ZDRK-Strategie und die Zukunft der organisierten Rassekaninchenzucht

Werbepartner

Ohne_Titel_1

Kaninchen-Auktion

Jetzt mitmachen und helfen!

Zur Auktion >

  • Hallo an alle Interessierten,


    nach aktueller Informationslage ist folgendes festzustellen
    (Quelle: Informationen der Standardfachkommission):
    Auszugsweises Zitat:
    "b) Erfassung der Tierpopulationen (TGRDEU) - Tabellen (...)
    - Notwendigkeit: Bereinigung der Liste der anerkannten Rassen und Farbenschläge
    - Klartext: Streichung bei Fehlen jeglicher Meldung in 3 aufeinanderfolgenden Jahren
    - Neuzüchtungen: Feststellung einer deutlichen Diskrepanz zwischen der
    Zahl der registrierten Züchtungsgenehmigungen und der gemeldeten
    Zuchten in der Bestandserfassung
    - Konsequenz: Streichung von Neuzüchtungen, welche die Bedingungen nicht erfüllen
    - Für beide Bereiche gilt das Wort von Arno Dietrich: „Karteileichen sind obsolet.“ (Lehrschrift 1994)"


    Das ist dann der Klartext, der uns Züchterinnen und Züchtern an der
    Basis bislang noch vorenthalten war. Wenigstens ein Landesverband hat
    dies (aktuell) bereits auf seiner Internetseite veröffentlicht.


    Bemerkenswert ist hier, dass - auf Basis einer "Idee" des Redakteurs
    der StFKomm. nunmehr die Regel (10 Zuchten aus 5 LV mit jährlich 400
    Nachzuchttieren) in die Realität umgesetzt wird, was sogleich für die
    Züchterinnen und Züchter der Neuzüchtung Zwergsatin, rot, zur Ablehnung
    (=i.S.v. Aufschub) der Anerkennung als Kaninchenrasse führt und dies trotz erklärter, angemessener Qualität der Tiere.


    Hier der link: "Neuzüchtungen" + "Infos. der Standardfachkommission"
    http://www.kaninchenzuechter-r…ssau.de/wissenswertes.htm


    Da frag ich mich, ob uns eine solche Verbandspolitik positiv in die Zukunft bringt.... :thumbdown:


    Überdies ist es m.E. schon etwas fragwürdig, Entscheidungen über
    Rassestreichungen anhand einer Gesamtliste (TRGDEU) zu treffen, welche
    dem/der "normalen" ZüchterIn (bislang ?) gar nicht zugänglich ist.


    Nur wenige Landesverbände haben die konkreten, rassebezogenen Daten für 2008 (z.B. im Internet) und der Z D R K selbst bislang gar nicht veröffentlicht.
    Warum eigentlich -> Nun, auskunftsgemäß wegen vertraglicher Vereinbarungen mit dem zuständigen Ministerium.
    Aber auch da drängt sich m.E. wieder eine Frage auf: Nimmt "man" es bewusst in Kauf, die Züchterbasis hier nicht hinreichend zu informieren oder hat "man" nur ein wenig "geschlampt"?
    Ein wenig mehr Transparenz dürfte die Züchterschaft m.E. bei derart weitreichendem Sachverhalt schon erwarten, aber vielleicht ist so etwas ja schon in Planung oder gar auf den Weg gebracht....???


    Soweit + netter Gruß
    Wolfgang

  • Hallo zusammen


    Zitat

    Nur wenige Landesverbände haben die konkreten, rassebezogenen Daten für 2008 (z.B. im Internet) und der Z D R K selbst bislang gar nicht veröffentlicht.


    Das Thema Internetauftritt wird im ZDRK ja sowieso sehr stiefmütterlich behandelt. Da wird jetzt zur ZDRK Tagung eingeladen. Ich hoffe mal, dass nach der Ferienzeit sich die Wahl eines neuen Ref. für Öffentlichkeitsarbeit bemerkbar macht. Wobei es dafür sicherlich mehr als eine Person braucht, da es sicherlich auch sehr zeitintensiv ist, wenn man Öffentlichkeitsarbeit wirklich gut machen will.


    Gruß Torsten

  • Hallo!


