RKZ- Spezial: Herstellung von Grassilage

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  • Herstellung von Grassilage

    Herstellung von Grassilage Silage

    Die Herstellung von Grassilage

    Erfahrungen beim Füttern von Anwelkfutter

    Meine ersten Kontakte mit Anwelksilo bekam ich durch die Kaninchenzeitung 9 / 2010. Der Bericht von Dipl. Agr.-Ing Uwe Preißler über die Herstellung von Anwelksilo weckte bei mir das Interesse auf diese alternative Fütterung. Warum soll die Herstellung so schwer sein ? Ich sagte mir : „Wer nicht wagt der nicht gewinnt“. Viele Züchterfreunde warnten mich vor diesem Experiment. „Pass auf, du richtest deine ganzen schönen Kaninchen hin, das würde ich nicht machen“ usw waren die Kommentare auf meine Idee zur Herstellung von Anwelksilo. Jetzt kam die Frage: „Wie stellt man gutes Anwelksilo her „? Als erstes fiel mir Lothar Thormann ein, der ja schon viele Fachbeiträge veröffentlicht hat. Nach kurzen Nachforschungen (Internet) war schnell die Telefonverbindung hergestellt. Er verwies mich dann an einen Züchterkollegen, der schon langjährige Erfahrungen mit Silagefütterung hat.

    Bei der Kontaktaufnahme mit Herrn Frank Hecker aus Thalheim bekam ich sehr viele interessante Tipps. An dieser Stelle möchte ich mich bei beiden für die Unterstützung bedanken. Wichtig: Sauberes und sorgfältiges Arbeiten. Außerdem sollte man zwischen die Schichten immer schön Zucker einstreuen, damit sich die Milchsäurebakterien sofort stark vermehren können. Statt die Fässer so mit Gras zu füllen kam ich auf die Idee, in die Plastikfässer einen Plastiksack einzulegen. Dieses hat den Vorteil dass bei der Entnahme der Rest immer wieder schön abgedeckt werden kann. Der weitere Vorteil wird weiter hinten beschrieben.

    Herstellung

    Zunächst häckselt man das Gras klein. Dies geschieht am besten mit einem Rasenmäher. Danach lässt man das Gras in Reihen anwelken. Der Trocknungsgrad ist nun eine reine Gefühlssache. Der Anwelkgrad sollte etwa 30 –40 % betragen.

    Danach beginnt die eigentliche Arbeit.
    Herstellung von Grassilage Silage

    Wir brauchen ein Plastikfass mit einem eingelegten Plastiksack , eine Packung Zucker und unser angewelktes Gras. Diese Arbeit sollte lieber etwas langsamer, dafür aber sauber durchgeführt werden.

    Das angewelkte Gras wird sorgfältig in den Plastiksack im Fass schichtweise eingefüllt und mit jeweils einer Hand voll Zucker versetzt. Nun heißt es in das Fass zu klettern und gleich von unter her fest zu stampfen.

    .

    Die Arbeit kann erleichtert werden wenn ein Helfer stampft und der andere das Gras nachfüllt. (Zucker nicht vergessen).

    Wenn nun das ganze Fass gefüllt ist, kommt die Idee mit dem Plastiksack. Man hält den Sack oben zu und saugt mit einem Staubsauger so viel Luft wie möglich aus dem Sack heraus. So entsteht im Sack ein Vakuum.

    Dann wird das Sackende zusammengedreht und mit einem Klebeband zugeklebt.

    Zum Abschluss legte ich noch eine mit Sand gefüllte Plastiktasche auf den Sack.

    Nun noch den Deckel darauf. Im November sieht man das Ergebnis, wenn man das Fass öffnet.

    Hier sehen Sie ein geöffnetes Fass mit guter Silage.

    Ich verfütterte nun immer nur eine kleine Hand voll Silage. Die Kaninchen gingen sehr unterschiedlich an das neue Futter heran.

