles andere ist eine Unart und sicherlich nicht im Sinne unserer Tiere.


    MfG Manfred

  • Um diesen Stress zu minimieren oder gar auszuschliessen, habe ich die Ohren der " Delinquenten " unmittelbar vor dem Zangeneinsatz mit Eisspray ( wird normalerweise bei Sportverletzungen angewendet ) eingesprüht und ca. 10 - 20 Sekunden einwirken lassen. Der Erfolg war doch einigermassen verblüffend. 90% der Tiere nahmen den Vorgang überhaupt nicht mehr wahr, bei den restlichen war die Zappelei ( Schmerzwahrnehmung ) auf ein Minimum reduziert. Die vorher festgestellte Phase der Frustration blieb nach dieser Behandlung aus und bis heute ist mir nach dieser Vorgehensweise kein Tier mehr im zeitlichen Zusammenhang mit der Tätowierung erkrankt.

    Hier kann ich nur zustimmen, seit 4 Jahren tätowiere ich
    unsere Tiere im Verein mit Eisspray, hat sich Super bewährt.
    Kein Stress mehr !
    Auch der Züchter braucht bei mir kein Tier mehr festhalten.
    Johann

  • Hallo,


    da bei meinen Tieren jetzt auch das Tätowieren ansteht und es für mich das erste mal ist, ist mir auch schon etwas mulmig, da ich selber in allem was mit Nadeln usw. zu tun hat, ein Feigling bin. Deshalb würde ich das mit dem Eissprey gerne versuchen. Ich muß nur mal fragen, werden beide Seiten des Ohres besprüht oder nur eine.



    Ulrike

  • Hallo zusamen,


    es wird wohl fast jeder schon mal die Erfahrung gemacht haben, dass die Tiere in den Tagen nach dem Tätowieren einen etwas "unausgeschlafenen" Eindruck gemacht haben. Daher sollte man Hans´ These erst mal zur Kenntnis nehmen und drüber nachdenken. Wir alle hier wissen, dass Enteropathien sehr wohl durch Stress zu Tage treten können. Da kann gegebenenfalls das Tätowieren der noch fehlende Tropfen sein, der das Fass dann überlaufen lässt. Ein weiches Ohr (und damit ein nicht zu hohes Alter der Tiere) macht die Sache natürlich einfacher - ist ja auch schon vielfach geschrieben worden. Aber in vielen anderen Threads wird ja auch immer wieder darauf hingewiesen, aus welchen Gründen es vielleicht nicht möglich ist die Tiere frühzeitig zu tätwieren - und da kann das Eisspray nützlich sein. Ich kann mich übrigens daran ewrinnern, dass wir einen Hermelin Züchter im Verein hatten, der seine Tiere auch vor dem Tätowieren mit Eisspray behandelte. Das ganze ist jetzt bestimmt zwanzig oder mehr Jahre her. Damals wurden auch die Zwerge bei uns noch mit 7 mm Zahlen tätowiert und waren daher meist etwas älter. Das Eisspray mag geholfen haben. Nach dem eigentlichen Tätowieren (zudrücken) ist das mit dem Schmerz im übrigen vorbei - solange hält meist auch die Wirkung des Eissprays. Bei meinen Tieren hab ich es allerdings noch nicht ausprobiert - kenne aber noch mehr Züchter, die darauf schwören.


    Gruß Torsten

  • Nicht genug damit, die Tiere sitzen anschliessend irgendwie frustriert in ihren Boxen rum, die Ohren hängen zum Teil, die Fresslust ist für 2 -3 Tage eingeschränkt etc. Zusätzlich musste ich mehrmals feststellen, dass unmittelbar im Zusammenhang mit der Tätowierung, vermehrt oder überhaupt erst, Krankheitsymptome auftreten, die meines Erachtens so nicht aufgetreten wären. Besser gesagt, eine Krankheit kommt zum Ausbruch, durch den Stress, dem die Tiere durch den Tätowiervorgang ausgesetzt sind.


    Hallo,


    habe das auch schon festgestellt, aber es ist von Tier zu Tier anders, den einem macht es gar nichts, das andere bockt noch 2 Tage herum.
    Auch auftretende Krankheitssymtome hatte ich nach dem Tätowieren im Bestand, bzw.bei den tätowierten Tieren, habe darauf
    hin den Tätowierer darum gebeten die Zangen mit einem Desinfektionsspray zu reinigen, seit dem kamen diese Symtome nur noch recht selten
    vor.
    Aber was das schreien angeht, sobald der erste mal gequickt hat, kommt es dann meist zu einer Kettenreaktion, hatte es schon, das ich
    das Jungtier auf den Tisch setzte, und der Tätowierer es anfasste hat es schon geschrien.


