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  • Hi Kathi,


    @ leotrulla:
    Dass ein Kaninchen in Einzelhaltung anhänglicher ist, spricht für mich nicht für die Einzelhaltung. Einem Gruppentier bleibt nichts anderes übrig, als sich mit dem zurechtzufinden, was ihnen gegeben wird. Und wenn es eben nur ein Mensch als Sozialpartner ist, dann hat das Tier keine andere Wahl. Vielleicht lag das Problem nicht beim Partner, sondern eher am verfügbaren Platz?


    Ich glaube nicht, die beiden hatten zusammen eine Großbucht 150 x 80 x 60 cm, zuzüglich zweier Ruhebretter 30 x 60 cm. Ich weiß es wirklich nicht und kann nur spekulieren, warum es bei den beiden nicht geklappt hat. Ansonsten erscheint mir Deine Argumentation schon schlüssig, allein meine Kaninchen scheren sich gegenwärtig nicht darum. ;(


    Gruß


    Thomas

  • Abgesehen davon heißt Bio-Fleisch nicht artgerechte Haltung - es heißt lediglich, dass die Tiere bestimmtes Futter und Medikamente nicht bekommen.



    Hallo.


    Diese Aussage kann man so allgemein gehalten nicht stehen lassen.


    Je nach Organisation gibt es sogar sehr detaillierte Vorgaben für die Haltung, u. a. auch ganz konkret für Kaninchen.



    Die neue niedersächsische Landesregierung plant eine Regelung, nach der die Fütterung der gehaltenen Tiere mit mindestens 50 % Futter aus eigenem Anbau vorgeschrieben ist. Ist dann sicher auch bald mal ein Thema für die Kaninchenzüchter.


    Gruß
    Karl

  • All meine Tiere saßen zunächst allein, als ich sie bekommen habe. Immerhin wollte ich zunächst Kokzidien etc. ausschließen, bis ich ein neues Tier in meine Gruppe setze. Ich nehme meinen Tieren das Trauma indem sie bei mir Kaninchen sein können. Sie können toben, buddeln, rennen, kuscheln, faulenzen, sich gegenseitig putzen, knabbern und futtern wann und wie sie möchten. Außerdem haben sie mich alle nie grob erlebt, anders als die Menschen vor mir...

    Mh, ich denke, da stoßen wir gerade wieder an einen Punkt, den "wir" anders sehen. Im Tierschutz ist die Standardregel 2-3qm Platz pro Tier dauerhaft, auf einer Ebene und mit zusätzlichem Auslauf. Damit ist "Groß"bucht relativ. ;) Ich bin zwar der Meinung, dass es auch Tiere gibt, die sich einfach nicht mit anderen verstehen, aber dann war eben noch nicht das richtige dabei. Als gutes Beispiel habe ich meine Europa. Sie kam mit meiner Gruppe nie zurecht. Anfangs hatte sie 1 Weibchen und 2 Männchen, doch es hat nie so richtig geklappt. Die zwei Männchen sind gestorben und egal, wie anschließend die Konstellation war, es gab nie wirklich Ruhe in der Gruppe. Mittlerweile hat sie ein Männchen nur für sich, sie leben getrennt von den anderen. Und siehe da: Es klappt auf beiden Seiten mehr als gut. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können. Meine 5er-Gruppe ist so harmonisch wie nie, jeder kuschelt mit jedem. Und Europa lässt ihr Männchen nun nicht mehr aus den Augen, er ist ihr Ein und Alles. Daran sieht man: Es funktioniert nicht jede Kombination, aber mit etwas Geduld kann man es allen schön machen. :)



    (_B1 (_B1

  • Ich würde diese "Mädels" nicht ins Forum einladen, es würde nur mit (teils verbalen) Angriffen auf sie enden. Ich brauch das hier nicht! Wenn man eine Kaninchenausstellung als "grausames Spektakel" bezeichnet obwohl man noch nie eine besucht hat, sagt das doch schon alles. Die "Mädels" sind in einem Alter wo sie ihre Freizeit sinnvoller nutzen sollten als so einen Mist zu schreiben, und ein anderer hätte auch noch seinen Spaß daran.


