Rasse des Monats Mai 2011 - Blaugraue Wiener

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    Erstellt von Andreas Ullrich

    Die Blaugrauen Wiener

    Persönliche Anmerkung:

    Ein über lang vergessener Farbenschlag aus der Familie der Wienerkaninchen hat 1997 in den Rassestandard des ZDRK zurück gefunden und ist seit nun mehr 14 Jahren fester Bestandteil unserer Organisation. Eine stetig wachsende Gruppe von Liebhabern hat es mit Geschick, Können, Fleiß und Ausdauer verstanden, die blauwildfarbige Mittelrasse fest bei unseren Ausstellungen zu etablieren. Das Kaninchen stellt mit seiner Farbe nicht nur einen Lückenschluß zwischen den sehr seltenen Blaugrauen Riesen und den knapp 2kg leichteren Perlfeh, sondern auch gleichzeitig den farbgenetischen Übergang zwischen Blauen Wiener und Grauen Wiener dar.

    Das Gewicht:

    Genauso wie unsere Blauen und Schwarzen Wiener ist das Idealgewicht mit 4,25kg bis 5,25kg gleichgestellt.
    Bei guter Versorgung wachsen unsere Tiere meist in 5 bis 6 Monaten zur 4 Kilomarke und haben mit 8 Monaten ihre 5kg erreicht. Nicht selten werden auch Gewichte darüber auf unserer Waage erscheinen.

    Körperform und Bau:

    Unser Standard fordert eine wienertypische Walzenform. Also blockige (Neuseeländertyp)oder auch außerordentliche schlanke Typen sollten von der Zucht ausgeschlossen werden. Starke, mittellange Läufe, die dem Tier eine knapp mittelhohe Stellung geben, werden angestrebt. Im Idealfall zeigt der fertige Körper eine ebenmäßige Rückenlinie und ist hinten wie vorn gleich breit(kräftiger Brustkorb, gut abgerundete Rückenpartie).

    Kopf und Ohren:

    Ein kräftiger Kopf, mit straff aufrecht getragenen Ohren die zum Körper passen, sollte das Zuchtziel sein.Ca. 11Bis 12cm könnte man als Ideallänge angeben. Stirn und Schnauze sind breit, insbesondere beim Rammler ist eine starke Backenbildung vorhanden. Häsinnen sind natürlich eleganter, ihrer geschlechtstypischen Erscheinung.
    Deckfarbe und Fellstruktur:

    Es handelt sich beim Wiener, um eine mittelgroße Normalhaarrasse. Dementsprechend wird auch bei den Blaugrauen eine mittellange Behaarung von etwas weniger als 3cm verlangt. Eine schöne Begrannung verleiht dem Fell einen farbenfrohen Glanz im Idealzustand. Auch eine reichhaltige Unterwolle ist erstrebenswert. Gleichmäßig bzw. gleichmäßig flockig sollte die Deckfarbe sein, da unser Blaugrauer Wiener ja ein Vertreter der wildfarbigen Kaninchen ist. Die Schattierung von blaugespitzten Deck- und Grannenhaar ist natürlich maßgeblich von der inneren Fellstruktur und der Länge abhängig. Ein längeres Fell/Granne lässt die Deckfarbe in der Regel dunkler, oft auch sehr schattiert zeigen. Im Gegenteil lassen kurze Felle mit geringer herausragenden Deck- Grannenhaarspitzen fast völlig die Schattierung fehlen. Letztere durch den senkrechten Haarstand eher matt und deutlich heller.
    Gewünscht wird eine am ganzen Körper gleichmäßige Schattierung, die an den Seiten weit nach unten reicht.
    Brustpartie und Läufe erscheinen etwas heller(etwas andere Fellstruktur).Augenringe, Kinnbackeneinfassung und Innenseiten der Läufe sind gräulich-weiß bis hin zu cremefarbig. Bauchdeckfarbe und die Blumenunterfarbe sind ebenfalls weiß bis cremefarbig.
    Die Blumenoberseite muss mit grauen Deck- und Grannenhaar gesprenkelt sein. Eine schwache Sprenkelung ist ein leichter Fehler, fehlt diese ganz kommt es zum Ausschluss!
    Die Iris wird mit graubraun bis blaugrau beschrieben.
    Die Krallen sind hornfarbig, weiße Krallen führen zum Ausschluß.

