War nach sehr langer Zeit mal wieder am vergangenen Sonntag auf einem ganz "normalen" Kleintiermarkt" in der Region.
Die dabei gemachten Erfahrungen musste ich erst mal verarbeiten. Die meisten Tiere - und ich rede hier vor allem auch von Rassekaninchen und den dazugehörigen Zucht-Mitgliedern des ZDRK - werden trotz der eigentlich guten Ausgangslage jetzt Anfang des Jahres einfach verramscht.
Recht gute Zwergwidder in den verschiedenen Farbenschlägen sind zwischen 8 und 10 Euro zu haben (tätowiert und geimpft). Kleine Rassen gehen kaum über 15 Euro weg und selbst Deutsche Riesen sind für 20 bis 15 Euro zu haben.
Bin immer noch geschockt und kann es kaum glauben, da es ja wohl keine "Notverkäufe" sein können, wenn man die Tiere jetzt schon fast durch den Winter gefüttert hat.
Was mich vor allem daran stört ist diese damit ausgedrückte "Wertlosigkeit" und der mangelnde Respekt vor den Mitgeschöpfen den Kaninchen.
Ganz davon abgesehen von Individuen, die spaßhalber Zwerg- und Kleinrassen-Häsinnen suchen, um diese dann mit Belgischen Riesen verpaaren zu wollen. ("ist doch geil so was auszuprobieren".)
Zum Glück habe ich da rechtzeitig "geschaltet" und unsere Zwergwidder haben dann eben mal schnell 40 Euro + gekostet, womit das Interesse schnell verflogen war. Bin nach diesen Erfahrungen einfach platt und musste das mal loswerden.
Zurück bleibt ein ratloser und schon fast verzweifelter Züchter und Kaninchenliebhaber.
Kleintiermärkte und Preisniveau sowie Tierschutz
Werbepartner
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Hallo,
Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Das Tiere groß oder klein momentan nicht viel wert sind müsste sich doch schon rumgesprochen haben.
Das ist leider nun mal so.
Schau mal zb. was Kälbchen kosten, die bekommst schon für 10 Euro.
Ich bin mir sicher das auch gerne jeder Kaninchenzüchter / Halter mehr verlangen würde aber dann bekommst Sie halt nicht los.Meine Meinung zumindest
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Hallo zusammen,
Das Tiere groß oder klein momentan nicht viel wert sind müsste sich doch schon rumgesprochen haben.
Das ist leider nun mal so.....da muss ich leider zustimmen. Tiere werden konsumiert, ob zum Streicheln, Essen oder Anziehen. Unsere Gesellschaft lässt nun mal mehrheitlich immer noch zu, dass Geiz, geil sein darf. In der Folge wird zu Spottpreisen konsumiert, zu Lasten des Tierwohls und derer, die mit Tierzucht ihren Lebensunterhalt sicherstellen müssen.
Gleichzeitig entblödet sich unsere Gesellschaft nicht, indem sie weiterhin heuchlerisch unterwegs ist und einerseits 80% der Befragten vorgeben, Tierwohl und angemessene Haltungsbedingungen lägen ihnen am Herzen, gleichzeitig der Billigfleischsektor, bei sinkenden Erzeugerpreisen, weiter wächst.
Und Krönung des Ganzen ist unsere Landwirtschaftsministerin, die ihr liebliches Haupt so tief im Gesäß der Agrarindustrie versenkt hat, dass sie sich für nichtssagende Pseudotierschutzlabels stark macht und Lebensmittelampeln auf Nahrungsmitteln für nicht zielführend hält.Ehrlich, wer es sich leisten kann, sollte daran nicht Teil haben und auch nicht aus Austellungseitelkeit "Überschüsse" züchten, die er nicht gegessen bekommt und stattdessen zum Streicheln verschleudern muss.
Gruß
Thomas
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Das Preisniveau auf den Kleintiermärkten ist der Anfang vom Untergang der Rassekaninchenzucht, denn mit diesen Schleuderpreisen wird unser Hobby wertlos im Ansehen und speziell für die Werbung um Neumitglieder. Als Züchter sollte schon wert gelegt werden, die Preise für die Rassetiere mit Impfung und Bewertungsurkunde einen angemessenen Preis zu erzielen. Bei diesen Niedrig-Preisen ist schon zu überlegen was der eigentliche Grund und wie es dazu gekommen ist. Die Abnahme von Rassetieren ist durch den Rückgang der aktiven Züchter in den letzten Jahren erheblich zurück gegangen, was auch zu diesen Schleuderpreisen beigetragen hat. Die Deutsche Rassekaninchenzucht hat in all den Jahren, wo die Tiere in den Wohnungen gehalten werden als Spielgefährten der Kinder an Ansehen und Wertschätzung verloren. Diese Tatsache wurde aber stillschweigend hingenommen und in einigen Fällen sogar unterstützt, die Rassekaninchen-Züchter haben ihre Tiere an die Zoohändler und Baumärkte zu Schleuderpreisen 8-10 € geliefert, damit diese gewinnbringend an die Endabnehmer verkauft wurden z.B. Zwerg-Widder gescheckt 6-8 Wochen alt für 28-32 Euro. Mit diesen Tierverkäufen wurde auch bewirkt, dass der Absatz von Kaninchenfleisch in der Bevölkerung erheblich rückläufig wurde. Um diese Niedrigpreise in Zukunft zu vermeiden ist es unbedingt notwendig, über eine gemeinsame Vermarktung an Kaninchenfleisch von den Züchtern nach zu denken, wie es auf den Bauernmärken praktiziert wird.
