Jungtiere nach dem Absetzen richtig füttern

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  • Hallo,


    den Apfelessig braucht man nicht unbedingt, zumindest nicht in der dritten und vierten Lebenswoche, da alleine durch die ad libitum Fütterung der pH-Wert im Darm um eine Einheit niedriger ist als in einer Gruppe, deren Futterangebot eingeschränkt ist (ca. pH 5 zu pH 6). Daher kann ad libitum schon nicht so falsch sein.


    MfG Manfred

  • Danke Manfred, hab wieder was gelernt. :)


    Zum Verständnis... pH5 ist zehnmal (!) so sauer wie pH6
    Je niedriger der pH Wert im Darm desto weniger Erreger, die Schaden anrichten können.

  • Anja,


    freut mich, wenn bei Dir alles klappt mit deiner Fütterung.
    Ich schreibe aber meine Zeilen nicht für die, bei denen keine Probleme auftreten sondern für die, die Probleme haben.
    Und das sind mittlerweile sehr viele. Ich selbst kann meine Tiere füttern mit was ich will, die sind so robust, dass sie alles überleben und dabei noch richtig gut wachsen.
    Leider sind aber sehr viele Tiere nicht mehr so robust und müssen mit kleinen Hilfen leben, sie deshalb alle abzuschaffen wäre keine Alternative, da Widerstandskraft und Vitalität kein "Letalfaktor" ist sondern mit einfachen Mitteln in Griff bekommen werden kann.
    Und nochmals für Dich, Anja, vielleicht verstehst Du es irgendwann:
    Ich habe grundsätzlich nichts gegen Sackfutter, sofern es gesund ist, biologisch wertvoll und die Tiere nicht krankmacht; ich hätte auch lieber weniger Arbeit, die Gesundheit meiner Tiere ist mir aber so wertvoll, dass ich mir immer noch die Arbeit machen muss.
    Zu Ursache und Wirkung:
    Ich sehe die Reihenfolge genauso wie ich beschrieben habe, nicht krank macht bewegungsfaul sondern bewegungsfaul macht krank; aber da kann man unterschiedlicher Meinung sein, ich gehe dabei von einem ganzheitlichen Grundsatz aus .


    mfg Peter

  • Hi,


    ja, da der pH-Wert der negative dekadische Logarithmus (Basis 10) der H+-Ionen-Konzentration ist; jein, die Zahl der üblichen Verdächtigen wird zumindest eingeschränkt.


    MfG Manfred

  • Hallo.


    Viele Arten (oder alle?) produzieren im Magen reine Salzsäure. Merkt jeder der Probleme mit Sodbrennen hat.
    Wie sieht das bei Kaninchen aus, Manfred?


    Wieviel Essig braucht es, um den ph-Wert 0 - 1 der konz. Salzsäure in der Magenlösung zu egalisieren? Ca. das 30 bis 35fache. Das allein kann es also nicht sein.
    Ich gebe auch keinen Essig und habe es auch nie für nötig befunden. Jedoch sollte man bedenken, daß naturtrüber Essig auch noch viele andere biologische Wirkungen und andere Stoffe hat/freigibt als freie H+-ionen.


    Wenn jemand mit reiner Pelletfütterung hinkommt, dann sollte er froh sein. Aber es ist doch unbestritten, daß mit dieser Fütterung die häufigsten und schwerwiegendsten Probleme auftreten. Von dem Zauberwort der heutigen Zeit und gerade der sentimentalen Züchterinnen, nämlich naturnah, kann bei der Pelletfütterung keine Rede sein.


    Ansonsten gilt das, was ich oben auch schon geschrieben habe.


    Gruß
    Karl

  • Hallo Karl!


    Ich frag mich bloß, ob die Pellets wirklich daran Schuld haben. Mir hat eine bekannte Tierärztin den Rat gegeben, ich solle doch meine Tiere gegen Schnupfen impfen, dann könnte ich zumindest mit dem von ihr zur Verfügung gestellten Impfstoff jene Tiere finden und selektieren, die den Erreger latent tragen. Auf dem selben Weg könnte ich mit einer reinen Pelletfütterung jene Tiere eruieren, die eine gewisse Disposition gegenüber Enteropathien haben und einen Anhaltspunkt für eine entsprechende Selektion erhalten. Das mag zwar jetzt etwas quer klingen, für manche ketzerisch, aber ich denke es lohnt sich zumindest mal darüber nachzudenken. Nicht jeder Zuchtstamm, sei er auch noch so hochprämiert, muss der Nachwelt erhalten bleiben, wenn er nicht gewissen Anforderungen entspricht.


