Geburtsprobleme - ein kleiner Lichtblick ?

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  • Hallo Zuchtfreunde,


    Ende der Ausstellungssaison = Beginn der neuen Zuchtperiode. Schon warten die ersten Probleme, welcher Rassekaninchenzüchter kennt sie nicht ?


    Die Häsinnen, eben noch im Rampenlicht der Ausstellungen, in einer Top-ausstellungskondition und gewichtsmässig ebenfalls auf dem Höhepunkt ihrer Rassekarriere, sollen jetzt schnellstmöglich zum Zuchteinsatz kommen. Und dann geht es los.


    - die Häsin lässt sich nicht decken


    . sie lässt sich decken, aber nimmt nicht auf ( vielleicht nimmt sie auf, aber resorbiert ihre Föten wieder )


    - sie nimmt auf, wirft zu einem recht späten Zeitpunkt nur ein oder zwei tote Jungtiere, die viel zu gross sind.


    - sie wirft, aber die Jungtiere sind angefressen, aufgefressen oder zeigen deutliche Spuren von Bissverletzungen auf der Haut ( sie hat versucht die Geburt durch Ziehen mit den Zähnen zu erleichtern )


    - sie wirft, aber nur ein oder zwei Jungtiere, obwohl Würfe von 6 . 10 bei dieser Rasse üblich sind.


    Ich glaube, einen ähnlichen Vorgang haben schon viele von uns erlebt. Ursache ist in den meisten Fällen, dass die Häsin einfach zu fett ist und damit nicht in einer optimalen Zuchtkondition. In den vergangenen Jahren habe ich, um dem entgegen zu wirken, die entsprechenden Häsinnen unmittelbar nach den Auststellungen 4 Wochen auf Diät gesetzt, d. h. sie bekamen nur Heu, Wasser und diverse Rüben. Anschliessend liessen sich die meisten problemlos decken und haben auch mehrheitlich normal getragen und geworfen.


    Das Manko : Man verliert mindestens 4 Wochen des Zuchtjahres, die einem u.U. an der Ausstellungsreife der Jungtiere fehlen. Nehmen sie beim ersten Mal nicht gleich auf, verliert man eine weiteren Monat. Alles nicht im Sinne eines Rasskaninchenzüchters und besonders kritisch für die Züchter der grossen Rassen.


    Die Verfettung kommt in den meisten Fällen durch zu energieeiches Futter, d. h. zu viele Kohlehydrate.


    Keine Zucht ist optimal und in jeder kann man noch etwas verbessern. Aus diesem Grunde habe ich versucht, einen neuen Weg zu erproben. Ich habe 3 Häsinnen ( DR weiss ) unmittelbar nach Ende der Schausaison decken lassen. Gleichzeitig wurde die Kraftfutterration, die ich einmal täglich füttere ( Getreidemischung + Pellets ) halbiert und die fehlende Hälfte durch eine Gabe von Luzerne-Mix ersetzt, ausserdem Heu und Wasser ad libitum, ab und an ein Stückchen Karotte.


    Alle 3 Häsinnen haben pünktlich geworfen, je 2 x 8 und einmal 7 normalgrosse Jungtiere, ohne jedwede Geburtsprobleme, keine Biss- oder Frassverletzungen und auch keine übergrossen Jungtiere.


    Nach diesem Erfolg halte ich auch für die noch kommenden Würfe diese Vorgehendweise bei und glaube jetzt schon, dass es dabei ähnlich gut laufen wird.


    Dieses Strukturfutter füttere ich übrigens auch den Kleinen gleich bei Beginn des selbstständigen Fressens mit zu.


    Beste Grüsse aus dem Odenwald


    Hans





    -

  • Hallo!


    Danke für diese Information.


    Wir sind in unseren ersten richtigen zuchtjahr, und es geht genauso los, wie du es oben beschrieben hast,


    Häsinen lassen sich nicht decken, wenn sie es tun, nehmen sie nicht auf (?)


    eine zww hat ihren ersten wurf 6 (!) junge geworfen , alle tot gebissen.


    ausser dieser einen häsin, hat noch keine geworfen.


    Wir werden nun unsere häsinnen mal auf diät setzten, hoffe es hilt.


    Dachte die häsinnen brauchen zusätzlich energie, und haben deshalb die futterration kurz vor den wurf termin leicht erhöht.


    lg

  • Hallo,


    und danke für den Tip. Bei uns dreien, die wir die Tiere im gemeinsamen Stall haben, sind immer noch vier dabei, die sich einfach nicht decken lassen. Dann werden wir mal zu Testzwecken zwei davon auf Diät setzen, und wir berichten über unsere Erfahrungen.


    LG
    Melanie

  • Liegt das, vor allem verbeissen, wirklich am Gewicht? Ich kenne diese "alle tot gebissen" Veranstaltungen eigentlich nur von den Zwergwiddern (die wir nun abgeschafft haben), die Kleinwidder und andere Mittlere Rassen, haben dies bei uns noch nie getan; unabhängig davon die fett sie waren oder auch nicht. Mir selbst fiel nur auf, das wenn man im Hochwinter deckt, es dann wirklich zu keinem Ergebnis führt oder es eben nur 1-2 grosse Jungen werden. Normale Wurfgrössen kommen eigentlich immer erst ab März.

