Zu dieser Veröffentlichung wurden heute viele Leserbriefe in der Kaninchenzeitung veröffentlich, da leider nicht jeder unser Fachorgan hat, werden die Briefe auch hier veröffentlicht:
ZitatAlles anzeigenLeserbrief zur Streichung der Zwergwidder-Angora
Mit großer Überraschung und Unverständnis habe ich von der Streichung der Zwergwidder-Angora durch die Standardfachkommission erfahren.
Über Jahre hat man uns mitgeteilt, dass wir „nur“ für ausreichend gute Tiere auf Bundesschauen und genügend Zucht- und Jungtiere sorgen müssten um die Anerkennung der Rasse zu erreichen.
In dem Fall unserer Rasse war es natürlich schwieriger als bei anderen Rassen! Wir hatten berechtigterweise die Auflage, unsere Tiere nicht an alle Leute weiterzugeben, sondern nur an Züchter die ausreichend Erfahrungen mit der Zucht von Langhaarkaninchen haben. So wurde jeder der bei uns anfragte, erst einmal genau ausgefragt und wenn er noch keine Erfahrung hatte erst einmal angelernt. Personen, die sich als uneinsichtig oder ungeeignet erwiesen, bekamen keine Tiere. Auch gab es dann Züchter die trotzdem erst nach einiger Zeit merkten, dass der Arbeitsaufwand doch nichts für sie war und wieder aufgaben. Hinzu kommen Zuchtfreunde, die auch nach mehreren Jahren von ihrem Landesverband ihren Neuzuchtantrag genehmigt bekommen haben oder Neulinge die nicht die erforderlichen 5 Jahre Zuchterfahrung nachweisen konnten.
Trotzdem hat sich ein harter Kern von Zuchtfreunden gebildet die diese Rasse vorangebracht haben!
Auf weitere Dinge, was wir mit den Zwergwidder-Angora erreicht und erlebt haben, werden andere Zuchtfreunde in ihren Leserbriefen berichten. Auch möchte ich darüber hinaus darauf hinweisen, dass wir durch unsere Werbung für die ZwwA auch für alle Angorazüchter einen Kontakt nach Norwegen herstellen konnten, dadurch wurde Wolle in größeren Mengen zu guten Preisen verkauft und hat somit die Wollproduktion wieder attraktiver gemacht!
In Zeiten wo Nachhaltigkeit in aller Munde ist, sollte man die vielen Chancen und Möglichkeiten, die durch die ZwwA ermöglicht werden, nicht außer Acht lassen und nicht nur allein auf Zahlen schauen.
Liebe Mitglieder der Standardfachkommission,
Wenn wir genügen Tiere gezüchtet haben und in ausreichend guter Qualität auf der Bundesschau gezeigt haben, könnte man dann nicht etwas kulanter sein? Bei anderen Rassen und Farbenschlägen war dies anscheinend der Fall waren nicht bei unserer Rasse?
Wir würden lieber unsere Vereine und Verbände im ZDRK mit unseren Tieren bereichern, als einen anderen Weg zu finden!
Auch stelle ich mir die Frage, ob es damit zu tun hat, dass teilweise die gleichen Personen für den Europastandard zuständig sind, dass die Rasse dort nicht aufgenommen wurde, obwohl die Rasse in genügend Nationen anerkannt ist ?
Kai Sander
32657 Lemgo
ZitatAlles anzeigenSehr geehrter Herr Bernd Graf, sehr geehrter Herr Wolfgang Elias.
Mein Name ist Oliver Döhring, seit fast 3 Jahrzehnten Radiomoderator und Comedian im D-A-CH Raum, vielleicht haben Sie ja schon mal einen kleinen Jungen gehört, der im Radio lustig herum telefoniert.
Im Rahmen der Weiterentwicklung von "Der Kleine Nils" haben wir uns vor 2 Jahren dazu entschlossen, unser Kinder- und Familienprojekt auch in Richtung Natur, Garten und Kleintiere zu entwickeln. Der Hintergrund ist, dass wir vor allem Bildung fördern möchten. Das gesamte Projekt wird seit diesem Jahr vom regionalen TV vorbereitend gedreht. Vorbereitend deshalb, weil wir Zeitgenau veröffentlichen: Ostern 2024 Dreh = Ostern 2025 Sendung, dazwischen laufen alle Vorbereitungen, von Dreh bis Social Media.