    Ob Kaninchen Sodbrennen bekommen können, klär' ich noch! :)


    MfG Manfred

  • Karl, ich verstehe diesen Satz nicht. Kannst du ihn mir bitte erklären? Was meinst du mit egalisieren?

    Wieviel Essig braucht es, um den ph-Wert 0 - 1 der konz. Salzsäure in der Magenlösung zu egalisieren? Ca. das 30 bis 35fache. Das allein kann es also nicht sein.

  • Hallo Manfred,


    Sodbrennen geht wohl nicht, da Kaninchn keinen Reflux haben.
    Apfelessig ist ja nicht nur wertvoll wegen der leichten ph-Senkung sondern vor allem wegen seiner Inhaltstoffe, kann jeder/jedem nur ne Kur empfehlen.


    Das mit deiner Selektion nach Pelettverträglichkeit habe ich schon mehrmals nicht nur durchdacht sondern sogar empfohlen an Personen, die an sonsten keine Möglichkeit hatten; das Ergebnis war immer das gleiche:
    alle Jungen überlebten nicht.
    Die entscheidende Tatsache scheint ganz einfach zu sein:
    Kaninchen brauche strukuriertes Futter und dies möglichst noch zur in unterschiedlichen Komponenten. Die physiologischen Abläufe sind nicht - zumindest noch nicht - veränderbar.
    Dein Vergleich mit Schnupfen passt nur, wenn Du Medis zugibst bzw. impfst, da geht es ja auch ne Zeit lang mit pelletiertem Futter.
    Und es betrifft tatsächlich doch nur Jungtiere in der Umbauphase, wie sollte diese zu verändern sein ?
    An manches gewöhnt sich ein Organismus nie, eher geht er daran zugrunde.
    Vielleicht sollten wir unsere Kaninchen gleich zu Fleischfressern umerziehen, dann hätten wir auch das leidige Thema "wohin mit den nicht gebrauchten Tieren " erledigt ??? :evil::evil::evil:


    mfg Peter

  • Hallo Wolfgang,


    Du schreibst, dass Du letztes Jahr Strukturmüsli der Fa. Nösenberger gefüttert hast und trotzdem Verluste hattest. Mich würde interessieren, ob Du noch etwas anderes dazugefüttert hast oder nur das Strukturmüsli? An was sind die Jungtiere verstorben?


    Gruß,


    Hubert

  • Hallo!


    Bei Karls Erwähnung des Sodbrennens ist mir eine Frage in den Sinn gekommen, die ich mir bereits vor Monaten stellte. Danke!


    Ich habe nachgesehen, wann die Zufütterung von Antibiotika als Wachstumsförderer EU-weit verboten wurde und bin auf das Jahr 2006 gekommen. Andere Hinweise enthalten die Jahreszahl 2003. Nach Untersuchungen des Europäischen Dachverbands für Tiergesundheit (FEDESA) wurden noch 1999 4.900 Tonnen sämtlicher in der EU verwendeten Antibiotika (35 %) an Nutztiere verfüttert. Andererseits erwähnt Frau Cargnelutti, das ist die Dame, deren Doktorarbeit der ZDRK unterstützt hat, dass die Krankheit Ende 1996 im Westen Frankreichs zum ersten Mal auftrat. Diese wird übrigens auch in "Krankheiten der Kaninchen und Hasen" von Wolfgang Kötsche und Cord Gottschalk erwähnt. Das Erscheinungsjahr ist 1990. Da stimmt doch etwas nicht! Ich denke man kann die Schuld nicht nur den Pellets zuschieben, sondern sollte sich auch mal über den Erreger unterhalten. Und ... darüber sind sich mehrere Autoren einig, es betrifft nicht nur Jungkaninchen im Alter von sechs bis acht Wochen, sondern auch erwachsene Tiere.


