Weiße Hotot mit blauen Augen und blauem Augenring

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  • 1. Husumer Blauaugen ("blaue Hotot") sind eine alte Deutsche Rasse.


    Na ja das ist aber sicher eine Definitionssache. So richtig hat sich diese Rasse ja nicht durchgesetzt. Im Prinzip wurde sie nur in der Gegend von Arnstadt gezüchtet und war wohl eher eine regionale, denn eine deutsche Rasse.


    Und ja es würde jemand geschädigt -nämlich die Weißen Hotot. Das Züchterpotenzial ist nunmal begrenzt. Und für Husumer Blauaugen würden sich wohl fast nur Hototzüchter begeistern können.


    Gruß Torsten

  • So richtig hat sich diese Rasse ja nicht durchgesetzt. Im Prinzip wurde sie nur in der Gegend von Arnstadt gezüchtet und war wohl eher eine regionale, denn eine deutsche Rasse.


    Und ja es würde jemand geschädigt -nämlich die Weißen Hotot. Das Züchterpotenzial ist nunmal begrenzt. Und für Husumer Blauaugen würden sich wohl fast nur Hototzüchter begeistern können.

    Die Argumentation kann nicht ziehen: Bereits der Name "weiße Hotot" belegt ja, dass auch diese Rasse einen lokalen Ausgangspunkt hatte, nämlich den Ort "Hotot", wo Mdme Bernard und ihr Pfarrer lebten.


    Das Züchterpotential einer Rasse ist nie begrenzt. Es kommen immer wieder Züchter hinzu oder fallen wieder ab. Und vielleicht kommt der eine oder andere Neuzüchter hinzu, der gerade an den "Blauen" Spass findet ... Deine hypothetische Annahme kann also stimmen, oder auch nicht.


    Übrigens: Ohne die Einschränkungen des Krieges (erster Weltkrieg) und der Nachkriegsnot hätten sich vielleicht auch mehr Züchter für die Husumer Blauaugen gefunden, wer weiß? Die Möglichkeiten, die unsere heutigen Medien gerade jungen Rassen bieten, standen damals jedenfalls nicht zur Verfügung.


    Das meine Meinung zu diesem - und ähnlichen Themen so ist, wie sie ist, steht natürlich auch in einem engen Zusammenhang mit dem Verein/Verband, in dem ich bin ... wobei ich auch - für mich selber - eine farbenreine Zucht bevorzuge.


    LG Melanie

  • Hallo Melanie,
    warum regt es einen Weintrinker, wenn da Zucker in den Wein gepanscht wird? Er ist doch schön süß?


    Also bitte, es kommt doch nicht nur auf den Phänotyp an.
    Panschen gehört sich nicht, weder beim Wein, noch beim Züchten.


    Ich sehe in wenigen, einzelnen Fällen einen Grund zum Kreuzen.
    Ansonsten ist das Kein Kavaliersdelikt.


    Ich muss bei diesem Thema an unseren Andreas denken, der hat in diesem Jahr je genug erlebt, wozu das führt, wenn andere Züchter nicht ehrlich sind.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Kai, und natürlich alle anderen:


    ja, diese Auffassung bestätige ich für mich ganz allein und persönlich auch.
    Überraschungen, wie wir sie trotz der Verbote immer wieder erleben müssen, enttäuschen auch mich über alle Maßen.


    Jetzt mein ABER: Wenn dann "blaue" fallen, oder, wie in dem anderen Beispiel "isabellfarbene", warum dann mit diesen Tieren nicht rein weiterzüchten?


    Also ganz entschieden: Nicht verpanschen, aber das genetisch vorhandene Material weiternutzen!!!


    LG Melanie

  • Hallo Melanie,


    natürlich spricht da nichts gegen, wenn jemand aus diesen Fehlfarben etwas anderes züchten möchte.
    Damit habe ich keinerlei Probleme.


    Aber deinen letzten Beitrag hatte zumindest ich als Bagatellisieren von illegalem Kreuzen angesehen.
    Ich könnte mir gut Vorstellen, wenn bei dir jemand auf den Stall kommt, wirst Du ihm bestimmt sagen, wenn er mit anderen als den gewünschten Farben rechnen muss.
    Auch Philipp wird bestimmt ähnlich verfahren, wie ich ihn einschätze.
    Aber anscheinend tun dies wohl nicht alle Züchter. leider.