Nun haben wir in der Nils Farm mit Zwergwidder Angora gerechnet und bereits gedreht. Dazu gibt es eine Kooperation mit der Zooschule Suhl (Schulprojekt), bei der sich z.B. eine Jugendliche rührend um "ihre" Zwergwidder Angora kümmert. Als Sponsor konnten wir die Firma Aesculap gewinnen, die z.B. eine nagelneue Scher Ausrüstung im Wert von gut 1.000 € beigesteuert hat. Die Firma von Herrn Manuel Müller (Kreative Kleintierställe) baut im Juli alle Innenanlagen und hat sich als Sponsor angekündigt, Futter Sponsor sind Nösenberger und Deuka usw....
Nun haben wir heute von Herrn Kai Sander gehört, dass die Standard Fachkommission die Rasse gestrichen hat. Die Begründung, die ich hierzu gehört habe, ist eine "mangelnde Verbreitung", Vorgabe 20 Züchter in 10 Landesverbänden.
Bleibt es bei dieser Entscheidung, verstehen Sie sicher, dass diese Entscheidung für uns traurige Auswirkungen hat.
1. Ich musste jetzt einer engagierten Jungzüchterin erklären, dass ihre Rasse nicht mehr sein wird.
2. Über das Projekt "Der kleine Nils" (Social Media Verbreitung 1,5 Mio. p.M.) und seine Kinderfarm hätte eine nicht unerhebliche Investition in den Sand gesetzt. Auf dieser "Farm" sollten Zwergwidder Angora eigentlich eine Rolle spielen und die Jugend für den ZDRK interessieren.
3. Wir haben als Wegbegleiter (Sponsoren) bereits Aesculap, Nösenberger usw. an Bord, auch denen gegenüber bin ich dann eine Erklärung schuldig.
4. In der Sozialarbeit sind die Tiere genial, besonders bei erblindeten Personen, das kann in der Folge nicht mehr dargestellt werden.
Es ist noch einiges mehr, das dürfen Sie mir glauben.
Gestatten Sie mir bitte ganz generell eine Frage zur Kulanz der ZDRK Regelungen: Natürlich weiß ich, dass man sich Regeln geben muss. ABER, wenn ich die TGRDEU Auswertungen ansehe und mindestens 20 Züchter zum "Maßstab aller Dinge" mache, dann müsste einiges gestrichen werden, oder?
Zukunftsorientierter wäre für uns eine andere Entscheidung gewesen, zumal ich mit Ihrem Pressechef Herrn Elias auch telefoniert hatte.
Btw. Seit heute haben wir den ersten Wurf Zwergwidder Angora mit 7 Jungtieren im Nest. Eigentlich ein freudiger Tag.
Ich kann Sie nur bitten, Ihre Entscheidung nochmals zu prüfen. Bliebe es dabei, würde ein Kinder- und Jugendprojekt ohne Werbung für den ZDRK entstehen. Eine Nutzung der nicht unerheblichen Social Media Verbreitung von "Der kleine Nils" wäre ebenso unmöglich.
Ich bitte um eine Rückantwort mit der Bestätigung einer definitiven Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Döhring
Züchter im T315 Suhl
ZitatAlles anzeigenZwergwidder-Angora und der alte Stiefel
Im Grundsatz gilt für alle anerkannten Kaninchenrassen genauso wie für zugelassene als auch im Zulassungsverfahren befindliche das Gleichstellungsprinzip. Vom Züchter, der seine über Jahre und Jahrzehnte geliebte Rasse pflegt, erwarten wir Loyalität. Schlägt er aber über die Stränge, findet Neuzüchtungen überflüssig und macht daraus keinen Hehl, ist das sein Recht. Nur, Bemühungen von Züchtern, weiteres zu schaffen, zu diffamieren, gehört sich nicht.
