Ein paar Grundlegende Fragen zur Kaninchenhaltung als Nutztier

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  • Hallo!
    Ich bin neu hier im Forum und hätte da ein paar grundlegende Fragen bezüglich der Gehegeplanung.


    Aber erstmal worum es geht:


    Ich habe Interesse daran eine eigene kleine Kaninchenzucht aufzubauen. Allerdings nicht um dem Rassestandard einzuhalten sondern eher um den Eigenbedarf an Fleisch und Fellen zu erwirtschaften. Es ist für mich also ein reines Nutztier.


    Aber, da ich schon gesehen habe in was für kleinen Käfigen die Tiere gehalten wurden und auch wie die teilweise dort verkommen sind. Versuche ich eine möglichst gute artgerechte Haltung zu erzielen. Die gesetzlichen Regelungen kenne ich soweit, empfinde sie aber als viel zu schwach.


    Voraussetzungen:
    Ich besitze einen 1500m² großen Garten und würde davon einige m² für die Zucht bereitstellen.


    Welche Rasse?:
    Das wäre die nächste Frage. Ich habe nämlich keine Erfahrung damit welche es sein könnte und wo ich mit intensiver mit befassen muss. Vor allem auch ob meine Bedürfnisse bei dem Tier auch passen.
    Was ich mir dabei vorstelle ist vor allem relativ durchschnittlich:
    -Das Tier soll gutes Fell geben
    -Das Tier soll nicht zu dünn sein aber auch kein Masttier sein.
    -Das Tier soll Robust gegen Krankheiten und äußerliche Faktoren sein.
    -Das Tier muss kein 'Schmusekaninchen' sein.

    Fragen zur Rasse:

    -Wie viel m² pro Tier an Freifläche wäre artgerecht aber auch gleichzeitig 'wirtschaftlich'. Der mir genannte Wert war 2,5m² bis 3m² pro Tier.
    -Wie viel Platz benötigt die Rasse im Stall selbst.


    Die Grundsätzliche Planung - oder auch 'Die Idee':

    Das Endergebnis soll in 3 Ställen münden.
    Starten wollte ich mit 3 Tieren und 1 Stall. Die Stallkapazität soll auf 5 ausgewachsene Tiere liegen.
    . 1 Rammler und 2 Weibchen. Der Nachwuchs soll zu 100% geschlachtet werden - immer in der 10ten Woche(je nach Rasse auch evtl später), eventuell soll auch der Nachwuchs behalten werden um die anderen Familien von der Genetik her zu erweitern.
    Später sollen dann noch 2 weitere Stelle mit selben Konzept hinzukommen. Damit die Genvielfalt erhalten bleibt und die Tiere stehts keine äußerst nahe Verwandtschaft besitzen.



    Die Stallplanung:
    Dafür fehlt mir leider die ÜBersicht bezüglich der Rasse :/

