Hybriden die besseren Schlachtkaninchen?

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  • Hallo,


    in anderen Foren, wird des Öfteren über die richtige Kaninchenrasse zu Schlachtzwecken diskutiert, dabei manifestiert sich bei den meisten die Meinung, dass am besten Hybridrassen geeignet sind.


    Ist es denn wirklich so, dass man dadurch die Vorzüge beider oder mehrerer Rassen hinbekommt? Reichen die anerkannten Rassen die es ja auch zahlreich gibt, nicht aus? Wenn ich das bisher aber richtig einordenen konnte, sind doch Holländer, Kleinsilber, Neuseeländer usw. als eigenständige Rasse dazu doch auch bestens geeignet, um als Rasse- und als Schlachtkaninchen genutzt zu werden. Zumal ja auch eine Untersuchung der "Sächsichen Landesanstalt für Landwirtschaft" bezgl. der Fleischqualität keine wirklich großen Unterschiede herausgefunden hat. Hiermal der Link: http://www.lv-saechsische-kani…s/schlachtkoerperwert.pdf


    Mich würde wie immer mal Eure Meinung interessieren ob Rasse oder Hybrid und wenn Rasse welche Rasse? Zumal wenn ich Kaninchenfleisch gegessen habe, ich nicht wirklich große Qualitätsunterschiede feststellen konnte, was jetzt aber auch kein Maßstab sein muss.




    Gruß Marcel

  • Hallo Marcel,


    also bezüglich des Geschmackes glaube ich nicht, dass man da einen Rasseunterschied merken kann.


    Ich hatte aus anderen Gründen Hybriden bzw. zum Teil.
    Ich hatte immer einen Rasse-Rammler, aber Hybrid-Häsinnen. Jedes Mal, wenn ich mir eine Rasse-Häsin von einem Züchter gekauft habe, hat diese sich als schlechtes Muttertier entpuppt. Deshalb habe ich mir meine Häsinnen selbst herangezogen und das waren dann eben immer Mischlinge.


    Vom Typ her gebe ich den größeren Mittelschlägen den Vorzug, weil innerhalb der 4 Monate m.M.n. am wirtschaftlichsten. Ich schlachte Tiere mit etwa 4 Monaten, wenn sie nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen.
    Ich hatte meist Großsilber, Wiener oder Neuseeländer bzw. eben deren Mischlinge.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo,
    da spielt noch eine ganz einfache Sache eine Rolle und zwar der Glaube "Rassekaninchen" sind alle in Inzucht gezogen und Inzucht ist ja bei sehr vielen verpönt.

  • Hallo,


    ein schwieriges Thema, das meist sehr unterschiedlich diskutiert wird.
    Meine persönlichen Erfahrungen:
    Gerade bei Kaninchen hängt die Qualität des Fleisches von den Faktoren Fütterung, Rasse und Schlachtalter sehr wohl ab, habe Ende der 60-ger bis in die 80-ger jährlich zwischen 500 und 1000 Schlachter gezogen. Meine Oma hat jede Rasse am Geschmack bzw. an der Qualität des Fleisches erkannt, auch ich erkenne die Geschmacksunterschiede.
    Auch ich habe den Hybrifeffekt ausgenutzt, indem ich verschiedene reine Rassen gekreuzt habe, allerdings mit den Bastarden dann nur sehr selten weitergezogen, da war der Effekt schnell weg - aus farbspezifischen Gründen habe ich auch das probiert ohne wesentlichen Gewinn.
    Ma kann auch Rassen so züchten, dass die Mutterleistungen hevorragend sind, man braucht keine Bastardisierung - die Frage ist dann lediglich, ob sie den den Ausstellungsanforderungen entsprechen, nicht umsonst gibt es auch bei anderen Nutztieren Leistungs- und Schönheitslinien.
    Seit den 80-gern habe ich dann nur noch mit Rassetieren Schlachter gezogen , die besten waren mit Abstand KLS, allerdings habe ich da auch entsprechende Mutterlinien.


    mfg Peter

  • Ma kann auch Rassen so züchten, dass die Mutterleistungen hevorragend sind, man braucht keine Bastardisierung - die Frage ist dann lediglich, ob sie den den Ausstellungsanforderungen entsprechen, nicht umsonst gibt es auch bei anderen Nutztieren Leistungs- und Schönheitslinien.