    Gruß Wolfgang


  • Aber was das schreien angeht, sobald der erste mal gequickt hat, kommt es dann meist zu einer Kettenreaktion, hatte es schon, das ich
    das Jungtier auf den Tisch setzte, und der Tätowierer es anfasste hat es schon geschrien.

    Ganz genau die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Gruß Franz

  • Hallo,


    das Quieken oder Schreien wie ihr es nennt ist sicherlich ein Schmerzschrei. Oftmals liegt es auch am Tätowierer oder an dem Kissen der Tätozange. Wir haben zwei Tätomeister bei uns im Verein, der eine achtet fast nie darauf ob Adern in dem Bereich laufen und drückt die Zange sehr fest zusammen. Dadurch ist das Kissen sehr schnell abgenutzt und die Nadeln bleiben stecken, so dass er die Zange nicht schnell genug wieder aus dem Ohr bekommt. Meistens fangen sie dann an zu quieken und das Ohr blutet auch ein wenig. Nachdem ich ihn mehrfach daraufhingewiesen habe, kommt er bei mir nicht mehr zum Tätowieren in den Stall. Da kann ich Hans nur Recht geben, denn anschliessend hatte ich auch einige Jungtiere, die nach ein bis zwei Tagen aufhörten zu Fressen und Trinken, und bekamen Enterocolitis. Der andere Tätomeister ist da wesentlich genauer und vorsichtiger. Er schaut erst genau den Verlauf der Adern nach und drückt die Zange schnell und kurz zusammen. Das Tier merkt so gut wie nichts und es fliesst kein Tropfen Blut. Schon nach kurzer Zeit springen sie wieder im Stall herum.




    Gruß,


    Hubert

  • das Quieken oder Schreien wie ihr es nennt ist sicherlich ein Schmerzschrei



    Die Schreie bei Kaninchen und Hasen werden durch Erschrecken, Panik, Todesangst ausgelöst, nicht durch Schmerzen. Auch wenn manche jetzt wieder den Kopf schütteln.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo,


    Krankheiten oder Fressunlust hatte ich bei noch keinem Tier nach dem tätowieren. Aber gut, als Erfahrung eines Zuchtkollegen muss ich es mal so stehen lassen.


    Meine Zwerge werden wegen den sehr kleinen Ohren auch etwas später tätowiert, bisher ohne jegliche Probleme,es sei denn der Tatomeister hat eine von den großen Adern getroffen, dann blutet es auch mal stärker, natürlich unabsichtlich.


    Das "Schreien" habe ich nur bei Tieren erlebt, die sowieso eher scheu und unruhig sind, da reicht dann auch schon das Festhalten.


    Die Zwergwidder meiner Tochter sitzen, sogar während des tätowierens, völlig entspannt da, ganz so als ob sie nichts davon merken .


    Nach dem tätowieren setze ich die Geschwister wieder zusammen in die Bucht. Sie benehmen sich so wie vorher, auser dass sie sich gegenseitig die Ohren lecken.


    Also so "extreme" Auswirkungen wie hier beschrieben konnte ich noch nie feststellen.


    Gruß Elli

  • Dank der Fertigkeit unserer Tätomeisters habe ich den Eindruck,daß unsere Tiere relativ schmerzlos die Prozetur überstehen.Alles geht sehr schnell und wir versuchen,beizeiten tätowieren zu lassen.Natürlich ist es immer mit Streß für die Kaninchen verbunden und vor einiger Zeit starb sogar ein Tier von mir nach dem Tätowieren.Ob ich es damit in Verbindung bringen kann,weiß ich nicht,zumal es ein anderer Tätowierer war als sonst immer.


    Was ich aber sehr befürworte ist die Desinfektion der Nadeln vor der Arbeit-damit kann eine Übertragung von Krankheiten oder Schmutz ausgeschlossen werden.


    Elisabeth

  • Moin Karl,


    wenn Deine Frau Dich in den Hintern kneifft, schreist Du dann weil Du dich erschreckt hast oder weil es Dir weh tut? :D Wenn meine Tochter urplötzlich bei mir in den Stall läuft und die Tiere sich erschrecken, fängt auch keines an zu quieken.


    Gruß,


    Hubert

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