  • Hallo zusammen!


    Ich bin der Meinung man sollte züchterisch darauf hin arbeiten das die Tiere ohne "gemästet" zu sein locker ne 19er Form schaffen


    dann gibts in weiterer Folge auch sehr wenig Probleme inder Zucht -Diese Erfahrungen habe ich jedenfals gemacht.


    Habe zur Zeit über 30 Jungtiere (ca.11 tage alt)bei 6 Würfen inden Nestern.


    LG und Gut Zucht


    Erich

  • Guten Morgen ZuchtfreundInnen,


    Hans:
    Freut mich wirklich dass es bei Dir so gut klappt und Du es umsetzt, der Blick auf die Natur ist immer sinnvoll und die Ergebnisse konsequent logisch.


    Auch wenn sich unsere Hauskaninchen in vielen Punkten von den wilden Vorfahren unterscheiden, einige Dinge sind noch gleichgeblieben.
    Die ersten Würfe werden in Zeiten größter Not angelegt, um in Zeiten besten Futters mit viel Milch erfolgreich aufgezogen werden zu können.



    Erich:
    Das wirst Du leider nicht schaffen können bei Mittel - und Großrassen, da wist Du immer Kraftfutter zufüttern müssen - ob aus dem Sack oder selbst zusammengestellt ist dabei erst mal unerheblich. Der Energiebedarf dieser Rassen ist so groß und die Menge an natürlichem Futter so hoch, dass dies gar nicht zu bewältigen wäre. Kraftfutter wiederum begünstigt aber die "Verfettung".
    Spätestens nach 3 Generationen werden die Gewichte der Großrassen nicht mehr den Normalwert erreichen bzw. kontinuierlich geringer werden, wenn Du nur naturnahes Futter anbietest. Habe es selbst mit BW, WW,RN und MW in Freilandhaltung probiert, wobei im Winter sogar noch geringe Mengen Kraftfutter zugegeben wurden. Die Formen wurden "straffer" und zeigten nicht mehr die Rundungen, die auf Ausstellungen erwünscht sind.Kurz, der Natur angepasster.


    Hubert/Ricardo:
    Theoretisches Hintergrundwissen mit logischem Denken führt konsequent umgesetzt zu Erfolgen - und genau das macht eine/n "ZüchterIn" aus und unterscheidet sie/ihn von Kaninchenhaltern - zumindest nach meine Definition ^^;);)


    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    ich habe in diesem Thema verzweifelt nach einer zweiten Seite gesucht, wo ich evtl. was geschrieben haben könnte, was Dir schon wieder auf dem Leim geht. Doch ich konnte nichts finden. Also womit hast Du ein Problem.


    Gruß,


    Hubert

  • Hallo Peter,


    das ist auch schön, dass Du Hans für den Bericht danken möchtest. Doch es steht dort mein Name. Also schreib klar und deutlich, meinetwegen auch in einer PN, was Du von mir möchtest.


    Nach über 30 Jahren, weiß ich wie man mit Kaninchen umgeht, nur ich behaupte auch immer wieder, man lernt nie aus. Nicht wie jemand, der meint er ist vollkommen perfekt. ;)


    Gruß,


    Hubert

  • Hallo Hubert,


    wie kann man meinen Hinweis auf meine liebe Zuchtkollegen aus der Praxis, denen theoretisches Hintergrundswissen oft störend erscheint , nur so mißverstehen :evil::evil:;)


    Ich kenne niemanden, die/der perfekt wäre, Du etwa ?(?(


    PN ?


    mfg Peter

  • Sorry,
    ich verstehe den Zusammenhang nicht.


    1)Wenn ich mal ein verfettetes Kaninchen geschlachtet habe, war das Fett stets im Bauchraum und niemals auf den Hüftknochen zu finden.
    Was hat also ein verfettetes Tier mit einer guten Form zu tun?


    2)Umgekehrt kann natürlich ein klapprig gefüttertes Tier keine Muskelmasse mehr haben und ist daher klapprig und mager.


    3) Peter, dein ewiges Bekehrenwollen ist mitlerweile derart permanent zu lesen, dass es zum generellen Überlesen deiner Beiträge animiert. Auch Toleranz ist ein Kieterium für soziale Intelligenz.


    4)Kraftfutter, selbst ad libidum gefüttert, machts nicht automatisch fett und automatisch Geburtsprobleme. Ich füttere ad libidum (Pott ist immer voll) und meine Zwergrexe hatten im letzten Jahr eine durchschnittliche Wurfgröße von 5,2 (arithmetisch gemittelt) und wir haben 120 Junge tätowiert. Dies ist nicht Folge der Fütterung, sondern Folge der Selektion auf Aufzuchtleistung.

  • Hallo zusammen



    Ich fand den Bericht sehr Informativ und finde es super wenn Züchter ihre Erfahrungen mit anderen teilen. =6


    Obwohl ich mit meinen Kleinwiddern weniger Probleme damit habe, kenne ich es von den Deutschen Widdern.


