Heilkräuter für Blase und Niere

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  • Heilkräuter für Blase und Niere


    Organ Niere

    Weit mehr als blosse Kläranlage!
    Wasserhaushalt und Entgiftung, Blutdruckregulation und Hormonproduktion gehören zu den Aufgaben der Nieren. Aber auch das wichtige Säure-Basen-Gleichgewicht und die Konzentration von gelösten Mineralsalzen werden von den Nieren gesteuert.
    Die Kaninchennieren sind 2 bis 4 cm grosse, bohnenförmige Organe, links und rechts der Wirbelsäule gelegen. Sie haben mehrere lebenswichtige Aufgaben: Als körpereigene Kläranlage filtrieren sie das Blut und beseitigen mit dem Urin wasserlösliche Giftstoffe und Abfallstoffe aus der Eiweissverdauung. Indem sie mehr oder weniger Flüssigkeit als Urin ausscheiden, steuern sie gleichzeitig den Wasserhaushalt des Körpers. Allerdings können die Langohren den Urin nicht so stark konzentrieren wie wir Menschen und geben deshalb beachtliche Mengen Urin ab. Die Züchter können davon ein Liedchen singen, verschaffen ihnen doch die gut gefüllten Kotschubladen beim wöchentlichen Misten jeweils ein kleines Fitnesstraining.
    In die Zuständigkeit der Nieren gehört auch der Säure-Basen-Haushalt; damit sorgen sie dafür, dass der pH-Wert (Säurewert) des Blutes weder zu sauer noch zu alkalisch wird. Kaninchen haben einen alkalischen Urin und können deshalb nur in beschränktem Mass Säure ausscheiden; sie sind anfällig auf Säure-Basen-Störungen.

    Bunt und trüb
    Nicht zuletzt stellt die Niere wichtige Hormone her, um die Produktion von Roten Blutkörperchen und den Kalziumhaushalt zu steuern. Der Kalziumstoffwechsel ist bei Kaninchen etwas Besonderes und unterscheidet sich von anderen Säugetieren: der Kalziumgehalt in ihrem Blut ist höher als bei andern Tieren und schwankt stark. Die Regulation geschieht über die Nieren. Im Darm wird alles Kalzium aus dem Nahrungsbrei ins Blut aufgenommen und erst in den Nieren wird entschieden, ob ein Zuviel im Urin ausgeschieden werden muss. Im alkalischen Milieu des Urins fällt Kalzium als Kalziumkarbonat aus und bildet eine milchige Trübung. Klarer Kaninchenurin ist nur bei erhöhtem Kalziumbedarf normal, also bei Tieren im Wachstum und bei trächtigen oder säugenden Häsinnen. In allen anderen Fällen ist der Urin gesunder Kaninchen milchig trüb. Die Farbe kann von blassgelb bis braun und dunkelrot gehen; das hängt mit der Nahrung zusammen und ist kein Anzeichen einer Erkrankung.
    Nierenerkrankungen äussern sich viel eher darin, dass das Kaninchen einen erhöhten Wasserbedarf hat und entsprechend auch mehr uriniert. Müdigkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit können dazukommen. Nieren haben allerdings eine Funktionsreserve, das heisst, dass Krankheitssymptome erst ab einem Funktionsverlust von etwa 50 bis 70% auftreten. Da Nierenkrankheiten ernster Natur sind, gehört ihre Behandlung in die Hände eines Tierarztes.

    Angst geht an die Nieren
    Stress oder Schmerz verringern bei Kaninchen den Blutfluss durch die Nieren, Giftstoffe werden in dieser Situation verlangsamt aus dem Blut herausgefiltert, und durch die starke Drosselung der Harnmenge kommt es zu Störungen im Wasserhaushalt. Diese Erkenntnis stammt zwar aus der Versuchstierhaltung, zeigt aber Kaninchenfreunden, dass ihre Lieblinge nicht besonders stresstolerant sind. Die Aussage „es geht einem etwas an die Nieren“ weist auf das Wissen um den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Nierenfunktion hin. In der traditionellen chinesischen Medizin gelten die Nieren sogar als Wurzel des Lebens! Die Urenergie, die jedes Lebewesen bei seiner Geburt mitbekommt, wird in der Niere gespeichert. Sie entspricht ungefähr unserem Begriff der Konstitution; es gilt ihr Sorge zu tragen. Als nierenstärkend gelten in der chinesischen Medizin folgende für Kaninchen geeignete Futterzusätze: Kiwi, Fenchel, Maroni, Schwarzer Sesam, Kürbiskerne, Thymian. Jeweils nur kleine Mengen reichen, etwa eine Scheibe Kiwi, eine einzelne getrocknete Marone, ein kleines Zweiglein Thymian, dies jedoch regelmässig zur Stärkung des wichtigen Entgiftungsorgans.