    Mittlerweile gibt’s um die 60 Zugriffe, aber bis jetzt scheinen die Äußerungen der Standardkommission bzw. dessen Redakteur keinem – bis auf Torsten – allzu nahe zu gehen. Da muss ich oder darf ich annehmen, dass sich unter den bisher 60 Lesern kein einziger befand, der sich gerade mit einer Neuzüchtung beschäftigt. Dem oder der müssten nämlich die Haare zu Berge stehen. Das sollte man sich schon mal auf der Zunge zergehen lassen – 10/5/400, und das für eine Neuzüchtung. Momentan, eine mehr oder weniger aktuelle Liste findet man ebenfalls auf der verlinkten Seite, würde ich das nur den Hasen lohfarbig zutrauen. Alle anderen dürften durch den Rost fallen und das Thema „Neuzucht“ trotz der möglichen Antragstellung Anfang 2011 ein für allemal erledigt sein, vielleicht ist das sogar im Sinne des Ideengebers. Na ja, das Thema „Neuzucht“ wird zu einer logistischen Meisterleistung, von langer Hand geplant, ähnlich einem Projekt, in dem die Ziele genau definiert, die Struktur festgelegt und die Mitstreiter bereits vor Projektstart gefunden bzw. ausgewählt werden müssen. Ansonsten steht der in Betracht kommende Zeitraum – bis zu zehn Jahre, siehe Zwergsatin – in keiner Relation zum Erfolg. Das Ziel des Projekts kann nur die Anerkennung der betreffenden Rasse sein.


    Und ... „Karteileichen sind obsolet!“ Obsolet ist gleich veraltet, überaltert, archaisch, überholt, unmodern, abgedroschen, abgenutzt, fade, abgegriffen, antiquiert .... Warum um etwas kümmern das derart belanglos ist?


    MfG Manfred

  • Bei einigen der vielen Themen und so auch hier, lassen sich für mich häufig immer wieder dieselben Ursachen oder Gründe finden:


    1. Mangelnde Sach- und Fachkenntnis
    Muß sicher nicht näher beleuchtet werden.


    2. Fehlende Transparenz der obersten Gremien, sowohl auf Landes- und noch mehr auf Bundesebene
    Bewußt oder unbewußt. Gewollt oder ungewollt.
    Von anderen und mir, so auch hier von Wolfgang S., bemängelt.


    3. Kein ausgeprägtes Demokratiebewußtsein
    Dazu ist zu bemerken, daß Demokratie einmal gegeben werden kann und einmal auch von unten gefordert und gefördert werden kann.
    Das ist allerdings mit Mit- und Mehrarbeit verbunden.

  • Der Punkt 1 meines vorigen Beitrages ist nicht ganz selbsterklärend.


    Diese Aussage bezieht sich selbstverständlich nicht auf alltägliches. Dafür gibt es ja dieses Forum um nachzufragen, aufzuklären und hinzuweisen.


    Er bezieht sich mehr oder weniger auf besondere Angelegenheiten. Z. B. auf die Neuzucht einer Rasse und die Modalitäten der Zulassung.
    Auch innerhalb der Vereine wird oftmals etwas angeleiert und dann muß man die betreffenden darauf hinweisen, daß dazu vorher erst bestimmte Statuten oder Bestimmungen oder auch ältere Beschlüsse geändert werden müßten.


    Ich hoffe, es ist nun besser verständlich.

  • Eklatanter als der Fall "Neuzüchtung" finde ich den Fall "Streichung" von Rassen! Es ist also nun also zu Papier gebracht worden, dass sich zig tausende Züchter der Idee eines (!) Menschen anzupassen haben und im Zweifelsfall innerhalb von drei Jahren nur noch Bastarde im Stall sitzen haben, obwohl die gleichen Tiere vielleicht vorher den Bundessieger gemacht haben. 3 Jahre keine Schaumeldung und /oder keine Zuchtmeldung, und schwupps...... hast du keine Rassetiere mehr im Stall. Vielleicht schneiden wir den Tieren dann nicht noch besser die tätowierten Ohren ab, um sicherzustellen, dass mit diesen Karteileichen kein "Schindluder" getrieben wird und sie auch hundertprozentig aus dem Genpool der ordentlichen Kaninchenzucht verschwinden!
    Ich wünsche aus tiefster Seele, dass die erste dieser betroffenen Rassen das "Baby" des Erfinders dieser "Aufräumaktion" ist! Möge sein Werk zuerst scheitern und er kann am eigenen Leibe erfahren, wie es sich anfühlt, seinen Traum beerdigen zu müssen!
    Die Tierzuchtbestanderfassund sollte dem Erhalt von seltenen Rassen dienen. Dies war die Verlautbarung zur Einführung! Ein imenser Aufwand wurde betrieben, hohe Kosten, externe Firmen, Software und Hardware angeschafft,........ wofür? Keine Rede mehr von Erhalt! Nein, es soll den Exoten an den Kragen, und der Weg wird geebnet für die 5 Einheitsrassen, so wie wir es vor einigen Jahrzehnten hatten.


