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  • Ich verfolge dieses Thema jetzt von Beginn an, weil ich demnächst ein ähnliches "Problem" haben werde.


    Hab ich das jetzt richtig verstanden, dass bei Paarung eines reinen Albinos (in meinem Fall Angora weiß RA) mit einem farbigen Tier keine weißen Tiere fallen?
    Ich habe einen reinrassigen weißen Angora-Rammler und der soll im nächsten Jahr eine Nachwuchshäsin decken, deren Nachkommen auch nur zum Schlachten dienen sollen.
    Da diese Häsin von einer Verbindung zwischen einer Mischlingshäsin (bei der u.a. ein Blauer Wiener und ein Riesenschecke beteiligt war) und einem wildfarbigen Satinangora stammt, werden ja wahrscheinlich auch langhaarige Tiere fallen. Für mich wäre es schön, wenn farbige Tiere dabei wären, dass ich auch ab und zu mal farbige Wolle verarbeiten kann.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo Claudia,


    eigentlich hatte ich gedacht, daß es hier keine offenen Fragen mehr gibt. Daher auch keine Reaktion vor und auf Karl Ströbele.


    Was ist denn bei Dir ein reiner Albino?
    Ein weißes Kaninchen mit roten Augen ist in Bezug auf diese beiden Erscheinungsbilder immer reinerbig, weil klein-a nur zusammen mit einem weiteren Allel klein-a optisch/phänotypisch in Erscheinung treten kann. Sobald ein dominantes A (von den Schecken oder BlW oder auch dem wildfarbenen Satinangora) neben einem klein-a ins Spiel kommt, ergibt es auf alle Fälle keine Albinos mehr; das Tier ist mischerbig in dieser Anlage und kann diesen Faktor nur zu 50 % an die nachfolgende Generation weitergeben.


    Ähnlich verhält es sich mit dem Faktor für Angora. Ein Angora ist für die Langhaarigkeit immer reinherbig, weil er immer zwei klein-v haben muß.


    Für Dein Wunschkaninchen muß in den/dem Nachkommen dann eben der Angora-Faktor klein-v zweimal, und für die Farbe mindestens ein Groß-A sich in den Genen finden. Soll das Tier dann auch noch in Satin (mit zweimal klein-sat) zum Vorschein kommen, dann wird es schon um einiges umfangreicher in der Aufzucht.


    Gruß
    Karl

  • Hallo Karl,


    ich habe leider von Farbvererbung (noch) so gar keine Ahnung.
    Ich möchte auch kein Wunschkaninchen züchten, sondern die Tiere von besagter Mischlingshäsin werden (früher oder später) im Topf landen.
    Ich würde mich halt freuen, wenn ab und zu mal ein farbiges, langhaariges dabei ist, dass ich farbige Wolle zum Verarbeiten habe.
    Dass es sein kann, dass überhaupt kein langhaariges dabei ist, ist mir bewußt.


    Ansonsten werden die weißen Angora rein gezüchtet.
    Im Übrigen habe ich bereits einmal Nachwuchs einer Deutschen Angora-Häsin mit einem Satinangora und alle Jungtiere aus diesem Wurf haben einen natürlichen Haarwechsel, d.h. sie müssen nicht geschoren, sondern können ausgekämmt werden.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Hallo Claudia,
    ich verstehe dein Ziel, bunte Wolle zu ernten. Dass Satinangora der natürlichen Haarung unterliegen, weiß ich von Renate R. Nur muss man da halt aufpassen, dass man auch rechtzeitig durchzupft. Aber das weißt du sicherlich.


    Deine reinerbigen Angora, weiß RA können neben dem a = Albino noch alle Farbfaktoren haben (BCDG oder bcdg oder gemischt wie bunte Bonbons). :D Gleiches gilt für WW mit dem kleinen xx.
    Deine zur Zucht geplante Häsin (Blauer Wiener und ein Riesenschecke beteiligt war und einem wildfarbigen Satinangora) muss nicht die Anlage v haben. Das sa für Satin, es geht auch nicht hervor, wie weit das sa schon raus sein könte. Deshalb: Nenne mir bitte die Reihenfolge der Verpaarung.
    Farbe kommt auf jeden Fall ins Spiel, nur welche? Vermutlich und nach deinen bisherigen Angaben - schwarzwildfarbig.
    Hab bitte wegen einer Antwort bis morgen Geduld. :rabbit5:

  • Hallo Heidi,


    vielen lieben Dank für deine Ausführungen.
    Ja, dass man bei den Satinangora sehr aufpassen und auf den richtigen Zeitpunkt achten muss, weiss ich. Mit ein Grund, warum mir mittlerweile die Angora fast lieber sind.