Dem Preisrichter, egal ob als Anwärter, Hilfs- oder Preisrichter und erstrecht als Funktionär an der Spitze der Organisation, verbietet sich jede persönliche Wertung in der Öffentlichkeit, hier insbesondere jede negative mit persönlichem Background. Leider wird in Diskussionen, aber auch in der Praxis immer wieder deutlich, dass hier offenbar nur wenigen den Grundsatz „Vor dem Standard sind alle Rassen gleich“ geläufig ist. Und: dass der Grundsatz auch für alle Rassen gilt, die die Anwartschaft auf den Standard erlangt haben. Wenn dann Beiträge eingeleitet werden mit dem Satz: „Ich als Preisrichter…“, dem außer einer rein persönlichen Wertung nichts folgt, bemühe ich mich nicht mehr, die Aussage weiter zu hinterfragen. Im Anerkennungsverfahren der Zwergwidder-Angora wurde leider mehrfach deutlich, dass selbst Spitzenfunktionäre hier zwar nicht öffentlich, aber mit anhaltend negativer Ausstrahlung auf berufene Gremien ihre Kompetenzen offenbar zu überschreiten suchten.
Das Verfahren zur Zulassung neuer Rassen und Farbenschläge ist inzwischen gut 10 Jahre alt und war zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bereits überaltert. Als 2004 die Erfassung unserer Zuchten nach TGRDEU begann, war der Verband gut doppelt so stark wie heute. Der Grundsatz, vom Aussterben bedrohte Kaninchenrassen damit besonders zu fördern, war ehern und hatte einig Jahre auch funktioniert. Inzwischen scheiden sich die Geister. Es profitieren momentan in Mode gekommene Farben, wie Marder und alte Klassiker, wie Meißner Widder finden leider wieder auf ihren alten Weg zurück.
Kleintierzucht ist heute ohne fördernden politischen Background nicht mehr denkbar. Wer ihn aber im zuständigen Landwirtschaftsministerium zu finden hofft, wird mit der Erkenntnis konfrontiert, dass das Ministerium für Umwelt und Ernährung auf der einen Seite die individuelle Kleintierzucht begrüßt („Erhalten durch Aufessen“) und uns gleichzeitig auf der anderen Seite mit einem Konstrukt von Gesetzlichkeiten (Novelle des §11b, Qualzuchtparagraf) die Luft abzuschnüren gedenkt. Kerneffekt wird bei dessen Durchsetzung sein, dass jede Amtsstube individuell, ggf. auf der Grundlage von Gutachten privater Organisationen, wie QUEN oder peta, deren Hintergrund weniger der Wissenschaftlichkeit sondern eher der Pressewirksamkeit dienen soll, über die Erfüllung des Tatbestandes einer Qualzucht entscheidet und damit: KLEINTIERZUCHT ade! Die Rassegeflügelzüchter sind wesentlich ärger gebeutelt, als wir. Es ist wissenschaftlich nicht endgültig geklärt, ob Mutationen des Vogelgrippevirus nicht auch irgendwann auf den Menschen übertragen werden können. Es ist für den Laien aber auch schwer erkennbar, mit welcher Dynamik wirklich an der Gewinnung letzter und schlüssiger Erkenntnisse gearbeitet wird. Fest steht aber, die Tragweite der Problematik ist deutlich komplexer und beschäftigt die Gesellschaft in weit breiteren Kreisen.
Als die Zwergwidder-Angora 2013 in das Zulassungsverfahren entsandt wurden, war bereits erkennbar, dass sie wegen der dramatisch rückläufigen klassischen Langhaarzuchten, große Schwierigkeiten haben werden, die geforderten Zahlen zu erreichen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob diese nicht erst nach deren Zulassung festgeschrieben wurden. Wir als Züchter der Zwergwidder-Satin, die zur gleichen Zeit ins Rennen gingen, lebten vom Komfort, mehrere Farbenschläge im Feuer gehabt zu haben, was 2019 dann auch den ersten Erfolg brachte. Ich selbst habe die IG der ZwW-A in der Zeit immer beneidet. Sie wurden vollgepackt mit Auflagen und fanden trotzdem immer neue Mitstreiter. Sie hatten stets die qualitativ bessere Präsentation und folgerichtig gehörte die Gunst des Publikums ihnen. So ging es weiter bis Leipzig 2023. Was hatten die Freunde da für eine Schau abgeliefert und wie gleichmäßig präsentierten sie sich! Es war eine Augenweide und alle Beobachter, dies sich bis dahin eingehend mit der Rasse beschäftigten waren sich einig: Das ist die Anerkennung! Nach langen Suchen fand man wohl zur Freude ihres ewigen Gegners heraus, dass da bundesweit Zuchten fehlten. Viel können es nicht gewesen sein.
