Vorstellung: Zwergwidder Angora weiß BA

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    Zwergangorawidder, weiß Bla

    Ein Bericht von Kai Sander

    In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder bei der einen oder andern Gelegenheit langhaarige Zwergwidder gesehen. Meine erste Auseinandersetzung mit dem Thema war vor einiger Zeit durch einen Bericht in der Kaninchenzeitung über Cashmerewidder. Auf Kanin-Hop-Turnieren sah man ab und zu Widder mit parzieller Langhaarigkeit und wenn man durch das Internet schaut wird man auch schnell fündig. Aus Spaß habe ich schon öfter gesagt, falls ich mich einmal mit einer Neuzucht beschäftige, wird es sich um einen langhaarigen Widder handeln. Natürlich wurde ich für die Aussage belächelt und erntete Kopfschütteln. Es war ja auch nur als Spaß gemeint.

    Nun ist aus dem Spaß doch ein wenig Ernst geworden. Im Vorfeld der Europaschau in Leipzig sah ich, dass dort Zwergangorawidder ausgestellt werden, ich wollte nur einmal einen Blick darauf werfen...... Auf Drängen meines Sohnes hin schauten wir uns die sieben dort ausgestellten Tiere an und waren gleich darin verliebt. Also ging es weiter zum Tierverkauf, leider war nur noch ein Rammler zu bekommen, die anderen sechs Tiere hatten vorher schon andere Begeisterte gefunden.

    Ich habe mir nun noch eine Häsin Zww, weiß BlA angeschafft und hoffe, dass ich in der F2-Generation die ersten langhaarigen Jungtiere im Stall haben werde. Des Weiteren werde ich versuchen, die anderen Käufer der Tiere dieser Rasse ausfindig zu machen. Ich weiß, dass 1,1 in das Rheinland gegangen sind und versuche durch jemanden hier im Forum zu dem Züchter Kontakt aufzunehmen. Dankbar bin ich für jeglich Hinweise, die mir Kontakte zu den Besitzern der anderen Tiere bringen.

    Wie ihr an diesen Zeilen seht, steht die Planung zur Neuzucht dieser Rasse noch am Anfang und es ist schon fast vermessen bereits jetzt eine Art Rassebericht über diese fiktive Neuzucht zu schreiben. Aufgestachelt durch den Bericht von Henry Majaura in der Kaninchenzeitung 2/2013 "Mit Rassekaninchen in die Zukunft" und die im Rahmen unseres Forumgeburtstages erscheinenden Berichte über die Neuzuchtpläne von Zwergrexwiddern und Zwergsatinwiddern, habe ich mich entschlossen nun auch den Plan zur Neuzucht von Zwergangorawidder hier vorzustellen.

    Ich möchte nicht so vermessen sein, dass ich anhand des eines Tiere, das in meinem Besitz ist, auf die züchterischen Möglichkeiten und Probleme einer ganzen Rasse zu schließen. Falls sich aber in der Zukunft Fehler in meinen Aussagen herausstellen werden oder mein Plan scheitern sollte, dann kreidet mich nicht zu sehr an.

    Wie könnte die Standardseite dieser Rasse aussehen? Hierzu habe ich folgenden Entwurf erstellt:

    Zwerg-Angora-Widder(ZAW), weiß Bla

    Bewertungsskala

    Punkte

    1. Gewicht

    20

    2.Körperform,Typ und Bau

    20

    3.Wolldichte und Länge

    15

    4.Kopfbildung und Behang

    15

    5.Ausgeglichenheit der Wolle und Wollstruktur

    15

    6.Farbe

    10

    7.Pflegezustand

    5

    100

    Gewichtsbewertung

    1,2

    bis 1,30

    bis 1,40

    Bis 1,5

    1,50 bis 1,90

    Bis 2,00

    Höchstgewicht

    16

    17

    18

    19

    20

    19

    2,00

    1. Gewicht

    Normalgewicht 1,50 bis 1,90 kg. Mindestgewicht 1,20kg. Höchstgewicht 2,00kg

    2. Körperform, Typ und Bau

    Der Körper ist kurz gedrungen, breitschultrig und mit einer schönen Rückenlinie, einem breiten, gut abgerundeten Becken und einem kurzen, kräftigen Nacken ohne sichtbaren Hals versehen. Die Läufe sind kurz und mittelstark. Die Häsin ist etwas feiner als der Rammler und frei von jeglichem Wammenansatz.