    Einmal ganz auf unsere Hotot zurückgekommen. Dies ist eine seltene Rasse, die wenig verbreitet ist und dann versaut jemand den kleinen Genpool mit der Vermischung von rezessiven Genen die nun vielleicht über Generationen in allen möglichen Zuchten auftauchen. Sorry, aber das bringt mich auf die Palme.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Das Husumer Blauauge
    Einst von H. Ziemer kreiert. Er hatte aber nicht die Absicht blaue Augenringe, sondern weiße Kaninchen mit blauen Augen zu züchten. Denn zu der Zeit - etwa zurJahrhundertwende) - gab es noch keine Weißen Wiener, da arbeitete damals wohl noch der gute Herr Mucki aus Wien dran. Somit unterschied sich schon mal das Husumer BlA - trotz der von Ziemer unerwünschten Ähnlchkeit - vom Hotot.
    Man spricht auch in keiner Literatur von einer blauen Fellfarbe/Augenring.
    Joppich schreibt:
    "Aber immerhin zeigte Ziemer bereits helle Schecken, bei denen die Zeichnung schon so weit zurückgedrängt war wie bei den Hotot, so daß der ganze Körper reinweiß war und nur noch ein breiter Augenring die dunkle Farbe in Erscheinung treten ließ. Eine große Anzahl der Tiere hatte auch an anderen Körperstellen dunkle Flecken in geringer Zahl, aber diese Tiere zeigten stets eine blaue Augenfarbe, wie sie dem heutigen Weißen Wiener eigen ist."


    Der Arnstädter Züchter Hermann Ziemer hatte nämlich nur mit dem Holländerfaktor alle Farbanteile (Fell und Iris) verdrängen wollen.
    Übrigens steht das Husumer Blauauge bei Joppich unter dem Titel "Seltene Rassen" und darunter (Neuzüchtungen). Es war sicherlich keine anerkannte Rasse.

  • Ich werde mir jetzt ende des jahres einen Separator kaufen und damit eine probe verpaarung mit dem Rammler machen.
    Wie es dann weitergeht mal sehen. Weg tun werde ich erstmal keine.
    Da meine ganzen Zuchttiere sich folgendermaßen zusammensetzten:


    der Altrammler spalterbig blau
    eine Tochter vom letzten jahr, evlt. spalterbig blau
    7 jungtiere evlt. spalterbig blau


    ein Altrammler österreicher probleme mit den läufen oder rücken
    eine Althäsin österreicher evlt. auch probleme mit den läufen oder rücken
    6 jungtiere aus den beiden österreichern
    3 jungtiere vom österreicher rammler


    und wenn ich nun sage ich will nur mit reinerbigen und gesunden tieren züchte, dann müsste ich diese tiere alle der pfanne zuführen.


    Was bleibt mir dann eine einzige Häsin.

  • Hallo,


    bitte den Beitrag von Joppich dann auch korrekt zitieren. Er schreibt (meine Ausgabe 1967):


    "Diese Züchtung besteht (Achtung: Gegenwart!!!) in Deutschland schon
    über 50 Jahre ... Hier handelt es sich offensichtlich um eine gleiche
    extreme Scheckung in der überwiegend weißen Grundfarbe wie bei den
    Hotot, jedoch mit dem Unterschied, daß diese auf die Holländerzeichnung
    zurückgeht und eine blaue Augenfarbe hat, während die Hoto braune Augen
    zeigen.




    ... aber immerhin zeigte Ziemer bereits ganz helle Schecken, bei denen
    die Zeichnung zum Teil schon so weit zurückgedrängt war, wie bei den
    Hotot, so dass der ganze Körper rein weiß war und nur noch ein breiter
    Augenring die dunkle Farbe in Erscheinung treten ließ. Eine große Anzahl
    der Tiere hatte auch an anderen Körperstellen dunkle Flecken in
    geringer Zahl, aber diese Tiere zeigten stets eine blaue Augenfarbe, wie
    sie den heutigen Weißen Wienern eigen ist."


    Also es geht nur daraus hervor, dass der Augenring dunkel ist, leider nicht, welche Farbe dieser Ring hatte. Der Ring könnte demnach durchaus schwarz, braun oder blau gewesen sein. Ob der Herauszüchter nun sein ursprüngliches Zuchtziel, ein weißes Kaninchen mit blauen Augen herauszuzüchten erreicht hat, oder nicht, mag dahingestellt sein, das, was er erreicht hat, ist ein weißes Kaninchen mit dunklen Augenringen und blauen Augen.