  • Willkommen!
    Ich halte meine Satinangora in Gehegen bzw. Laufställen, allerdings leben Jungs und Mädels strikt getrennt. Die Rammler haben jeder ca 4m² Platz (ein angepasster ehemaliger Schweinestall, die Schweinebuchten sind prima für Kaninchen geeignet) und ein kastriertes Zwergkaninchen (meist Abgaben in der Zu-Verschenken-Abteilung der Kleinanzeigen, weil plötzlich lästig geworden o.ä.) zum Kumpanen, das funktioniert prima und ich konnte schon enorme Unterschiede im Verhalten und dem Appetit feststellen, nachdem ein solches kleines Partnertier gestorben war. Der betreffende Rammler saß seither nur noch in der Ecke, fraß schlecht und war schreckhaft. Seit er wieder Gesellschaft hat, ist er wieder aufgeblüht.
    Die Damen leben in der Gruppe mit einem Kastraten zusammen, der Streit schlichtet und so keine Zickenkrieg aufkommen lässt. Eine Gruppe von aktuell einer Mutterhäsin, einem Kastraten und den 4 Töchtern (10 Wochen) lebt auf etwa 10-12m² (ich muss den Stall endlich mal vernünftig ausmessen), zwei Gruppen von je 7 Tieren (in einer Gruppe derzeit ein ganz junger Wurf) auf 16m². Generell halte ich 2m² pro Nase als Minimum für einen ganz brauchbaren Wert. Je mehr desto besser, und vor allem die Damen legen oft selbst fest, was "genug Platz" ist. Manche sind einfach besitzergreifender und brauchen mehr. Das sind dann nicht unbedingt die schlechtesten Mütter ;) Wiederum denke ich ab einer gewissen Gehegegröße kann man auch mit der Besatzdichte höher gehen, die Tiere haben dann dennoch genug Platz zum Laufen und Springen. Größere Gruppen scheinen mir tendenziell harmonischer zu sein, weil sich das unabdingbare "Theater" zwischen den Tieren weiter verteilt. Man fokussiert sich nicht so sehr auf ein bestimmtes Tier, da sind noch mehr die ablenken. In grßeren Gruppen scheint es auch leichter zu sein, neue Tiere zuzusetzen, eben auch weil es so viel spannendes gibt, das vom Neuen ablenkt.


    In den Außengehegen habe ich verschiedene Häuschen und Unterschlüpfe stehen, einfache Kisten oder auch ein umgebauter handelsüblicher Kuschelkaninchenstall. Immer ZWEI EIngänge, das ist ganz wichtig in der Gruppenhaltung, damit keiner in die Enge getrieben werden kann. In Sackgassen entstehen die schlimmsten Keilereien. Die Häuser müssen nur so groß sein, dass zwei bis drei Tiere zusammen rein passen. Im Winter können sie solche kleinen Hütten mit ihrer Körperwärme heizen. Gut sind auch Häuser auf Beinen, da liegen sie vor allem im Sommer gern drunter und das Haus nimmt sozusagen keine Grundfläche im Gehege weg. Flachdächer werden gern als Ausgucke genutzt.
    Was die Fläche betrifft, so ist es sicher immer wirtschaftlicher, größere Gruppen in größeren Gehegen zu haben. Wenn du eine Gruppe von sagen wir 10 Tieren hast, so hast du mit einer Türöffnung zehn Tiere gefüttert. Das geht schnell in der täglichen Routine. Des Weiteren muss ein größeres Gehege weniger oft komplett gemistet werden, weil Kaninchen gern Kloecken aufsuchen und der Rest des Geheges sauber bleibt. Nachteil ist natürlich dass ein großes Gehege erstmal teurer in der Errichtung ist, vor allem weil du es von allen Seiten ein- und ausbruchssicher machen musst, einschließlich oben und unten. Andererseits ist es schon wirtschaftlicher, wenn man einmal den Aufwand betreibt, gleich richtig hinzulangen und große Gehege zu bauen. Wenn du den Bagger da hast, ist es dem egal ob er 20m² oder 40m² einebnen muss. Ebenso steigt der Verbrauch an Volierendraht etc. nicht linear mit dem umschlossenen Raumvolumen. Mehr Inhalt mit weniger Verpackung sozusagen. Aus meiner Erfahrung rate ich unbedingt zu einem festen Boden, ich habe Gehwegplatten verlegt, die man ab und zu in größeren Mengen kostenlos in den Kleinanzeigen findet. Naturboden ist nicht vernünftig sauber zu halten und wird gnadenlos durchgepflügt, von den Setzröhren, die zwar natürlich sind, aber Nestkontrollen unmöglich machen, ganz zu schweigen. Außerdem kann sich dann auch keiner so leicht reingraben, was vor allem für Jungtiere gefährlich ist. Aus diesem Grund muss das Gehege auch von oben marder- und fuchsdicht sein. Auch wenn du denkst, du hast keine derartigen Besucher, kann es immer sein dass sie doch eines Tages kommen.