    Back to the roots.... von Akademikern interpretiert


    Vielleicht sollte sich der ein oder andere ein neues Hobby zulegen, und sich dort "austoben" wenn ihm langweilig ist und er zuwenig "Schutzbefohlene" zum Gängeln hat 8)

  • Hallo Zuchtfreunde,


    zu diesem Thema kann und muss ich mich zu Worte melden! Ich selbst habe zurzeit eine Neuzüchtung im Stall, ja ich kann sagen mir haben es die übrigen Züchter zu verdanken, dass diese überhaupt als Neuzüchtung zugelassen wurde. Es handelt sich um die lohfarbigen Hasenkaninchen, die übrigens in Europa weit verbreitet sind, im Europastandard stehen, nur dem ZDRK ein Dorn im Auge sind. Immer und immer wieder wird auf der Verbreitung und der vorherrschenden Qualität dieser Rasse herumgehackt. Ja der Präsident höchst persönlich, komischerweise selbst Hasenzüchter, ist ein bekennender Verfechter der lohfarbigen.


    Richtig ist m.E., daß "Karteileichen" und damit meine ich die Züchter, die zwar die Genehmigung zur Neuzüchtung besitzen, aber nichts zur Anerkennung beitragen, in dem sie nie ausstellen, keine Tiere ziehen, vielleicht sogar vergessen ihre Tiere entsprechend tätowieren zu lassen (ja die gibt es ich kenne welche), aber die ersten sind, wenn es ums verkaufen und "Geld machen" geht, gestrichen werden sollten, ja ich möchte sogar sagen müssen. Was nutzen uns 100 Züchter auf dem papier, wenn es nur 15 sind. Mit der Genehmigung einer Neuzüchtung gehe ich Pflichten ein, an die ich mich halten sollte. Dazu gehört nun mal das züchten, ausstellen ....


    Die Entwicklung hat auf allen Gebieten im Laufe der Zeit neue "Erfindungen" bebracht. Dazu gehören auch neue Kaninchenrassen. ich stimme meinen Vorredner zu, wenn sie sagen, es kann nicht sein, dass alte und seltene Rassen einfach gestrichen werden, wenn es sie nicht oder nurnoch selten gibt. Gibt es hier nicht sogar Förderprojekte, die dem Erhalt dieser Rassen dienen sollen? Ich meine sogar was von Fördergeldern gelesen zu haben! Nur wo gehen die Gelder hin? Uns Züchter erreichen sie in jedem Fall nicht. Wir dürfen nur löhnen!


    Manch eine Neuzüchtung macht sicher Sinn, manch eine sicher nicht. Ich möchte nicht entscheiden wollen welche ja und welche nein. Sicher keine leichte Aufgabe. Aber ob es noch zietgemäß ist, dass gänzlich unseren grauen Eminenzen aus der ZDRK-Standardkomm. zu überlassen die teilweise nicht einmal mehr selbst Kaninchen züchten, möchte ich bezweifeln. Es gibt Länder, die damit einfacher umgehen.


    Eine Neuzüchtung verbreitet sich schnell (siehe lohfarbige Hasen, wobei hier m. E. besser von einer Nachzüchtung zu sprechen wäre) und manch eine wird es nie richtig schaffen (siehe russenfarbige Angora). Ob man nun 10 Jahre vorgibt oder 20 ist völlig egal. Solange eine stetige Verbesserung zu verzeichnen ist sollte sie weitergeführt werden.


    Gruß Martin Plate

  • Da stellt sich mir mal wieder die Frage wie das Durchschnittsalter derer ist welche das Sagen in über Rassekaninchen haben. Mal akademisch betrachtet, ist das nonsense was da in Planung steht. Vielleicht sollte überhaupt mal definiert werden was ein Rassekaninchen ist um danach die Überlegung anzustellen ob "Rassekaninchen" nicht weltweit allgemeingültig ist, oder nur landesabhängig. Ein Dackel ist ein Dackel egal ob in Deutschland, Österreich, Belgien, Amerika,Australien und wo auch sonst noch. Es ist schon ein Fehler im System wenn in einigen Ländern Rassen anerkannt sind, und in anderen Ländern nicht. Das sowas quatsch ist, erkennt man z.B. an der Europa Schau wo bestimmte Rassen zugelassen sind, es sei sie fallen in einem bestimmten Land. Juristisch gesehen ist eine Rasse egal woher zugelassen, oder eben egal woher - nicht.



