Aufbau einer Kaninchenmast

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  • Hallo,



    Ich möchte meine Schafhaltung und Hobby-Kaninchenhaltung in
    den nächsten 2 Jahren nach und nach auf eine Kaninchenmast umstellen. Dazu
    hätte ich gerne ein paar Anregungen,
    Kritiken, Tipps etc. .



    Mein Plan sieht folgendermaßen aus. Mir steht eine 45m x 20m
    große Halle zur Verfügung. In dieser möchte ich ca 2,5 x 2m große Buchten
    errichten welche ca. 10 Kaninchen beherbergen sollen. Die Kaninchen sollen
    idealerweise auf Kunstoffrosten leben unter denen ein gepflasterter/Betonboden
    ist. Zusätzlich ein Urinablauf. Hier meine erste Frage. Die Halle hat eine
    Bretterverschalung. Im Winter wird es also relativ kalt und ich mache mir
    Gedanken das durch das nicht vorhandene Stroh den Kaninchen zu kalt wird. Wäre
    eine Haltung auf Stroh ohne Kunststoffrost besser? Dies würde jedoch einen
    erheblichen Mehraufwand bedeuten.



    Nun zur Fütterung. Ich möchte soweit wie möglich auf Pellets
    verzichten. Da ich bereits Traktor, Mähwerk, Rundballenpresse etc. sowie ca. 45
    ha Grünflächen besitze kann ich mein Futter relativ günstig produzieren. Ich
    möchte Im Sommerhalbjahr Gras sowie Heu und eine Mischung aus Hafer,Gerste und
    Mais verfüttern. Im Winterhalbjahr wird das Gras durch Silage ersetzt. Nur das
    Getreide muss ich zu kaufen da ich keine Ackerflächen besitze.



    Ich möchte mit ca. 100 Mastkaninchen anfangen und dann
    relativ schnell, soweit mein Absatzmarkt es zulässt, ca 2000-3000 Kaninchen pro
    Jahr absetzen. Ich habe geplant meine Zuchthäsinnen 4 mal pro Jahr zu belgen,
    ist dies noch vertretbar oder sollte ich lieber auf 3 mal reduzieren. Wie lange
    hält eine Häsin diese Belastung durch bzw. wie lange ist Sie zuchtfähig?



    Denkt ihr das mein Vorhaben wirtschaftlich rentabel werden
    kann? Ich möchte damit natürlich Geld verdienen jedoch bevorzuge ich eine
    relativ tierfreundliche Haltung.



    Sollte es gut laufen werde ich noch Ausläufe an die Aussenwand
    der Halle bauen um einigen Buchten einen ständigen Auslauf bieten zu können und
    evt. die Gruppen und Buchtengrößen zu erweitern.



    Natürlich werde ich mich noch weiter gründlich informieren
    bevor es richtig los geht.



    Vielleicht gibt es ja hier jemanden der schon Erfahrung mit
    der Kaninchenmast hat.



    Vielen Dank im Voraus.

  • Hallo,


    Dann melde ich mich mal hierzu zu Wort.
    Soweit ich weiß wird in kürze eine neue Verordnung zur gewerblichen Kanichenhaltung/Zucht erscheinen. Diese würde ich mal abwarten bevor ich etwas baue bzw. plane.
    Des weiteren denke ich sind wir nicht die richtige Adresse für solche Frage da es sich hier um ein Rassekaninchenzuchtforum handelt und nicht um ein Kaninchenmastforum.


    Margit

  • Hallo,


    wir sind zwar hier alle keine Mäster, aber dennoch schlachten und essen ja nun viele hier ihre Tiere selbst und könnten von daher Erfahrungen weiter geben.


    Was die Sache mit den baulichen Maßnahmen angeht, gebe ich Margit Recht, da würde ich auch den Beschluss abwarten.


    Zu deiner Fütterung würde ich sagen, dass dann wohl eher eine Kleinrasse in Frage käme, denn die könnte man auch mit nur Frischfutter/Silage auf Gewicht bekommen. Ob das für eine mittelgroße Rasse in annehmbarer Zeit ausreicht, nehme ich mal nicht an. Denn da spielt ja auch der Zeitfaktor eine Rolle.
    Zeit spielt auch eine Rolle, wenn du die Tiere in Gruppen halten möchtest. Denn da muss man schon öfter mal beobachten und kontrollieren, ob es Rangeleien innerhalb der Gruppe gibt.
    Ob das alles wirtschaftlich zu machen ist, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nicht, ob es dafür hier einen Markt gibt und man damit tatsächlich Geld verdienen kann.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hi du,
    Ich bin gelernter Landwirt, mache aber mitlerweile etwas anderes.
    Hinter unserem Haus hab ich auch noch ne kleine Wiese, mit der ich die Tiere versorge. Aber Geld hab ich noch keins mit meinen Tieren verdient.
    Als erstes musst du dir mal gedanken um den Absatz der Tiere machen.... 2-3 tausend geht nicht mit der Nachbarschaft. Wenn du über einen Schlachthof gehst (von denen es für Kaninchen nicht viele gibt) kriegst du genaue Vorgaben, wie alt und wie schwer die Tiere sein sollen (z.b. 3 monate 2300 gr) und für 300 Tiere werden die nicht zu dir kommen...
    Und vom Preis her... wenn du 8 € fürs Schlachtreife Tier bekommst, kannst du glücklich sein.
    Oder aber du gehst die Bioschiene, das würde auch besser zu deinen Vorstellungen passen..