    Das Futter beeinflusst die Farbe des Urins. Eine Rotfärbung kann oft nach Verfüttern von Löwenzahn, Brokkoli oder Randen beobachtet werden und ist kein Grund zur Beunruhigung.


    Hunderttausende kleinster Filterchen, die Nephrone, reinigen das Blut von Abfall- und Giftstoffen. Der Filterteil des Nephrons liegt in der Nierenrinde, die Rückgewinnung wertvoller Stoffe geschieht im Nierenmark.



    So funktioniert die Niere
    Die Nieren bestehen aus vielen Tausenden von parallelgeschalteten winzigen Filterchen (Nephrone). Einzigartig ist die Fähigkeit des Kaninchens, je nach Bedarf mehr oder weniger dieser Nephrone zu- oder abzuschalten. Diese Kleinstfilter setzen sich aus Nierenkörperchen und Nierenkanälchen zusammen. Das Nierenkörperchen ist ein Becherchen, in dem ein Knäuel feinster Blutgefässe (Kapillaren) liegt. Die Wände dieser Kapillaren sind einzigartig aufgebaut: drei aufeinanderliegende poröse Schichten bilden eine filigrane Siebstruktur. Durch den Blutdruck werden Blutflüssigkeit und kleine Moleküle durch dieses Sieb nach aussen in das Becherchen gepresst, Blutzellen und grössere Moleküle (z.B. Eiweisse) werden in den Kapillaren zurückbehalten. Beim Durchlaufen des Nierenkanälchens, das sich ans Nierenkörperchen anschliesst, werden alle wertvollen Stoffe und ein Grossteil des Wassers aus dem Filtrat wieder ins Blut aufgenommen. Im Urin verbleiben Gift- und Abfallstoffe, die der Körper ausscheiden will. Die Nierenkanälchen vereinigen sich zu immer grösseren Röhren und münden schliesslich ins Nierenbecken. Von dort fliesst der Urin durch den Harnleiter in die Blase, die mehrmals täglich entleert wird.
    Die Niere kann den Blutdruck regulieren, der für ihr Funktionieren so wichtig ist; hoch genug, damit das Filtrat durch die Schlitze herausgepresst wird, aber ohne die filigranen Kapillarwände zu beschädigen.



    Heilkräuter für Niere und Blase

    Energetische Wirkung von Nieren-Kräutern

    Pflanze

    Energetische Wirkung

    Anwendungsgebiet

    Ackerschachtelhalm

    (als Tee)

    Equisetum arvense

    kühl

    Blasenentzündung, Nierenschwäche, Nierenentzündung, Harngries gewebestärkend

    Birke

    Betula pendula

    kühl bis neutral

    Chronische Nierenentzündung, Nierensteine, Blasenentzündung

    Brennnessel

    Urtica dioica

    warm

    Harnwegsentzündungen, Nierengriess

    Goldrute

    Solidao virgaurea

    neutral

    kräftigt Nierenfilter, gibt Energie,

    bestes Nierenstärkungsmittel

    Mädesüss

    Filipendula ulmaria

    kühl

    Nierenentzündung, Harnzwang, Nierensteine, Blasenentzündung

    Quecke

    Agropyron repens

    kühl

    Harntreibend, Blasen- und Nierenleiden

    Ruprechtskraut

    Geranium robertianum

    kühl

    Blut im Harn, Nieren- und Blasensteine, Harnwegsentzündung

    Schafgarbe

    Achillea millefolium

    neutral

    Blut im Harn, Blasenentzündung, Blasenschwäche

    Vogelmiere

    Stellaria media

    kalt

    Blasen- und Nierenerkrankungen

    Wacholderbeeren

    Juniperus communis

    warm

    Harnverhalten, Reizblase, Nierenbeckenentzündung. Nicht bei vorgeschädigter Niere!

