Vorstellung: Satinzwergwidder

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    Satinzwergwidder

    Harmonie in Typ und Glanz

    Ein Bericht von

    Evelyn Sakowski, Henry Majaura und die Freunde der IG Satinzwergwidder

    Entstehung und Geschichte:

    Wann und wo sie als erstes auftauchten ist heute unklar. Als Anfang der 1960er Jahre die Nederlandse Hangor Dwarf, die Vorfahren unserer Zwergwidder erstmals in einem Standard Anerkennung als Rasse fanden ahnte wohl niemand, welchen Siegeszug die Rasse einst nehmen wird. Heute sind sie die weitaus beliebteste Kaninchenrasse in Deutschland. Die Zahl ihrer Farbenschläge ist schier unerschöpflich und immer wieder kommen neue hinzu.


    Nebenher erfolgte jedoch eine weitere, vom ZDRK bislang mehr oder weniger unbeachtete Entwicklung, die dem Hauskaninchen, insbesondere deren Zwergrassen neben Goldhamster, Mäusen, Degus etc. zunehmende Beachtung als Heimtier verschaffte. Das erkannten schließlich gewerbsmäßige Zuchtbetriebe, die den Zoohandel regelmäßig mit dem Nestlingsalter gerade eben entwachsenem Alter versorgen. Das muss natürlich, um reges Interesse bei den Kunden zu erregen, in einer möglichst breiten Vielfalt an Typen, Farben, Zeichnungen und auch Haararten erfolgen. Die Recherchen ergaben bislang keinen konkreten Hinweis auf einen Erzüchter der Kombinationsrasse Satin-Zwergwidder, aber eine ihrer Wurzeln ist mit Sicherheit dort zu suchen. Aber auch private Kleinerzeuger sprangen alsbald auf den fahrenden Zug. Anzeigenzeitungen und zunehmend das Internet sind voll von Inseraten, die alle Zwergkaninchen- und auch deren Widder-Varianten feil bieten. Dieses Phänomen ist aber nicht neu. Bereits Ausgangs der 1980er Jahre fand ich Inserate, die neben Löwenköpchen auch Rex- und Teddy-Zwergwidder feil boten.


    Heute können wir einschätzen, dass Satin-Zwergwidder bereits über das gesamte Bundesgebiet ihre Verbreitung gefunden haben, dies in der Regel als Streichelkaninchen. Nicht verkannt werden soll aber, dass sie bereits seit 2010 im BDK anerkannt sind und sich zudem eine nennenswerte Zahl Hobbyzuchten ernsthaft mit ihnen beschäftigen und inzwischen beeindruckende Widdertypen und Satinbehaarugen erzielt hat. Vereinzelte von ihnen betreiben dies auch in gezielter Farbenzucht. Die überwiegende Mehrheit allerdings unterstellt ihre Zucht nach wie vor dem Leitgedanken, je bunter desto besser. Und wenn das nicht reicht, wird aus einem thüringer- ganz schnell mal ein „dunkelsallanderfarbiger“.

    Inspiriert von einem Aufruf auf facebook nach guten Fotos von „Hobby-Kaninchenassen“ Ende August 2012 für die Illustration eines Beitrages in der KaninchenZeitung hatten die beiden jungen Züchterinnen Melanie Jablonka und Evelyn Sakowski aus dem Verein W 541 Stüter/Westfahlen den Kontakt mit dessen Verfasser (Henry Majaura) gesucht. Erstere stellte Fotos zur Verfügung, letztere rief nach internen Abstimmungs-Mails und Telefonaten die Gruppe satinzwergwidder auf facebook ins Leben, um Interessen zur Erzüchtung unserer neuen Kombinationsrasse zu werben und einen gemeinsamen Zuchtweg abzustimmen. Die Resonanz war groß, inzwischen hat die Gruppe 115 Mitglieder, das Ergebnis aber war eingangs niederschmetternd. Von anfangs gut 80 Mitgliedern waren lediglich 5 Züchter aus 3 LV bereit, konkret den Zuchtweg aufzunehmen. Das Reglement legt darüber hinaus fest, Antragsteller für Neuzüchtungen müssen wenigstens 5 Jahre in einem Rassekaninchenzuchtverein aktiv sein. Das erfüllten unsere beiden Initiatorinnen nicht. Bis plötzlich nach der EE-Schau endlich der Knoten platzte, war es ein zähes Ringen. Inzwischen aber sind wir sicher durchs Ziel gekommen und 10 Züchter aus den 5 Landesverbänden Hannover, Sachsen-Anhalt, Kurhessen, Rheinland und Westfahlen sind konkret zur Sache gekommen.