    Wir haben festgestellt das auch hartes Brot / Brötchen vor und während der Trächtigkeit zu fehlwürfen führen können.


    Seitdem bekommen die Zuchthäsin erst wieder Brot wenn die Jungen ca. 2 bis 3 Wochen alt sind.



    Ich werde auf jeden Fall die Vorschläge bei den großen mal probieren.



    Manuela

  • Hallo zusammmen,


    Anja:
    zu 1. Fett im Bauchraum reduziert das Volumen des Bauchraumes mit entsprechender Einengung der Gebährmütter, Fett ist ein Zeichen von zu viel oder falscher Ernährung und der Zusammenhang mit guter Form = entsprechende Muskelmasse besteht in der Zuführung von Nahrungsstoffen, die bei Übermaß zur Verfettung führt; die Stoffwechselprobleme bei Übergewicht lassen wir mal außer acht.


    zu2. Weiß nicht, was Du unter "klapprig" verstehst, wenn Du knapp gefüttert meist hat das Tier sehr wohl entsprechende Muskulatur. "Mager" ist nicht anorektisch sondern meist eher mit fit und gesund in Verbindung zu bringen.


    zu 3. Dann tue es ; und ich werde mir verkneifen, Churchill zu zitieren.


    zu 4. Viellecht sollten wir mal deutlicher definieren:
    Für mich ist Kraftfutter Futter mit sehr hohem Energiegehalt und hat nichts mit Sackfutter als Alleinfutter zu tun; habe ich in den letzten Tagen aber ausdrücklich bemerkt.
    Vollkommen recht gebe ich Dir bei der Auswahl auf Aufzuchtleistung, allerdings kann dies Aufzuchtleistung durch "Verfettung " oder andere ungünstige Faktoren negativ beeinflusst werden.


    Von daher kann ich Hans zu seinem Schritt nur nochmals beglückwünschen.



    mfg Peter

  • Hallo Sivana,


    uinter "fett" versteht man Lebewesen, die durch überreichliches oder falsches Nahrungsangebot mehr zu sich nehmen als sie tatsächlich brauchen und dabei erkranken bzw. sich negative Folgen einstellen.
    Jedes Lebewesen muss Fett als Reserve speichern , dabei gibt es sehr große unterschiede, denk nur an Kamel, Murmeltier usw.
    Diese Tiere werden aber nicht krank dabei oder haben Einschränkungen.
    Auch Kaninchen brauchen eine gewisse Fettreserve, in der Natur viel mehr als als Haustier, da sie als Haustier ja regelmäßig gefüttert werden und nicht vom Angebot der Natur abhängig sind.
    Ab einem gewissen Mass allerdings gibt es Stoffwechselprobleme, auch wie Hans schreibt Hormonverschiebungen.


    Von der Veranlagung her setzen Kaninchen als Überlebensstrategie mehr Nahrung in mehr Jungtiere um,d.h., je mehr Futterangebot je mehr und häufigere Würfe.
    Von daher , würde man dies beachten, gäbe es eigentlich keine Verfettungen.
    Natürlich sind Althäsinnen "wumsig" und etwas aus der Form - auch bei anderen Lebewesen kommt es zu geringfügigen Veränderungen des Schattenbildes -trotzdem werfen sie hervorragend. Eben weil sie Nahrungsüberfluss - über den Erhalt hinaus - in Junge umsetzen können.
    Hat ein Tier allerdings bereits zusätzliche fettspeicher angelegt, sind diese nur schwer zu leeren bzw es wird dazu geneigt, diese schnellstmöglich wieder aufzufüllen - über die Problematik von Diäten brauche ich nichts zu schreiben .
    Von daher ist es sehr sinnvoll, die Tiere immer recht knapp zu füttern.


    mfg Peter

  • bei meiner einen Riesen Häsin habe ich einen 6er wurf gehabt. 1 musste ich erlösen wahr nach 3 wochen gelähmt (kommplette hinterpartie). denke das die häsin mal drüber getranmpelt wahr da alle anderen top sind.


    nach 5 wochen abgesetzt knappe 2 wochen hatte sie ruhe vor den nägsten wurf. aber der ist leider eingegangen 10 stück. alle tod gebissen.
    habe sie gleich wieder decken lassen da mir sonst die zeit wegläuft. habe nur leider 2 zuchthäsinen und wollte gerne von jeder 3 würfe haben wenn möglich.


    ich fütter brot heu wasser pellets ( Ovator Kombikanin) Möhren
    also zu fett denke ich nicht da beide häsinen ihren ersten wurf super durchbekommen haben. und ich futter sogar erhöht habe 2 wochen vor den würfen.

  • Hallo Sven,


    woran siehst Du, dass die Häsin ihre Jungen alle totgebissen hat? Konntest Du den Zahnabdruck sehen? Hab ich bisher noch nicht gehabt. Entweder frass eine Häsin ihre Jungen auf, oder sie starben an Unterkühlung.


    Würde gern mal ein totgebissenes Junges sehen.



    Gruß,


    Hubert

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