    Was ist auch sehe ist das mangelnde Selbstbewusstsein der aktiven Züchter der "Obrigkeit" gegenüber. Warum? Die Aktiven haben die Arbeit und investieren Zeit und ihr Geld um gute Tiere zu erhalten oder neue Formen/Arten zu züchten und viele wecken mit ihren Neuzuchten auch das Interesse anderer Züchter. Wenn die Tiere die Kriterien einer Rasse über mehreren Generationen hinweg erfüllen, mit welchem Recht bekommt man


    von zwar "hochgedienten" aber eben auch nur Züchtern mitgeteilt, dass die Tiere nicht zuchttauglich sind? "Ich sitze in einem Gremium und habe im Leben endlich mal was zu sagen" reicht nicht! Auch Begründungen wie "die brauchen wir nicht,denn es gibt schon genug andere Rassen" ist keine Begründung mit Hand und Fuss und dagegen sollte man mal einen Widerspruch machen.


    Sollte es nicht der Auftrag des Verbandes sein uns Züchter zu vertreten und uns zu unseren Zielen zu verhelfen? Oder handelt es sich um ein Reglement was uns aktive Züchter bevormunden und erziehen soll?


    Sorry, aber Kaninchenzucht ist keine "Master-Servant Kultur" 8)

  • Hallo.


    Wolfgang hat hier einen Link reingesetzt der zu oben genannten Informationen führt.


    Wer ist im Verteiler dieser Infos?
    Warum findet sich diese Info nur im LV RN?


    Erst heute Mittag habe ich von mangelnder Transparenz gesprochen. Schon wieder so ein Manko!
    Vieles davon verspräche eine umfangreiche Diskussion in den Vereinen.


    Gehört sowas wie diese Infos eigentlich nicht in das "Offizielle Organ des ZDRK"?


    Sicherlich wären dann manche Entscheidungen vieler Gremien nicht so einfach zu fällen. Die Züchter fühlten sich aber gut informiert und in die Entscheidungsprozesse des Verbandes eingebunden.


    Damit wäre der Transparenz und dem Demokratieverständnis der Weg gebahnt.


    Gruß
    Karl

  • Guten Morgen zusammen,


    was sich hier in der ZDRK -Standart-Fachkommission entwickelt und entwickelt hat ist schlicht eine riessige Schweinerei und hat weder mit Verbandsarbeit noch mit Perspektive der Rassekaninchenzucht was zu tun, das ist autoritäres Geplänkel von sich selbst wichtig nehmenden alten Herren, deren Demokrativerständnis eigentlich in den 40-ger schon begraben wurde.
    Versuche ich die neuen Vorgaben konsequent zu durchdenken, waren die Regelungen von 1936 ja gerade noch großzügig, diese neue Regelung wird/würde viele Rassen und Farbenschläge in den nächsten Jahren verschwinden lassen - sollte es nicht so sein, erwarte ich von der Kommission Prognosen und gleichzeitig eine Erklärung zum Erhalt von "Altem Erbgut".
    Über Herr Hornung noch ein Wort zu verlieren erübrigt sich - man denke bitte an "seine " Neuzüchtung, die gerade noch durchgepeitscht wurde -, ich denke, der Herr ist "obsolet".


    Was kann man tun ?
    Neinsagen von der Basis, jeder Ortsverein geht an den kreis an das land und die LV fordern eine Sondersitzung - das ist der demokratische Weg, dem sich auch das Präsidium nicht verschließen kann - wenn doch , müssen wir geschlossen den ZDRK verlassen.


    Wer und wie kann man es tun ?
    Jetzt wird es schwierig, ZUchtfreundInnen,
    weil wir ja in unseren eigenen Reihen sehr unentschlossen sind, alleine die Internetpräsenz wird ja von vielen belächelt, die reden dort viel, haben aber keine Ahnung von Kaninchenzucht usw.
    Im Ortsverein wird ebenfalls sehr undifferenziert diskutiert, da geht es nur um den eigenen Stall und die Unzulänglichkeiten der PR - ich skitziere bewußt grob.


    Ich könnte mir vorstellen, dass hier das Forum wertvolle hilfe leisten könnte , indem es einen Protestbrief vorformuliert und dieser dann von den "Abtrünnigen" einzeln an das Präsidium, sinnvoll direkt an Herrn Mickmann, per Post verschickt wird.


    Das Schreiben sollte klare Forderungen enthalten und unmißverständlich sein, bitte kein freundliches Geplänker, damit können Herren - ich sage ausdrücklich Herren, bei Frauenbeteiligung wäre sowas gar nicht möglich - aus einem gewissen geistigen Bereich nicht umgehen - wer Gehorsam einfordert, kann nur mit Autorität gebremst werden.


    mfg Peter

  • Transparenz und Demokratie


    Zwei wichtige Worte in der heutigen Zeit und auch in Hinblick auf unsere Vergangenheit!