    Bevor wir nun über die Rasse selbst sprechen zu den Mindestjahren noch ein Gedanke: Unser Standard wäre um die heute so beliebten Mecklenburger Schecken ärmer, hätte es diese Regelung Anfang der 1970er Jahre in der Fachrichtung RKZ im VKSK der damaligen DDR auch gegeben. Deren Erzüchter Rudolf Wulff ist nämlich eigens zur Schaffung dieser schönen Mantelschecke in einen Rassekaninchenzuchtverein eingetreten, hatte also null Mitgliedsjahre. Bei der heute vorliegenden Fülle an Rassen und Farben ist die Regelung durchaus verständlich.

    Nur, sollten sich junge Züchter einem Kollektiv von Neuzüchtern einer Rasse anschließen, dann wichten deren Zuchtjahre und Erfahrungen und zum Teil großartigen Ausstellungserfolge derart, dass ihnen ohne Bedenken ein Mitwirken im Team gestattet werden kann, sofern sie die gestellten Anforderungen zur Rassekaninchenzucht und -haltung und der aktiven Vereinsarbeit erfüllen.


    Der Zuchtweg

    Ausgangstiere sind solche aus den Hobbyzuchten der Satin-Zwergwidder und Zwergwidder aus Zuchten des ZDRK, die mit hochwertigen Rasseeigenschaften ausgestattet sind. Dazu eignete sich in erster Linie der wildfarbene Schlag, der in den Rassewerten bundesweit überzeugt und über erlesene Spitzenzuchten in allen Landen verfügt. Zudem ist deren Fellhaarqualität zum Teil derartig hervorragend beschaffen, dass von Anfang an den seitens der Satin-Zwergwidder hier zu erwartenden Defizide bestens begegnet werden kann. Nicht zuletzt war eine unserer Initiatorinnen der Überzeugung, dass gerade am Wildfell der Satinfaktor einen ganz besonderen Reiz ausübt. Damit steht sie zwar im Widerspruch zur Statistik der Satinkaninchen, bei denen castorfarbige eine eher untergeordnete Rolle spielen.

    Erste Inspizierungen wildfarbener Satin-Zwergwidder jedoch bestätigten ihre Idee und bei den Zwergwiddern mahlen die Mühlen ohnehin anders, was z.b. die siamesenfarbigen belegen. Für die herrlich aparte Rasse kann geworben werden, kaum jemand interessiert sich für sie. Aber bei den Zwergwiddern spielen sie ganz vorn mit.


    Ein weiterer Grund, sich für wildfarbene als Eingangsfarbenschlag zu entscheiden lag darin, dass wir alle weiteren Farben nach Vorligen der Mindest-Züchterzahl sofort aktivieren wollen. Dabei können wir mit erstklassigen wildfarbenen Tieren sofort hochwertige Ausgangstiere zur Verfügung stellen, in deren F2-Nachwuchs in Verpaarung mit der Wunschfarbe derartig gefärbte sofort reinerbig sind. So wird den Züchtern der Nachfolgefarben der mühsame Weg zur Selektion farblich reinerbiger Stämme abgenommen.


    Farbenvielfalt ist bei uns wie zu Joppichs Zeiten, als er die Farbenzwerge nach ihrem Erscheinen ohne Zögern in allen „reinen“ Farben anerkannte, oberstes Gebot. Dies dokumentieren wir auch auf unserer FB-Seite. Die im September´12 von Evelyn Sakowsky inszenierte Umfrage wird durch unserer Mitglieder ständig ergänzt. Am 13.2.2013 ergab sich folgender vorläufiger Stand:

    Bislang haben sich daraus konkrete Schritte für die Farben gelb und thüringerfarbig ergeben. Erstere auf Wunsch unserer Mitstreiter und für letztere formieren sich derzeit ihre Interessenten und wir sind der Überzeugung, hier den dritten Farbenschlag in Kürze auf den Weg bringen zu können. Fragen ergeben sich für uns aber für die siamesenfarbigen und blauen. Hier sind trotz aller Kontakte leider noch keine konkreten Schritte in Sicht, obwohl die sich siamesenfarbigen in der Gunst der Züchter weit, weit vorn befinden und auch über die blauen konkrete Gespräche geführt wurden aus denen ernsthaftes Interesse hervor ging.