    Zwischen-und Unterfarbe:

    Verlangt wird eine 5 bis 8mm breite, an den farbigen Körperteilen, Zwischenfarbe. Diese darf zwischen Hellbraun und Bräunlichrot variieren. Während die Zwischenfarbe im Felltrichter eher fließend in die Deckfarbe übergeht, ist sie zur Unterfarbe hin gut abgegrenzt zu verlangen.
    Die Unterfarbe ist am ganzen Körper, auch der Bauch graublau. Das Fehlen bewirkt den Ausschluß, verschwommene oder leicht weiß durchsetzte Unterfarbe kann geduldet werden, führt aber zu Punktabzug!
    Zuchtpraxis:

    Unsere Blaugrauen sind gute Rassevertreter. Sie entwickeln sich schnell und sind gute Futterverwerter. Wurfgrößen von 8bis10 Tieren sind nicht außergewöhnlich und stellen Häsinnen vor keinerlei Probleme. Tiere,die mit ca. 9Monaten nicht mindestens 4,7kg haben, taugen nicht zur Zucht. Häsinnen mit geschlechtstypischen Erscheinungsbild sind im Zuchtgeschehen leistungsfähiger und zuverlässiger, als solche mit extremer Kopf-und Backenbildung. Ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Tier sollte man nach einem halben Jahr erkennen.
    Um sowohl fellmäßig, als auch farbenmäßig in die Punkte zu kommen, sollte der goldene Mittelweg angenommen werden.
    Eine intensive Bauchunterfarbe gilt als wichtiger Indikator für eine gute Unterfarbe an allen Körperteilen. Farblich ist die Entwicklung frühestens nach einem halben Jahr abgeschlossen. Also Vorsicht bei zu früher Selektion!
    Auch auf Binden ist zu achten!
    Zucht und Haltung machen keine übermäßigen Schwierigkeiten. Durch Frohwüchsigkeit und große Würfe werden farbliche Unterschiede vergleichsweise leicht wett gemacht.
    Also eine durchaus interessante Rasse.


    Gut Zucht


    Erbbiologische Betrachtung

    Die Blaugrauen Wiener weichen durch einen veränderten Faktor von den schwarzwildfarbigen Rassen ab.

    Durch die Mutation von D/D zu d/d ist dem Haar die Möglichkeit zur dichten Einlagerung von schwarzen Farbpigmenten genommen, wodurch anstellen von Schwarz nun Blau erscheint.

    Die Erbformel ABCdG/ABCdG zeigt uns, dass wir es mit einer blauwildfarbigen Rasse zu tun haben.

    Schaut man sich die Zwischen- und Unterfarbe genauer kann, wird die Einzelhaarzonierung wie bei allen andern wildfarbigen Rassen deutlich. Durch das fehlende Schwarz sind in der Deckfarbe nun hell- und dunkelgraue Haare in einem harmonischen Zusammenspiel zu sehen. Im Vergleich zu allen schwarzwildfarbigen Rassen, erkennt man, dass alle Wildfarbigkeitsmerkmale auch bei den blauwildfarbigen Rassen vorhanden sind, die Veränderung betrifft nur den Schwarzanteil, der durch Blau ersetzt ist. Der Anteil an gelben, roten und braunen Farbtönen im Farbbild hat sich nicht verändert und sorgt für das harmonische Farbspiel in den Wildfarbigkeitszonen (Bänderung des Einzelhaares).Von der fehlenden Schwarzeinlagerung ist auch die Augenfarbe betroffen, sie erscheint nicht wie bei den schwarzwildfarbigen braun, sondern blaugrau.