    Leichte und schwere Fehler: Siehe "Allgemeines"

    3.Wolldichte und Länge

    Das Wollhaar muss sehr dicht entwickelt sein, der Haarboden(Fellhaut) soll bedeckt sein. Den Wert der Wolle bestimmt die Dichte der Wolle. Je dichter das Wollvlies, desto wertvoller das Tier .
    Die Wolllänge soll, im Stapel beurteilt, mindestens 6 cm betragen..Bei nicht geprüften Ausstellungstieren und in den Leistungsklassen wird eine Mindestänge von 3,5 cm verlangt. Die Wolllänge wird geschätzt.
    Leichte Fehler: Etwas dünne Wolle; wenig kurzes Wollhaar; wenig Spürhaare
    Schwere Fehler: Zu dünne Wolle; zu wenig Unterwolle; Wolllänge unter 3,5 cm; gänzlich fehlende Spürhaare.

    4.Kopfbildung und Behang

    Für beide Geschlechter typisch ist der ausgeprägte Widderkopf, der kurz und kräftig zu sein hat, eine breite, gut entwickelte Schnauzpartie und starke Kinnbacken sowie eine breite Stirn und eine schöne Ramsnase aufweist. Der Behang besitzt an den Ohrenansätzen ausgeprägte Wulste (Krone) und werden hufeisenförmig, mit der Schallöffnung nach innen zum Kopf getragen. Der Behang ist stabil im Gewebe und an den Enden gut abgerundet. Die Länge des Behanges beträgt 22-28 cm
    Leichte Fehler: Wenig entsprechende dem Rasse- und Geschlechtstyp ausgeprägte Kopfbildung. Schwach entwickelte, flache Krone; schwache, dünne, zusammengefaltete Ohren; schlecht getragener oder abstehender (schwebender) Behang; etwas kurzer oder langer, nicht zur Körpermasse passender Behang

    Schwere Fehler: Völliges Fehlen des Widderkopftyps; Häsinnenkopf beim Rammler; ausgeprägter Rammlerkopf bei der Häsin; zeitweiliges Aufrechttragen eines oder beider Ohren; weniger als 22 cm oder mehr als 28 cm Behanglänge.

    5. Ausgeglichenheit der Wolle, Wollstruktur Rassemerkmale

    Die Wolle muss am ganzen Körper des Tieres gleichmäßig dicht sein. Die Ohren sind gut behaart.
    Das mischwollige Vlies, das aus den nachstehenden drei Haartypen besteht, muss eine gesunde, kräftige, nicht zur Filzbildung neigende Struktur besitzen.
    a) Die Unterwolle besteht aus dem fein gekräuselten, seidenweichen Wollhaar, das sich durch ein gutes Längenwachstum auszeichnen soll. Gewünscht wird ein mittelfeines gleichmäßiges Wollhaar, das regelmäßig und kurz gewellt ist und einen seidigen Glanz besitzt.
    b) Der Grannenflaum vermittelt in seiner Qualität zwischen der Unterwolle und dem Grannenhaar. Er ist Iänger und grober gewellt und endet in einer feinen, grannenartigen Spitze.
    c) Das Grannenhaar überragt als ein etwas stärkeres, gerade durchgehendes Haar das Wollvlies. Die Grannenspitze ist kräftig. In der Regel besitzen die Häsinnen eine stärkere Grannenbildung als die Rammler, im besondereren Maße die älteren Häsinnen.
    Den Wert der Wollstruktur bestimmt die mittelfeine Unterwolle in Verbindung mit einem gut ausgebildeten Grannenflaum und dem an Länge überragenden, stärkeren Grannenhaar.