    Ist mal eine sehr vernünftige Aussage! Genau so sehe ich das auch. Da lese ich doch lieber ein gutes Buch statt solche postings. (_B1

  • Ich wollte meine Aussage zu Bio-Fleisch nochmal ergänzen:


    Was ich meinte ist, dass sich die Erwartung des Verbrauchers und die tatsächliche Erzeugung des Fleischs gerade bei Bio-Fleisch im große Stil stark unterscheiden. Dazu gab es erst vor Kurzem im ZDF eine sehr interessante Dokumentation. Viele Verbraucher glauben, dass Bio-Fleisch heißt, dass ein Schwein z.B. in einer Gruppe frei auf einer Wiese herumläuft. Das muss aber nicht unbedingt so sein.
    Unter dem Label "Bio" läßt sich Fleisch einfach teurer verkaufen, was leider auch viele schwarze Schafe auf den Plan ruft.


    Ich denke, man muss mit dem Begriff "Bio" einfach vorsichtig sein. Ich bin sehr mißtrauisch, was das "Gesunde" und "Bio" in industriell hergestellten Lebensmitteln angeht.


    Was anderes sind die Landwirte, die ich direkt hier in der Umgebung kenne. Da kann ich tatsächlich sehen, wo das Fleisch herkommt. Und das ist dann auch ein echtes Kaufargument. Deswegen finde ich es auch gut, wenn Supermärkte Produkte aus der Region kennzeichnen, dann weiß man, dass der Apfel nicht erst aus Neuseeland um die halbe Erde geflogen wurde oder die Kaninchenkeule eben nicht aus einer polnische Mastanlage kommt.


    @MSO: Ich kenne die Forderung nach 2-3 Quadratmetern Platz je Kaninchen nur zu gut. Ich habe bei einer befreundeten Familie und einer Freundin erlebt, dass der Tierschutz aus diesem Grund eine Vermittlung abgelehnt hat. Da waren 2-3 Quadratmeter für 2 Tiere zu wenig. Bei solchen Forderungen denke ich aber schießt man sich im Tierschutz auch selbst ins Knie: Wenn man die Meßlatte zu hoch hängt, dann kaufen die Menschen eben in der Zoohandlung.
    Und das kann ja auch nicht das Ziel sein. Da finde ich Aufklärung und Erklärung ganz wichtig. Die Menschen machen sich ja viele Gedanken, bevor sie zum Tierschutz gehen. Dann abgelehnt zu werden ist sicher hart.


    Zum Thema Vermittlung: Ich finde es falsch, kranke Kaninchen oder welche mit Zahnfehlstellung zu vermitteln. Dasselbe gilt in meinen Augen für kranke Katzen oder den dreibeinigen, einäugigen importierten Straßenhund. Ich halte es für Vermenschlichung, unbedingt jedes Tier behandeln zu wollen, vor allem, da die Tierheime ja überall aus allen Nähten platzen.
    Da sollte man eher überlegen, ob man kranke Tiere nicht einschläfert.


    Grüße
    Tanja

  • Guten Morgen,


    die Haltungsbedingungen, die in vielen Foren gefordert werden, gehen an der Realität vorbei bzw. sind teilweise sogar schlicht falsch.


    In Jahrzehntelangen Versuchen kann ich heute feststellen, dass es ganz unterschiedliche artgerechte haltungsformen in den unterschiedlichsten Konstellationen gibt.


    Als Rassekaninchenzüchter habe ich keine kastrierten Tiere - kastrationen bringen den TÄ geld, das ist der einzige "vernünftige" grund, ansonsten sind kastrationen Eingriffe, die nicht notwendig sind-, von daher gibt es auch ganz andere Kombinationen.


    Gerade die Kastrationen erlauben doch "Unnatürliche haltungsformen", die nicht mal in der natur möglich wären - und jetzt bitte denken, bevor man loswettert: In der natur haben die Tiere ein Platzangebot, dass niemand, aber auch wirklich niemand, in der Haltung bieten kann - von daher sind alle Gruppenhaltungen Kompromisse - nicht mehr und nicht weniger !!!


