Probleme mit fast 6 Wochen altem Wurf

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  • Hallo Hubert,


    an dieser Stelle muss ich Dir dann wiedersprechen: Very, very =7 .


    Das Verdauungssystem der Kaninchen funktioniert nur dann, wenn durch die Aufnahme neuer Nahrung der Verdauungsbrei immer weiter durch die Magen-Darmwindungen gedrückt wird. 10 Stunden Unterbrechung der Magen-Darmtätigkeit ist die kritische Grenze. Danach sterben die Tiere.


    Flüssigkeit ist natürlich auch ein wichtiger Faktor, wenn die in einer solchen Situation auch noch fehlt, trocknet das Kaninchen genauso aus, wie alle Lebewesen, und zusätzlich trocknet auch der Darminhalt, und trägt dazu bei, dass dann gar nichts mehr geht.


    Insofern ist also unterm Strich gesehen das eine so wichtig wie das andere.


    Legt sich das Kaninchen zum guten Schluss auch noch bewegungslos hin, ist es meistens schon zu spät. Mit Einstellung der Bewegung verliert es an Herztätigkeit, dann geht auch noch die Temperatur herunter ... und dann ist es bald tot.


    In der Tierklinik gehen die Ärzte deshalb hin, und versuchen zuerst, Herz/Kreislauf in Schwung zu bringen. Dann die Temperatur durch Rotlicht zu erhöhen, anschließend die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme - auch zwangsweise zu beleben - und dann erst mit der Behandlung zu anzufangen, beispielsweise mit Medies/Antibiotika. Habe das im letzten Jahr zwei Mal miterleben dürfen, in einem Fall hat es funktioniert, in dem anderen Fall "Sina"- siehe Avatar, leider nicht. Sie hatte einen Hirntod, wie ich schon an anderer Stelle beschrieben habe. Nach der Obduktion konnte keinerlei Hinweis für eine Infektion, Verletzung oder ähnliches gefunden werden. Daher die Vermutung, dass ein Schock, wie beispielsweise durch ein Raubtier oder dergleichen der Grund war.


    LG Melanie

  • Hallo Melanie,


    ich habe es irgendwann vor kurzem im Fernsehen gesehen. Dort wurde gesagt, den genauen Wortlaut kann ich jetzt nicht mehr wiedergeben, dass Kaninchen so ca. 8 Tage ohne Futter auskommen könnten, jedoch noch nicht mal die Hälfte ohne Flüssigkeit.


    Wovon ich ausgehe, dass jeder Heu im Stall hat, und das sehe ich auch als Futter an. Doch wenn ein Kaninchen bei diesen Krankheiten aufhört zu Trinken, ist es meist schon zu spät.


    Gruß,


    Hubert

  • Hallo zusammen,


    leider ist es so, dass auch im TV oft Blödsinn erzählt wird.
    Klar Heu und Wasser ist für unsere Nins unentbehrlich.


    Die Zwangsernährung macht auch nur dann Sinn, wenn beides nicht mehr
    "von alleine" aufgenommen wird. Da diese spezielle Nahrung entweder
    in Flüssigkeit verdünnt ist, oder als Brei/Paste geliefert wird, ist natürlich auch
    schon ein Anteil Flüssigkeit enthalten.


    Das mit dem "Nachstopfen" ist deswegen so wichtig, weil Kaninchen
    nicht über eine entsprechend starke Darmmuskulatur verfügen, wie
    wir Menschen.


    LG Melanie

  • Die Angabe über eine mögliche Zeit der Nichtfütterung läst sich leicht erklären:
    Erwachsene gesunde Tiere kommen ein paar Tage ohne Futter aus, da sie sich zeitlich begrenzt über die Aufnahme des eigenen Blinddarmkots ihr Verdauungssystem "am Laufen halten" können.


    Das funktioniert bei Jungtieren (noch) nicht!