    Als Rassemerkmale gelten der Kopfbehang (Stirnbüschel und Backenbart), die Ohrbüschel und der Behang der Läufe. Der Stirnbüschel soll schön ausgebildet sein, sollte aber nicht die Augen des Tieres verdecken. Der Backenbart soll gut ausgebildet sein. Die Ohrbüschel sollen sich an der Rundung am Behangende erstrecken, sind allerdings nicht so ausgeprägt, wie bei Angorakaninchen. Wollbildung am gesamten Ohr ist nicht erforderlich. Der Behang an den Läufen soll gut ausgebildet sein.

    Leichte Fehler: Kleinere Wachstumsstörungen, ungleiches Wollwachstum; etwas schwache Wollstruktur; wenig Grannenhaar; verworrene oder watteähnliche Wolle; kleinere Filzstellen; schwach ausgeprägte Rassemerkmale; durch übervollen Kopf-schmuck verdeckte Augen.


    Schwere Fehler: Starke Wollwachstumsstörungen Große Kahlstellen, die bei natürlicher Stellung des Tieres von der umgebenden Wolle nicht mehr bedeckt werden; gänzliches Fehlen der Kräuselung, fehlendes Grannenhaar oder abgeschnittene Grannen, starke Filzbildung, vollständiges Fehlen eines der Rassemerkmale

    6.Farbe und Gleichmäßigkeit:

    Die Deckfarbe ist mit einem seidigen Glanz versehen, ist rein weiß und erstreckt sich ohne jede farbliche Abweichung über den ganzen Körper, Kopf und Behang, Bauchseite und Läufe eingeschlossen; ebenso weiß ist die Unterfarbe, die sich von der Deckfarbe nicht unterscheidet. Die Augen sind blau, die Krallen sind pigmentlos.

    Leichte Fehler: Leichte Farbabweichungen am Körper, leicht gelblicher oder grauer Anflug, schwacher Glanz
    Schwere Fehler: Stark gelblicher oder grauer Anflug in der Deckfarbe, gänzlich fehlender Glanz; andere als geforderte Augen- oder Krallenfarbe.

    7.Pflegezustand

    Siehe "Allgemeines"

    Man sieht von welchen Rassen die Standardtexte Pate gestanden haben. Die Anforderungen für Gewicht, Körperform, Kopf und Ohren stammen von den Zwergwiddern. Die Angora, weiß mussten für die Anforderungen die das Haar betreffen herhalten. Die Position Farbe habe ich gewählt um eventuellen Interessen an weitergehenden Farbvarianten genüge zu tun.
    Schauen wir uns nun einmal einen Rammler anhand der fiktiven Standardansprüche genauer an:
    Mit einem Gewicht von 1720g glaube ich einen guten Vertreter im Größenrahmen für den Start zu haben.
    Wie auch bei den Angorakaninchen wird man die Körperform eher fühlen müssen, als dass man etwas optisch beurteilen kann.
    Die Körperform des Tieres sehe ich schon als recht ansprechend an, allerdings ist er ein wenig eckig.
    Kopf und Behang sind zumindest optisch recht ansprechend, wobei die Langhaarigkeit den Kopf kräftiger erscheinen lässt, als er in Wirklichkeit ist. Die Behandlänge ist schwer zu messen, da die Ohren gleich in die "Ohrbüschel" übergehen.Ich habe eine Länge von 24-25cm ermittelt und hoffe dies mit meiner Zww-Häsin in der Nachzucht ein wenig zu "verlängern".
    Nach der Ansicht einer erfahrenen Angorazüchterin, ist das Tier sowohl von Länge und Dichte als auch von den anderen Anforderungen an ein Angorakaninchen gar nicht so schlecht. Die "Ohrbüschel" sind etwas schwächer entwickelt, was bei einem Widder wohl eher in Bezug auf die Sauberhaltung, wohl auch sinnvoller.