    Ich wollte damit auch nicht sagen, dass die Rassetiere keine guten Muttereigenschaften haben. Ich persönlich bin halt früher mehrfach damit auf die Nase gefallen und hatte deshalb Mischlingshäsinnen.
    Momentan habe ich eine Angora-Häsin, die ein sehr gutes Muttertier ist, ihr hab ich auch schon zweimal Jungtiere noch zusätzlich untergeschoben.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Meine Oma hat jede Rasse am Geschmack bzw. an der Qualität des Fleisches erkannt, auch ich erkenne die Geschmacksunterschiede.


    Das wäre doch mal was für "Wetten dass...!", um die Einschaltquoten zu erhöhen. :rabbit6: Ich frag mich nur die ganze Zeit wie man den Geschmacksunterschied zwischen Fleisch vom Blauen Wiener und vom Hellen Großsilber unterscheiden kann, es sei denn den Wiener grillt man und den Hellen Großsilber brät man. ?(


    Gruß,


    Hubert

  • Ich frag mich nur die ganze Zeit wie man den Geschmacksunterschied zwischen Fleisch vom Blauen Wiener und vom Hellen Großsilber unterscheiden kann, es sei denn den Wiener grillt man und den Hellen Großsilber brät man. ?


    Ich find's auch erstaunlich, aber es gibt ja Leute, die schmecken alles heraus.
    Ich für meinen Teil könnte es mir höchstens vorstellen, wenn man beide direkt nebeneinander hat zum Probieren.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Guten Morgn Hubert,


    da ich prinzipiell auf alles Künstliche verzichte - als auch auf Fernsehen - , müsste ich jetzt erst mal nachfragen, was ist "Wetten, dass...", da diese Sendung allerdings ab und an in Zeitschriften ein paar Zeilen erhält, weiß ich schon was Du meinst :D
    Allerdings würde ich mich für solche Zurschaustellung nicht hergeben. :evil::evil:


    Aber jetzt mal ganz ernst:
    Jedes Tier hat auf Grund seiner Größe und Form eine andere anatomische Struktur, kurze, mittlere oder lange Fleischfasern usw.
    Die Futterung spielt eine sehr große Rolle, bei Fleisch , warum sollen die Unterschiede bei Kaninchen nicht genauso feststellbar sein wie z.B. bei Schwienefleisch ?
    Bei Eiern z.B. ist dies besonders deutlich zu spüren - Maikäfereier-, hast Du noch nie "Rübenmich" getrunken ?


    Allerdings gebe ich dir in einem Punkt recht:
    Wer seine Geschmacksnerven mit "Kunststoffen " und "Aromaten" verdorben hat, wird keine Unterschiede mehr feststellen können - nicht umsonst wird "Kunstfleisch,-käse" usw. hergestellt und verkauft. Denk nur mal an die Joghurtversuche bei Kindern !!


    Nur zur Erinnerung:
    Ich bin weitgehend Selbstversorger, Hobbykoch und habe noch nie Gewürzmischungen bzw Aromate benutzt, ich bin "Purist" :thumbup:


    mfg Peter


    PS: Leider ist meine Oma im 100. Lebensjahr verstorben, ansonsten würde ich sie gerne fragen , ob sie nicht mal ins Fernsehen wollte!!! =4

  • Hallo Claudia,


    natürlich wußte meine Oma welche Rassen ich gerade im stall hatte -manchmal bis zu 10 plus Mixe-, daraus hat sie aber tatsächlich durch die Zubereitung und dann beim Essen die Unterschiede erkannt.


    Geschmackserkennung ist eine Frage der Sensibilität der Geschmacksnerven, die bei "Fastfood" recht schnell verloren geht - streu über Kaninchenfleischhaschee Glutamut und Du wirst nichts mehr schmecken können vom Fleisch - deshalb kann man Fleisch auch durch Soja ersetzen.


    mfg Peter

  • Hallo Hubert,


    entschuldige bitte meine Ungenauigkeit,
    natürlich meinte ich nur die Rassen, die ich auch tatsächlich gezüchtet und gegessen habe =4


    Aber ob Du es glaubst oder nicht,
    denn Unterschied von KLS und Loh - beides Kleinrassen !!!- kann man tatsächlich an der Fleischfaserung erkennen und erschmecken.
    Man beachte die kugelige Form der Hinterschenkel bei manchen Rassen gegenüber den eher schlanken Formen, je runder je mehr kurzfasriges Fleisch und sehnen, die beim Zubereiten so richtig mürbe bzw. weich werden - halt, Stopp Peter, reiß dich zusammen !!!! :thumbsup::thumbsup:


    Aber beim Kochen und beim Gespräch darüber komme ich ganz leicht ins Schwärmen :evil::evil::evil::):)


    mfg Peter

  • Aber nochmal zum Ursprung dieses Threads. Wenn ich es bisher richtig verstanden habe, gibt es wohl nur Nuancen die die einzelnen Rassen qualitätsmäßig und geschmacklich unterscheiden. Zusätzlich bestimmt dann noch die Fütterung und der Schlachtzeitpunkt einige Unterschiede. Aber generell ist eher unerheblich ob Rassekaninchen oder Hybrid. Dann kann man ja auch eine Rasse züchten, anstatt sich den Kopf zu zermatern, welche Kombination aus welchen Rassen, noch besser zum Schlachten geeignet sind.

  • Dann kann man ja auch eine Rasse züchten, anstatt sich den Kopf zu zermatern, welche Kombination aus welchen Rassen, noch besser zum Schlachten geeignet sind.


    Aber natürlich kann man das!
    Und es tun ja auch viele Rassekaninchenzüchter. Wo soll man sonst hin mit den überzähligen Tieren? Alle bekommt man auch nicht verkauft. aber das Thema hatten wir ja schon desöfteren.
    Da ich bis vor kurzem auch noch in keinem Verein organisiert war und kein Interesse an Ausstellungen hatte, war es für mich persönlich auch ein wirtschaftlicher Faktor.
    Ein Mischlingskaninchen bekommt man für ein paar Euro mehr oder weniger überall. Wenn ich ein Rassekaninchen haben möchte, muss ich u.U. etwas tiefer in die Tasche greifen.


    Peter
    Ich koche grundsätzlich nicht mit irgendwelchem Fertigkram, auch keine fertigen Gewürzmischungen, hab deren Anwendung auch noch nie wirklich nachvollziehen können. Und mir kann auch keiner Kaninchenfleisch für Huhn verkaufen.
    Was die Erkennung der Faserbeschaffenheit der einzelnen Rassen angeht, fehlt mir wohl einfach die Erfahrung. Vielleicht habe ich aber auch noch nie so genau hingeschaut. Ich mag Kaninchenfleisch sehr, auch nach den ganzen Jahren immer noch und werde es auch nicht überdrüssig. Bei den Schafen, die mein Vater früher hatte, geht bzw. ging es mir da schon anders. :pinch:

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo Marcel,


    über den Hybrideffekt nachzudenken rentiert sich tatsächlich nur bei großer Anzahl von Schlachtern,
    für den Hausgebrauch sind Rassekaninchen genauso geeignet - wenn nicht sogar im Interesse unseres gemeinsamen Hobbys bessser :):)


    Wenn Du dich für eine Rasse entscheidest kann dir allerdings passieren, dass diese nicht mehr die durchschnittliche Leistung bringt, das wäre ärgerlich.
    Achte deshalb beim Kauf von Rassetieren auf deren Leistungseigenschaften, ansosten kannst Du recht schnell die Lust verlieren.
    Denke immer daran:
    Futterangebot, Raumangebot und Schlachtkörpergröße sind die entscheidenden Größen, an der man sich orientieren sollte.
    Für viele kommt mittlerweile auch wieder ein pekunjäres Problem ins Spiel, auch das sollte man beachten.


    Und nicht vergessen:
    Für einen Ausstellungszüchter mögen 2 Würfe a 5 Jungtiere ausreichend sein, bei der Schlachterzucht sind 20 Jungtiere pro Häsin im Zuchtjahr das Minimum.


    Alles gut überlegen, dann braucht man sich anschließend nicht zu ärgern.


    Hallo Claudia,


    gerade die Faserlänge des Fleisches entscheidet über seine Schmackhaftigkeit, aber das solltest Du einfach mal ausprobieren.
    früher und zum Teil auch noch heute geht das Gerücht, dass gerade die Kreuzung mit Hasenkaninchen besonders schmackhaftes Fleisch liefen sollte - ohne dabei zu bedenken, dass Ha durch ihre elegante Form sehr langfasrig sind !!!
    KLS, KlChin, Holländer - das ist feinfasriges Fleisch, unvergleichlich im Geschmack - wenn man es zuzubereiten weiß.
    Es gibt "Spezialisten", die schaffen es auch eine Anguslende zum Negativerlebnis zu machen.