    Auch wenn du keine gezielte Rassezucht betreiben möchtest, solltest du dich unbedingt mit den Grundlagen der Genetik befassen. Hier sind die Bücher von Heidrun Eknigk zu empfehlen. Was für die Farbvererbung gilt, lässt sich auch auf Defektgene anwenden. Außerdem stellt sie auch einige Rassen vor, die du vielleicht interessant finden könntest. Wirtschaftlich werden sicherlich weder die Riesen- noch die Zwergrassen sein. Da ich mich auf meine Rasse festgelegt habe und nie eine andere in Betracht gezogen habe (wegen der Wolle) kann ich dir da wenig raten. Aber vielleicht hast du ja Lust eine alte, vom Aussterben bedrohte Rasse erhalten zu helfen? Außerdem ist es in meinen Augen viel zu langweilig, nur eine farbreine Rasse zu züchten. Ich finde es irre spannend, bunte Würfe zu haben, zu überlegen wer mit wem verpaart werden muss um diese und jene Farbe zu erreichen etc.


    Oh, und falls du bei Facebook bist, lade ich dich herzlich in meine Gruppe ein: https://www.facebook.com/groups/427599554085493/

  • Hallo Angy!
    Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort :)


    Ich habe vor die Tiere dauerhaft außen zu halten. Eine Innenhaltung kommt bei mir soweit nicht in Frage.


    Bei der Größe nehme ich also einfach mal den Durchschnitt von 2,5m² pro Kaninchen. Das sollte dann reichen. Letztlich soll der Kaninchenstall ja auch nicht dauerhaft zu 100% ausgelastet sein. So das im Normalfall 3-4 Kaninchen in einem Stall sind. Allerdings wollte ich mit einem Stall anfangen und es dann nach und nach 'erweitern'.


    Die Idee die Rammler von den Weibchen getrennt zu halten ist auch gut, vor allem dann das kastrierte Tier bei den Weibchen einzusetzen. An so etwas hatte ich noch nicht gedacht. Letztlich lassen sich dadurch dann auch mehrere Rassen gleichzeitig halten und auch mischen.


    Ich wollte soweit den Boden zu 30cm aufmachen und dann VOlierendrahtzaun darunter setzen, damit die Tiere nicht ausbrechen können. Das einzige was ich noch hätte wären Steinplatten. Allerdings ist das dahingehend doch eher ein negatives Erlebnis für die Tiere? Auch wenn man dadurch natürlich die Kontrolle besser behalten würde... Mmmh... Eingraben müsste ich die STeine so oder so. Gerade auch dachte ich bei den Tieren auch daran, dass sie eben auch Gras fressen und sie dieses dann auch in dem entsprechenden Gehege dann auch abfressen können wenn etwas da ist.

  • Bei einem Grünauslauf ist es gut, Wechselweiden einzuplanen. So kann man eine Fläche weiden, die andere heuen. Das ist wichtig, um den Kokzidiendruck möglichst tief zu halten. Zu einer Zucht im Freien möchte ich zu bedenken geben, dass die KAG Freiland von der Zucht (nicht der Haltung!) von Kaninchen im Freien abgekommen ist, weil die Jungtierverluste ethisch nicht mehr vertretbar waren.