    Das Endprodukt wird man erst im November sehen, wenn man das Fass öffnet. Je sorgfältiger man arbeitet, desto größer ist die Chance, dass das Fass auch etwas geworden ist. Sollte Ihnen beim öffnen ein sehr beißender Geruch entgegenkommen ist der Inhalt gekippt. Entsorgen sie den Inhalt, ohne dass sie davon etwas verfüttern. Gute Silage riecht leicht würzig. Die Gärdauer sollte mind. 6 Wochen andauern. Ein großes Fass kann auch mit 2 Plastiksäcken gefüllt werden. Denn falls einmal zuwenig Gärgut vorhanden ist, kann man die Einlagerung später ohne Verluste fortsetzen.

    Erfahrung:

    Da die Silageherstellung für mich auch neu war, wurde die Spannung natürlich immer größer, bis ich das 1. Fass öffnen konnte. Am 12 November öffnete ich das erste Fass. Der Geruch war richtig würzig und mild. Das Fass enthielt also gute Silage.

    Zum Füttern war nun Vorsicht geboten.

    Ich verfütterte nun immer nur eine kleine Hand voll Silage. Die Kaninchen gingen sehr unterschiedlich an das neue Futter heran. Es waren welche, die sofort fraßen, es waren aber auch welche, die sehr vorsichtig an das Futter herangingen. Im Februar bekamen auch die Jungtiere nach etwa 6 Wochen etwas von der Silage. Sie stürzten sich förmlich auf das neue Futter. Als Alleinfutter ist dieses Gärfutter nicht gedacht. Aber als Zusatz ist es eine willkommene Abwechslung. Ich hoffe, dass ich nun viele Kaninchenzüchter auf das Herstellen von Anwelkfutter gebracht habe.

    Johann Benkner, Naila


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  • Toller Bericht. Er hat nochmal ein paar Fragen die ich hatte beantwortet. Vielen Dank dafür ^^
    Ich wollte, sobald schönes Wetter ist, mich auch mal an Silage probieren.
    Mein Erfahrungsbericht kommt dann im Winter. :D


    Gruß
    Jan

  • Hallo,


    schöner Bericht, aber ein paar anmerkungen/ eigene Erfahrungen hätte ich noch dazu.


    Ich mache auch schon länger Silage in Fässern aber was ich noch nie gemacht habe ist das Gras kleinhäckseln oder gar mit dem Rasenmäher darüber wie hier beschrieben. Mit dem Rasenmäher wird das Futter doch zu kutter gehauen und eine schmierige pampe.


    Meine erfahrung ist die das etwas längeres Gras viel lieber gefressen wird als sehr kurzes, ich siliere immer erst ende es Jahres im September oder Oktober den vorletzten oder letzten Schnitt ein. Somit hat das Futter die richtige länge und ist ideal zum einsilieren. Ausserdem ist die Silage dann zu der Zeit durchgegärt wenn kein Grünfutter mehr nachwächst und somit kann ich direkt vom frisch Gras auf die Silage umstellen.


    Extra Säcke oder Zucker habe ich noch nie eingesetzt . Bei der richtigen Verdichtung und Luftdichtem verschließen des Fasses ist dies meiner Meinung nach nicht notwenig. Ich fülle die Fässer sehr voll ca. 10 cm über den Rand, danach lege ich ein stück Silofolie ( ein sauberer und leerer PE-Sack geht auch) darauf, sollte min 15cm größer sein als der Deckel vom Fass.


    Danach kommt der Deckel darauf und das Fass wird verschlossen. Dazu muss jemand auf den Deckel stehen damit das Gras welches über den Rand steht ins Fass gedrückt wird und der Deckel richtig auf dem Hals des Fasses aufliegt um den Spannring anzubrigen. Dabei ist zu beachten das kein Gras oder Blätter aus dem Fass hängen den an der Stelle kann später Luft eindringen.


    Ich bin mit der Methode immer gut gefahren und musste bis jetzt noch kein Fass entsorgen weil es schimmelte oder schlecht war.


    Schöne Pfingsten wünsche ich noch

  • Hallo,


    der nachfolgende Link soll keine Werbung für ein Produkt noch eine Person sein. Auf dieser Seite finden sich jedoch einige Hinweise und Gedanken, die zur Herstellung oder aber der Fütterung von Silage oder Heulage nicht ganz unwichtig sind. Und gerade heute, 49 Tage nach Ostern, passt das ja ganz gut.