Der Verband ist seit 2013 um 50% geschrumpft und wird es die nächsten 10 Jahre noch weiter tun. Wir hatten eine Corona-Pandemie zu bewältigen, der viele, besonders derartig sensible Neuzüchtungen ihren Tribut zollten. Wäre es da nicht ein Zeichen von Stärke, die Anforderungen der Entwicklung anzupassen? Wäre es da nicht sinnvoll, diese vollständig unsinnige Verwaltung von Farbenschlägen endlich aufzugeben und die Akte zuzuklappen und für alle Zeiten sicher zu verschließen? Farbenschläge erfüllen keinen Rassebegriff. Sie sind der Spaß der Züchter! Aber nein! Wir befinden uns im Amt und da soll es doch möglich sein, die wenigen Funken zu löschen, die ggf. ein neues Flämmchen entzünden könnten. Wenn ich eine Rasse nicht haben will, erkläre ich das bei der Antragstellung und warte nicht die erfolgreiche Arbeit vieler Züchter über ein Jahrzehnt ab, um ihnen kurz vor dem Ziel eine schallendes „April, April!“ entgegenzurufen. Das ist stillos. Ja, und bevor ich das vergesse. Da gibt es welche unter den Züchtern und Funktionären, die stehen für die Demokratie ein und erkennen am Gegenüber gleichzeitig Aufmüpfigkeit und machen Verschwörungstheorien dort aus. Ja, wie denn nun?
Inzwischen blicke ich auf 67 Jahre zurück und bin erschüttert, dass ich jungen Menschen, nach 1980 geboren, den Weg nach vorn erklären muss. Zwar gab es 2012 bereits einen umfangreichen Beitrag dazu von mir in der KaninchenZeitung. Es war eine Gedankensammlung mit reichlich Ideen. Trotzdem ist mir der Weg heute noch nicht schlüssig. Immer wieder beschwert man sich ja auch, dass die Alten die Jungen nicht wirken lassen wollen. Nur, befrage ich jene nach der Kaninchenzucht von morgen, kriege ich die Antworten von vorgestern: Buchtenhaltung, ein Wurf je Häsin, 20 Häsinnen für 30 Junge, alle super Köpfe und hinten rund und wenn ich die Frage aufwerfe: Was haltet ihr davon bei Rassen, bei denen die Farbe kein Selektionsmerkmal ist, wie Englische Widder, diese wegzulassen, Marder, weil deren Zucht eh so erfolgt, in beiden Farben je ZG zuzulassen oder Zwergkaninchen in offenen Klassen auszustellen mit Würfen quer durch alle Farben, wie ihre Zucht ohnehin vielachte erfolgt, oder wenigstens die AAB um solche offenen Klassen zu erweitern, kommt das artige „um Gottes Willen!“
Sodenn! Wir sprechen uns in zehn Jahren wieder! Wenn der Herr das will, bin ich mit meinen Kaninchen dann noch da. Das werden Zwergwidder-Satin sein. Die sind ja auch so eine scheiß Neuzüchtung, genau wie Blaue Holicer, Kleinrexe, Sallander, Kleine Wiener… und wenn sie nicht gestorben sind, zählen sie noch ewig weiter.