    Ich will mal persönlich werden, um vielleicht dem ein oder anderen klar(er) zu machen, wohin der Weg hier eingeschlagen wird. Vor gut einem Jahrzehnt begann ich mit der Kaninchenzucht, ohne Verein, einfach aus Spaß an der Sache. Nach einiger Zeit wagte ich den Schritt in den Verein und züchtete fortan "Rasse"kaninchen und keine Bastarde mehr. Die Tiere waren übrigens die gleichen, denn auch vorher waren meine Ausgangstiere tätowiert. Geändert hatte sich lediglich, dass ich nun Mitgliedsbeiträge zu zahlen hatte und mich dem Regelwerk des Vereinslebens zu unterwerfen hatte. Die tägliche Arbeit im Stall, die ja eigentlich Mittelpunkt des gesamten Zuchtgeschehens ist, war immer noch die Gleiche. Ich bekam hautengen KOntakt zum "Regel- und Ordnungswahn" der STandardkommission als ich beschloß mich einer solchen Karteileiche anzunehmen. Diese Karteileiche waren dreifarbige Zwergrex Dalmatiner. Auf dem Papier bereits 1980 anerkannt, aber niemals in natura vorhanden. Ich habe sie gebaut, ohne Antrag und ohne Überwachung der Obrigkeit. Und es funktionierte! Gleich im ersten Ausstellungsjahr und auf der allerersten Bundesschau dieser Rasse: Bundessieger mit 96,5 Pkt!
    Mitlerweile sind diese Tiere zum Selbstläufer geworden und haben schon unzählige Züchter ind Deutschland in ihren Bann gezogen.


    Genau diese Rasse würde, wenn ich es nicht so gemacht hätte, wie ich es getan habe, jetzt gestrichen!!!


    Mir persönlich macht das Kaninchenzüchten sehr viel Spaß und bietet einen schönen Kontrast zum Arbeitsleben. Wohlbemerkt, ich rede hier von dem Umgang mit meinen Tieren zuhause! Dies kann ich auch ohne Vereinszugehörigkeit tun. Wahrscheinlich sogar stressfreier und wirtschaftlich erfolgreicher. Genau mit diesem Hintergrundwissen ist es mir mehr als verständlich, wenn sich heutzutage sehr sehr viele junge Menschen gegen den Verein entscheiden, weil sie sich nicht gängeln lassen wollen in ihrer Freizeitbeschäftigung. Diese Machtspielchen existieren im Berufsleben ausreichend genug, das braucht man in der Freizeit nicht mehr! Genau dessen sollte sich der Verband mal bewußt werden! Der Verband braucht den Züchter, der Züchter braucht den Verband aber nicht! Das Problem scheint mir darin zu liegen, dass die oberen aus dem Arbeitsprozess bereits ausgeschieden sind und nun in ihrer machtbehafteten Freizeitgestaltung übereifrig reglemenierend ans Werk gehen, ohne zu bedenken, was sie damit der Züchterschaft aufbürden. Junge Menschen, zu denen ich mich noch durchaus zähle, schreckt dies ab und verleidet ihnen den Spaß an der Verbandszugehörigkeit. Der eklatante Mitgliederrückgang begründet sich durch zwei Bereiche: Die "Alten" sterben weg und die "Neuen" bleiben aus. Am Sterben können wir nichts ändern, aber wir können unseren Verband attraktiver für die "Jungen" gestalten! Und damit meine ich nicht Jungzüchter, sondern Menschen, die sich zum Ausgleich des Arbeitslebens und als Freizeitgestaltung ein Stück Natur ins Haus holen wollen. Diese Menschen wollen sich aber dort entkrampft bewegen können, diese Menschen wollen Transparenz und Demokratie! Und es ist eigentlich ein schlechter Scherz, dass es heutzutage noch Bereiche gibt, in denen man Transparenz und Demokratie einfordern muß.
    Liebe "Obrigen" (und ich weiß dass ihr das mitlest),
    betrachtet meine Worte mal als Denkansatz und schaut über den Tellerrand! Das Hobby Kaninchenzucht hat nur dann eine Zukunft, wenn wir genügend aktive Züchter haben. Mit so mancher Regelung erreicht man aber genau das Gegenteil, man schreckt potentielle Züchter ab und vergrault engagierte Züchter. Irgendwann wird als Erfolg der Amtsperiode zwar nachzulesen sein, dass mal "ordentlich klar Schiff" gemacht wurde (vielleicht versucht der ein oder andere damit seinen Namen in die Bücher drücken zu können), aber gleichzeitig wird der Erfolg sein, dass kaum noch jemand bereit sein wird, sich diesem "aufgeräumten" Geschäft zu bewegen. Der Weg wird grad eingeschlagen zum Einheitstier und zum Einheitszüchter, beide können auf Transparenz, Demokratie und Vielschichtigkeit verzichten. Wenn dieses "Ziel" erreicht ist, findet die Bundesschau ohne Besucher statt und vielleicht reicht dann auch schon der Garten des Präsidenten zur Ausrichtung derselben.