    Die Rasse

    Im Grunde genommen bedarf es hier keiner weiteren Beschreibung. Satin-Zwergwidder erfüllen in Größe, Körperform, Bau und Typ genau dieselben Anforderungen wie sie uns von den Zwergwiddern her bekannt sind. Daher wurde bei der Namensgebung von der im Europastandard für die neuen Zwergwidder-Rassen, wie z.B. der Zwergwidder-Rexe abgewichen um deutlich zu machen, dass es sich auch bei den Satin-Zwergwiddern um die besondere Rasse Zwergwidder handelt. Von ihnen unterscheidet sie sich durch ihre abweichende Fellhaarstruktur, die zu zusätzlichem Glanz und Adel beitragen soll.


    Es erübrigt sich, auf Besonderheiten in den Pos. 1 und 2 einzugehen. Im Fellhaar weichen sie von den Zwergwiddern durch die Verdünnung des Haarschaftes, die seine besondere fein elastische Struktur hervorruft und durch die mikroskopisch kleinen, schuppenartigen Oberflächenhäutchen an den Haaren, die den der Rasse eigenen Seidenglanz am Fellhaar bewirkt ab. Letzteres ist aber Prämisse in der Position 5.
    Kopf und Behang werden in der Position 4 zusammengefasst. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, weil wir der Typrasse nicht ihre wesentliche Position Behang entziehen wollten. Wegen des als gesonderte Position aber genauso gleichberechtigt gehandelten Satinglanzes wurde letztlich auf die Position Behang als gesonderte verzichtet.


    Der Satinglanz, der unsere neue Rasse unter den Zwergwiddern in ein besonderem Licht erstrahlen lassen wird erscheint wie bei allen Satinkaninchenrassen in der Position 5. Hier wird beurteilt, inwieweit und wie vollendet sich der Glanz infolge der Wirkung der oben beschriebenen mikroskopisch kleinen Haarschuppen gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt, wie tief er das Fellhaar erfasst und wie intensiv er insgesamt vorhanden ist.


    Die Position 6 bleibt wie bei allen Widderkaninchen der Deckfarbe, den Abzeichen, der Zeichnung, der Zwischen und Unterfarbe vorbehalten. In ihrer Farbenzucht sehr anspruchsvolle Schläge werden darunter leiden, dass Vorzüge einzelner Unterpositionen aufgrund von Wünschen oder Mängel an anderer Stelle nicht besonders hervor gehoben werden können. Die anderen können hier ggf. punkten, soweit sie sich farblich ausgereift und in bester Schaukondition präsentieren. Die Problematik ist allen Widderzüchtern bestens bekannt. Dennoch gibt es nicht nur scheinbar leicht zu züchtende, sondern auch sehr viele hoch anspruchsvolle Farbenschläge unter ihnen, die in großer Zahl über Jahre und Jahrzehnte von ihren Züchtern mit großem Enthusiasmus betreut und in ihren Typanlagen an den Gipfel der Vollendung geführt wurden.

    Schluss und Ausblick

    Als der Europastandard 2012 erschien und uns ein Fülle von Rassen präsentierte, deren Anerkennung wegen ihrer allgemeinen Akzeptanz unter den jungen Kaninchenzüchtern und der großen Verbreitung, die sie inzwischen – leider aber oft nicht innerhalb unseres Verbandes – gefunden haben, ging ein kleiner Jubel durch so manches (nicht zwangsläufig organisierte) Züchterherz.