    Die Ursprungshäsin, ich nenne sie jetzt mal "Althäsin" hat als Großvater einen Blauen Wiener, Großmutter war ein Riesenschecke und Vater war ein Riesenschecke. Die Althäsin selbst ist schwarz, ihre Schwester war blau.
    Ihre Tochter, die ich dann im nächsten Jahr einsetzen will, hat als Vater einen wildfarbigen (roten) Satinangora.
    Diese Junghäsin soll dann im nächsten Jahr von meinem Angora-Rammler, weiß RA gedeckt werden. Die Junghäsin ist schwarz mit brauner Melierung, die wildfarbig abgezeichnet ist (hoffe, die Beschreibung ist passend). 2 der Wurfgeschwister sind wildfarbig rot.


    Falls es evtl. hilft, wegen der Genetik des SaA-Rammlers:
    Meine Angora-Häsin, die von dem Satinangora gedeckt wurde, ist rasserein, aber nicht farbrein. Sie ist eine Mischung aus weißem und schwarzem Angora. Sie selbst ist schwarz. Sie hat einen Wurf mit 8 Jungen, 5 davon weiß RA, 3 schwarz.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hi Claudia,
    hat ein bisschen länger gedauert, aber ich sitze an meinem Buch und den Arbeiten "drumherum".


    Also:

    Zitat

    Die Ursprungshäsin, ich nenne sie jetzt mal "Althäsin" hat als Großvater einen Blauen Wiener, Großmutter war ein Riesenschecke und Vater war ein Riesenschecke. Die Althäsin selbst ist schwarz, ihre Schwester war blau. Ihre Tochter, die ich dann im nächsten Jahr einsetzen will, hat als Vater einen wildfarbigen (roten) Satinangora.

    Farblich ist wie gesagt, ne Menge möglich, doch wohl zuerst irgendwas Wildfarbiges evtl. sogar das "Allerweltsgrau". :D Auch den Hinweis möchte ich dir geben, hinter dem Schwarz kann sich Blau verbergen, Schwarz ist über Blau dominant. Nach deiner Beschreibung scheinen aber die Wildfarbigkeit und Gelbverstärkung eine größere Rolle zu spielen. Unbekannt sind die Verborgenen Farben des werdenden Angora-Vaters. Er kann alle Farbanlagen haben, aber auch Scheckungsfaktoren. Das ist meist die s-Scheckung (Holländer).

    Zitat

    Diese Junghäsin soll dann im nächsten Jahr von meinem Angora-Rammler, weiß RA gedeckt werden. Die Junghäsin ist schwarz mit brauner Melierung, die wildfarbig abgezeichnet ist (hoffe, die Beschreibung ist passend). 2 der Wurfgeschwister sind wildfarbig rot.

    Die Beschreibung der Junghäsin ist "naja". :huh: Was heißt bei dir wildfarbig abgezeichnet? (Foto ist nicht möglich?)


    Zur Behaarung:
    Wenn die Althäsin normalhaarig ist, ist auch die Tochter noch normalhaarig, trägt aber vom Vater ein v/V. Satin klammere ich mal aus, weil es dir ja eher auf Angora ankommt, aber der Vollständigkeit halber sei gesagt, auch eine sa-Anlage dürfte die Dame haben.
    In der F1 Angora mal diesem jungen Mädchen können theoretisch 50% normalhaarige, spalterbig für Angora und 50% reine Angora fallen.


    Und wie gesagt, auf Farbe darfst du hoffen ---> =5 was willst du mehr. Deine bunten Garne sind gesichert.
    :rabbit5: Heidi

  • Hallo Heidi,


    vielen lieben Dank, daß du dich trotz deiner Arbeit damit beschäftigt hast.


    Ich habe selbst aber auch einmal, so gut ich das eben konnte, über die HP "Kaninchenfarben" die möglichen Gencodes meiner Tiere herausgesucht.


    Demnach müßte ja der Angora-Rammler aa ??.... vv haben


    Der SaA-Rammler hat, laut dieser HP wahrscheinlich A? bb C? D? Gg sasa vv


    Die "Althäsin" müßte eine Kombi in irgendeiner Form von A?B?C?ddgg x A?B?C?D?gg haben


    Ich gehe davon aus, daß die "?" für unbekannt ob bspw. A oder a stehen?
    Wäre es dann nicht trotzdem möglich, daß weiße fallen?


    Ja klar, daß eine theoretische Wahrscheinlichkeit von 50/50 langhaarig/kurzhaarig besteht, ist mir bewußt. Praktisch kann es aber ja auch sein, daß überhaupt kein langhaariges dabei ist. :wacko:


    Hm, Bild von den Kleinen habe ich, aber wahrscheinlich kann man darauf nicht viel erkennen.
    Ich kann aber bei Gelegenheit mal eine größere Aufnahme von diesem Tier machen.