    Wie man auch auf den obigen Bild erkennt, ist das Thema Sauberkeit bei diesem Tier ein kleines Problem. Der Rammler ist sehr lebhaft, rennt wie ein Flummi durch seinen Stall und wühlt das Untere nach oben.
    Da er nach der EE-Schau dringend geschoren werden musste, hat mir eine erfahrende Angorazüchterin erst einmal eine ausgiebige Einweisung zur Pflege und Schur gegeben. Wir haben, wegen dem kühlen Wetter das Tier nur auf die halbe Haarlänge geschoren. Auch musste unter dem Hals eine leichte Verfilzung entfernt werden. Besonders danach wurde das Tier sehr lebhaft und schmutzte sich stark ein. Mit zunehmender Haarlänge, wurde das Tier auch wieder sauberer.
    Fazit:
    Wir würden mit dieser "Rasse" bestimmt eine optische Bereicherung für die Rassekaninchenzucht bekommen.
    Allerdings sollte man sich vor der Anschaffung von Tieren dieser Rasse darüber klar sein, dass diese Tiere recht arbeitsintensiv sind!
    Die Tiere müssen alle 90 Tage geschoren werden, sie müssen regelmäßig gestriegelt und auf Verfilzungen kontrolliert werden.
    Allerdings sind diese "schlappohrigen Wattebäuschchen" bestimmt eine Rasse die bei den Besuchern unserer Ausstellungen zu Begeisterung führen werden.
    Da mein Rammler sehr lebhaft ist, hat er natürlich schon die ersten Kanin-Hop-Unterrichtsstunden absolviert. Ich glaube er wird in der kommenden Zeit bestimmt auch Turniere besuchen. Zur Vorsicht wird er diese allerdings nicht im "vollen Haarkleid" absolvieren.
    Aus Sorge um Überhitzung werde ich ihn wohl eher nur mit halber Haarlänge springen lassen.
    Es würde mich freuen, wenn ich durch diesen Bericht auch Verbindung zu den anderen Interessenten an dieser Rasse bekommen würde um gemeinsam an dem Antrag auf ein Neuzuchtverfahren arbeiten könnte.
    Kai Sander
    Wir bedanken uns bei Kai Sander für diesen Bericht und für die Fotos. Weiterer Dank gilt dem RKZ-Team für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen und dass wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2013 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Kai, danke für deinen Beitrag. Ich hatte mir die Kameraden in Leipzig angesehen und war begeistert. Hätte man mir vorher erzählt, dass ein Zergkaninchenfell die Anforderungen an ein beinahe hochklassiges Wollvlies bieten kann, hätte ich ihn fragend angesehen... Als ich sie dann sah, war ich völlig von den Socken. Das war Angoraqualität in Verbindumg mit bestem Widdertyp. Und sie waren, wie ich an anderer Stelle schon bemerkte ein Wunder an Temperament. Das war sicher auch der Grund, warum sie in der EE-Ausgabe der KaninchenZeitung nicht per Foto erschienen, denn man kann sie nicht fotografieren. Sie halten keine Sekunde still.
    Super Entscheidung deinerseits. Ich hatte da letztens einen Löwenwidder wildfarben gesehen, da hätte man schwach werden können... Nicht jeder kann alles. Wir drücken uns gegenseitig die Daumen. Und ich bleibe jetzt bei den Satinzwergwiddern wildfarbig in der Hoffnung, sie recht bald in der anerkannten Chinchillafarbe ausstellen zu dürfen...
    Bis denne!
    :thumbsup:

  • Hallo Kai,


    ich mus mir deinen Bericht noch mal in Ruhe durchlesen, aber beim "überfleigen" habe ich schon folgendes gesehen.


    Zu erwarten wäre bei einem Angora in der F1 mit einem Normalhaar = 100% Normalhaar, die langhaar tragen! (mmVv)
    Dein F1 Wurf ist also der Beweis das es kein Angora sondern ein Teddyzwergwidder ist (Ausgangstier/Rammler/MMvv)


    Der "Angora" -Rammler hat ein zugewachsenes Gesicht und somit eine doppelte Mähne (MM) + natürlich das langhaar (vv), ist umgangssprachlich also eigentlich ein "Teddy"-Zwergwidder (MMvv).
    Wenn man Teddys mit normalhaar kreuzt, fallen 100% Löwen mit kleiner Mähne (Mm Vv), die langhaar tragen.
    Wie deine F1 beweist.....


