Mit oder gegen die Natur?

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  • Hallo Peter!


    Zitat

    da müssten jetzt alle Häsinnen hitzig und aufnahmebereit sein, mein Erpel baggert momenta massiv ;) ;)


    Du wirst lachen, meine Häsinnen sind es! :P


    MfG Manfred

  • Hallo nochmal,


    vielleicht sollten wir uns wirklich an solchen "Indikatoren" der Natur orientieren?
    Die Wildtiere machen das ja aus einem Instinkt heraus, der uns und mit uns den domestizierten Tieren allmählich abhanden kommt.


    LG
    Melanie

  • Diese Indikatoren kennt eigentlich jeder, der mit der Natur lebt und sie wurden seit altersher in den Bauernregeln festgehalten.


    Auch in der modernen Meteorologie wird mit solchen Gradmessern gearbeitet: Sonnenscheindauer, Temperatursumme, Phänologie.

  • Hallo Karl,


    bedauerlicher Weise stimmen die alten Bauernregeln in den letzen 10 Jahren nicht mehr mit den Tatsachen überein,
    einiges ist aus dem Lot, für mich ein sicheres Zeichen des Klimawandels.
    Seit ca. 30 Jahren machen wir täglich unsere Aufzeichnungen, meine Frau war wie einen "Hexe" und konnte das Wetter voraussagen, jetzt leider nicht mehr, nun sind die Schwankungen viel schneller, andere Faktoren sind hinzugekommen.
    Unsere Tiere können es allerdings immer noch, da sind sie uns Menschen weit überlegen.


    mfg Peter

  • Ich kann mir gut vorstellen, daß die Wurfbox im Winter weniger Ausfälle bringt als in der wärmeren Jahreszeit. Die Frage ist nun aber warum?

    Hallo Karl,
    ich habe mich wohl mißverständlich ausgedrückt.


    Ich verwende zwar beheizte Wurfboxen, aber dies bedeutet nicht, dass alle Häsinnen welche haben. Ich habe nämlich nur drei Heizungen und ziehe mit allen Tieren (knapp 30) das ganze Jahr durch.


    Die geringen Aufzuchtverluste stelle ich nicht im zarten Alter der Nestlinge fest, sondern bei den Absetzern, die das Nest lang verlassen haben. Ich denke es liegt schlicht an der Keimsituation, da bei geringeren Temperaturen auch die Vermehrung der Bakterien deutlich schmaler ausfällt.
    Ausfälle im Nestalter gehen fast ausschlieslich auf mangelnde Muttereigenschaften (zB Milchleistung) zurück, denke ich. Meist geht das auch mit anderen Dingen einher, wie zB mangelnde Deckbereitschaft oder schlechtem Nervenkostüm. Zumindest hier fallen immer wieder Tiere bzw Linien auf, denen man auch Katzenbabys unterlegen könnte und sie würden sie aufziehen.


    Beheizte Wurfboxen machen bei Häsinnen Sinn, die zB aufgrund der Kurzhaarigkeit (Rexe) weniger Nestwolle haben und die aufgrund schneller Wurffolge noch nicht komplett nachgehaart haben.

  • Hallo Peter! An wem baggert dein Erpel? an dir? :D Ich denke aber auch, daß das Futter eine wesentliche Rolle bei der Winterzucht spielt. Dein Erpel wird wahrscheinlich auch besser gefüttert wie die Wildenten bei mir am Fluß, denn die machen keinerlei anstallten.

  • Wurfboxen



    Ich benutze bei meinen Mecklenburgern keine Wurfkisten, die bauen ihr Nest in Stroh, manchmal sogar so "dicht" das man hier Probleme hat zu kontrollieren.



    Bei den Zwergwiddern habe ich letztes Jahr Wurfboxen eingestzt, einige haben sie benutzt, andere wiederum haben vor die Wurkiste ihr Nest gebaut.


    Habe die Boxen eigentlich auch nur eingestzt weil der züchter, von dem die Tiere sind, meinte seine Tiere kennen nur Wurfboxen.



    LG


    Mirjam

  • Zwei Aussagen zu diesem Thema haben mir ganz besonders gut gefallen. Als erstes die von Peter: Anpassung der Ausstellungssaison an die Wurfzeiten, und die von Niemka: Auf Ausstellungen die Tiere nach Altersklassen zu streuen. Wäre echt interessant, mal eine Zuchtgruppe Riesen vom Mai im darauffolgendem Jahr, z.B. im November, auf einer Ausstellung zu sehen, oder sogar ZwW, da wären die ü 2kg. Tiere auch weg. Die beiden Sätze, finde ich, sollte man mal ernsthaft diskutieren. Gruß Franz