    Hier nun der Link zum Lesen und zum Grundsätzlichen von Silage und Heulage:

    https://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesundheit/silage-zwischen-gärung-und-fäulnis-0


    Gruß
    Karl


    PS
    Stoffwechsel bei Pferd und Kaninchen ist sehr ähnlich.,

  • Ich finde der Bericht ist gut geschrieben. Aber auch Thomas hat Recht. Es ist tatsächlich so dass Gras eigentlich problemlos ohne Zusätze siliert werden kann. Dadurch dass beim ersten Schnitt viele Halme drin sind wird das Mähgut sperriger, wodurch es sich schlechter verdichten lässt, wodurch wiederum Lufteinschlüsse entstehen können, die zu Fehlgärungen und Verderb führen. Durch das Häckseln wird dem begegnet. Auch lässt sich feuchteres Material besser verdichten als trockeneres. Durch das Anwelken wird die Zuckerkonzentration im Gras erhöht, wodurch die Silierbarkeit verbessert wird. Um so kleintechnischer die Silagebereitung ist, desto ehr würde ich auf die kleinen Kniffs wie Zucker und Foliensäcke zurückgreifen. Es ist auch wichtig dass einmal geöffnete Silage kontinuierlich verbraucht wird und die Anbruchstelle möglichst klein bleibt. Zusätze wie Zucker, Melasse oder Propionsäure werden interessant wenn zuckerarme Pflanzen wie z.B. Klee siliert werden sollen. Bei der Futterernte sollte die Verschmutzung möglichst gering gehalten werden, damit über den Boden keine schädlichen Mikroorganismen eingeschleppt werden, aber auch weil der Boden durch seine Mineralstoffe die hauptsächlich basisch sind die Absenkung des ph-Wertes im Futter verringert wird. Bedenken sollte man auch dass Gras nach einer Schlechtwetterphase weniger Zucker enthält als in einer sonnigen Phase.


    Gruß Klemens

  • Hallo Countrysu,
    natürlich kannst du die Fässer auch verwenden.
    Lege auf die Silage eine Folie und darauf einen Plastiksack mit Sand. Somit ist es luftdicht abgeschottet.
    Dann schraubst du den Deckel zu.


    Viel Erfolg
    Johann

  • Hallo Thomas, mit dem richtigen Messer im Rasenmäher wird das Gras nicht so Kurz gehäckselt ca. 10 cm. Ich habe ein Mulchmesser das beste Arbeit leistet. Die Höhe des zu mähenden Grases hat auch großen Einfluss aus die Länge. Der erste Schnitt im Jahr hat auch immer den höchsten Nährstoffgehalt. Hatte im letzten Jahr den Vorwinterschnitt einsiliert, war auch gut siliert, das eine oder andere Häschen wollte aber nicht so richtig ran. Die Alttiere der HGrS haben es aber verputzt.
    schöne Grüße Frank

  • Ich würde das Gras erst nach dem Anwelken durch den Rasenmäher lassen, dann wird es auch nicht so matschig. Matschig bedeutet eigentlich dass das Material noch zu feucht ist. Zum Silieren sind Trockensubstanzgehalte von 33-35% ideal, also circa halbes Frischgewicht. Beim Silieren soll eigentlich kein Sickersaft entstehen, dann ist das Material ideal vom Feuchtigkeitsgehalt gewesen.


    Gruß Klemens

  • Ich habe mich jetzt am Wochenende an die Silageherstellung versucht.
    Kurze Anmerkung dazu.
    Ich habe das Gras abgemäht und in das Fass (120l) gesteckt, damit ich die Menge in etwa abschätzen kann. Als es voll war habe ich nochmal ca. 25% mehr Gras abgemacht.
    Leider musste ich, nachdem das Gras angewelkt ist, feststellen das mein Fass nur zur hälfte voll wurde (daher habe ich dann leider das Fass mit frischen Grün vollfüllen müssen)... Also lieber ein wenig zuviel abmähen als zu wenig ;-)


    Festgestampft habe ich es erst mit den Füßen. Als das Fass voll war, habe ich mit den Wagenheber nochmal nachgedrückt.
    Das Ergebnis werde ich euch im August vorstellen. Dann hatte es gute 8 Wochen Zeit zum Gären/ reifen.