    mfg Peter
    mfg Peter

  • Aber generell ist eher unerheblich ob Rassekaninchen oder Hybrid


    Hallo,
    es ist eigentlich nur wirklich erheblich in der gewerblichen Erzeugung von Schlachtkaninchen. Der Hybrid-Effekt, der bei richtiger Vorbereitung überdurchschnittliche Fruchtbarkeit, Aufzuchtleistung, Wachstum der Jungtiere bei möglichst wenig Kosten der Elterntiere und relativ geringem Futterverbrauch und sonstigem Aufwand pro kg erzeugtem Kaninchenfleisch bringt, spielt wohl bei der Tierzahl eines normalen Züchters eher eine untergeordnete Rolle.
    Als normaler Züchter darf man sich über den Heterosis-Effekt (eigentlich dasselbe wie der Hybrid-Effekt) freuen, wenn man ein fremdes Tier in seine Zucht einbaut. Aber das ist auch nur ein mal der Fall. Bei der Weiterzucht mit den Jungtieren aus diesen Würfen tritt das schon nicht mehr auf.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • KLS, KlChin, Holländer - das ist feinfasriges Fleisch, unvergleichlich im Geschmack - wenn man es zuzubereiten weiß.
    Es gibt "Spezialisten", die schaffen es auch eine Anguslende zum Negativerlebnis zu machen.


    Ich mach's meist in der Pfanne oder auch gerne im Römertopf, weil da der Eigengeschmack, wie ich finde, noch am besten erhalten wird.


    Und wegen den Holländern sollte ich vielleicht mal meinen Vereinskollegen fragen, ob er mir mal ein ausgemustertes Tier überlassen würde. Er züchtet Holländer japanerfarbig.
    Wie ist es denn mit Kleinwiddern?

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Ich habe ja nun auch noch beide Varianten im Stall. Einmal ziehe ich noch meine Mischlinge aus GRCHIN * HGRS und dann habe ich die Meißner.


    Momentan sind die ersteren noch wesentlich produktiver und decken unseren Bedarf noch vorwiegend ab.
    Da fallen pro Wurf immer min.8 Junge und werden auch großgezogen und man kann die Würfe auch zu jeder Zeit planen, klappt immer.
    Die Ausgangstiere sidn aber auch noch Rasserein, die F1 landet bei mir ausnahmslos in der Küche, damit zeihe ich nicht weiter. Die Mischlinge sind sehr frohwüchsig, sind schön kompakt und leichtfuttrig.


    Meine Meißner sind da doch noch etwas spezieller was die Reproduktion anbelangt und halten da noch lange nicht mit .Mal sehen, ob sie diese Leistung irgendwann auch mal erbringen.


    Geschmacklich ist der Unterschied nicht sonderlich auffallend, das Fleisch der Meißner war etwas deutlicher rosa, wie das der Mischlinge ( hatte da aber auch erst zwei Exemplare für die Küche).

  • Mit Widdern ist das so ne sache,
    da gibt es einfach verschiedene Gesichtspunkte.
    Als Schlachter würde ich keine Widder ziehen, der Futterbedarf gegenüber der Schlachtausbeute ist doch deutlich höher als bei anderen Rassen, aber das kann jede/r selbst mal ausprobieren.
    Meißner sind da etwas günstiger, allerdings sind die Mutterleistungen noch sehr bescheiden, da muss man noch ran - bei MW hatte ich pro Zuchtjahr nicht mehr als 15 Jungtiere, die zwar sehr gut gewachsen sind und auch vom Fleisch gut waren, allerdings ist die Reproduktion nicht ausreichend, da bedarf es noch etlicher Zuchtarbeit.
    Widder selbst sind vom Fleisch nicht schlecht - nicht umsonst galten DW als einzige großrasse als anerkannte Leistungsrasse im dritten Reich -, sie sind auch geeignet als Vatertiere bei größerem Schlachtgewicht z.B. mit GrChin, in der Reinzucht als nicht Zuchttaugliche Tiere durchaus sehr willkommen.


    mfg Peter

  • Danke für die Ausführungen, Peter!
    Die großen Widder wollte ich auch nicht halten, die sind mir dann doch zu groß, bedeutet ja auch größeren Platzbedarf.
    War halt so ein Gedanke, weil ich die Widder grundsätzlich sehr mag und die Kleinwidder noch eine vernünftige Größe haben. Das wäre halt eine Rasse, für die ich mich auch erwärmen könnte, sie evtl. zusätzlich im Stall zu haben.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

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