    Wenn du sie untereinander kreuzt fallen also dann genetisch echte Angoras (mmvv) ganz kleiner Anteil ...nur...leider....und alle andere Varianten zwischen Löwen, Teddys und Angora(löwen).....Wobei die Angora löwen (Mmvv) nur schwer von den Angoras zu unterscheiden sind (mmvv).....


    MmVv x MmVv = 1.)MMvv/2.)MMVv/3.)MMVV/4.)Mmvv/5.)MmVv/6.)MmVV/7.)mmVv/8.)mmvv/9.)mmVV
    1.)TeddyZwW mit Keil geboren
    2.)LöwenZwW mit Keil geboren, langhaarträger
    3.)LöwenZwW mit Keil geboren
    4.)AngoralöwenZwW
    5.)LöwenZwW, langhaarträger
    6.)LöwenZwW
    7.)NormalhaarZwW, langhaarträger
    8.)AngoraZwW (!!!!)
    9.)Normaler ZwW


    Das wird also noch ein längerer Weg! (_C


    Viel Erfolg dabei!


    LG Alex

  • DAS hört sich ja mal kompliziert an! Meine Rasse wäre es nicht! Die Jamoras könnten mir noch gefallen. Züchtet die eigentlich noch jemand? In 2005 waren da mal ein paar zu finden, aber die HP´s gibt es nicht mehr.

  • Hallo,
    Alex danke für deine Ausführung.
    Momentan haben die Jungtiere auch sehr lange Felle am ganzen Körper.
    Ist das für M auch "normal" ?


    Ich wollte die F1-Häsin dann noch mal mit dem Vater verpaaren, also müsste ich doch schon auf 50% kommen oder?
    Des weiteren hoffe ich noch eine ZAW-Häsin zu bekommen.


    Ich gehe die Sache erst einmal ganz entspannt an.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo,
    Alex danke für deine Ausführung.
    Momentan haben die Jungtiere auch sehr lange Felle am ganzen Körper.
    Ist das für M auch "normal" ?

    In den ersten Wochen und Monaten haben Löwen mit kleiner Mähne längeres Haar am Kopf und keilförmig vom Kopf über den Nacken bis höchstens zur Hälfte des Rückens, sowie an den Flanken bis hin zur Blume....im Gesamtbild "wirkt" es wie langhaar am Körper. Aber ein teil des Rückens wird kurzhaarig bleiben. Die Löwen mit nur einem "M" sind anfänglich "runder" gleichmäßig behaarter und oft "wuscheliger" als die "MM" Löwen...allerdings ändert sich das im folgendem 1/2 Jahr.

    Zitat

    Ich wollte die F1-Häsin dann noch mal mit dem Vater verpaaren, also müsste ich doch schon auf 50% kommen oder?

    Es kommt drauf an auf was du eigentlich hinaus möchtest.
    Ist es primär das Ziel genetische TeddyZwW zu erhalten, so wie der Papa zu sein scheint, ist die Rückverpaarung mit dem Vater eine gute Wahl.
    MmVv x MMvv =
    MmVv=LöwenZwW, tragen langhaar
    Mmvv=AngorlöwenZwW
    MMVv=LöwenZwW(mit Keil geboren), tragen langhaar
    MMvv=TeddyZwW(mit Keil geboren)=genetisch wie der Vater!


    Also erhälst du bei der Rückverpaarung ca.25% gleich erscheinende Jungtiere wie der Vater. Wenn das das Zuchtziel ist, ist er eine gute Wahl!
    Sind das Zuchtziel aber genetische "Angora ZwW" (mmvv) wirst du bei der Verpaarung KEINS erhalten. Lediglich eins ähnlich aussehendes, nämlich den "Angoralöwen".
    Die kurze Löwenmähne geht mit dem "langhaar"einheitlich über den Rücken und das Gesicht ist oder wird mit der Zeit kurzhaarig...genetisch aber leider noch ein M vorhanden.