  • Was die KAG Freiland nicht bedacht hatte, war dass Kaninchen sich nicht wie Kühe oder Schafe halten lassen. Sie sind standorttreu und möchten nicht laufend umgetrieben werden. Außerdem ist die Freilandhaltung nur mit Weidezaunnetzen eben risikoreich. Ein festes Gehege mit großzügiger Grundfläche und komplettem Raubtierschutz ist da was anderes. Tagesauslauf/Weidegang mit Weidenetzen geht allerdings, aber auch da ist ein gewisses Risiko dabei.
    Grünflächen wirst du damit allerdings nicht oder nicht lange haben. Sie graben und sie fressen es kaputt. Vor allem wenn du erstmal ausschachtest und sehr richtig Draht verlegst. Dann ist deine gewachsene Grasnarbe weg und eh sich eine neue gebildet hat, musst du schon ein halbes, wenn nicht ein ganzes Jahr einrechnen. Und wie gesagt lässt sich das schlecht sauber machen. Plattenboden kannst du abkehren und mit Wasser abspritzen, auf Wunsch auch Desinfektionsmittel anwenden. Zusätzlich nutzen sich auf Platten die Krallen besser ab als auf weichem Boden, so dass du nicht so oft schneiden musst.
    Übrigens sei dir diese Seite ans Herz gelegt: http://www.kaninchenwiese.de
    Auch wenn sie sich vornehmlich an Liebhaberhalter wendet, wirst du vielleicht einige Ratschläge nützlich finden. Und zumindest ich sehe mich selbst durchaus auch als Kaninchenliebhaber, die strikte Trennung zwischen "Liebhaber" und "Züchter" ist mir eh zu scharf. Sollte nicht jeder Züchter auch ein Kaninchenliebhaber sein? Sonst sollte er vielleicht besser Briefmarken sammeln oder so... Auch der oft spürbare regelrechte Hass aus der Liebhaberfraktion auf alles, was sich Züchter nennt, ist schlimm und sollte durch gegenseitige Annäherung abgebaut werden. Tierschutz ist nötig, solange es Idioten gibt, die Tiere quälen und vernachlässigen. Zucht ist ebenso notwendig, will man nicht über kurz oder lang nur noch Kinderzimmerinzuchtdauerpatienten haben. (Sorry fürs OT :whistling: ) Und ebenso sollte ein Nutztierhalter und -züchter seinen Tieren ein gestrichen Maß Zuneigung entgegenbringen und sich - so wie du - um ihre möglichst tiergerechte Unterbringung und Ernährung Gedanken machen und auch einen gewissen Aufwand auf sich nehmen. Wobei ich dir durchaus bestätigen kann, dass der Aufwand beim Gehegebau nachher mehr als ausgeglichen wird durch die Vereinfachung der täglichen Versorgung im Vergleich zu Buchtenställen. Ja, ich habe den direkten Vergleich. Ich habe Nachbars Fleischlieferanten während dessen Urlaub versorgt und fand es unheimlich umständlich, 12 Buchtentüren zu öffnen, 12 Portionen Futter einzulegen, 12 Tränkeflaschen zu kontrollieren und aufzufüllen und aller paar Tage 12 Buchten zu reinigen. Für diese 12 Kaninchen habe ich täglich mehr Zeit gebraucht als für meine damals 23, die ich mit 2 geöffneten Türen und ein paar Gabelschwüngen aus der Schubkarre versorgt hatte. Komplettreinigung war und ist einmal im Monat dran, das reicht völlig aus bei >2m²/Tier. Wasserabzug vorausgesetzt, damit die Tiere nicht in Jauche waten müssen!
    Dabei fällt mir noch ein, dass es bei Möglichkeit immer empfehlenswert ist, eine Tränkanlage zu bauen. Ich habe solche Tränken:

    http://www.ebay.de/itm/Automat…7dd7d0:g:2Z8AAOxy039TNW5o
    Vorher hatte ich Flaschen mit Tasse, die aber dauernd leer waren. Dann haben sich die Tiere beim Füllen gierig aufs Wasser gestürzt und sich dabei halt ertränkt... Seit ich die Tränkanlage habe, ist Ruhe und Gelassenheit im Stall eingekehrt.

  • Die Jungtierverluste gingen vor allem auf Verdauungsprobleme und Kokzidienbefall zurück, nicht auf Fuchs, Habicht und Co.