    MfG Manfred

  • Hi,


    die 1996 sind direkt aus der Arbeit. Diese kann über die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin runtergeladen werden (Sequencing of alpha- and beta2-toxin-genes from C. perfringens strains isolated from rabbits. Marilisa Cargnelutti, Dissertation, 12/2008). Die 1990 müssten auch stimmen, nur haben die beiden weder den Ausdruck "Enterocolitits" noch "ME" benutzt, trotzdem kommt es einem bekannt vor. Da sehe ich noch einmal nach.


    MfG Manfred

  • Ich glaube, das man auf die eigentliche Frage die hier gestellt wurde, keine klare Antwort geben kann. Ich kenne Züchter, die füttern das Nösenberger Strukturmüsli, und haben dennoch Jungtierverluste ( aber weniger wie vorher!!). Ich füttere nur Heu, Wasser und Pellets gemischt mit Gerste und hab mit diesem Jahr, seit siebzehn Jahren kein Jungtier verloren. Andere füttern ähnlich wie ich, und haben auch Verluste, warum? Ich hab keine Ahnung?? An den Pellets glaub ich liegt es nicht, es wird die Krankheit vielleicht fördern, aber der Auslöser sind die Pellets garantiert nicht. Das einzige was ich im gegensatz zu den mir bekannten Züchtern mit Jungtierverlusten nicht mache, ist Linien oder Inzucht. Ich hol mir immer einen fremden Rammler dazu. Aber das alleine ist bestimmt auch nicht der Grund, aber vielleicht sollte man mal in solch eine Richtung schauen? Was haben die befallen Züchter gemeinsam, und was haben die nichtbefallenen gemeinsam? Ich wünsche mir von ganzen Herzen, daß die eigentliche Ursache bald gefunden wird, und kein Züchter mehr diesen grausamen Anblick erleiden muss. Gruß Franz

  • Hallo


    Ich dencke das es recht viele ursachen bzw mitauslösser gibt. Auch dencke ich das der Züchter oft unbewusst daran beteiligt ist. Die lignie zucht jetzt als solcher dahin zu stellen sehe ich als fragwürdig an, da es ja auch züchten gibt wo diese betrieben wird und es kaum bzw keine ausfälle gibt. Für mich stehen 3 factoren die ganz oben stehen fütterung, stress und haltungs bedingen (was ja eigentlich auch einen form von stress ist).



    Oliver

  • Hallo Wolle,


    Wenn die Jungtiere beginnen Heu u. Pellets zu fressen,bekommen sie EnteroFit von Ovator ,die säugende Häsin auch. Ich setze die Jungtiere mit 5 Wochen ab u. füttere das EntroFit bis zur 13.Lebenswoche.Beginne mit der Futterumstellung indem ich ab der 10.Lebenswoche Solikanin Basis (1/4) mit dem EntroFit (3/4 )mische.11.Woche 1/2 u.1/2 ,12.W. 3/4 u.1/4 ab der 13.W. nur noch Solikanin Basis. Die Menge ist je nach Rassengröße abhängig. Ab der 7. W. gebe ich auch noch etwas Luzerne Mix von der Firma Nörseberger hinzu über die Pellets. Ins Wasser gebe ich noch pH-Control v. Ovator. Habe mit dieser Fütterung bis jetzt gute Erfahrung u. dieses Jahr auch noch keinen Verlust.


    Gruß,Heinz (Regist. mit Panda)

  • Guten Morgen zusammen,


    aus Zeitmangel nur ganz kurz:


    Es geht bei diesem Thema doch nicht um die absolute Lösung, die sicher nicht erreicht werden kann, sondern um Möglichkeiten dort was zu tun, wo eben Probleme auftreten.
    Enteropathien oder auch speziell Me oder Enterokolitis haben doch klar definierte ursachen:
    Hygiene, Haltungsbedingungen und Fütterung - Stress als Hauptkriterium eines Auftretens lasse ich mal weg, da alle drei Ursachen dazu führen können.