Henry Majaura
39122 Magdeburg
ZitatAlles anzeigenLeser Brief Sabine Rauch
Mein Mann hat mir die Tage einen Satz vorgelesen den ich einfach unmöglich fand. Es wurden die Tiere nicht zugelassen da ja keine Züchter aus 10 LV beteiligt waren. Wie denn auch??? Wir sitzen in einem LV wo der Vorsitzende schon gegen die Rasse wettert. Der Zuständige der die Neuzuchtanträge zuständig ist, hat so viele Ämter das er anscheinend den Antrag, den wir 2019 gestellt haben, nicht bearbeiten kann (will ???)! Das könnte bitte Herrn Graf auch mal zugetragen werden. Wir würden weiter machen, wenn sie zugelassen werden. Aber so heben wir uns die Tiere als "Kuschelkaninchen" auf und züchten aber nicht weiter
Sabine Rauch
Blasbach
ZitatAlles anzeigenSehr geehrte Zuchtfreunde,
die Entscheidung der Standardfachkommission, die Zwergwidder-Angora zu streichen, wirft für mich die Frage auf, ob ein solches Vorgehen überhaupt noch zeitgemäß ist? In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit, Vielfalt und Offenheit in der Kleintierzucht immer wichtiger werden, halte ich es für entscheidend zu überdenken, ob die Standardfachkommission noch den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen gerecht wird.
Die Streichung einer Rasse wie der Zwergwidder-Angora kann meiner Meinung nach zu Unmut und Verunsicherung unter den Züchtern führen. Es ist für mich wichtig, dass Entscheidungen transparent getroffen werden und alle Beteiligten angemessen einbezogen werden. Das Gleichstellungsprinzip sollte meiner Ansicht nach für alle Rassen gelten, unabhängig von ihrer Bekanntheit oder Verbreitung.
Die Rolle der Preisrichter und Funktionäre in solchen Entscheidungsprozessen halte ich für von großer Bedeutung. Es ist für mich wichtig, dass sie neutral und objektiv agieren und keine persönlichen Interessen verfolgen. Im Fall der Zwergwidder-Angora sollte meiner Meinung nach überprüft werden, ob die Entscheidung der Standardfachkommission auf sachlichen und fairen Kriterien beruht.
Auch stelle ich die Frage, ob es demokratisch ist, wenn 6 Personen und Regeln für die Anerkennung einer Rasse festlegen und gleichzeitig darüber entscheiden? Wo hat der ZDRK ein Kontrollorgan geschaffen, an das sich Züchter im Falle von Beschwerden und Einspruch wenden können?
Das Zulassungsverfahren für neue Rassen und Farbenschläge sollte meiner Meinung nach überdacht und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass es den aktuellen Anforderungen entspricht. Auch Gesetze wie der §11b im Tierschutzgesetz sollten meiner Meinung nach überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie die Kleintierzucht nicht unnötig einschränken. Die Zukunft der Zwergwidder-Angora und anderer Rassen hängt meiner Meinung nach davon ab, wie mit solchen Entscheidungen umgegangen wird. Es ist für mich wichtig, dass die Standardfachkommission ihre Entscheidungen überdenkt und sicherstellt, dass sie im Einklang mit den Bedürfnissen der Züchter und der Entwicklung in der Kleintierzucht stehen. Insgesamt halte ich es für entscheidend, dass die Standardfachkommission ihre Arbeitsweise überprüft und sicherstellt, dass sie den aktuellen Anforderungen gerecht wird. Eine offene und transparente Kommunikation mit den Züchtern und eine ausgewogene Zusammensetzung der Kommission sind meiner Meinung nach von großer Bedeutung, um das Vertrauen in die Entscheidungen zu stärken.
Außerdem wurde aus meiner Sicht die aktuelle Situation in der Weltpolitik völlig außer Acht gelassen. Von der Antragstellung bis heute haben sich die aktiven Zuchten nahezu halbiert.
Mir fehlt bei dieser Entscheidung neben dem Gesichtspunkt der „nackten Zahlen“ auch die Tatsache, dass die Zwergwidder-Angora viel dazu beigetragen haben, die Punkte des §3 der Satzung des ZDRK zu erfüllen. Auch dies sollte meiner Meinung nach bei einer solchen Entscheidung berücksichtigt werden.
Was wir nicht vergessen sollten: "Durch erneute Uneinigkeiten spaltete sich 1924 ein Teil der Mitglieder ab". Ich glaube nicht, dass es 100 Jahre später mit nur noch wenigen Aktiven gut wäre.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Kirmse.