    Klar sind Platten praktisch und gut sauber zu halten. Aber sie verunmöglichen das Graben, das ich als wichtige Verhaltensweise der Kaninchen ansehe. Was auch eine Möglichkeit ist (aber teuer): Eine Kofferung mit Kies, darüber Mergel, der eine feste, mit Besen zu reinigende Fläche ergibt, aber dennoch Graben in einem gewissen Mass erlaubt. (Die Löcher muss man halt ab und zu wieder füllen). Ich würde einen festen Platz vorsehen als Auslauf und daran anschliessend Grünausläufe, die nur zeitweise zugänglich gemacht werden. So bleibt die Wiese erhalten und die Schmiererei von Naturboden aus.

  • Da gibt es eine Gruppe von Studenten die ein Mobiles Haltungssystem entwickelt haben. Ein Teil, dass immer weiterversetzt werden kann.
    http://www.kagfreiland.ch/imag…az1/Maz_1_15_Mobihasy.pdf
    Hab einen Link dazu rein gesetzt. Ich hoffe ich darf das hier im Forum.
    Wer sich dafür noch mehr intressiert, auf Youtube unter Mobihasy gibt es einen Kurzfilm darüber.
    Gruß Dany

  • Hallo Andreas,


    wie auch immer Du die Gehege gestaltest, wenn Du konsequente Freilandhaltung betreiben möchtest, dann brauchst Du m.M.n. Folgendes:


    • Zugluftfreie, wasserdichte Pfahlbauten, den Eingang zur windabgewandten Seite und verschließbar (Raubzeug), vorzugsweise mit aufklappbaren Dach und nicht isoliert an der Gehegegrenze, um bequem darin arbeiten zu können, ohne im Auslauf alles platt zu treten.


    • Um die Ställe am besten heimischen Rindenmulch ausbringen, da sich um den Eingangsbereich der Ställe als erstes Matsch bildet. Den Mulch auch ruhig unter die Pfahlbaut, die Tiere krabbeln da gerne drunter, sind vor Überhitzen geschützt und fühlen sich geborgen.


    • Tränken, Raufen und Futterschalen wenn möglich weg vom Boden und an den Gehegerand (Zugänglichkeit), das minimiert Kleckerei und Verschmutzung


    • Eine Gehwegplatte (30 x 30) ins Gehege, darauf kannst Du Frischfutter vorlegen und diese ist leicht sauber zu halten.


    • Kaninchen lieben Röhren aber auch erhabene Ausgucke (z.B. 30 cm Baumstamm)


    • Wie auch im wahren Leben,- misstraue der Luftwaffe! In und um EU herum gibt es Milan, Habicht und Uhu, die mögen Kaninchen. Also Schutznetze auf die Gehege, auch Hund, Katze, Fuchs und Marder hüpfen in die Gehege, wenn Du ihnen die Möglichkeit dazu gibst. Doch Vorsicht, Kaninchen sind in Sachen Selbstschutz zeitgemäß dämlich, erreichen die das Vogelschutznetz, weil Du es zu tief angebracht hast, dann können sie es auch durchnagen. Meine Burgunder haben kein Problem, sich sitzend auf siebzig Zentimeter lang zu machen und zu erreichen, was sie begehren.


    • Ursula hat recht, ans Gehege anschließende Ausläufe sind ideal und haben auch nichts mit Viehtrieb zu tun. So stellst Du sicher, das Deine Grünflächen regenerieren können. Heu würde ich dort keines machen sondern dieses lieber dazu kaufen. Frischgrün ist m.M.n.einfach wertvoller.


    • Zu Anfang Finger weg von der Gruppenhaltung, das ist Hochreck und setzt voraus, dass Du Deine Zuchttiere genau kennst und Zeit zum beobachten hast. Dennoch wird es Rückschläge geben.