    Denken wir bitte an die Futterskandale der neunziger Jahre - z,B Mineralstoffe aus Klärschlamm, Getreidevergasung im Osten, Tiermehle als Eiweißzugabe,Schadkeime im Futtermittel - und die daraus resultierenden Folgen - sehr strenge Vorschriften, AB-Verbot uvm -, was zu ener deutlichen Veränderung der Bestandteile des Futters geführt hat.
    Heutiges Industriefutter ist nicht mehr vergleichbar, es ist wesentlich optimiert worden bzgl. der einzelnen Komponenten hat allerdings dadurch Einzelbestandteile, die früher undenkbar waren - Apfeltrester oder Zitrustrester, nur als beispiel. Die Zusatzstoffe urden erheblich erweiter Futtersäuren, Probiotika, Kräuterauszüge uvm.


    Hygiene hat sich ebenfalls wesentlich verbessert bzw. wurde deutlicher ins Bewustsein gedrückt, wer desinfiziert heute nicht bei jeder Kleinigkeit ohne dabei zu bedenken, dass Sterillität auch krank machen kann . Wer bedenkt, dass gerade Krankheitserreger von diesen übertriebenen Hygienemethoden profitieren können, meist werden eben die positiven und neutralen Keime zuerst abgetötet und es kommt zu einer Anhäufung von Schadkeimen - Stichwort Resistenzen.
    Auch die haltungsbedingungen werden in der Regel verbessert, da hat sich schon einiges getan. Bewegung als Gesundheitsprophylaxe braucht man sicher nicht mehr zu diskutieren.
    So, und wenn wir jetzt alle veränderungen zusammenrechnen und versuchen daraus die heutige Situation zu beschreiben könnten wir zu folgendem Ergebnis kommen:
    Trotz verbesserter Haltungsbedingungen und Hygiene sowie wesentlich besserer Futterkomponenten sterben immer mehr Kaninchen an Enteropathien, vor allem Jungtiere.
    Was haben wir also vergessen einzuberechnen ?
    Ich denke zwei wesentliche Dinge:
    Die Anzahl der krankheitserreger - kurz Infektionsdruck - und die Widerstandskraft unserer Tiere dagegen unter berücksichtigung der jeweiligen genetischen Disposition .
    Können wir die Krankheitserreger redzieren, die immer mehr Resistenzen aufbauen, je mehr wir gegen sie mit prophylaktischen Medis vorgehen ?
    Können wir die Widerstandskräfte unsere Tiee mobilisieren ?
    Letzteres können wir sicher tun , und da setzt auch meine Art des Umgangs mit den Tieren an, um sie gesund zu erhalten.


    Kurz ein Satz zur Genetik/ Veranlagung/Fremd- oder Linienzucht usw:
    Sicher spielt das alles eine Rolle, ich habe jedoch selbst in Versuchen mit Tieren anderer Züchter aus betroffenen Linien ganz praktisch gezeigt, dass ich nur mit meinen Fütterungsmethoden die Tiere am Leben und gesund erhalten konnte, während die Wurfgeschwister alle starben - habe über einen Versuch mit DRSch auch hier vor Jahren berichtet. Kein wissenschaftlicher beweis, nur eine praktische Übung.


    mfg Peter


  • Hallo.


    torsten


    1994 - Verbot der Fütterung von Tiermehl an Wiederkäuer
    2001 - Verbot von Tiermehl im Tierfutter (allgemein)
    2006 - Verbot von Antibiotika im Tierfutter (europaweit)


    @Fred
    Bei Fütterung ad. lib. sinkt der ph-Wert von 6 auf 5? Ist diese Lesart richtig?
    Wenn ja, warum und durch welchen Mechanismus?
    Für mich ist das nicht ganz nachzuvollziehen.

    Anja
    Ich wollte damit sagen, daß man vom (Apfel)Essig die 30 - 35fache Menge wie von Magensaft bräuchte, um den Mageninhalt auf die vorgesehene Marke zu bringen. Die Gabe von Apfelessig wäre allein zur Absenkung des ph-Wertes im Magen ziemlich unsinnig. Wobei Apfelessig manchmal auch nur einen ph-Wert von 5 hat.

    @all
    Sodbrennen kann ja auch auf eine Schwäche des Magenpförtners sich zurückführen und hat nichts mit der Muskulatur des Magens wie beim "Rückwärtsessen" zu tun. Ergo, die Magensäure könnte ja auch, z. B. beim Liegen, einfach nur in die Speiseröhre "auslaufen"?


    Gruß
    Karl





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