Fütterung und Haltung Riesenschecke so ok?

Hallo liebe Forengemeinde, ich bin ganz neu hier. Mein Name ist Nicolas und ich habe vor ein paar Wochen einen Riesenscheckenrammler für unsere Tochter gekauft. Er ist jetzt 4 Monate alt und lebt draussen in einem großzügigen Stall. Tagsüber kann er frei wählen, ob er im Stall bleiben möchte oder in den angrenzenden Garten.

Ich wollte mich vergewissern, ob die Fütterung und die Haltung für den Rammler so o.k. ist:

Heu + Wasser zur freien Verfügung

morgens:

ca. 40-50g Pellets (die reichen aber 24 Std, davon frisst er nur wenig), dazu 1/4 Apfel

abends: 2 Esslöffel Haferflocken, damit er freiwillig in den Stall geht, dazu 2 Karotten

tagsüber kann er im Garten fressen, was er anscheinend auch ausreichend macht, denn vom Heu und den Pellets fehlt am Abend nur sehr wenig. Im Sommerhalbjahr gibt es dann Pellets, Heu, frisches Grünfutter (statt Apfel + Karotte).

Dann habe ich noch eine Frage zu den Pellets, ob die eher minderwertig sind oder ob man diese als Ergänzung füttern kann.

Die Zusammensetzung der Pellets:

Haferfuttermehl, Luzernegrünmehl, Malzkeime, Maiskleberfutter, Sojaextraktionsschrott dampferhitzt, Hafer, Mais, Gerste, Mineralzusatzstoffvermischung.

Rohprotein 15,5%, Rohfett 2,3%, Rohfaser 14%, Rohasche 9%, Calcium 1,2%, Phosphor 0,6%, Natrium 0,2%

Ich bin mir auch total unsicher, wieviel er von den Pellets fressen müsste, denn ich habe gelesen, dass man 30g Pellets pro KG Kaninchen verfüttern sollte. Da er ca. 4kg wiegt, frisst er davon eigentlich zu wenig. Sollte ich lieber die Möhren weglassen, sodass er mehr Pellets frisst, damit er ordentlich wachsen kann?

Da in anderen Foren immer von Tierquälerei die Rede ist, wenn man ein Kaninchen alleine hält, wollte ich von Euch wissen, ob es wirklich so unmenschlich ist, wenn der Rammler alleine bleibt. Er ist den ganzen Tag beschäftigt, da er im Garten laufen kann. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihm irgendwas abgeht, wenn er kein Partnerkaninchen hat. Außerdem darf er so seine Männlichkeit behalten, was ja bei Paarhaltung nicht möglich wäre. Wie seht ihr das?

Vielen Dank im Voraus an die, die sich die Mühe machen, auch einem Hobbyhalter kompetente Auskunft zu geben.

Vielen Dank für die Antworten.
Dann bin ich froh, dass die Fütterung mit den Pellets passt, denn das WWW ist groß und in den meisten Kaninchenforen liest man so viele Sachen, dass man schon gar nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist. Dort sind Pellets total verpönt, weil sie schädliches Getreide enthalten und gepresst wurden. Das schadet anscheinend der Kaninchenverdauung. Bisher konnte ich nichts Nachteiliges feststellen. Ich habe die Fütterung so beibehalten, wie es das Kaninchen gewöhnt war, ich habe nur andere Pellets besorgt, da die Ration, die ich mit dem Kaninchen mitbekommen hatte, schon aufgebraucht war.

Da ich vor der Anschaffung sehr viel in verschiedenen Foren gelesen habe und da sehr häufig von heftigen Raufereien (auch zwischen Häsin und kastriertem Rammler) mit Bissverletzungen, die teilweise tierärztlich behandelt werden mussten, gelesen habe, bin ich eher dafür, den Rammler alleine zu lassen. Anscheinend werden bei Paarhaltung die Häsinnen dann oft auch "hitzig", bedrängen die Kastraten dann permanent und spritzen mit Urin.
Meine Tochter (12 Jahre) kümmert sich rührend um das Tier und ich muss gestehen, ich habe auch schon großen Gefallen am Kaninchen gefunden, wo ich jetzt mal "live" eines miterlebe. Wir freuen uns schon darauf, wenn wir für ihn Futter pflücken können, denn nebenan haben wir eine tolle Wildwiese.
Wir haben uns für eine größere Rasse entschieden, da ich gelesen habe, dass wohl die Zwergkaninchen oftmals Zahnprobleme bekommen können und dass diese viel quirliger sind als größere Rassen.
Der Rammler ist sehr lieb und anhänglich, kommt mittlerweile abends, wenn er in den Stall muss, auf Zuruf vom Garten gelaufen und lässt ich auch schon ein bisschen anfassen. Das Streicheln müssen wir (meine Tochter und ich) aber noch mehr vertiefen, denn so ganz ist er noch nicht davon überzeugt, dass ihm nichts passiert, wenn wir ihn anfassen.