    Auch kranke Tiere, die das Fressen eingestellt haben, nehmen keinen Blinddarmkot mehr auf. Diese Tiere sind Intensivpatienten, da sie innerhalb weniger Stunden an Kreislaufversagen sterben. Zwangsfütterung ist da unabdingbar, da keine weitere Maßnahme helfen kann, wenn der Nahrungsbrei im Verdauungstrakt stockt und somit zu einer innerlichen Vergiftung führt.



    Mein persönlicher Rat:
    Die Wegnahme des gewohnten Futters halte ich für belastend. Ich denke eher, dass möglichst vielfältige Nahrung angeboten werden sollte, um die Tiere am Fressen zu halten (egal was, Hauptsache sie fressen). Die wissen schon recht genau, was sie brauchen und was nicht. Bei Wahlmöglichkeiten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie wieder beginnen zu fressen.
    Wichtig ist, Wasser und Futter in Bodennähe anzubieten, daher keine Nippeltränken verwenden! Nimm alles was irgendwie fressbar erscheint und biete es den Tieren auf dem Boden an. Laub, Äste, Trockenfutter, Frischfutter,.... egal. Sogar giftiges kann hilfreich sein (Efeu, Konifere,...). Keine Äpfel und Möhren geben.
    Eventuell kann man spärlich fressende oder angeschlagene Jungtiere in einen Freilauf setzen. Sonne, Gras und Bewegung helfen.
    Pelletfutter für Jungtiere sollte ohne Soja und Weizenstärke sein und ad libidum gefüttert werden. Dies senkt den pH Wert im Darm.

  • Nachricht
    Hallo Zusammen,

    ich habe gestern die Kleinen noch mit RodiCare zwangsgefüttert und Ihnen Kochsalzlösung unter die Haut gespritzt um ein wenig beim Flüssigkeitshaushalt nachzuhelfen.

    Heute morgen war immerhin keins tot und es ging auch keinem schlechter von besser gehen kann an dieser Stelle allerdings nicht die Rede sein.

    Von meinem Basilikum, Petersilie und Banane wurde immerhin eine halbe Banane (6 Jungtiere) gefressen, Heu und Wasser und der Rest sind nahezu unberührt geblieben.

    Mal schauen wie es heute abend den Kleinen geht, ich werde berichten.


    Anja: Von der Heilwirkung von Efeu habe ich auch gehört, allerdings habe ich mich da noch nie rangewagt.


    Viele Grüße

    Caro

  • Hallo Caro,


    richtig, mit Efeu äusserst vorsichtig umgehen, da die Dosierung nicht klar ist, gerarde bei Jungtieren. Versuche es doch mal mit Schafgarbe, die ist inzwischen auf den Wiesen verfügbar, die macht Appetit und hat jede Menge gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.


    Bei meinen Tieren habe ich nur gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn von den angeschlagenen Tieren nichts anderes mehr angenommen wurde, die Schafgarbe verführte sie in den meisten Fällen doch noch zum Naschen und der Appetit auf anderes Futter kam peu a peu wieder. Hatten sie Schafgarbe gefressen, war zu 90 % nach 2 Tagen wieder alles im Lot.


    Beste Züchtergrüsse


    Hans

  • Nach so vielen Tipps bin ich nicht sicher, ob ich auch noch etwas schreiben soll... Ich würde mal Weidenzweige geben (entzündungshemmend) und Spitzwegerich (antibiotisch UND stärkend auf den Verdauungstrakt). Falls sie es nicht fressen, Tee machen und mal ca. 1-2 ml eingeben. Petersilie finde ich in diesem Fall zu aggressiv, Basilikum hat zu wenig spezifische Wirkumg auf dieses Problem. Und für kümmernde Jungtiere sind Gänseblümchen sehr wertvoll. Nur 1 por Tier und Tag geben, abe mal wirklich 1-2 Wochen durchziehen.