    Für mich ist das kein Weg, den ich mittrage!
    Sei es durch offenen Protest oder auch durch Austritt aus dem Verband, wenn es mir zu bunt wird. Meinem Hobby Kaninchenzucht kann ich auch ohne euch frönen ;)

  • Hallo zusammen,


    ich kann mich auch häufig mit Entscheidungen, die von "oben" kommen und nicht nachvollziehbar sind nur schlecht anfreunden. Aber manche Sachen muss man auch differenziert betrachten:


    Es ist also nun also zu Papier gebracht worden, dass sich zig tausende Züchter der Idee eines (!) Menschen anzupassen haben und im Zweifelsfall innerhalb von drei Jahren nur noch Bastarde im Stall sitzen haben, obwohl die gleichen Tiere vielleicht vorher den Bundessieger gemacht haben. 3 Jahre keine Schaumeldung und /oder keine Zuchtmeldung, und schwupps...... hast du keine Rassetiere mehr im Stall


    Hier kann ich eigentlich die Intention der Kommision nachvollziehen. Wenn von einer Rasse oder einem Farbenschlag drei Jahre lang keine Nachzuchtiere verzeichnet werden, dann kann man sie auch streichen, weil es sie ganz schlicht nicht mehr gibt. Hier muss aber auch sichergestellt sein, dass die Tierbestandserfassung korrekt ist -> kann man heute aber noch nicht, von daher ist die Aussagekraft anzuzweifeln und auf zweifelhaften Daten Entscheidungen zu gründen ist problematisch.


    Das Thema Neuzüchtungen ist auch nicht einfach. Wir haben in Zeiten rücklüfiger Mitgliederzahlen natürlich das Problem, dass sich für einige Rassen/Farbenschläge keine Züchter mehr finden auf der anderen Seite aber Neuzüchtungen entstehen. Wenn man jetzt manche die aussterbenden Rassen als erhaltungswürdig definiert, dann ist ja nicht einzusehen, warum man neue Rassen zulassen sollte. Kann ich einsehen. Die Frage ist aber doch: Sind Kaninchenrassen und deren Genpool so erhaltungswürdig, dass ich dafür auf eine neue Rasse und deren Genpool verzichten will. Eine Frage, die ich nicht beantworten kann. In meinem laienhaften Verständnis sage ich mir jedoch: Wenn es künftig keine Zwergrex in loh fehfarbig mehr geben sollte, geht für mich die Welt nicht unter. Wenn dann auf der anderen Seite Satinzwerge so einen Zuspruch haben und auch sonst die Merkmale eines Rassekaninchens erfüllen, bitte warum nicht. Nur sollte man bitte auch eines bedenken: In der derzeitigen Struktur des Verbandes müssen die Preisrichter alle Rassen des Standards bewerten können. Heißt: Schon von daher sind neuen Rassen und deren Anzahl irgendwo Grenzen gesetzt.


    Was natürlich gar nicht geht ist, dass ich nachdem ich ein Ziel erreicht habe, die Anforderungen so ändere, dass andere es nicht mehr erreichen können. Die Frage ist hier allerdings, ob das wirklich so ist. Wenn ich mich recht entsinne, hatten die schwarzgrannenfarbigen eine enorme Verbreitung und die Kriterien wohl erfüllt. Das gewisse Kriterien auch Sinn machen sehe ich auch ein. So eine starre Zahl halte ich aber auch für nicht zielführend und vor allem in Zeiten LV-übergreifender Züchterfreundschaften auch leicht auszuhebeln. Es kommt ja schließlich kein Mitglied der Standardkommision in den Stall und zählt die Tiere nach :whistling: . Jetzt sind wir zwar wieder beim Thema "Ehrlichkeit unter Züchtern" aber manche wollen es ja unbedingt so. :S


    Natürlich kann man jetzt sagen, wenn die weiter so ein Sch... machen, dann aber bitte ohne mich aber vielleicht ist es auch einen Versuch wert, sich selbst einmal zu einer Wahl aufzustellen und mitzumischen, wenns dann nicht klappt, kann man immer noch Konsequenzen ziehen.


    Gruß Torsten

  • Hallo Torsten,


    Dein "Nachvollziehen" in allen Ehren. Ich werte es mal als zuvorkommende Kompromissbereitschaft der Kommission gegenüber. So etwas ist ja regelmäßig auch angebracht.