Frankfurt am Main
ZitatAlles anzeigenOffener Brief an die Standardkommission
Mit großer Enttäuschung habe ich die Streichung der Zwergwidder-Angora aufgenommen. Ich war langjährige Züchterin von Teddywiddern. Meine ersten Teddywidder bekam ich vor 23 Jahren aus Holland. Vor einem Jahr bin ich durch puren Zufall auf die Rasse Zwergwidder-Angora gestoßen und habe gründliche Informationen eingeholt. Ich wurde darüber informiert, dass ich diese Rasse noch nicht züchten darf, da ich weder Mitglied im ZDRK bin noch je war. Da mir die Rasse aber super gefallen hat und ich einige Jungtiere aufziehen durfte, bin ich in den W147 eingetreten. Die kleinen Angoras haben mich so beindruckt, dass auch ein Zuchtpaar Angora schwarz bei mir einziehen durfte und überlege eine weitere Farbvariation der Angora aufzunehmen und zu züchten. Mit meinem Angora Zuchtpaar bin ich noch in den W332 eingetreten.
In meinen Augen ist es sehr kurzsichtig diese Rasse nicht aufzunehmen, gerade unter dem Aspekt des „Nachwuchses“. Es gibt extrem viele Züchter des Teddywidders und mit dem Zwergwidder-Angora könnte dieser für nicht-vereinsgebundende Züchter (wie mich) ein Grund sein, in den ZDRK einzutreten. Man muss die Menschen bei ihren Rassen abholen, denn das Züchten im Verein ist in meinen Augen sehr vorteilhaft und sollte mehr Menschen erreichen.
Anja Fiorenza
59846 Sundern
ZitatAlles anzeigenLeserbrief Ramon Oelschlaeger:
Wie die meisten gehört haben,
Ist leider die Neuzüchtung ZwW Angora weiß Bla. Gestrichen worden was sehr schade ist. Wollen wir uns die ganzen Jahre auf den Großen Ausstellung ( LS/ BS /BRS) und sogar EE Schauen sehr gut präsentiert haben mit top Bewertungen und gutem Tier Material was bei Angora generell schwerer ist als bei normal Haar Rassen, da man auf Schur und Termine achten muss.
Wir hatten in den Jahren mehrere 8/7 bewertet Tiere und auch Klassensieger bei BS/ BRS wo wir stolz drauf sind. Und bei der EE schau in Dänemark war eine Sammlung mit 385 Pkt und ein schönes Tier mit 97 Punkte. Kerstin Rump errang den Europameistertiteln was unser sehr gutes Tiermaterial zeigt. Wir immer mussten schauen an wenn wir Tiere weiter geben, da gewisse Auflagen von Seiten der StaFaKo gegeben wurden.
Und trotzdem präsentierten wir unsere Tiere in den Jahren auf Landes- und Bundesebene was für jede Ausstellung auch immer für die Besucher ein Blickfang war.
Obwohl man auch noch weitere Steine in den Weg gelegt hatte haben wir immer weiter gemacht. Dies sollte man das alles mal berücksichtigen, da wir eine Gen-Erhaltung angestrebt haben.
Man sollte auch weiter in die Zukunft schauen und nicht nur den jetzigen Augenblick sehen, weil wir immer weniger Mitglieder im ZDRK haben und durch so Aktion auch keine Neuen kommen und andere Züchter aufhören bzw. in andere Länder gehen.
In dem Sinn muss unsere StaFaKo mal umdenken.
Euer Zuchtfreund
Ramon Oelschlaeger
66917 Knopp-Labach
ZitatAlles anzeigenLeserbrief von Kerstin Rump
Das soll es gewesen sein nach 11 Jahren Zucht? Die Standard – Fachkommission streicht die Rasse Zwergwidder Angora weiß BLA.
Seit dem Zuchtjahr 2014 wo wir das Neuzuchtverfahren begonnen haben bin ich in der IG ZwW Angora die interne Zuchtbuchführerin, also es gingen von allen Züchtern die gemeldeten Elterntiere und Jungtiere auch an mich, bis wenige Ausnahmen und die Corona Zeit wo wir Züchter weiter durchgehalten haben. Da die TGRDEU Daten nie übereingestimmt haben ist auch beim ZDRK – StaFaKo bekannt. Übermittelte Daten Seiten von unserer IG werden nicht berücksichtigt! Laut unseren Zahlen wurden im Jahr 2023 mit 221 Zuchttieren insgesamt 669 Jungtiere von 13 Zuchten in die Vereinszuchtbücher des ZDRK eingetragen.