    LG Alex

  • Hallo Alex,
    so wie ich es sehe, sind die Tiere am ganzen Körper gleichmäßig "längerhaarig".
    Also passt es mit deiner Beschreibung nicht so ganz.
    Die nächsten Wochen werden für mich auf jeden Fall spannend bleiben, wie sich die Jungtiere weiter entwickeln.
    Zumindest ist es für mich ein erfreuliches Bild, dass ich an Stelle von erwarteten normalhaarigen Jungtiere schon etwas anderes zu sehen bekomme.
    Ich werde weiter darüber berichten.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Ich nochmal ganz kurz!
    Auf dem 2. Bild was du eingestellt hast, sieht es ganz und gar nicht gleichmäßig aus!
    Ich meine unterschiedliche Haarlängen zu erkennen und die kleinen sehen wirklich nach Mm Löwen aus!


    Ich wünsche dir spannende Wochen! :thumbsup:


    LG Alex

  • Na, ihr beiden Streithähne, Alex und Kai! :D:D^^


    Eigentlich wollte ich heute gar nichts im Forum machen, aber...
    Es ist richtig, wir haben alle einmal gelernt, Angora mal Normalhaar ergibt ein Normalhaar, strukturell aber vom Normalhaar des selbigen Elternteils abweichend. Wir wissen jedoch auch, dass allein die Faktoren, die uns bekannt sind, nicht ausreichen, um solche Aussagen (Angora mal Normalhaar) mit Sicherheit als festen Bestandteil der Vererbung anzusehen. Fred hat bereits auf die Mutationsbereitschaft(en) der Kaninchen - oder sollte ich besser sagen der Lebewesen? - hingewiesen. Auch ich habe mehrfach erwähnt, welche Mutationsformen möglich sind. Darunter eben auch solche, die man nicht sofort erkennt (einfach gesagt). Es ist demzufolge nicht abwegig, wenn die Jungtiere längeres Fell haben, vermutlich von der Mutter unterstützt. Es wird sich zeigen, inwieweit die folgenden (Jungtier-)Umhaarungen die Struktur der gegenwärtigen Behaarung verändern.


    Zum speziellen Thema. Kai hat sich die "drollige Lachnummer" Zwergwidder, Angora gekauft. Das ist keine Abwertung!!! Ich habe die Rasse auch als hübsch und interessant gesehen und über einen 1,0 lächeln müssen. Die Züchterin/der Züchter müsste eigentlich wissen, was sie züchten und ausstellen. Für mich sind es Angora.


    Alex, definiere bitte einmal deine Vorstellung von Teddys ohne Mm's und vv's!
    Nette Sonntagsgrüße,
    Heidi

  • Hi,


    laut Franke gibt es keinen Unterschied zwischen Fuchskaninchen und Angora. Beide tragen den Faktor "v" für Langhaar, das "fu" ist also eine Relikt früherer Tage und hat sich selbst überholt. Die Erfahrung ;) hat gezeigt, dass bei der Verpaarung von Langhaarkaninchen mit normalhaarigen Tieren die F1 uniform aus normalhaarigen Tieren besteht. Unterschiede gibt's, die treten jedoch erst sichtbar in Erscheinung, wenn die Tiere älter sind. So haben Vv-Kaninchen etwas längeres und weicheres Haar als VV-Tiere. Teddyzwerge hatten noch vor nicht allzu langer Zeit doch größere Probleme mit der Qualität des Haarkleides und neigten zur Verfilzung. Dem Umstand wurde insofern entgegengetreten, indem man Zwergfüchse eingekreuzt hat. Angoralöwen hatte ich bereits im Stall, da galt sinngemäß das gleiche, ohne Fellpflege ging gar nichts. Daher würde ich schon versuchen den Zwergwidder-Angora weiß Blauauge bezüglich des Haarkleides dahin zu bringen, wohin er zumindest den Namen nach gehört, nämlich zu den Angora.