Kleinwidder
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Servus,
Das Preisniveau auf den Kleintiermärkten ist der Anfang vom Untergang der Rassekaninchenzucht,
....also würde sich die RKZ über Kleintiermärkte finanzieren, wär das m.M.n. nach eine Fehlentwicklung, die es umgehend zu bereinigen gälte. Schöne, gesunde Kaninchen ziehen ist das eine, doch so viele in die Buchten zu setzen, dass ich nicht mehr gegessen bekomme, was nicht zur Ausstellung taugt, ist für mich ein Indiz für eine auf züchtereische Eitelkeit fußende Fehlentwicklung. Durch solche verantwortungslosen Zustände würde sich die RKZ zurecht angreifbar machen.
Mit diesen Tierverkäufen wurde auch bewirkt, dass der Absatz von Kaninchenfleisch in der Bevölkerung erheblich rückläufig wurde.
.......da stimme ich vollkommen mit Dir überein. Was geknuddelt und überbehütet werden kann, erfährt in der Küche wenig Wertschätzung. Wenn ich in bestimmten Kreisen anecken wollte -was mir aufgrund meines ausgeprägten Harmoniebedürfnisses niemals in den Sinn käme- müsste ich mich lediglich dazu bekennen, dass ich am liebsten Pferde- und Kaninchenfleisch auf dem Teller habe.
Gruß
Thomas
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Ich war früher mit meinem Vater oft auf Kleintiermärkten. Da herrscht ein enormer Preisdruck der "Konkurrenz". Die Käufer machen kaum einen Unterschied, ob nun Rassetier oder eben nicht. Die kaufen günstig ein für Kinder und Co.
Ich bin ehrlich, ich war das letzte mal 2004 auf einem Kleintiermarkt und habe es danach gelassen. 15-20€ für einen Zwerg bekommst du da nicht. Außer die sind besonders bunt und 6 Wochen alt. Mir war es der Aufwand nicht Wert und habe über andere Wege vermittelt oder geschlachtet.Ich kenne einige, die ihre Tiere auf Märkten los werden wollen. Die haben meist keine Lust zu schlachten und orientieren sich an den Preisen de rKonkurrent. Da wird Überschuß eben so billig wie möglich gemacht um ihn einfach los zu werden und man Zuhause damit keinen Aufwand mehr hat.
Ich war 2018 zum Spaß mal schauen. Die Preise sind wie bei jedem "Bauer" in der Umgebung. Ein Schlachttier, egal ob Rasse oder nicht 10-15€, Jungtiere ab 5€ egal ob Zwerg oder Riese. Es hat sich in über 10 Jahren nichts geändert. Viele Rassezüchter, gar mit tätowierten Tieren, habe günstig "Schlachthasen" angeboten. Aber Kisten mit 10-20 Tieren. Also wirklich "Reste", die man auf Ausstellungen nicht verkaufen konnte.
Ich verschleuder meine Tiere nicht. Nehme ich für Farbenzwerge 35€, ZwW 40€ (teils zzgl. Impfung)
Aber auch das ist es manch einem Züchter nicht wert. Wie oft muss ich über Preise mit Rassezüchtern diskutieren, denen 35€ zu teuer sind. Sie nehmen nur 20-25€ also sollte ein Zuchttier auch nicht mehr kosten. Im Hobbybereich scheinen Kaninchen "wertvoller" zu sein. Da wird gerne mehr ausgegeben. So meine Erfahrung. -
Hallo.
Recht gute Zwergwidder in den verschiedenen Farbenschlägen sind zwischen 8 und 10 Euro zu haben (tätowiert und geimpft).
Für das Geld geht bei mir kein Tier weg. Lieber schlachte ich es und esse es selbst.