Wer sich nun wundert, dass die Zahl in der TGRDEU niedriger ist, muss ich sagen, dass wir diese Entwicklung auch schon in den letzten Jahren beobachten mussten. In diesem Jahr fehlen die Zuchttiere aus dem LV Berlin-Brandenburg vollständig und die aus dem LV Thüringen zum größten Teil. Dies wurde von uns an die zuständige Person weitergegeben und auch angeboten entsprechende Zuchtbuchauszüge zu besorgen. Dass diese Tiere existieren, kann man auch an den Meldungen und Ergebnissen auf der Bundesschau nachlesen!
Wir waren somit nach der Bundesschau sicher, dass unsere Rasse nun anerkannt wird.
Nachdem uns jahrelang nie jemand auf die Anzahl der Zuchten hingewiesen hat und wir auch darüber nie etwas im Zusammenhang mit anderen Rassen und Farbenschläge gehört oder gelesen haben, waren wir sehr erstaunt, dass nun auf einmal darauf hingewiesen wurde.
Daraufhin wurden von uns weitere 7 Züchter benannt, die keine Neuzuchtgenehmigung bekommen konnten und nach der Anerkennung sofort starten wollten, sind namentlich mit Nennung des Landesverbandes an die StaFaKo gemeldet worden.
Auch arbeiten wir mit Züchter aus anderen Nationen zusammen. In den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien und Spanien, sind diese Rassen bereits anerkannt. Wie es bei unseren anderen Zuchtfreunden in Slowenien, sowie den skandinavischen und baltischen Staaten ist, mit denen wir bereits Tiere ausgetauscht haben, wissen wir nicht ganz genau, auf jeden Fall bietet dies einen großen Genpool.
So wie auch im Zuchtjahr 2020 hatten wir 13 Züchter, 212 Elterntiere und 605 Jungtiere, plus 1 Züchter wo der Neuzuchtantrag seit Jahren nicht bearbeitet worden Ist! LT. TGRDEU 10 Züchter, 180 Elterntiere und 542 Jungtiere. Zum Vergleich die Angora weiß RA im Zuchtjahr 2020 lt. TGRDEU 45 Züchter, 176 Elterntiere und 599 Jungtiere. Bei den Angora weiß BLA und farbigen Angora sehen die Zahlen noch dramatischer aus. Da stellen wir uns als Zwergwidder Angora Züchter doch die Frage warum Streichung? wenn wir mit unseren kleinen Angora nicht auch dazu beitragen können das Angora Gen in Deutschland zu erhalten und bewahren. Die Angora weiß RA, BLA+ farbigen werden doch in den nächsten Jahren noch weniger werden. Da der ZDRK schon überlegt bei den Angora die Kryotechnik anzuwenden (einfrieren von Samenzellen) um das Angora Gen zu erhalten stellt das doch ein Wiederspruch da. Selbst im Europäischen Ausland sind die Zwergwidder Angora schon seit mehreren Jahre anerkannt nur in Deutschland sollen sie keine Zulassung bekommen! Von unseren Zwergwidder Angora sind schon viele gute Zuchttiere ins Ausland an Züchter gegangen, damit auch sie nach den Deutschen Stand sie züchten können. Und auch dieser Austausch soll nun Geschichte sein? Wir alle Züchter haben in den ganzen Jahren viele Erfahrungen in Zucht, Haltung und die gewährleistete Schur der Angora bekommen, die wir immer gern an neu Interessierten für die kleinen Angora weiter geben damit das Angora Gen auf natürlich Weg erhalten bleibt.
Und das streicht unsere Standard- Fachkommission? Da stellt sich doch Züchter die Frage warum will die Standard- Fachkommission unsere Zwergwidder Angora weiß BLA in Deutschland nicht?
Kerstin Rump
Altfunnixsiel
ZitatAlles anzeigenLeserbrief zur Streichung der Zwergwidder Angora weiß Blauauge
von Ina und Jörg Grafe LV Sachsen
Wir sind traurig und enttäuscht von der Nichtanerkennung der Zwergwidder Angora.