Jetzt hätte ich noch eine Frage, da der Rammler sich an den Karotten anscheinend "abgefressen" hat. Er mag nur noch ein paar Mal davon abbeissen, da rentiert sich der Karottenkauf ehrlich gesagt nicht. Er frisst stattdessen lieber Heu. Kann ich ihm auch nur 1/4 Apfel + ein paar Blätter Wirsing nach langsamer Anfütterung als Saftfutter geben, da er die Karotten nicht mehr mag? Ein kleines Stück hab ich ihm gestern Abend schon gegeben, das schmeckt ihm wesentlich besser als Karotten.
Wieviel Blätter Wirsing darf er pro Tag fressen, da Wirsing bläht?

Nochmals vielen Dank für die Antworten

@Karl
Grünkohl gibt es leider beim Gemüsebauern nicht mehr, der ist wohl bereits erfroren, denn von Grünkohl habe ich hier schon viel gelesen und hatte mich eigentlich für Grünkohl als Kohlsorte entschieden. Den werde ich auf jeden Fall für nächsten Winter vormerken. Chinakohl bekommt er auch zwischendurch, den mag er, außer den Strunk, der bleibt liegen. Dann kann ich ihm also von Chinakohl etwas mehr geben als von Wirsing, da Wirsing wohl stärker bläht.

Der Rammler hat seit gestern Abend die eine Karotte nur ganz wenig angefressen und von den wenigen (30g) Pellets fehlt nach 24 Std. fast nichts, dafür hat er sehr viel Heu (Mischung aus 1. + 2. Schnitt mit vielen Kräutern vom Pferdehof) gefressen.
Ich glaube, dass dieses Kaninchen das blättrige Saftfutter bevorzugt, da er tagsüber im Garten Gras und Unkraut fressen kann und daher die abendliche Karotte verschmäht und er lieber darauf wartet, morgens wieder in den Garten zu dürfen. Könnte das eine Erklärung dafür sein, dass er die Karotte nicht mehr mag? Das wurde von Zeit zu Zeit weniger, was er von der Karottenmenge gefressen hat. Dafür hat er jetzt die Vorzüge (bzgl. Grünfutter) des Gartenfreilaufes entdeckt.

Peter
Ich werde meiner Frau auftragen, dass sie beim Einkauf auch mal einen Wintersalat mitbringtl, dann teste ich, ob er solchen mag. Vielen Dank für den Tipp.

Da du geschrieben hast, dass ein Riesenschecke von Grünfutter und Heu alleine nicht wachsen kann, wäre es wohl sinnvoller, ihm selbst ein Futter zu mischen, da er von den Pellets nicht ausreichend frisst.

Ich habe hier schon ein bisschen gestöbert und Beiträge von dir gefunden, was man alles mischen könnte.

Besorgen könnte ich Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Leinsamen. Gerstenflocken müsste ich im Internet betellen und das ist wohl bei einer kleinen Menge nicht sehr rentabel bei den horrenden Versandkosten.

Wäre eine Mischung von Haferflocken/Sonnenblumenkernen/Leinsamen ausreichend für einen Riesenschecken? Wenn ja, wie sollte das Mischungsverhältnis sein?

Ich muss Euch jetzt mal loben, dass mir hier so nett und auch geduldig weitergeholfen wird.

Das Selbermischen hört sich sehr kompliziert an und das traue ich mir dann doch nicht zu, da ich mich mit den einzelnen Nährstoffen nicht auskenne. Landhandel haben wir leider nicht mehr in der näheren Umgebung.
Die Pellets hatte ich schon mit verschiedenen Trockenkräuter (Spitzwegerich, Löwenzahn, Brennessel) angereichert, da frass er die Kräuter alle raus und von den Pellets blieb trotzdem viel übrig.

Vllt. sollte ich es dann doch mal mit anderen Pellets probieren, wenn ihm diese nicht schmecken.

Könnte mir dann jemand eine Sorte Pellets empfehlen, die für Riesenschecken geeignet ist oder mir sagen, auf was ich bei der Auswahl achten muss? Da gibt es so viele Verschiedene von Mastpellets bis Zuchtpellets usw.. Bislang habe ich die Pellets zum Selbstabfüllen im Baumarkt besorgt.