Ich verschleuder meine Tiere nicht. Nehme ich für Farbenzwerge 35€, ZwW 40€ (teils zzgl. Impfung)
Ich lege den Preis nach der Zuchtqualität fest. Zumindest die von mir beurteilt. An unsere Lokalschau habe ich immer 20€ genommen. Da aber das Impfen so teuer ist, habe ich den Preis auf 25€ erhöht. Das ist für viele jetzt wenig, aber ich verkaufe oft 2 Tiere an einen Halter wegen der Paarweisen Haltung. Und finde ich jetzt angemessen. Dafür mache ich aber den Preis für Jungtiere nicht billiger.
Gruß Ralf
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Wenn erwachsene Tiere mit 9-10 Monaten, auch auf Ausstellungen, um 30-35 Euro verkauft werden ist ein Preis von 10-15 Euro im abgabegerechten Alter von 6 Wochen und älter aus meiner Sicht in Ordnung.
Polemische und meiner Meinung nach Aussagen ohne fundierte Grundlage wie "Das Preisniveau auf den Kleintiermärkten ist der Anfang vom Untergang der Rassekaninchenzucht" helfen uns hier sicher nicht weiter.
In der Praxis sehe ich oft genug, dass auch das Gegenteil der Fall ist. Einfärbige Tiere aus Scheckenzucht oder Fehlfarben werden teilweise ab 5 Euro auf Kleintiermärkten oder im Internet angeboten.
Warum? .... ganz einfach weil sie nicht gebraucht werden. Ist deshalb die Rassekaninchenzucht der Anfang vom Untergang des Preisniveaus auf Kleintiermärkten?Wenn jeder von uns nur soviele Kaninchen im Jahr aufzieht wie er...
- für die eigene Zucht braucht
- an Zuchtfreunde abgeben kann
- auf Schauen oder aus dem Stall an andere Züchter verkauft
- für eine hochwertige Mahlzeit zu Tisch bitten kann
- für Abnehmer die einen fairen Preis zahlen abgibt
... dann brauchen wir nicht jammern!Meine Erfahrung ist, dass jene Personen die eine hochqualitative Selbstversorgung zelebrieren gerne auch bereits für die Jungtiere mehr bezahlen. Genauso ist es mit den Ausgaben für die Fütterung und zum Schluss auf für die Schlachtung, die immer mehr gerne in fachgerechte Hände abgeben. Diese Personen haben aber auch gewisse Ansprüche an Haltung, Fütterung und Umgang mit den Kaninchen. Wer hier einen hohen Standard vorlebt und diesen auch offen kommuniziert wird auch nicht über den Preis verkaufen müssen.
LG Jürgen
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Das Preisniveau auf den Kleintiermärkten ist der Anfang vom Untergang der Rassekaninchenzucht, denn mit diesen Schleuderpreisen wird unser Hobby wertlos im Ansehen und speziell für die Werbung um Neumitglieder. Als Züchter sollte schon wert gelegt werden, die Preise für die Rassetiere mit Impfung und Bewertungsurkunde einen angemessenen Preis zu erzielen.
Nicht das Preisniveau ist der Untergang, sondern die Züchter sind es selbst. Die Tiere, die jetzt dort so günstig angeboten werden und den ganzen Winter durchgefüttert worden sind, sind vor ein paar Monaten noch zu ganz anderen Preisen angeboten worden. Wenn sich kein Käufer findet, kann man zusehen wie die Tiere Woche für Woche günstiger werden. Selbst schlachten können viele anscheinend nicht mehr und essen tun sie die Tiere gar zweimal nicht. Das geht dann soweit, bis zum verschenken der Tiere. Ich habe leider eine Häsin aus der Zucht nehmen müssen und war deswegen auf der Suche nach einer Häsin. Ich habe selbst dabei gemerkt, dass die Tiere immer günstiger werden. Ich habe mir von zwei Züchtern eine Häsin schicken lassen. Eine vom Juli, nicht ausgestellt, die älteren Geschwister hatten eine recht ordentliche Bewertung. Eine Häsin mit 96,0 Pkt., wo die Bewertungskarte nicht mehr vorhanden war. Beide Tiere hätte ich nicht einmal jemanden geschenkt. Solche Tiere überhaupt einen Züchter zu verkaufen, dass ist der Untergang der Rassekaninchenzucht. Dass es solche tätowierte Zwergwidder in der heutigen Zeit überhaupt noch gibt, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Dagegen ist jedes nicht Rassetier vom Kleintiermarkt eine Augenweide. Züchter, die von vornherein nicht wissen wohin mit ihrer Nachzucht (ob gut oder schlecht), sollten mit der Rassekaninchenzucht besser ganz aufhören. So hart es auch klingen mag. Dann werden solche Tiere wie ich sie erworben habe, erst gar nicht zum Verkauf angeboten. Ob auf einem Kleintiermarkt, Internet oder sonst wo.
Gruß
Franz
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