    • Hinsichtlich Deiner Rassewahl bedenke, je größer und schwerer die Rasse, desto ungünstiger das Fleisch- Knochenverhältnis. Meint, der Dt. Riese stellt zwar jeden Dackel in den Schatten und setzt sich drauf, doch braucht er ewig und mächtig viel Futter, bis er Größe und Gewicht erreicht hat. Findest Du diese Rasse nicht generell zum Niederknien schön, dann ist sie einfach unwirtschaftlich. Lohnender sind da die mittelschweren Kaninchenrassen aus dem Bereich der Mittelgroßen. Frage mal die User Jürgen W. oder Achleitner, die können Dir da richtig fundierte Auskünfte geben.


    Alles nur meine Meinung und ich habe sicherlich tausend Sachen vergessen, dennoch - mach was draus! ;)


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Kael,
    In Kommern im Mühlenpark ist an diesem Wochenende eine Jungtierschau mit 230 Tieren.
    Vielleicht kannst du dort Kontakte knüpfen und man wird dir dort gerne weiterhelfen.
    Hier noch eine Mailadresse wo man dir gerne Fragen dazu beantwortet:



    Hubert.Buerling@t-online.de



    Gruss Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Also zur Rassewahl für ein Schlachtkaninchen!


    Die typischen mittelgroßen Rassen fallen bei deinem Wunsch mit 10 Wochen bereits alle weg. Willst du hier wirklich richtig Fleisch auf den Körper zaubern geht das entweder mit voller Power bei Fütterung. Deine Haltung hört sich für mich aber auch ein wenig extensiver an.


    Grundsätzlich begrüße ich es völlig Schlachtkaninchen mit großem Auslauf zu halten. Je mehr Bewegung -> desto mehr Muskel -> desto mehr Fleisch.
    Lasse dir nicht einreden, dass viel Bewegung schlecht ist weil sie viel Energie verbrauchen.


    Für deinen Wunsch würde ich mir am ehesten frohwüchsige Linien bei Holländern suchen.


    Grundsätzlich kannst du sagen dass Riesen die unwirtschaftlichste Rasse sind. Auch viele Riesenschecken-Linie sind genauso wenig geeignet. Wenn auch aus traditionellen Gründen die Riesenschecken zum Mästen sehr beliebt sind. Ich züchte hauptsächlich für private Selbstversorger. Deren Ziel ist es möglichst viel Fleisch mit möglichst zarter Qualität im Alter von 18-26 Wochen zu erzielen.


    Da sind Rassen wie Blauer Wiener, Roter Neuseeländer, Weißer Neuseeländer und Kalifornier die beste Basis. Viele meiner Abnehmer wollen aber gescheckte Kaninchen deshalb kreuze ich Widder, Riesenschecken und Mecklenburger Schecken ein. Vor allem die Kreuzung 3/4 (Blauer Wiener + Roter Neuseeländer) + 1/4 Widder erfreut sich größter Beliebtheit.


    Das ist jedoch nur meine Meinung und beinahe jeder Züchter hat seine eigene. Im Endeffekt wirst du versuchen müssen soviel Information wie möglich zu sammeln und dann deinen eigenen Weg finden.

  • Sagen wir, so 1kg Fleisch pro Tier wäre das Minimum an dem ich Interesse hätte. Letztlich kann man ja auch mehrere Tiere gleichzeitig aufiehen und hat in der Quantität eine größere Menge.



    Wäre dahingehend meine erste Skizze. Möglicherweise könnte ich den mittleren Bereich auch komplett mit Pflaster legen. Beide "Weidenflächen" wären voneinander getrennt und ich könnte beide abwechselnd öffnen. Je nach Bedarf.

  • Hallo Kael,
    es kommen immer mal wieder hier Leute mich ähnlichen Ideen und ich stehe dem immer sehr skeptischen gegenüber.


    Achleitner, Peter W. und Angora-Angy sind wohl als positive Ausnahmen anzusehen, wo Gruppenhaltung mit verschiedenen Schwerpunktintessen klappt.
    Aber auch diese haben Lehrgeld zahlen müssen.