    Efeu ist ein Hustenmittel und hilft bei Häsinnen, die übertragen. Heilpflanzen sind ein tolles Mittel - wenn man sie gezielt einsetzt.

  • Hallo.


    Neben den vielen Tipps werfen jedoch auch einige Aussagen weitere Fragen auf:


    Darmperistaltik
    Stopfmagen, ok.
    Stopfdarm? Wie soll das physikalisch gehen, wenn im Enddarm die Kotkugeln im Abstand von einem bis ein paar Fingerbreiten aufgereiht sind?


    Soja?
    Soja an sich?
    Soja, weil es sich um einen Schmetterlingsblütler/Hülsenfrüchtler (Lectine? - ProteinaseInhibitoren?) handelt?
    Soja, weil es 40 % Eiweiß hat?


    Weizenstärke?
    Weil es viel Stärke ist?
    Weil Kleber dabei ist?
    Weil die Jungen noch keine Stärke (noch nicht so viel, noch nicht so gut) aufschließen können? Bei Heu (Zellulose, Lignin) gehts?


    ph-Wert sinkt, wenn ad. lib. gefüttert wird.
    Hab ich schon mal nachgefragt.
    Ist für mich eigentlich unlogisch, daher warum?


    Kochsalzlösung subcutan gespritzt.
    Toller Tipp. Findet bestimmt viele Nachahmer und ergibt dann weitere Nachfragen.


    Gruß
    Karl

  • Hi Karl,


    wenn ich dir eine Antwort geben könnte, dann hättest du eine bekommen. Beim betreffenden Versuch ist zwar der niedrigere pH-Wert durch die ad libitum-Fütterung am Tier festgestellt worden, eine Begründung fehlt leider. Ob der niedrigere pH-Wert eine Rolle spielt oder nicht, wäre abzuklären; bloß, die pH-Optima der verschiedenen Darmabschnitte sind nicht bekannt oder nur schwer eruierbar.


    Unlogisch ist zum Beispiel auch, wie eine Beigabe von Apfelessig zu einer Verringerung des pH-Werts im Darm führen soll. Dazu müssten die entsprechenden Ionen erst einmal die Passage durch den Magen überleben. Das gleiche gilt übrigens für Pre- bzw. Probiotika, die im Übermaß zugegeben werden müssen, ansonsten würden sie ihren Bestimmungsort nicht erreichen.


    Letztlich geht's darum den Tieren zu helfen. Wenn das klappt, ist es okay. Die Menschen haben über Jahre zu Hauf ein Schmerzmittel geschluckt, von dem man wusste, dass es hilft, aber nicht wie es funktioniert.


    MfG Manfred

  • Hallo,



    Zitat


    Zitat Anja:


    Erwachsene gesunde Tiere kommen ein paar Tage ohne Futter aus, da sie sich zeitlich begrenzt über die Aufnahme des eigenen Blinddarmkots ihr Verdauungssystem "am Laufen halten" können.


    Das funktioniert bei Jungtieren (noch) nicht!


    Wenn das so wäre, würden Jungtiere mit ME von einem auf den anderen Tag sterben. Ich hatte etliche Jungtiere mit ME, die kein Futter zu sich nahmen und waren nach fast einer Woche noch am leben.


    Gruß,


    Hubert

  • Kurzer Zwischenstand:


    5 von 6 geht es etwas besser, die Heuraufe war zur Hälfte geleert, Basilikum und Petersilie komplett aufgefressen.


    Heute abend waren 5 auch für Ihre Verhältnisse relativ gut drauf. Der Napf mit Wasser wird lieber genommen als die Tränke.


    Alle 6 haben noch einmal RodiCare bekommen, 5 haben es mir förmlich aus der Hand gerissen Nummer 6 wurde zwangsernährt.


    Die Gefahr ist zwar noch lange nicht gebannt aber es geht immerhin in die richtige Richtung.