    Das dunkle rechts ist es. Wobei die braune Melierung mittlerweile ausgeprägter ist und das Tier somit auch heller erscheint.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Demnach müßte ja der Angora-Rammler aa ??.... vv haben
    stimmt, denn die Farben beim Albino (aber auch beim Leuzismus) sind nur anzunehmen
    Ich gehe davon aus, daß die "?" für unbekannt ob bspw. A oder a stehen?
    So ist es, weil die Rezessivität nicht feststeht.
    A? bb C? D? Gg sasa vv - dieses Tier ist auf jeden Fall gelbwildfarbig, egal was sich hinter den ?? verstecken mag.
    Die "Althäsin" müßte eine Kombi in irgendeiner Form von A?B?C?ddgg x A?B?C?D?gg haben
    Besser: A?B?C?Ddgg
    Wäre es dann nicht trotzdem möglich, daß weiße fallen?
    Beim Einsatz mit den A-Rammler in der F2
    Praktisch kann es aber ja auch sein, daß überhaupt kein langhaariges dabei ist.
    Stimmt, immer die gleiche Paarung bringt aber mal den Erfolg. Ich weiß nicht, ob mein Merksatz zur Spaltungstheorie hier noch irgendwo im Forum rumschwirrt. Der erklärt es, aber ich ahne, du weißt um den Zufall. :rabbit5:

  • Jetzt mußte ich doch mal schnell in den Stall flitzen und nachschauen.
    Nein, die Blume ist auch obenauf schwarz mit braunen Haarspitzen.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo,
    wenn ich mir den Kopf und Läufe anschaue, sieht das recht schwarz aus.....
    Liegt da nicht eisengrau recht nahe?


    Noch zu der Frage ob weiße Nachkommen fallen könnten:
    Wenn A? Aa wäre ja, wenn es AA ist nicht
    also 50/50-Chance


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.


  • Noch zu der Frage ob weiße Nachkommen fallen könnten:
    Wenn A? Aa wäre ja, wenn es AA ist nicht
    also 50/50-Chance


    Stimmt! Natürlich!


    Ich find das ja schon spannend und dann darauf warten, welches Überraschungspaket da im nächsten Jahr im Nest liegen wird. ^^

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • bleibt die sichere Aussage in der F2. ABER bei Verwandtschaftszucht --- Rückpaarung Papa, Geschwister.


    Das heißt, wenn ich eine Tochter dieser Häsin wieder mit dem Angora-Rammler verpaaren würde, gell?! Oder aber Geschwister aus diesem Wurf miteinander.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Nein, ich habe keine Angst vor Inzucht.
    Geschwisterverpaarungen habe ich noch nicht vorgenommen, VaterxTochter oder MutterxSohn schon.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hört sich sicherlich doof an, aber Geschwisterverpaarungen sind zweifach vorteilhaft:
    1. um das gestellte Zuchtziel etwas schneller zu erreichen,
    2. um eventuelle negative oder gar nicht vermutete Erbanlagen aufzudecken.
    Ich habe mal einen Züchter betreut, der seine Zucht auf Linie umstellte. Er wollte eine starke Kontrolle über seine Tiere. Nach der F2 meinte er: "Dankeschön. Niemals hätte ich vermutet, dass ich so viel Fehler und körperliche Abweichungen im Bestand habe." Ich wollte ihn trösten, aber er war happy, so schnell erkannt zu haben, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
    Es kommt eben immer darauf an, was will ich, wie viel Courage habe ich, um mit solchen Momenten umzugehen. :rabbit5:

  • 2. um eventuelle negative oder gar nicht vermutete Erbanlagen aufzudecken.
    Ich habe mal einen Züchter betreut, der seine Zucht auf Linie umstellte. Er wollte eine starke Kontrolle über seine Tiere. Nach der F2 meinte er: "Dankeschön. Niemals hätte ich vermutet, dass ich so viel Fehler und körperliche Abweichungen im Bestand habe." Ich wollte ihn trösten, aber er war happy, so schnell erkannt zu haben, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
    Es kommt eben immer darauf an, was will ich, wie viel Courage habe ich, um mit solchen Momenten umzugehen.


    Hallo,
    sehr viele Züchter, wahrscheinlich sogar die meisten, sehen leider nicht den Vorteil den die Geschwisterpaarung bringt, nämlich Fehler aufzudecken und dadurch die Möglichkeit zu haben, sie auszumerzen. Im Gegenteil - sie geben der Inzucht die Schuld an den Fehlern und führen durch Fremdzucht die Fehler immer weiter mit. Dann kommt vielleicht nur in jedem 3. Wurf ein Aufbeisser vor und das ist doch gut!
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

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