    Zusammengestellt von Kai Sander

    Quelle: Kaninchenvererbung; Heidrun Eknigk, Oertel + Spörer, Reutlingen.

    Wir bedanken uns bei Andreas Ullrich für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Heiko Semmel und Kai Sander für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen und dass wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 20011 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Sehr schöne Rasse! :yes:


    Dieser Farbenschlag gefällt mir außerordentlich gut,hätt dazu nur eine Frage- wie verhält sich diese Farbe bei Sonneneinstrahlung?


    schwarz und blau neigen ja zu Rostanflug -und wie ist es hier?


    LG Erich

  • Hallo Erich!


    Also das kann ich so nicht unterschreiben...


    Wir haben die blaugrauen in Ausläufen mit direkter Sonneneintrahlung (natürlich auch Sonnenschutz) und sie haben keinen Rost...


    Außerdem noch Ställe mit indirektem Lich und direktem Licht. Kann da keine Unterschiede ausmachen.


    Allerdings bekommen sie anflüge von Rost, wenn sie in die haarung gehen und das Fell Unterversorgt und abgestoßen wird.


    Schöne Grüße, Nicole

  • Hallo!
    Zur Rassespezifik und -genetik will ich mal gar nichts sagen. Mir gefällt die Einleitung des Beitrags in dieser Form nicht
    Ein über lang vergessener Farbenschlag aus der Familie der Wienerkaninchen hat 1997 in den Rassestandard des ZDRK zurück gefunden und ist seit nun mehr 14 Jahren fester Bestandteil unserer Organisation.
    Wenn mich nicht alles täuscht, war es Dirk Wortmann, der diese sehr schöne Rasse durch züchterischen Fleiß aus der Vergessenheit herausholte, Mitstreiter, wie beispielsweise Dr. Hippe, suchte und fand. Mit ihnen durchlief er die Phase der Neuzucht bis zur Anerkennung.
    Es ziemt sich eigentlich, dieses Engagement nicht zu verschweigen. Wir verbinden mit vielen alten Rassen noch immer die Herauszüchter. Beispielsweise nenne ich hier einmal Madame Bernard (weil es eine Frau war :) ), der wir die hübschen Hotot verdanken.
    Andererseits wird doch auch nichtvergessen, wem wir das Hundert-Punkte-Bewertungssystem zu verdanken haben, wo vor rund 120 Jahren ein erster Verein gegründet wurde, was Pigsa und Gärtner für eine Rasse schufen...
    Müssen alle erst sterben, um einmal erwähnt zu werden?
    Gruß Heidi

  • Hallo Heidi,
    Du hast nicht Unrecht, dass man den Erzüchter eine Rasse ruhig nennen kann.
    Manchmal ist dies aber nicht so einfach, oft sind verschiedene Aussagen darüber zu hören, wer nun daran beteiligt ist und wer nicht.
    Ich kann mich daran erinnern, dass z.B. bei meinen DklW blau-weiß, damals zwei Züchter unabhängig von einander behaupteten allein diesen Farbenschlag in Deutschland eingeführt zu haben. Schwer ist es dann zu wissen wer es nun wirklich war. Dann ist es vielleicht besser, die Erzüchter wegzulassen, bevor sich jemand auf dem Schlips getreten fühlt.


    Ich habe nun einmal bei Dirk Wortmann nachgefragt.
    Er hat diese Rasse am Anfang ganz allein zur Neuzucht gebracht. Im Laufe der Zeit fand er in seinem Kreisverband ein paar Mitstreiter.
    Nach ein paar Jahren kam es zu einem Gespräch mit Dr. Wilhelm Hippe auf der Bundesschau. Erst danach kamen auch Blaugraue Wiener in die Stallanlage der Familie Hippe.


    Vielleicht werden wir vom Team einen entsprechenden Absatz noch in den eigentlichen Bericht einfügen.