    Übrigen schreibt Joppich über das Hotot, dass dieses als "fertiges" Kaninchen durch die Züchterin, Frau Bernard, 1912 vorgestellt wurde, ihm also über den Hintergrund der Züchtung nichts bekannt war. Weiterhin haben wohl auch in den Niederlanden Zuchtversuche existiert, aus denen ein ähnliches Kaninchen entstand, allerdings mit breiteren Augenringen, wie er weiter ausführt.


    An der Erzüchtung des WW haben also doch wohl Züchter aus allen Herren Ländern gearbeitet, und eben nicht nur Zfrd. Mucki aus Wien. Diesem Züchter ist allerdings zu verdanken, dass im Rahmen seiner Versuche der Faktor für "Leuzismus" generiert wurde, durch den sich die Weißen Wienern eben doch erheblich genetisch von Weißen Hotot, Husumer oder Holländischen Blauaugen unterscheiden.


    LG Melanie

  • Also Melanie,
    es hätte durchaus sein können, dass ich mal beim Abschreiben was vertippe, kommt auch mal vor, dann entschuldige ich mich gewöhnlich auch.

    Zitat

    bitte den Beitrag von Joppich dann auch korrekt zitieren.

    Aber Unkorrektheiten lasse ich mir nicht so ohne Weiteres nachsagen. Meine Ausgabe ist die 4. Auflage, 1969.
    Einleitend schreibt Joppich zudem: "Diese Züchtung besteht..." und nicht diese Rasse besteht.
    Das Fazit Holl.-Scheckung habe ich eingefügt Der Arnstädter Züchter Hermann Ziemer hatte nämlich nur mit dem Holländerfaktor alle Farbanteile (Fell und Iris) verdrängen wollen.
    Wenn Joppich 1969 noch von einer bestehenden Züchtung schreibt, hat er nicht die Gegenwrt 2010 beschrieben. :rabbit5:

  • Übrigens steht das Husumer Blauauge bei Joppich unter dem Titel "Seltene Rassen" und darunter (Neuzüchtungen). Es war sicherlich keine anerkannte Rasse.

    Hallo Heidi,


    ohne Dir zu sehr nahe treten zu wollen, es steht bei mir nicht unter dem Titel "Seltene Rassen" und darunter (Neuzüchtungen), sondern unter dem Titel "Seltene Rassen (Neuzüchtungen)". Man kann mit geschickter Wortwahl schon ungewollt den Sinn verändern. Gemeint sind also seltene Rassen, einschließlich Neuzüchtungen. Ausserdem: Eine bereits seit über 50 Jahren existierende Züchtung kann wohl kaum noch als "Neuzüchtung" tituliert werden, die Bezeichnung "seltene Rasse" trifft schon eher.


    Eine "Neuzüchtung" ist nach meinem Dafürhalten schon eine "Rasse", vielleicht weniger vollkommen, aber eben doch eine Rasse.


    Vielleicht stellt Joppich auch aus diesem Grund dar, dass Frau Bernard im Jahr 1912 die Hotot "als fertige Rasse" vorstellte, die dann 1922 anerkannt wurde.


    Wie gesagt, meine Ausgabe ist aus 1967, die Erstausgabe 1959, es kann also schon sein, dass es zwischen den Ausgaben textliche Abweichungen gibt.


    Ich denke, dass es jedem klar sein müßte, dass mit Gegenwart die Zeit gemeint ist, die der Gegenwart des Autors entsprach. Mit anderen Worten: wenn es auch 1969 in Deiner Ausgabe so steht, dann könnte es durchaus sein, dass das genetische Potential auch in heutigen Tieren (der Rasse Weiße Hotot) noch enthalten sein könnte, wenn Züchter in den beiden Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit (WK1), des Verbots der Sportrassen, einer weiteren Kriegszeit mit Vertreibung und anderen Verwirrungen nach WK" die beiden Rassen miteinander gekreuzt haben sollten.


    Die Auswirkungen des Versuchs, den WW ein Angorafell anzuziehen, sind mir aus eigener züchterischer Erfahrung in der Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts noch deutlich in Erinnerung. Zwischen 1985 und dem Untergang des 1000jährigen Reichs lagen immerhin 40 Jahre.


    Aber gestatte mal die andere Frage: Gab es denn tatsächlich zwischen 1959 und 1969 auf Gebiet der damaligen DDR noch Züchter von "Husumer Blauaugen"? Parallel zu den Blauaugen berichtet Joppich ja auch, dass die Hotot zu dieser Zeit fast ausschließlich in der DDR gezüchtet wurden.