    Was mich ein bißchen wundert ist das fehlende Gezeter, das normalerweise in solchen Fällen auftritt. Da hat mal wieder wer "gepanscht", da wird was ausgestellt und verkauft, das dem Namen gar nicht entspricht, das ist ja eigentlich Beschiß - siehe Diskussion um die Sachsengold und den Faktor "g", andererseits ergeben sich doch ein paar interessante Gesichtspunkte, die einem die verschiedenen Arten des Langhaares näherbringen und zu einer "Bewußtseinserweiterung" führen, sprich man lernt was.


    MfG Manfred

  • Hallo,
    erst einmal danke, dass sich hier unsere Genetiker so mit der Sachlage auseinander setzen.
    Heidi, ich meine nicht mich mit Alex zu streiten (falls Alex es so verstanden haben sollte: Soll nicht so gemeint sein!!!!)


    Ich versuche nun einfach etwas dazu zu lernen, die Entwicklung der Tiere zu verstehen und ungeduldig die weitere Entwicklung zu beobachten,


    Heute morgen habe ich erfahren, dass viele Zww weiß Träger von Lanhaar sein sollen.


    Ob ich nun Glück hatte, ein solches Tier zu erlangen und ob es ein glücklicher Zufall war, dass anscheinend nur Langhaar gefallen sind, wird die Zukunft zeigen.
    Die Verpaarung wird ja wiederholt.


    Ich hoffe erst einmal die Jungtiere gesund groß zu bekommen (was ja leider auch nicht immer der Fall ist) und versuche meine Ungeduld zu bremsen.


    Ich werde hier weiter berichten und bedanke mich bei allen für die fruchtbare Teilnahme an der Diskussion.
    Weitere Meinungen sind herzlich willkommen.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Kai,
    zwei Dinge vorab - ich hatte hinter die "Streithähne" die smilies gesetzt, um meine Albernheit zu unterstreichen. Dann - und das ist mir wichtig zu erwähnen - ich bin keine Genetikerin. Bin und bleibe Lehrling!


    Diese Langhaarfrage bei anderen Rassen (ich bezweifle grundsätzlich nicht Tatjanas Beobachtungen) sehe ich nach dem Beitrag über "Eichhörnchenohren" von Dr. Michael Berger (Ausgabe 23/2011), der auch in meinem Beitrag "Partielle Langhaarigkeit" berücksichtigt ist, ein wenig anders.
    (_B1 Heidi

  • Hallo Kai, Hallo Heidi, Alex und die anderen sind mir jetzt entfallen, nicht aber weniger herzlich gegrüßt.


    es ist eine interessante Diskussionen aufgekommen und ich denke sie findet etwas früh statt. Die belgischen Zwergwidder-Angora die ich in Leipzig sah und von denen Kai sich einen zulegen konnte, waren ganz eindeutig Angoras. Nix mit Cashmere, Löwen und deren Keil etc. Sie hatten ein Vlies von einer Gleichmäßigkeit und auch relativer Stabilität, das ich bei Zwergrassen nie erwartet hätte. Das traf übrigens auch auf die Zwerg-Angora zu.
    Als Langhaar-Anlagen kennen wir die für Langhaar v/v für Angora (und m.E. auch Teddy)
    für Löwen M/M oder M/m
    und als Relikt aus sozialistischen Zeiten das fu/fu für Fuchs (und m.E. auch Cashmere)
    Letztere Anlage verfügt über keinen wissenschaftlichen Hintergrund und war seinerzeit eine Hypothese. Sie hat sich nicht bestätigt. Die Verpaarung aus v/v und fu/fu bringt kein Normalhaar. Fu/fu ist ledigkich eine Selektionsvariante aus v/v.
    Kai, ob es sich bei deiner Nachzucht wirklich um Langhaar handelt, werden die nächsten Wochen zeigen. Deinen Fotos zur Folge wären sie es tatsächlich vollständig über den gesamten Körper Langhaar. Und das grenzt dann an ein Wunder.
    In der Diskussion steht auch bei einigen Anlagen der Haarlänge/Haarstruktur, ob es sich in jedem Falle wirklich um vollständig dominant/rezessive Anlagen handelt. Das insbesondere beim Langhaar und auch beim Satinfaktor. Meine ersten Satinträger (geb. 22.1.2013) aus der Verpaarung ZwW chin x Satin-ZwW rot haben auch ein eigenartig feines (nicht aber glanzreiches) Fell.
    Entschluss: Beobachte weiter. ;)

