Hallo,
ich habe mir mal eine Definition von Nutztierzüchtung rausgesucht. Das erscheint zumindest mal passend, denn das Kaninchen ist laut Lebensmittelrecht, welches das Futtermittelrecht beinhaltet nach wie vor Nutztier. Die Ziele sind recht allgemein definiert.
ZitatDas Ziel der Nutztierzüchtung liegt in der Heranbildung gesunder und leistungsfähiger Haustiere, die in einem gegebenen Lebensraum das verfügbare Futter mit hohem Wirkungsgrad in dienstbare Leistungen und Produkte für den Menschen umzuwandeln vermögen.
Die Heranbildung gesunder und leistungsfähiger Haustiere ist wohl im Sinne Aller.
Beim gegebenen Lebensraum scheiden sich bereits die Geister, hier stellt sich zum Beispiel die Frage: "Rost oder Stroh?". Fällt die Entscheidung auf Ersteres, sollte man sich überlegen, wie hoch der Anteil der festen Bodenfläche - Anforderungen (Maßstab) siehe Nutztierverordnung - denn sein soll. Außerdem sollte man sich Gedanken über die Anschaffung und Aufstellung bzw. Verwendung einer Wurfkiste machen. Überlegungen, die so meine zumindest ich, nicht von der Hand zu weisen sind.
Beim "Futter mit hohem Wirkungsgrad" wird's wohl zu Diskussionen kommen, denn nicht jedes Grünfutter hat einen hohen Wirkungsgrad. Außerdem steht es in Züchterkreisen nicht jedem zur Verfügung. Das hieße letztlich man müsste zur zumindest teilweisen Versorgung mit Pellets greifen. Eine naturnahe oder artgerechte oder naturgerechte oder wie auch immer zu nennende Fütterung ist anhand der Definition nicht zu erkennen.
Hinsichtlich der dienstbaren Leistungen kann nur ein Verweis auf das Angorakaninchen kommen, dem einzigen Kaninchen, welches einen Zweifachnutzen aufweist und bereits zu Lebzeiten eine besondere Leistung, sprich die Wolle, erbringt.
Bei den Produkten kann es sich einerseits um das Fleisch handeln, welches wohl den Mittagstisch des einen oder anderen bereichert, andererseits um Fell bzw. Haar und Haut, welche in unterschiedlichster Art und Weise verwendet werden können. Nicht zu vergessen ist natürlich der Mist; den könnten man zwar als Dünger einsetzen, mittlerweile scheinen jedoch viele Kaninchenzüchter das Problem zu haben, diesen loszuwerden. So sind zum Beispiel in manchen Kleintierzuchtanlagen Kompost- oder Misthaufen schlicht und einfach verboten.
In "Dienstleistungen und Produkte" könnte man die als Heimtiere gehaltenen Kaninchen unterbringen und all die Züchter, welche diesen Markt versorgen. Auch diese sind übrigens als "Züchter" zu betrachten.
Laut Definition ist es völlig egal, ob es sich dabei um Rassetiere handelt, es wird kein Zuchtverfahren erwähnt, es ist dem Einzelnen völlig frei gestellt, ob er es mit Fremdverpaarungen oder In- bzw. Linienzucht probiert, einzig und allein das Ziel ist beschrieben - gesunde, leistungsfähige Haustiere mit nutzbringenden Leistungen. Hinsichtlich des Weges stehen einem alle Möglichkeiten offen, man kann sehr flexibel auf Vorkommnisse bzw. Ereignisse reagieren und sich relativ schnell und einfach anpassen.
MfG Manfred