    Ich weis nun nicht wo deine Prioritäten liegen.
    Wirtschaftlich wird so etwas kaum werden!
    Es ist wahrscheinlicher arbeitsintensiver als du denkst,
    wie Ursula Glauser andeudete sind die Jungtierverluste größer als bei anderen Haltungsmethoden.


    Mach dich auch einmal über Preise für Fleisch und Felle (und auch für Gerben) sachkundig!


    Kaninchenzucht und besonders Rassekaninchenzuct ist ein tolles Hobby !!!!
    Und gerne hefen wir Neueinsteigern!
    Aber reich geworden ist mit so etwas noch niemand.


    Wenn es dir um Freizeitgestaltung und Selbstversorgung geht, sieht die Sache natürlich etwas anders aus.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Mir geht es da vor allem um Freizeitgestaltung und Selbstversorgung.

    ....ich habe keine Ahnung, wie viele Mäuler Du beabsichtigst zu stopfen, doch bedenke, wenn Du nur jede zweite Woche Kaninchen isst, dann reichen Dir 26 Schlachttiere im Jahr, mit zwei Häsinnen und je drei Würfen im Jahr, kommst Du wahrscheinlich schon über dieser Anzahl liegen. Darüber hinaus würde - entscheidest Du Dich für Achleitners Vorgehensweise - jeder Schlachtkörper ausgeschlachtet gut 2 kg wiegen, in Summe also reden wir über rund 55 kg Fleisch. Die wollen erst einmal gegessen sein.


    Ich würde erst einmal klein ans Selbstversorgen gehen.


    Gruß



    Thomas

  • Ich kann natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen, aber ich habe keine Jungtierverluste aufgrund Verdauungsproblemen. Wenn welche sterben, dann tun sie das im Nest in den ersten 3 Lebenstagen, und das ist auch in Buchtenhaltung so. Auch mit Kokzidien hab ich noch nichts zu tun gehabt. Weiß auch nicht, warum da die Haltungsform eine Rolle spielen sollte, wichtig ist dass die Tiere nicht auf ihren Scheißhaufen balancieren müssen, dass sie artgemäßes Futter kriegen (Wiese!) und lange bei der Mutter bleiben können, die ihrerseits die ganze Zeit abwechslungsreiches Grünfutter bekommt. Dann "lernen" die Jungen das Futter bereits über die Muttermilch kennen und können schon mit 14 Tagen, wenn sie das Nest zu verlassen anfangen, problemlos alles fressen, was die Großen auch fressen. Auch wenns da teils mit der Koordination noch hapert und die kleinen Zähnchen noch nicht alles kleinkriegen ;)
    Ich finde es vom wirtschaftlichen her sinnvoller, die Wiese zum Tier zu bringen als das Tier zur Wiese (auch wenn ich schon ein paarmal überlegt habe, wie ich die Kaninchen bei mir den "Rasen" mähen lassen kann, ohne nachher mit dem Kescher unter alles Mögliche drunterkriechen zu müssen). Es ist deutlich weniger Aufwand, die Sense durch die Wiese zu ziehen und mit der Schubkarre zu den Gehegen zu gehen, als mit Weidezäunen rumzufummeln und sich Gedanken über eine bestmögliche Weideaufteilung zu machen. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mein Garten nicht so groß ist und vorrangig anderweitig genutzt wird, und ich die tägliche Futterration von fremden Grundstücken beziehe(n darf).


    Was das Graben angeht, so kann man wunderbar MÖrtelkübel oder ähnliche Behältnisse mit Sand o.ä. füllen und ins Gehege stellen. Ich machs nicht wegen der Wolle... Die Damen können im Stroh rumwühlen.

  • ch kann natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen, aber ich habe keine Jungtierverluste aufgrund Verdauungsproblemen. Wenn welche sterben, dann tun sie das im Nest in den ersten 3 Lebenstagen, und das ist auch in Buchtenhaltung so. Auch mit Kokzidien hab ich noch nichts zu tun gehabt. Weiß auch nicht, warum da die Haltungsform eine Rolle spielen sollte, wichtig ist dass die Tiere nicht auf ihren Scheißhaufen balancieren müssen, dass sie artgemäßes Futter kriegen (Wiese!) und lange bei der Mutter bleiben können, die ihrerseits die ganze Zeit abwechslungsreiches Grünfutter bekommt.