  • Hallo Henry,
    ich würde die sozialistischen Zeiten mal ausklammern wollen - bitte! Aber es stimmt dennoch. Klingt nur so herabwürdigend. Du weißt selbst, dass wir in diese Zeit auch nicht doof waren. Wer auf die grandiose Idee kam, die Kurz-langhaarigen (neue Wortschöpfung :D ) mit 'nem fu/fu zu versehen, ist mir nicht bekannt. Ich habe das auch niemals hinterfragt.


    Fakt ist auf jeden Fall, dass alle Langhaarigen der Angoragrundlage zuzuordnen sind. Selektion war entscheidend für die Rassenbildung. Kleine Beispiele: Angora in den verschiedenen Zuchtformen, einmal mit und einmal ohne Ohrbüschel, Jamora, Fuchskaninchen... Nehmen wir die Jamora, dann fällt schon auf die Struktur entspricht dem Angorahaar, das Längenwachstum dem Haar der Fuchskaninchen.


    Dein Zitat

    Zitat

    Meine ersten Satinträger (geb. 22.1.2013) aus der Verpaarung ZwW chin x Satin-ZwW rot haben auch ein eigenartig feines (nicht aber glanzreiches) Fell.

    beantworte ich mit einem leichten Schmunzeln ebenfalls mit deinen Worten: Beobachte weiter. :P
    Müsstest du wissen, eine F1 sagt noch nicht viel und die nächste Haarung kommt bestimmt. :)

  • Danke Heidi, genauso ist das.


    Gut mit den sozialistischen Zeiten meinte ich lediglich die von mir (uns) erlebten 70er und vor allem 80er, als doch so mancher Ansatz bei uns urplötzlich Gesetz wurde. Neben dem fu/fu unter anderem auch der Faktor H/H für Wienerblau. Nönö, da gebe ich dir Recht. Unsere Zuchtrichterausbildung hatte wenigstens den aktuellen Stand der Genetik, und das war der Nachtsheim´sche zum Inhalt. ^^ Das können andere nicht von sich behaupten. Leider... :whistling:

  • Hallo zusammen,


    dominant und rezessiv sind meines Erachtens zum Großteil "Modellvorstellungen", welche die Darstellung einzelner Erbgänge vereinfachen, die Wirklichkeit jedoch nicht wiedergeben. Das Beispiel mit den Satin ließe sich beliebig fortführen, so sieht man der F1 aus Zwergfuchs x Hermelin nicht nur an, dass da etwas anders ist, man fühlt es auch. Bei der Verpaarung Farbenzwerg x Zwergrex ist es ähnlich, die F1 hat bei weitem das feinere und kürzere Haar als die normalhaarige Ausgangsform.


    Bei so manchen Erkenntnissen des letzten Jahrhunderts ist Vorsichtig geboten, man muss ja nicht jeden neuen Faktor gleich für bare Münze nehmen. Bei den Arbeiten von G. Hochstrasser bitte ich zu berücksichtigen, dass es sich dabei um Thesen handelt, die zwar überzeugend vorgebracht werden, jedoch sehr oft einer eingehenderen Prüfung nicht standhalten. Nachtsheim ist übrigens nicht das Non-Plus-Ultra, da gibt's mittlerweile bei weitem Tiefschürfenderes. :rolleyes:


    MfG Manfred

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