    Wegerich (Spitz- und Breitwegerich)

    Plantago sp.

    kühl

    Blasenschwäche, Reizblase, Blasenentzündung



    In unserer Umgebung wachsen Pflanzen, die das lebenswichtige Entgiftungsorgan (Niere) stärken oder bei Erkrankungen Linderung bringen. Im Krankheitsfall ist die Diagnose des Tierarztes Voraussetzung für gezielte Hilfe.
    Viele unserer Wildpflanzen helfen bei Nieren- und Blasenproblemen. Es lohnt sich, ein paar davon zu kennen, um bei Bedarf rasch reagieren zu können. Je nach Wirkstoffen, die sie enthalten, spülen sie die Harnwege durch, lindern Entzündungen, helfen gegen Steinbildung oder hemmen Bakterien. Eine wichtige Stellung unter den Nierenpflanzen nimmt die Goldrute ein, weil sie dies alles macht und noch weit mehr: Sie verbessert die Durchblutung der Niere, kräftigt die kleinen Filterchen und damit die Nierenfunktion, und sie versorgt das Organ mit mehr Energie. Während die Filtration in den Nierenkörperchen ein einfacher Vorgang ist, der passiv mit Hilfe des Blutdruckes abläuft, ist der aktive Rücktransport von Wasser und wertvollen Stoffen zurück ins Blut kompliziert und energieaufwendig.


    Hier greift die Goldrute ein und setzt den Energiefluss wieder richtig in Gang. Am wertvollsten ist die einheimische Goldrute (Solidago virgaurea); zur Vorbeugung und in leichten Krankheitsfällen können wir auch auf die invasiven Riesengoldrute (Solidago gigantea) und Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) zurückgreifen, die vielerorts in grossen Beständen wachsen. Die Kaninchen fressen die Pflanzen gern und man kann zur Stärkung der Nieren regelmässig allen Tieren davon füttern.

    Die harntreibenden und stärkenden Birkenzweige sind ein probates Mittel wenn die Harnausscheidung zu gering ist. Bei gesunden Tieren wird die Harnausscheidung nicht erhöht. Birkenzweige wirken so sanft, dass man sie gut auch trächtigen Häsinnen oder Jungtieren reichen kann.
    Qual der Wahl
    Das beliebteste Kaninchenfutter, der Löwenzahn,, gehört ebenfalls zur grossen Gruppe der harntreibenden Pflanzen, wie sein französischer Name „Pisse-en-lit“ unverblümt klarmacht. Er spült die Harnwege durch, ohne die Nieren zu reizen, und beugt der Bildung von Nieren- oder Blasensteinen vor.

    Auch Brennnessel wird von vielen Kaninchenzüchtern regelmässig verfüttert. Sie versorgt den Organismus mit wertvollen Mineralien, regt den gesamten Stoffwechsel an, spült durch den hohen Gehalt an Kalium die Harnwege durch und verbessert die Ausscheidung.
    WWer Schwarze Johannisbeere (Cassis) im Garten hat, kann ihre Blätter bei Entzündungen der Harnwege und zur Vorbeugung gegen Nierengriess einsetzen.

    Mädesüss (Filipendula ulmaria) ist eine häufige Pflanze an Bachufern und in feuchten Wiesen. Sie ist schmerzstillend, entzündungshemmend und stärkt die Niere bei Problemen mit dem Säure-Basen-Haushalt.
    Findet der Tierarzt Blut im Urin, kann Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) helfen: er stärkt die Schleimhäute des gesamten Harntraktes, verheilt kleinste Verletzungen und Entzündungen. Kaninchen fressen Schachtelhalm normalerweise nicht gern; da weicht man auf Tee oder Tinktur aus. Vorsicht: nur Ackerschachtelhalm verwenden, es gibt andere, giftige Schachtelhalm Arten!

    Ähnlich wirkt das lettenlabkraut (Galium aparine), das reich am Mineralien und Kieselsäure ist. Auch es ist wundheilend und hilft gegen Nieren- und Blasensteine.
    Petersilie und Wacholder sind durch ihren Gehalt an ätherischen Ölen ebenfalls nierenanregend. Bei ihrem Gebrauch ist etwas Vorsicht geboten, denn sie können bei zu langem Gebrauch oder Überdosierung die Nieren reizen.