    LG Melanie

  • Hi Melanie,
    ich habe keine geschickte Wortwahl genutzt, um etwas anders auszulegen, sondern Joppich abgeschrieben (ordnungsgemäß gekennzeichnet durch "...") Und das auch nur, weil Husumer und Hotot in einem Atemzug genannt wurden.
    Zitat von Torsten:

    Zitat

    Und ja es würde jemand geschädigt -nämlich die Weißen Hotot. Das Züchterpotenzial ist nunmal begrenzt. Und für Husumer Blauaugen würden sich wohl fast nur Hototzüchter begeistern können.


    Mir ist es völlig Wurscht, ob sie noch existieren oder nicht, wir haben so viele, große, kleine, wuschlige und glatte, wunderschöne, erhaltenswerte Rassen, die Liebhaber- und Züchterherzen höher schlagen lassen.
    :rabbit5:
    LG Heidi

  • Hallo zusammen,


    das Husumer Blauauge scheint ja ein Phantom zu sein! Wenn schon in alter Literatur nichts Genaueres zu finden ist, wie soll man dann heute wissen, wie die aussahen? (Vgl. Zitat Melanie: "Also es geht nur daraus hervor, dass der Augenring dunkel ist, leider
    nicht, welche Farbe dieser Ring hatte.") Auch Joppich selbst macht ja keine Aussage, welche Farbe der Ring oder die Flecken der Tiere hatten. Warum sich also mit einer solchen Randnotiz der Geschichte der Kaninchenzucht in Deutschland weiter beschäftigen?
    Es mag ja sein, dass es einen alten Stamm Kaninchen unter dieser Bezeichnung gegeben hat, aber solange aus Zitaten oder Bildquellen nicht genau hervorgeht, wie die nun genau ausgesehen haben, denke ich, macht es keinen Sinn, weiter darüber zu spekulieren, ob sie in Hotot aufgegangen oder noch existent sind. Zum Thema alte Rassen und wie man diese klassifiziert sei auf die aktuelle Kaninchenzeitung verwiesen. Ein nun auftauchendes Husumer Blauauge, wäre also wohl eher eine Nach- bzw. Rückzüchtung und als solche ebenfalls eine Neuzüchtung, die zwar phänotypisch einer schon einmal dagewesenen gliche aber genetisch keinerlei Bezug zum Original hätte. Somit stellt sich die Frage nach dem Sinn eines solchen Unterfangens...


    Schönen Tag noch, Phillip

  • Hallo!


    Also, eines ist sicher - Phantom ist es keines! ;) Ich kann die Züchter der Hotot jedoch beruhigen, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Husumer Blauauge diesen jemals den Rang ablaufen wird. Ich behaupte auch, dass das vorerwähnte Kaninchen mit einem Hotot wenig gemeinsam hat und dazwischen wohl Welten liegen. Woher ich diese Kenntnisse beziehe? Ich nenne ein paar Bücher mein eigen, die bedeutend älter sind als Joppich's Werke. Eines enthält eine Abbildung eines Husumer Blauauges! :D


    MfG Manfred

  • Hi Fred,
    bei Husumer blauen Augen kribbelt´s bei mir nicht. =4 Von mir aus kannst du dir Zeit lassen.
    Gruß
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo zusammen,


    von "Blauen Hotot " über unerlaubte Kreuzungen bis zum "Husumer "ist ein langer spannener Diskussionsweg, wobei mir das ganze eigentlich gar nicht so seltsam anmutet.


    Blau bei Hotot ist keine Überraschung, die meisten von uns wissen doch gar nicht, was so alles rezessiv in ihren Tieren schlummert.
    Macht man Reinerbigkeitsprüfungen wird man feststellen müssen, dass "Panschen" - Kai, ich erlaube mir deinen Ausdruck zu benutzen - zum Geschäft zu gehören scheint. von daher verstehe ich die Empörung nicht bzw kann Philipp gut verstehen, gehören doch gezielte Kreuzungen zum Handwerkszeug der geflügel- bzw. Taubenzüchter.
    Anscheinend wird zumindest "inofiziell" bei kaninchen nicht anders verfahren, die Frage ist ja nur , redet man darüber oder schweigt man es tot.


    Eine Verbidung zwischen Hotot und Husumer sehe ich auch nicht direkt, ich glaube da sollte man auch nicht zu viel reininterpretieren.
    mfg Peter

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