    ... bis auf ganz feine Nuancen in der Formulierung sehe ich das genauso wie Du. Wie sich Kokzidien tatsächlich auswirken, bestimmt m.M.n. weitestgehend der- /diejenige, welche(r) über die Güte der Haltung gebietet. Haltungen, in denen Tiere zwangsweise mit ihren Fäkalien in Berührung kommen, schmierige Tränken und Alleinfutter aus dem Sack, begünstigen sicherlich das Sammeln praktischer Erfahrungen im Umgang mit den Auswirkungen von Kokzidien.


    Ursula hat aber auch insoweit recht, als das die Keimdichte auf stark genutzten, unversorgten Böden eine höhere ist, als auf Böden die regenerieren dürfen, deren Kotecken gereinigt werden und/ oder eine Einstreu aus Rindenmulch erhalten.


    Gruß


    Thomas

  • Nun ja, die Regeneration des Rasens wäre ja mit einem Kaninchenstall und einer entsprechenden Wiese ja gegeben.
    Letztlich, ist es soweit nicht aufwendig, man benötigt nur eine Tür zu beiden Seiten die man öffnen kann. So können die Kaninchen auf beide Seiten gelangen und müssen dafür nur durch die Tür. Und zurück können sie dann auch durch die Tür. Kein Großer Akt denke ich. Und beim Stall gibt es noch genügend Möglichkeiten da 2 Ausgänge vorhanden sind. Eine einfache Reingung ebnefalls möglich wäre.

  • Liest sich, als habest Du schon ziemlich konkrete Vorstellungen in Bezug auf Deine Stallanlage. Lass uns doch bitte am Fortgang von Planung und Entstehung teilhaben und werde nicht müde zu fragen.


    Gutes Gelingen!



    Thomas

  • Hallo,


    bevor du startest musst für dich selbst noch ein paar Fragen klären. Ich sehe das wie Thomas: Bei der Anzahl deiner Tiere nur für die eigene Selbstversorgung steuerst du zwangsläufig auf ein Problem zu. Du wirst bei normaler Fruchtbarkeit laufend Kaninchen essen oder die Gefriertruhe wird übergehen. Noch schlimmer ist es wenn dann die Online-Verkaufsportale mit "Verschenke Fleischkaninchen" übergehen. Die werden dann oft Schlangen- oder Reptilienfutter.


    Wenn jemand in die Kaninchenzucht starten will gebe ich den meisten den gleichen Rat. Starte mit einigen Jungtieren (in deinem Fall vllt 6-8). Dann merkst du evt. Planungsfehler beim Stall und das Verhalten der Tiere kennen, genauso kannst du dich auf das Fressverhalten und die damit verbundene Fütterung einstellen. Die friedfertigsten und frohwüchsigsten Häsinnen behältst du dir um mit ihnen 2017 dein Zuchtvorhaben zu starten. Die anderen schlachtest du.

  • Die anderen schlachtest du.

    ...in dem Zusammenhang erlaube ich mir zu bemerken, dass die Suizidrate unter Kaninchen eine vernachlässigenswert geringe ist. Bedeutet, so Du noch keine Erfahrungen im Schlachten hast, solltest Du Dich frühzeitig diesbezüglich ausbilden lassen. Einen "schönen" Schlachtkörper und ein wertiges Fell bekommt früher oder später jeder hin, die tatsächliche "Kunst" und Pflicht des Züchters besteht m.M.n. aber darin, die Tiere sachgerecht, stress- /schmerzfrei, also blitzschnell und frei von Quahl, zu töten und das will gelernt sein.


    Gruß


    Thomas

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