    Bei soviel nierenanregenden Kräutern hat der Kaninchenfreund die Qual der Wahl. Deshalb lohnt es sich, auch energetische Aspekte zu berücksichtigen, um möglichst gut passende Kräuter einzusetzen. In alten Kräuterbüchern findet man die Angaben, ob eine Pflanze wärmend oder kühlend wirkt. In der chinesischen Medizin wurde dieses Wissen perfektioniert. Die beiden gegenspielenden Kräfte Yin und Yang sind in einem gesunden Organ im Gleichgewicht. Wird eine Kraft schwach, nimmt die andere scheinbar überhand. Die chinesische Medizin unterscheidet zwischen einem Yang-Mangel der Niere, der sich in Frösteln, Kraftlosigkeit, mangelnder Fortpflanzungsfähigkeit zeigt, und einem Yin-Mangel der Niere, der mit Hitzeerscheinungen wie Verstopfung, aber auch Sterilität einhergeht. Das Kaninchen zeigt die innere Hitze an, indem es die Einstreu zur Seite scharrt und sich auf den kühlen Boden legt. Im ersten Fall (Frösteln) werden Kräuter Hilfe bringen, die den Yang-Mangel beheben, der zweiten Fall (Hitze) verlangt nach Pflanzen, die das Yin wieder auffüllen. Die chinesische Medizin geht noch viel mehr ins Detail, doch für unsere Zwecke genügt eine einfache Unterscheidung zwischen kühlend und wärmend, beziehungsweise zwischen Yin anregend und Yang anregend./strong>

    Text Ursula Glauser Kasten Energetische Wirkung von Nieren-Kräutern Pflanze Energetische Wirkung Anwendungsgebiet Ackerschachtelhalm Equisetum arvense kühl Blasenentzündung, Nierenschwäche, Nierenentzündung, Harngries gewebestärkend (als Tee) Birke Betula pendula kühl bis neutral Chronische Nierenentzündung, Nierensteine, Blasenentzündung Brennnessel Urtica dioica warm Harnwegsentzündungen, Nierengriess Goldrute Solidao virgaurea neutral kräftigt Nierenfilter, gibt Energie,bestes Nierenstärkungsmittel Mädesüss Filipendula ulmaria kühl Nierenentzündung, Harnzwang, Nierensteine, Blasenentzündung Quecke Agropyron repens kühl Harntreibend, Blasen- und Nierenleiden Ruprechtskraut Geranium robertianum kühl Blut im Harn, Nieren- und Blasensteine, Harnwegsentzündung Schafgarbe Achillea millefolium neutral Blut im Harn, Blasenentzündung, Blasenschwäche Vogelmiere Stellaria media kalt Blasen- und Nierenerkrankungen Wacholderbeeren Juniperus communis warm Harnverhalten, Reizblase, Nierenbeckenentzündung. Nicht bei vorgeschädigter Niere! Wegerich (Spitz- und Breitwegerich) Plantago sp. kühl Blasenschwäche, Reizblase, Blasenentzündung

    Danke an Ursula Glauser für diesen umfassenden Einblick in die Heilwirkung der Pflanzen und Kräuter.
    Die Kaninchen werden es uns danken!

    Wir bedanken uns bei Ursula Glauser für diesen sehr guten Beitrag . Ergänzungen und weitere Bilder bitte an webteam@rkz-forum.com. Auch andere Beiträge zu Futter- Wild- und Kräuterpflanzen bitte an erwähnte Mailadresse und wir werden diese dann hier veröffentlichen. Im weiteren Verlauf soll hier eine umfangreiche Sammlung zur Pflanzenkunde entstehen. Wir hoffen auf Eure Mitarbeit.

    (C) 2010 Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Ursula,


    hast nichts dagegen, wenn ich dir zum Geschriebenen "Kaninchen fressen Schachtelhalm normalerweise nicht gern; da weicht man auf Tee oder Tinktur aus. Vorsicht: nur Ackerschachtelhalm verwenden, es gibt andere, giftige Schachtelhalm Arten!" widerspreche.
    Unsere Tiere fressen Schachtelhalm liebend gern, suchen ihn aus dem Grünfutter zuerst (so es die Raufe erlaubt) heraus. Vor Lachen habe ich mich fast gekringelt, als ein kleiner Dreikäsehoch (kaum dem Nest entwachsen) eine Pflanze gaaaaanz genüsslich vertilgte.
    b_3 Gruß Heidi

  • Die Geschmäcker sind verschieden ;)
    Kaninchen merken schnell, wann ihnen welches Kraut gut tut. Meine im Hühnerhof frei herumlaufenden Kaninchen fressen regelmässig ein paar Holunderblätter. Das würde ich nie als Futter anbieten.

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