  • Ich habe ein rundes Brett gehabt, was genau in das Fass/ Fassöffnung gepasst hat. Anschließend habe ich dieses Brett durch den Wagenheber nach unten gedrückt. Den Wagenheber habe ich per Holzlatte noch oben in die Wand "eingeklemmt". Somit ging der Druck nach unten und das Gras wurde schön verdichtet.
    Ist ein wenig schwer zu erklären. Aber ich hoffe man versteht es :D

  • Hallo zusammen,
    ich habe mal wieder ein paar Fragen :D

    ich siliere immer erst ende es Jahres im September oder Oktober den vorletzten oder letzten Schnitt ein.

    Da ich meine Wiese vor den Winter auch nochmal komplett vom Gras befreien wollte, habe ich überlegt nochmal Silage zu machen.
    Wie macht man das bei den Wetter mit den Anwelken am besten? Es ist ja jetzt doch schon sehr nass/ feucht draußen (zumindest bei uns). Oder ist es jetzt schon zu spät dafür?


    In einen anderen Silagebericht habe ich gelesen das dazu Rübenblätter verwendet werden können.
    Da ich jetzt meine Rüben (Rote Futterrübe) langsam ernten will, bin ich da auch am überlegen die Blätter nicht einfach wegzuschmeißen sondenr Silage daraus zu machen.
    Aber wie schaut es da mit der "Nährstoffzusammensetzung" aus? Ich habe mal gelesen das die angeblich Kalkzerrer sind? Andere Füttern die Blätter anscheinend sehr gerne.
    Ich habe Sie auch schon probiert frisch zu Füttern, aber diese wurden ganz schlecht angenommen. Ob es lieber gefressen wird, wenn die Blätter Siliert werden? :rolleyes:


    Schon einmal vielen Dank für eure Hilfe :)


    Gruß Jan

  • Hallo Jan, du kannst doch in dem Fall mit Futterkalk ergänzen.
    Wenn du den über die Silage streust beim füttern müsste es doch gehen. Auch kannst du ja als Ersatz die Kalzipot zufüttern.
    Zur Silage, ich habe, als meine Tochter noch reiten gegangen ist, immer etwas vom Pferdefutter mitgenommen. Da sind ja jetzt und im Winter Silageballen immer vorrätig gewesen. Das haben unsere Kaninchen, nachdem sie es kannten alle gern genommen. Nur sind diese Ballen zu groß um sich sowas hinzulegen.
    Was mir noch nicht ganz klar ist, was macht ihr bei Frost mit der Silage? Da bräuchte man ja extra noch einen frostfreien Raum um die Fässer oder so zu lagern.

  • Hallo Andy,

    Hallo Jan, du kannst doch in dem Fall mit Futterkalk ergänzen.

    das ist eine gute Idee. Ich wollte mir jetzt für den Winter eh Futterkalk zulegen. Aber nur als Ergänzung, da ich ja keine Pellets füttere. Besonders die säugenden Häsinnen sollten sich dann darüber freuen.


    Was mir noch nicht ganz klar ist, was macht ihr bei Frost mit der Silage?

    Was genau ist dabei das Problem? Wird die Silage "schlecht" wenn sie gefriert? Oder geht es dabei eher ums herausnehmen aus dem Fass wenn es gefroren ist?
    Darüber habe ich mir bisher eigentlich noch keine Gedanken gemacht :pinch: Aber gut das du es ansprichst!


    Gruß
    Jan

  • Ich hätte keine Bedenken dass die Silage durch das gefrieren verdirbt, sonst müssten viele Fahrsilos die im Freien sind verderben. Das Problem ist eher bei der Entnahme zu sehen. Aufgrund der mikrobiologischen Aktivität in der Silage, die ja auch Wärme erzeugt und der gelösten Sroffe, friert Silage nicht so schnell ein wie unsiliertes, wird aber keine 10 Grad ausmachen.


    Gruß Klemens

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