    Was aber hier - und das zweifelsfrei so mir nichts dir nichts - mal eben nebenbei auf den Weg gebracht wird/werden soll, ist einerseits ein absolut krasses Gegenteil demokratischen Vorgehens und andererseits in der Sache - meiner Meinung nach - völlig unangemessen. Der Weg über die Zulassung und Anerkennung dauert viele, leider manchmal zu viele Jahre - warum auch immer. Dabei haben es die Züchter aber durchaus noch in der Hand Einfluss zu nehmen, in dem sie die Neuzucht züchten.
    Hier auch - kann ein jeder jetzt einwenden - man muss die Rasse doch einfach nur züchten und ordnungsgemäß melden.
    Da steckt aber das Problem durchaus im Detail:
    Die Daten der Tierbestandserfassung sind (leider) mitnichten vollständig und damit abschließend zutreffend. Es gibt Beispiele, wo sogar ganze Zuchten einfach nicht gemeldet worden sind!
    Dennoch will man auf deren Basis fundierte Entscheidungen treffen und so wie es aussieht "mal eben so". Bislang gibt es noch keine (offiziell) bekanntgegebene Vorgehensweise. Wenn man sich hier vorstellt, dass nach gänzlichem Fehlen einer Rasse bzw. eines bestimmten Farbenschlages in der Tierbestandserfassung z.B. eine "rote Liste" mit zur Streichung anstehender Rassen/Farbenschläge veröffentlicht und den Züchterinnen und Züchtern Gelegenheit gegeben würde, in zwei darauf folgenden Jahren das "Ruder herumzureißen" könnte man Deinem Sinnen nach Verständnis für die Kommission näher kommen.
    Aber nichts dergleichen. Da sitzen ja durchaus kluge und erfahrene Leute zusammen und denken nicht an so was ???


    Was die potentiellen neuen Rassen/Neuzuchten oder Farbenschläge angeht, so gehen ja bekanntermaßen die Meinungen auch innerhalb der Züchterschaft weit auseinander. Da sei jedem zugestanden seine persönliche Orientierung an dem auszurichten was er hat und behalten will.
    Aber - ohne mich für irgendwas konkret stark machen zu wollen - wer sich in führender Position im Verbandsgeschehen eher für einen solchen Aderlass entscheidet, als die Wachstumsmöglichkeiten des zweifelsohne vorhandenen Interesses in der Bevölkerung aufzugreifen und das Verbandsgeschehen inklusive jeglicher Organisation darauf auszurichten, der sägt nicht nur am eigenen Stuhl, sondern muss sich irgendwann einmal fragen lassen, warum er solche Chancen ungenutzt und sich statt dessen einem - strategisch gesehen - unnötigen Regelungsprozess verschrieben hat.


    Abgesehen davon gibt es - selbst wenn in Deutschland die ein oder andere Rasse nicht (mehr oder zeitweise nicht) registriert ist - diese unter Umständen noch in ausreichendem Genpool im europäischen Ausland. Aber - wie wir wissen - müssen ja auch die Nachzuchten von (nur) im Ausland anerkannten Rassen unsere Zulassungs-/Anerkennungsprozedur durchlaufen. Auch da fragt man sich - Warum in so ausufender Weise? - Die Schwarzloh-Hasenzüchter wissen (auch) wovon hier die Rede ist.


    Wie auch immer - meiner Meinung nach muss hier grundlegend umgedacht werden.


    Gruß
    Wolfgang

  • Ähem Wolfgang, hatte ich jetzt groß was anderes geschrieben :?:


    Zitat

    Die Daten der Tierbestandserfassung sind (leider) mitnichten vollständig und damit abschließend zutreffend. Es gibt Beispiele, wo sogar ganze Zuchten einfach nicht gemeldet worden sind!


    Das ist doch genau das auch von mir angeführte große Fragezeichen.


    Gruß Torsten

  • Hi Torsten,


    mein Statement folgte auf Deinen Satz


    "Hier kann ich eigentlich die Intention der Kommision nachvollziehen.
    Wenn von einer Rasse oder einem Farbenschlag drei Jahre lang keine
    Nachzuchtiere verzeichnet werden, dann kann man sie auch streichen,
    weil es sie ganz schlicht nicht mehr gibt."


    Und hier meinte ich etwas erläutern zu sollen. Aber offensichtlich liegen wir beide da ja mit unserer Ansicht eng beieinander.


    Netter Gruß
    Wolfgang

  • Hallo,



    ich bin am überlegen was ich dazu sagen soll.


    Aber außer Kopfschütteln über soviel unverfrorenheit fällt mir nicht ein.