  • Hallo,


    habe mal ein wenig gelesen. Im "Das große Buch vom Kaninchen" von Wolfgang Schlolaut steht auf Seite 251 geschrieben:


    Die Versorgung mit ausreichend Wasser hat für das Kaninchen eine größere Bedeutung als die Nährstoffversorgung. Es kann 3 bis 4 Wochen ohne Futter überleben, wenn die Möglichkeit besteht, Wasser aufzunehmen. Dagegen überlebt es nur 4 bis 8 Tage (abhängig von der Temperatur) ohne Wasser.


    Deshalb seht zu, dass ihr bei ME Flüssigkeit reinbekommt, die Aufnahme von Futter ist dagegen nicht so wichtig!


    Gruß,


    Hubert


  • Hallo Hubert,
    das ist sicher bei gesunden Kaninchen so. Aber bei ME ist es wichtig, dass die Tiere weiterfressen (siehe auch diverse Beiträge Fr. Dr. Rossi). Nur dann werden die Krankmacher ausgeschieden. Bei einem Kaninchen, das ME hatte ist es nach meiner Erfahrung immer erst dann wieder aufwärts gegangen, wenn es sich richtig ausgeschissen hatte. =7 Und das funktioniert nun mal nur, wenn von oben etwas nachkommt.


    Davon abgesehen, war es in diesem Fall höchstwahrscheinlich nicht ME, sondern Coccidose. Macht also die Caro nicht total verrückt.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo,


    das beste Mittel für alle Tiere, egal ob jung oder alt, ist die Fütterung mit Wasser, Heu und getrocknet oder frisch Kräuter. Am Besten im eigenen Garten einen kleinen Kräuterbeet anlegen. Wir bauen Oregano, Majoran, Salbei, Weinraute, Bohnenkraut, Scharfgarbe (vermehrt sich rasch, wie Unkraut), alle Melissenarten (besonders Zitronenmelisse). Löwenzahn ist auch gut.
    Beifuss und Wilde Möhre findet man an Wegesränder bzw. kann man auch anbauen. Brennnesseln sind auch sehr gut, egal ob getrocknet oder frisch, aber hier nur die jungen Triebe. Beinwell kann auch verfüttert werden, ist auch ein sehr guter Dünger für den Garten.


    Zitronenmelisse, hilft auch im Sommer bei Fliegen und Mücken, den Geruch mögen sie nicht. Einfach im Stall hinhängen zum Trockenen und später verfüttern.


    Man sollte mit Medikamenten (besonders Antibotika) aufpassen, nur wenn es sein muss. Ist meine Devise. Erstens züchten wir dadurch resistente Stämme und die Medizin hilft nich mehr und zweitens wollen wir ja manche Tiere noch Essen und welche Auswirkungen hat es auf uns Menschen.


    LG
    Steffi

  • Hallo Karl,


    ich weiß nicht, ob Du schonmal ME in Deinem Bestand hattest. Ich hatte es schon mehrere Jahre im Bestand. Die Tiere gehen von alleine nicht mehr an die Tränke, deshalb ist die Zwangsverabreichung von Flüssigkeit unbedingt notwendig, sonst hilft Dir die Zwangsfütterung auch nicht! Die Darmentleerung einiger Tiere erfolgte nach 4-5 Tagen, ohne dass sie Futter zu sich genommen hatten.


    Gruß,


    Hubert

  • Hallo Hubert,


    ist in meinem Bestand schon länger her, aber kann Dir Deine Erfahrung genau so bestätigen ! Ohne Flüssigkeitszufuhr ist in der Regel nach 3 Tagen Ende der Vorstellung.


    Auch beim Tierarzt war die erste Massnahme, dem Tier via Infusion Flüssigkeit zukommen zu lassen, bevor er weiterführende Schritte unternommen hat. Danach merkt man relativ schnell, wie die Lebensgeister zurückkehren.


    Die Darmentleerung erfolgte danach, ohne dass das Tier schon weitere Nahrung zu sich genommen hatte.


    Gruss


    Hans

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