    Dies ist einer der Grundsätze bei allem tierschutzrelavanten Blickwinkel auf unsere Kaninchen: Tierliebende Menschen, die in Verantwortung zur Kreatur stehen, halten sich nicht einfach so Tiere, sie verzichten auf Tierhaltung und setzten sich für den Erhalt der natur ein, damit die Tiere dort leben können.


    Nichtsdestotrotz ist Naturschutz und Rassekaninchenzucht kein Widerspruch - hier das Engagement für unsere Grundlage Umwelt, dort der Erhalt von Nutztierrassen - als Vegetarierer natürlich unsinnig, als Fleischesser nur verantwortungsvoll.


    Haltungsformen, die ich praktiziere nach vielen auch schmerzhaften Versuchen:


    Jungtiere kömmen nach dem Absetzen vom Muttertier in Gruppenhaltung bis zur Schlachtreife, nach Geschlechtern getrennt ab ca12-16 Wochen, je nach temperament der Rassen.


    Rammler halte ich Großteils in Freilauf entweder alleine oder in Paaren mit Häsinnen, beides geht problemlos und ist sehr friedlich, die Tiere sind sehr anhänglich, dabei aber hochpotent und dominant.


    Gruppenhaltung ganzjährig mit mehreren Häsinnen praktiziere ich aus folgenden Gründen nicht mehr:


    Gruppenhaltung bedingt Rangordnung, Rangordnung bedeutet Stress und Stress verkürzt das Leben - eigenlich ganz einfach, oder ? :)


    Ein weitere Grund sind die hochdominanten Häsinnen - als Züchter muss ich zur Gesundheit und Fittness immer die "besten" dominatesten Häsinnen einsetzen, ansonsten wird die population zu schwach - genauso funktioniert dies auch in der Natur !!!


    Die verletzungen - für laien meist nicht sichtbar- in Häsinnengruppen sind teilweise enorm - da denke ich immer an Qualzucht und lasse es deshalb bleiben.


    Die irrige Meinung, kastrierte Rammler - dabei hängr es vom Zeitpunkt dr Kastration ab- würden Gruppen befrieden, kann ich nach sehr gründlichen Untersuchungen nicht bestätigen - ich betreue seit über 30 jahren "Schmusekaninchen", von daher ist diese Aussage fundiert.


    Eine grundsätzliche Sache noch:


    Haustiere, egal welche Spezies, müssen handelbar sein !!!


    Ob ich den Hund auf den Tisch stelle und bürste, ob ich kazen drehe und wende und mit ihnen spiele um verletzungen zu entdecken, bei kaninchen ist es nichts andres - das ist eine Grundvoraussetzung für verantwortliches verhalten und Umgang mit Tieren - und es gibt kein kaninchen, das nicht " handelbar" wäre, ich habe bisher jedes Tier ruhig und sanft in der hand erlebt - man muss nur wissen wie - Rassekaninchenzüchter sind dabei nicht die schlechtesten LehrmeisterInnen. :)


    mfg Peter

  • Hallo.


    Zwischen dem EU-Bio-Siegel und den Richtlinien der einzelnen deutschen Organisationen liegen Welten. Nicht nur in den Richtlinien, sonder fast noch mehr bei der Kontrolle und Überprüfung der Betriebe.


    Hier nur mal beispielhaft ein Link zu Bioland:


    http://www.bioland.de/fileadmi…leich-BL-EGVO_10-2012.pdf


    Ein bisschen Warenkunde schadet nicht. Nicht beim PC-Kauf und Autokauf, nein, auch nicht beim Lebensmitteleinkauf!


    Gruß
    Karl

  • Servus Hubert,


    ich bin mir sicher, die Möhren meinen es wirklich gut und wollen nur das Beste für die Tiere, doch wie so oft im Leben, ist das Richtige oder Sachgerechte nie nur das Eine oder ausschließlich das Andere. Vernachlässigt man/frau diese Tatsache, dann kommt es zu "wohlmeinendem" Extremismus, abweichende Meinungen sind mindestens unerwünscht, wenn nicht verpönt, flexibles Denken und Handeln kommen abhanden, das zu Schützende kommt zu Schaden.


    Schade!


    Thomas

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