    Was ist denn nun eigentlich die "Wahrheit" Erhalt seltener Rassen oder Streichung? Irgendwie hört oder liest man öfter mal was anderes. Oder ist das am Ende sogar beabsichtigt um uns Züchter ruhig zu halten um dann Beschlüsse zufassen mit dem Hintergedanken es hat ja keiner was dagegen?


    SO BITTE NICHT



    Ich bin auch für einen offenen Brief an den "lieben" "Zuchtfreund" Mickmann :!:



    Es geht auch ohne Verband, ich hatte ja vor meinem Eintritt auch schon Kaninchen!

  • andi-kaninchen schreibt: Ich bin auch für einen offenen Brief an den "lieben" "Zuchtfreund" Mickmann .




    Ich glaube so etwas ähnliches wurde schon einmal hier oder in einem anderen Forum gemacht. Soviel ich weiß ohne jegliche Reaktion! :!: :no:


    Ich würde meinen das man den Zuchtfreund Mickmann zusätzlich zu einem Offenen Brief mit Einzelnen Briefen aus der Züchterschaft " BOMBADIEREN " sollte. Denn wie die Erfahrung zeigt sitzen zumindest ein Teil dieser Herrn auf einem sehr hohen Ross und sind der Basis gegenüber oftmals ziemlich Arogant. Wenn die von uns gewählten Vertreter aber plötzlich jeder einige Hundert Briefe bekommen, werden sie vieleicht daran erinnert das sie uns - die Züchterschaft - vertreten sollen. :!: :!: :!: und nicht nur :hollyday: :hollyday: :hollyday:


    Ich habe schon einen Brief geschrieben der morgen Früh abgeschickt wird.

  • Hallo ??? (dklw Hessen)

    Denn wie die Erfahrung zeigt sitzen zumindest ein Teil dieser Herrn auf einem sehr hohen Ross und sind der Basis gegenüber oftmals ziemlich Arogant.

    Das würde ich nicht behaupten wollen!!
    Ich habe schon das Vergnügen gehabt den Zuchtfreund Mickmann, sowie das ZDRK Standardkomisionsmitglied, Zuchtfreund Hornung, persönlich kennen zu lernen, und ich kann nur sagen:


    Beide sind Garantiert nicht Arogant oder abgehoben gegenüber der "Normalen" Züchterschaft!!
    Sie sind genau so wie du, ich und jeder andere aus der Basis immer noch Rassekaninchenzüchter geblieben!!


    Aber was soll ich sagen, wer noch nicht mal seinen eigenen Namen angiebt wen er soetwas schreibt.........Na ja!

  • Hallo,
    ich kann mich Holger anschließen, auch ich habe diese beiden Mitglieder der Standardkomission kennen gelernt und mehrfach mit ihnen Gespräche (teilweise auch kontrovers) geführt. Sie waren nicht überheblich und Sachlichen Argumenten gegenüber sehr aufgeschlossen.
    Ich kann diese Namensliste auch etwas erweitern. Bernhardt Graf habe ich auf der Rheinhessenschau kennengelernt, auch er ist sachliche sehr kompeten und kein bisschen überheblich. Meine Frau hat schon mit Dieter Meister zusammen bewertet und sich auch mit ihm schon öfter unterhalten, ihre Meinung über dieses Standardkomissionsmitglied fällt genau so aus wie die von Holger und mir über die anderen Mitglieder.


    Es ist die Aufgabe unseres Forum, dass man auch kontrovers über Dinge rung um die Rassekaninchenzucht diskutieren kann.
    Auch brauchen wir nicht immer mit einem einheitlichen Ergebnis auseinandergehen.
    Ich finde es aber traurig, wenn man Personen mit anderen Meinungen persönlich angreift und ihnen Dinge unterstellt gegen die sich schlecht wehren kann.


    Tauscht lieber Argumente aus, auch ich werde noch meinen Senf dazu geben, aber ich bin diese Woche terminlich sehr eingebunden und möchte mir meine Meinungsdarlegungen vorher genau überlegen. Schnellschüsse, sind hier nicht gefragt.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo
    ich kann mich den Worten von Holger und Kai nur anschließen. Abgesehen davon, das ich die namentlich genannten Mitglieder der Standardfachkommission persönlich kenne, fachlich habe ich eine sehr hohe Meinung von ihnen- auch von dem hier nicht genannten Mitglied der Standardfachkommission!


    Ob ein Bobenangriff mit Briefen sinnvoll ist wage ich zu bezweifeln.


    Der richtige Weg führt, wie Peter schon schrieb, über die Vereine an die Kreisverbände, diese an die LV Standardfachkommission. Vom LV dann an die ZDRK- Kommission.


    Fachliche und sachliche Argumente sind hier gefragt.


    Gruß
    Michael

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!