    Wir haben uns auf einer Ausstellung mal über Hähnchenmast beraten lassen..
    Min 30.000 Mastplätze waren angesagt... alle 7 Wochen wurden vom " Vermittler" neue Tiere geliefert.. genauso wie das Futter, und den Berater/Tierarzt. Nach 6 Wochen werden die per Auflieger abgeholt, und man hat ein paar Tage zeit die Ställe zu säubern und zu desinfizieren.
    Das war nicht unsere Welt... denke mal bei den Kaninchen sieht das auch nicht anders aus.


    Gruß Jörg

  • Hallo Gorde,
    wie Margit schon schrieb, wir wohl momentan an neuen Haltungsbedingungen für Kaninchenmäster gearbeitet. Wir Züchter haben schon Sorge, dass es auch auf uns angewendet werden könnten.
    Falls Du vorher etwas bauen würdest, kann es gut sein, dass du dann alles wegschmeißen kannst.


    Ich glaub auch nicht, dass dein Plan so einfach umzusetzen ist.
    Schau mal in einem Supermarkt, was dort das kg Kaninchenfleisch kostet, der Druck aus dem Ausland ist enorm.


    Vielleicht solltest Du dich einmal mit Demeter oder einem anderen Verband kurz schließen.
    Biofleisch ist ja zumindest etwas teurer. Allerdings haben diese Verbände klare Auflagen, über die Haltungsbedingungen.
    Ob den Plan zum Buchtenbau damit konform geht weiß ich nicht. Ob deine Halle für die Haltung geeignet ist, halte ich für fragwürdig (Luftaustausch).
    Ich glaube nicht, dass Du mit deinem Vorhaben reich werden kannst.
    Fang mal an zu rechnen, was man für einen Schlachtkörper bekommt, ziehe davon ab was Du für Futter, Strom, Wasser und deine Arbeitszeit an Kosten hast, auch das Schlachten kostet Zeit und Geld, Entsorgung der Schlachtabfälle.


    2000 Tiere im Jahr hört sich für uns alle viel an. Ich schätze aber, dass nicht mehr als 1€ je Tier für dich über bleibt.
    Ich würde sagen, der Aufwand lohnt sich nicht.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Danke für die Antworten.
    Reich möchte ich auch nicht werden. Ich würde das ja nur neben meinem Beruf machen.
    Sind die Preise wircklich so schlecht? Bei mir in der nähe bekommt man in den Supermärkten eigentlich kaum Kaninchenfleisch. Nach diesem Bericht, ich glaube im ARD, über Kaninchenmast im Ausland haben die meisten Märkte doch Kaninchen aus ihrem Sortiment entfernt. Vielleicht sind die Leute ja bereit für deutsches Fleisch aus "Artgerechter Haltung" einen anständigen Preis zu bezahlen.
    Ich produziere momentan Lammfleisch als Bio, bei den Kaninchen würde ich auch so produzieren.
    Werde natürlich noch eine genaue Kalkulation machen. Ich wollte mich nur mal umhören wie so die Erfahrungen sind.

  • 2000-3000 pro Jahr.
    Bei einer Mastzeit von sagen wir 3-4 Monaten sind also in der Regel nur ca. 750 Kaninchen gleichzeitig im Stall. Das wären dann also ca 75 Buchten. Habe mir ein relativ einfaches Fütterungssystem ausgedacht. Dadurch habe ich nur relativ "wenig" zeitlichen Aufwand. Die 300 Schafe die ich momentan noch habe verursachen sicherlich mehr Aufwand.
    Es ist ja nicht so das ich das Gras mit der Sense mähe. Dafür brauche ich mit dem Mähwerk 2min.

  • Hallo,
    Kaninchen sind in den ersten 3 Monaten sehr empfindlich von der Darmflora.
    Du wirst oft misten müssen und trotzdem bei so einer Haltung mit vielen Ausfällen rechnen müssen.


    Sprech mal mit Demeter oder einem anderen Verband.
    Und warte bis die Tierhalteverordnung geklärt ist.