    Es öffnete sich eine neue Welt, die die Buntheit und Vielfalt vieler längst gezüchteter Zwergkaninchenrassen in ein völlig neues Licht setzt. In Europa hat man das erkannt und offenbar auch an verantwortlicher Stelle in unserem Verband, war er doch federführend an der Erarbeitung des neuen Standardwerkes beteiligt. Jetzt aber stehen wir vor dem Scheideweg. Meinen wir Europa oder verteidigen wir uns gegen alles, was wir administrativ im eigenen Anerkennungswesen von Neuzuchten noch nicht endgültig durch den Verwaltungsapparat führen konnten? Wir werden keine Wahl haben. Deutschland ist auch Europa und Züchter hierzulande haben das Recht, Europas Rassen zu züchten, zu kennzeichnen und auf Ausstellungen im In- und Ausland erfolgreich präsentieren zu dürfen.

    Dass ausgerechnet unsere Satin-Zwergwidder nicht unter ihnen sind, hat uns einigermaßen verwundert, gehen wir doch davon aus, dass ihre Präsenz deutlich umfangreicher ist als die der nunmehr neu anerkannten Zwergwidder-Rassen. Daran, das auf die Füße zu stellen, arbeiten wir. Als Interessengemeinschaft der Satin-Zwergwidderzüchter, die, darauf sei ausdrücklich hingewiesen, momentan nichts mit dem Clubwesen im ZDRK gemein hat sondern lediglich ein privater Zusammenschluss gleichgesinnter Züchter ist um Ausgangstiere für das Anerkennungsverfahren unserer Rasse zur Verfügung zu stellen, sind wir sehr gut aufgestellt. Unter ihnen sind Preisrichter, überaus erfolgreiche Clubzüchter sowohl der Widder- als auch der Satinkaninchen und alle langjährige und/oder enthusiastische Rassekaninchenzüchter. Nach dem Zuspruch des „N“ für die Kennzeichnung unserer Nachzucht werden wir auf die Clubs, die übrigens informiert sind und unser Anliegen mit abwartendem Wohlwollen verfolgen zugehen und uns als IG dort offiziell einbringen. Jedem einzelnen unserer Züchter bleibt diese Entscheidung selbstverständlich frei.


    Wir werden mit unserer Arbeit den glänzenden Punkt auf das I der neuen Rassen setzen. Jeder, der uns in unserer Arbeit unterstützen möchte, sei es mit einer der bereits in Angriff genommenen oder einer weiteren, laut unserer Umfrage möglichst hoch im Kurs stehenden Farbe ist uns herzlich willkommen. Laufende Informationen dazu gibt es in der Gruppe satinzwergwidder auf Facebook. und auf unserer HP http://www.satinzwergwidder.jimdo.com. Auf beiden Plattformen können alle für ein Anerkennungsverfahren unserer Satin-Zwergwidder erforderlichen Formulare und Dokumente herunter geladen werden.


    Abschließend sei noch erwähnt, dass auch die Rex-Zwergwidderzüchter die Mindestanforderungen für ein Anerkennungsverfahren erfüllt haben mit 5 Züchtern aus 3 Landesverbänden. Dazu unser Glückwunsch an Sylvana Kropstat und ihre Mitstreiterinnen, die sich eingangs auf den blauen Farbenschlag geeinigt haben.


    Es gäbe ja noch so vieles zu sagen und ganz sicher ist vieles unerwähnt geblieben. Nicht unerwähnt aber wollen wir lassen, dass wir unseren Freund Kai Sander ganz herzlich zum 10jährigen Jubiläums unseres RKZ-Forums gratulieren, immer wieder viele und spannende Beiträge und kontroverse Diskussionen mit versöhnlichem Ende wünschen und wenigstens 10 weitere erfolgreiche Jahre hier.

    Wir bedanken uns bei Evelyn Sakowski, Henry Majaura und die Freude der IG Satinzwergwidder für diesen Bericht und für die Fotos. Weiterer Dank gilt dem RKZ-Team für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen und dass wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2013 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Die Zwergwidder Satin castorfarbig sind zum 1.10.2013 zur Neuzucht zugelassen. Wir suchen weiterhin interessierte züchte rum den Farbenschlag der thüringer ins Rennen schicken zu können. Bei Interesse meldet euch doch bitte per PN bei mir.


    mfg Evelyn

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