Blutwurz (Fingerkraut)

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    Blutwurz (Fingerkraut)
    Potentilla erecta (tormentilla)

    Wenn wir dieses zarte, unscheinbare Pflänzchen mit den freundlich goldgelben Blüten betrachten, so erscheint es uns erst ganz unverständlich, warum die Alten es Potentilla, die Mächtige, nannten. Die Erklärung hierfür liegt in der Erde verborgen.
    Die kurze, dicke Wurzel liegt schräg im Boden. Sie ist unregelmäßig knollig verdickt. Wenn wir diese Wurzel quer durchschneiden, können wir etwas Seltsames beobachten. Die gelblich-weiße Schnittstelle läuft blutrot an, so als wenn wir uns in den Finger geschnitten hätten.

    Vorkommen: Europa, Nordwestafrika, Nordasien, Nordamerika
    Standort: trockene und feuchte Magerwiesen, moorige Waldränder, Sandtorfböden, Heide
    Beschreibung: 10-40 cm hohe Pflanze, Stängel niederliegend, später aufrecht, dünn, verzweigt, beblättert,
    Grundblätter gestielt meist fünfzählig, Stängelblätter dreizählig, Blüten goldgelb, vierzählig, Blütezeit: Mai bis August.
    Sammelzeit: Wurzeln: März/ April oder Oktober/November
    Inhaltsstoffe: Gerbstoffe bis 22%, Gerbsäure, Flavonoide, Harz, etwas ätherisches Öl, Glykosid, Gummi,
    Tormentillin

    Tierheilkunde:
    Bei Durchfallerkrankungen kann man die Blutwurz bei allen Tierarten verwenden. Man kann sie als Wurzelpulver, Tinktur oder Absud verabreichen. Die Tagesmenge des Absuds bei Durchfallerkrankungen bei Kaninchen sollte vorsichtig getestet werden. Salbe hilft hingegen bei Ekzemen, Flechten und Hautausschlägen der Tiere. Die Blutwurz war früher eine viel gebrauchte Pflanze der Schäfer. Bei Wunden und Verletzungen, besonders wenn sie stark bluten, verwendet man das feine Pulver oder die Tinktur als Wundkompresse.

    Anbau:
    Die Blutwurz ist eine ausdauernde Pflanze, die wenige Ansprüche an den Boden stellt. Samen und Pflanzen sind im Handel erhältlich. Ihre natürlichen Standorte sind nasse oder trockene Wiesen. Wer eine Wildblumenwiese sät, sollte einige Blutwurzpflänzchen dazwischen setzen oder Samen untermischen. Blutwurz verträgt auch Schatten und kann als Bodendecker unter Bäume gepflanzt werden. Samen im Frühjahr säen und auf einen Abstand von 10 cm vereinzeln. Gut gedeiht die Blutwurz auch im Moorbeet. Ab dem zweiten Jahr können die Wurzeln geerntet werden.

    Heilwirkung:
    In der Hausapotheke sollte ein Fläschchen Blutwurztinktur oder das Wurzelpulver nicht fehlen. Beides kann man sich leicht selber herstellen. Wegen des hohen Gerbstoffgehalts reagiert die Blutwurz unverträglich verschiedenen Substanzen gegenüber, wie Eisen, Kupfer, Jod, Wismut, aber auch manchen Kräutern wie z.B. Römischer Kamille. Es ist deshalb wichtig, bei der Verarbeitung der Wurzeln darauf zu achten, die Blutwurz nicht mit rostendem Eisen oder den oben genannten Metallen in Kontakt zu bringen. Auch sollte man sie nicht mit Kamille zusammenmischen.
    Innerhalb eines Jahres hat der Gerbstoffgehalt der Wurzel, des Pulvers und auch der Tinktur stark abgenommen. So sollte man nicht zu große Mengen verarbeiten und besser jedes Jahr neu den Tee, die Tinktur und das Pulver herstellen. Sie wird sich als zuverlässige und sichere Hilfe erweisen, wirkt zusammenziehend, blutstillend, stopfend, krampflösend, antibakteriell, antiallergisch und immunstärkend.
    Die Blutwurz wird innerlich und äußerlich angewendet. Das erste Anwendungsgebiet sind akute und chronische Entzündungen des Dünn- und Dickdarmes, jeglicher Art von Durchfällen wie Sommerdurchfälle, infektiöse Darmerkrankungen bis hin zu paratyphösen Durchfällen, Darmkatarrh, Darmblutungen und Brechdurchfällen.
    Blutwurz stillt die übermäßigen Regelblutungen, abwechslungsweise eingenommen mit Hirtentäschelkraut als Tee oder Tinktur.
    Äußerlich angewendet, ist die Blutwurz eines der besten Blutstillungsmittel. Sie eignet sich besonders gut bei stark blutenden Wunden und Schnitten und bei vielem mehr.
    Text: Andreas Arlt
    Auszüge aus ---Medizin der Erde---- von Susanne Fischer-Rizzi
    Bilder: Maria Weiser
    Layout: Monika Ilbeck
    © Rassekaninchenzucht-Forum e.V.
    Medizin der Erde
    Das große Standardwerk zur Heilpflanzenkunde, das seit über zwei Jahrzehnten die Pflanzeninteressierten begleitet und begeistert, in vollständig überarbeiteter und aktualisierter Neuauflage.

    Wir bedanken uns bei Andreas Arlt für diesen Beitrag.

    Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zu diesem Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen
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    (C) 2011 Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Andreas,


    genau wie Du, haben sich auch schon andere über die scheinbare Herkunft des neulat. Namens der Gattung Potentilla gewundert.


    Helmut Genaust geht in seinem Werk "Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen" mit einer ganzen Spalte (= halbe Seite) darauf ein und verweist auch auf andere Autoren, daß sich der Name Potentilla nicht von Potenz ableitet. Das würde aus semantischen Gründen wenig einleuchten und wäre auch angesichts des jungen Alters dieser Benennung zu bezweifeln.


    Allerdings schreibt er einleitend, daß die Benennungsgeschichte und Etymologie unzureichend geklärt ist.


    Wieder mal muß ich eine schöne Herleitung eines Namens zunichte machen, erst gestern die Verbindung von Holler, Holder, Holunder und Frau Holle.


    Schönen Gruß
    Karl

  • Bei uns gibt es "echter Blutwurz", hat 50%


    Von dem habe ich auch schon zuviel gekostet, bezogen aus dem schönen Bayrischen Wald von der Fa. Hieke in Zwiesel. Der Bärwurz mit 60 % war aber noch schlimmer. Eine Flasche mit drei Männern und dazu noch reichlich Bier. Das sind meine letzten Erinnerungen von dem Zeug. =2


    Gruß,
    Hubert

  • Sorry Andi,


    aber auch folgendes gehört zur Blutwurz.


    Ja, ja, der Franz und der Hubert....


    Dazu sollte aber auch gesagt werden, das klare reine Destillat trägt gar nicht zur besseren Verdauung bei. Im Gegenteil. Nur die Kräuter in der Destille machens, daß der Magen besser verdaut.
    Also bei der nächsten vordergründigen Ausrede, dann das richtige "Präparat" nehmen.


    Im Vereinsheim fängt einer an: ich brauche was zur Verdauung, das Essen war zu fett.
    Kurze Zeit später war bestimmt bei der Hälfte das Essen zu fett und braucht ein Digestivum bzw. Digestif.


    Bedauerlicherweise ist unser alter Zuchtbuchführer und Produzent von vorzüglicher angesetzter Blutwurz letztes Jahr verstorben.


    Gruß
    Karl

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