    Ich schätze mal im Verhältnis sind die Kaninchen wesentlich Arbeitsintensiver.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Ich glaube wir beiden haben verschiedene Ansichten was Bio ist.
    Unter anderem gewaschenes Fleisch also ein mindest Alter von 6 bis 7 Monaten da komme ich mit meinen bescheidenden Mathematik Kenntnissen auf mehr als 750 Tiere ach ja Zuchttiere sind da ja auch nicht dabei.


    Peter
    Ps.Hast du auch einen Namen???

  • Ich denke, Dein Vorhaben wird unrentabel sein. Die Idee ist gut, der Markt sieht aber doch anders aus. Du willst es gewerbsmäßig betreiben, somit sind Bestimmungen einzuhalten, es werden Kosten anfallen, damit die Haltung, Schlachtung und Vermarktung möglich werden. Wir wissen, es gibt für Jungbullen schwankend 2,50 bis etwas über 3,00 Euro pro Kilo Lebendgewicht, dies ist schon die teuerste Preisklasse bei Rindern, was Du für Schafe bekommst, weißt Du, hier liegen wir um den Euro herum. Was für Kaninchenfleisch gezahlt wird, kann nicht so viel mehr sein, wenn überhaupt ein Markt vorhanden ist. Geld mit Kaninchen ist wohl eher nicht zu verdienen, es wird ein Hobby bleiben, und Du willst ja keinen Großbetrieb aufbauen und über die Masse gehen. Aber wie gesagt, ich halte es für gut, wenn über solche Sachen mal nachgedacht wird.

  • Geld mit Kaninchen ist wohl eher nicht zu verdienen,


    Hallo,


    ich kenne jemanden, der es vor einigen Jahren auch versucht hat gewerbsmäßig und groß aufzuziehen. Es dauerte nicht lange da kam ME, und kurze Zeit später wurde sein Haus und Hof zwangsversteigert. Er und seine Frau haben jetzt fast nichts mehr und wohnen zur Miete.


    Gruß,
    Hubert

  • Es gibt zwar durchaus eine Nachfrage nach Kaninchenfleisch (das macht sich schnell bemerkbar wenn Freunde, Kollegen und Bekannte erfahren, dass man züchtet)...aber das ist in der Regel keine Klientel die es regelmäßig im Supermarkt kaufen würde. Viele, die es gern mal essen nehmen es entweder direkt vom Züchter oder vom Metzger ihres Vertrauens.
    Und da liegt, glaube ich, bei deinem Plan der Hund begraben. Bis man mit seinem Fleisch so bekannt geworden ist, dass es regelmäßig und von genug Leuten in Supermärkten oder Biomärkten gekauft wird, ist man schon pleite gegangen an den Nebenkosten...



    Vielleicht versuchst du es zunächst in kleinerem Maßstab und in Zusammenarbeit mit dem Metzger deines Vertrauens? Lässt sich die Nachfrage steigern z.B. auch von Restaurants in der Gegend lässt sich das Ganze ja Stückweise ausbauen. Zudem wird man bei Einzelabnehmern bessere Preise erzielen als wenn man
    an den Handel verkauft, der ja stets sein Risiko mitkalkuliert, das dürfte zunächst für mehr "Gewinn" sorgen als bei Mast im halbgroßen Stil.

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich bisher zurückgehalten auszeitgründen, will jedoch jetzt doch was anmerken.


    Voraus:


    Ich habe über viele jahre Schlachter gezüchtet und dabei jährlich 1000 Tiere verkauft,davon ein Festabnehmer, der wöchentlich 15 Tiere kaufte, die Gewinnspanne war so, dass ich zwar nicht davon leben, aber trotzdem etliche Weltreisen finanzieren konnte.


    Aber.......die Zeiten haben sich geändert, vor allem die Schlachtverordnung bereitet dabei erhebliche probleme und macht Kleinbetriebe unrentabel.


    Konkret in deinem Falle:


    Platz und Grundüberlegung reicht für ca. 4000 Tiere , klären musst Du allerdings folgendes, ansonsten macht es keinen Sinn:


    - Hast Du feste Abnehmer , mindestens 50 % der geplanten Schlachter müssten so geregelt sein.


    - hast Du ein Schlachthaus mit den entsprechenden Voraussetzungen zur Verfügung -das wird ja das kleinere Problem sein, da Du ja schon deinen Schafe vermarktest.


    - Wie stellst Du bzw. deine Abnehmer sich das Endschlachtgewicht vor, danach wird sich die Größe und auch die Futtermenge und Lebensdauer richten.


    - reine (hybrid-)Schlachterzucht oder Bastardisierung von Rassekaninchen, Selber züchten, oder nur Jungtiere mästen ?


    Was mir gut gefällt ist der Bioansatz, da kann man nach Klärung der Vorfragen was machen. Denke aber bitte nicht, dass die leute dir für kaninchen das geld hinterherwerfen, mehr als 15 Euronen por Kilo werden wohl nicht drin sein - Vorteilhaft wäre übrigens noch Versandmöglichkeiten.



    mfg Peter

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