    Herzlichen Dank für deine konstruktive Kritik, die wir versuchen werden für die Zukunft zu beherzigen.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Kai,


    ich weiß, dass man im ZDRK darauf keinen Wert mehr legt, wer eine Rasse züchtet. Das sagte uns damals die Standardkommission, als wir die leider wieder gestrichenen H vorstellten. Vorsichtshalber füge ich aber hinzu: Kann ja sein, dass man es inzwischen anders sieht.
    Jeder Zuchtrichter, der seine Prüfung noch beim VKSK ablegte, musste das lernen und wurde auch daraufhin geprüft. Vielleicht spreche ich es deshalb an, denn wir bekamen eingebläut, es gehöre zur Geschichte.
    Nein Kai, es ist bitte keine Kritik an das Forum. Bei manchen Rassen weiß man nur wenig über die Entstehung...
    Bei mehrfachen, räumlich getrennten Rasseentwicklern kann man durchaus beide Züchter nennen.
    b_3 Heidi

  • Hallo


    Kai hat,s ja mal wieder -Diplomatisch -formuliert !


    Über Prüfungsregularien /Inhalte/ im VKSK kenne ich mich zu wenig aus,deshalb kann und
    möchte ich mich nicht dazu äusern :rabbit1: :!:
    Mein Chef damals sagte zu mir! Hea -Horsch zu! Mindeschdens 80% fun dä goanzä Rasse
    muscht Du die Zuchtgschischt und die Erzüchtä wisse,schunscht kimmscht Du mär net
    uf die Prifung :rabbit6: Tja, ab diesem Spruch von meinem Chef konnte ich mir sicher sein,
    daß er die 80% einfordert :!: Es sollte auch gestattet sein, ein bestimmtes Wissen vorrauszusetzen,
    ohne es unbedingt in den Lehrplan schreiben zu müssen. :rabbit4:
    Grüße Uwe ^^

  • Hi,


    Dirk Wortmann hat die Erzüchtung der Blaugrauen Wiener ja im Kleintierzüchter beschrieben. Er scheint sich selbst wohl nicht mehr daran zu erinnern, dass neben ihm auch ein gewisser Stefan Jakubek namentlich erwähnt wird! ;-)


    MfG Manfred

  • Hallo,

    es ist bitte keine Kritik an das Forum

    Heidi, besetze das Wort Kritik nicht zu negativ.
    Konstruktive Kritik dient zur Verbesserung und als solches habe ich deine Worte verstanden.
    Da ist doch nichts Schlimmes dran!


    Wir sind für jeden Rassebericht dankbar, leider bekommen wir viel zu wenige (Mal so als Aufruf und mehr Rasseberichte zur Verfügung zu stellen)


    Ich muss als PR sagen, da ist mir egal, wer welche Rasse erzüchtet hat, da ist es wichtiger, dass ich weiß wie die Rasse auszusehen hat und wie ich sie zu bewerten habe.


    Aber als Züchter finde ich es schon interessant, durch wen die Rasse entstanden ist und wie sie entstanden ist.


    Wie sehen aber nun schon an den unterschiedlichen Aussagen in deinem Beitrag 7, an meinem Beitrag 10 und an Fred´s Beitrag 12, dass es gar nicht so einfach ist, wer nun alles genannt werden sollte........
    Ruckzuck, hat man da jemanden verärgert, weil er nicht genannt wurde oder weil da ein falsche Name genannt wird.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo
    Nun ,Tja Kai =4
    Die Züchter haben meiner Meinung nach mehr als das Recht darauf,
    daß wir Preisrichter uns eingehent mit der Entstehungsgeschichte
    der Rassen und Farbenschläge befassen, denn nur dann kann von den
    bewerteten Preisrichtern das sogenannte Fingerspitzengefühl für die jeweilige Rasse entwickelt
    werden :!: Den Namen der Rasseväter noch zu speichern, ist dann nur noch eine -Leichtigkeit- :P
    Grüße Uwe ^^

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