Nach 10 jähriger Beteiligung am Neuzuchtverfahren sahen wir eine Möglichkeit das Angora-Gen auf ein zweites Standbein zu stellen. Der ZDRK verspielt somit die Möglichkeit, die Vielfalt der Angorakaninchen ohne großen Aufwand auf natürliche Weise zu erhalten und zu fördern. Platzbedarf und Futterkosten sind in der heutiger Zeit ein Argument zu kleineren Tieren. Auch ist das Scheren der Zwergwidder leichter zu händeln als von großen Angorakaninchen, und wir wissen von was wir reden, waren doch auch blaue und gelbe Angora in unserer Stallanlage.
Wir bedauern das man nicht die Möglichkeit ergriffen hat auf eine tierschutzgerechte Entwicklung ,wie z.B. Augenfreiheit, Wolllänge usw., bei dieser Rasse Einfluss zu nehmen, zumal die Zwergwidder Angora in zahlreichen Nachbarländern anerkannt und gezüchtet werden.
02708 Rosenbach-Herwigsdorf
ZitatAlles anzeigenSehr geehrte Damen und Herren,
ich wurde heute von Herrn Döhring darüber informiert, dass es die Zwergwidder Angora künftig nicht mehr geben soll. Wir möchten darüber unser Bedauern ausdrücken und wollen es nicht ganz unkommentiert lassen.
Unsere Zooschule leistet seit fast 50 Jahren (gegr. 1976) soziale Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Alten, Kranken und behinderten Menschen. Einer der wesentlichen Punkte unserer Arbeit ist die Beschäftigung mit behinderten Menschen, insbesondere mit erblindeten und sehschwachen Menschen. Sie verstehen sicher, dass für Menschen mit diesen Beeinträchtigungen das Thema "fühlen" in der Sinnesschärfung und Erlebenswelt eine erhebliche Rolle spielt. Wir sind sicher, dass Sie noch nie einem Menschen, der nur noch über das sogenannte Handalphabet "funktioniert", ein Angora-Tier auf den Schoß gesetzt haben. Ein sachkundiger Pfleger könnte Ihnen dann erklären, was diese Patienten in diesen Momenten empfinden. Wir dürfen Ihnen also versichern, dass wir in der Ausbildung und Zusammenstellung von Therapie-Tieren eine nicht unerhebliche Expertise haben. Zwischenzeitlich waren bereits andere Halter und Institutionen als Hospitanten bei uns und informierten sich u.a. über die Zwergwidder Angora.
Wir möchten Ihnen gerne unsere positiven Erfahrungen mit diesen Tieren mitteilen. Vielleicht haben Sie es so noch nicht gesehen, aber mit diesen Zwergwiddern Angora existiert ein sehr gut geeignetes Therapie-Tier. Es hat exakt die richtige Größe, um selbst bei einem Kind auf dem Schoß zu sitzen. Wir hatten schon normale Angora, die sich jedoch wegen ihrer Größe dauerhaft nicht bewährt haben. Das sieht bei einem 2 kg schweren Tier natürlich anders aus.
Darüber hinaus wurden die beiden Zwergwidder Angora in unserem Bestand rasend schnell zu Lieblingen bei den Kindern. Die Firmen Nösenberger, Deuka und Aesculap unterstützten uns sofort, es wurden bereits Lehrvideos zum Thema "scheren" gedreht und eine unserer Jugendlichen kümmert sich seit Monaten sehr intensiv um die Tiere.
Aus unserer Sicht sollten Sie eine Streichung nicht durchführen, ohne unseren Hinweis auf mögliche Therapietiere zumindest zu beachten. Wir können uns gut vorstellen, dass Ihnen dieser Punkt bislang nicht bekannt war. Ebenso wie wir erst 2023 eher zufällig von den Zwergwiddern Angora erfuhren.
Abschließend möchten wir uns ausdrücklich bei Herrn Kai Sander für die unkomplizierte Hilfe im vergangenen Jahr bedanken. Er und Herr Döhring (T315) haben uns nach den schwierigen Pandemie-Jahren sehr geholfen, unseren Tierbestand neu und heute sehr viel besser aufzubauen.
Mit freundlichen Grüßen,
Das Team der Zooschule Suhl
Förderverein der Zooschule Suhl e.V.