  • Möchte mich mal wieder zu Wort melden-ich verwende seit über 20 Jahren Wurfboxen bzw.Wurfecken und hab damit nur


    positive Erfahrungen gemacht. Etwa 10-14 Tage vor dem Wefen geb ich die Kisten in den Stall und ca.12-24 Stunden danach hat


    sie die Häsin bereits dick mit Stroh ausgepolstert! Bei 20 Tieren ist schon mal eins dabei das keine Kiste haben will,die geb ich dann eben wieder raus


    und lass sie machen.Ich glaube jeder muss rausfinden was seine Tiere bevorzugen. :rabbit1:


    Liebe Grüsse und "GUT ZUCHT"


    Erich

  • Hallo,


    das ist eine sehr konstruktive Diskussion! :thumbup:


    Natürlich stimme ich Peter W und den anderen Vorschreibern zu, dass die Domestikation von Haus- und Nutztieren immer eine Veränderung der Haltungs- und Lebensbedingung von Arten im Unterschied zur "Urform" darstellt. Wir können aber sehr stolz darauf sein, dass die gesetzlichen Regelungen unseres Landes eine sehr art- und tierschutzgerechte Haltung ermöglichen und diese weitgehend auch in den Ställen unserer Tiere vorzufinden sind (Stallgröße, Hygiene, Futterzustand). Allgemein ist dies eine gesellschaftliche Zeit, in der bei vielen Tierarten sehr wohl die sozialen Bedürfnisse entdeckt werden - in der Pferdezucht und -haltung geraten neuerdings Offen- und Laufstallhaltungen in Gruppen sehr in Mode und werden gerne von den Tierbesitzern angenommen.


    Man ist sich in den theoretischen Grundlagen der Zucht weitgehend darin einig, dass die Bedingungen einer "natürlichen" Haltung für Tiere für domestizierte Arten nicht nur nicht möglich ist, sondern auch nicht wünschenswert. In der sogenannten "natürlichen" Welt ist die Auslese viel höher und eine Verbesserung der Zucht hinsichtlich der Nutzbarkeit als Haus- und Nutztier natürlich auch nicht. Dass die Wildtiere "gesünder" wären, wird weiterhin sehr kontrovers zwischen den radikalen Positionen der Tierrechtsbewegung und wissenschaftlichen Erkenntnissen der Ethologie, Philosophie, unter wirtschaftlichen und tiermdedizinischen Aspekten diskutiert, und diese spannenden Standpunkte haben vermutlich alle ihre Berechtigung.


    Die hier vorgestellten konstruktiven Vorschläge betreffen eine Anpassung der Zuchtziele an möglichst artgerechte Zuchtergebnisse (Abschaffung der Winterzucht, neue Einteilung der Schauklassen etc.). Ich möchte nicht behaupten, dass dies nicht auch das Ziel der meisten Tierzuchtverbände ist (Hunde, Pferde, Kaninchen usw.). Daher werden solche Anregungen im Allgemeinen auch aufgenommen und angepasst. Viele Qualzuchten sind inzwischen verschwunden, schädigende Verhaltensweisen von Züchtern über die Jahrzehnte verschwunden usw.


    Ich bin als Farbenzwergzüchterin auch eine Nutzerin von Zuchtboxen, und würde auch ein beheizbares System verwenden (ich nehme stattdessen die tragenden Häsinnen ins Haus). Der Grund ist der: eine natürliche Selektion der stärksten Mutterhäsinnen (Wurfstärke, Nestbau, Milch betreffend) bedeutet schlicht, dass die Jungen der schwächeren Mütter sterben müssen. Der Tod von Jungen ist unter Tierschutzgesichtspunkten ein nicht vertretbares und unerwünschtes Ereignis. Wir dürfen schlicht nicht unter Bedingungen züchten, bei denen es zu Todesfällen kommen kann. Als Züchter überlassen wir unsere Tiere eben grade nicht der natürlichen Selektion, sondern ersetzen diese durch die Auswahl der Zuchttiere. Frohwüchsigkeit, Widerstandskraft, Fruchtbarkeit und andere Aspekte sollen dabei unbedingt mit Bedacht in die Auswahl einbezogen werden.


    Mit vielen Grüßen


    AnneB

  • Hallo Anne,


    ich habe in meinem Schreiben ausdrücklich nur den Aspekt der Reproduktion von Hauskaninchen angesprochen, da haben wir wirklich Leistungen vorzuweisen, die in der Natur nicht denkbar wären.
    Bewußt habe ich die anderen Komponenten Fütterung und Haltung nicht mit einbezogen, weil gerade da erhebliches Potenzial liegt, das jedoch recht schwierig zu bearbeiten ist.
    Deine positive Unterstellung, die einzelnen Verbände würden Tierschutzgesichtspunkte zu ihren Inhalten machen, sind bedauerlicher Weise nur Makulatur in der kaninchenzucht, alleine um die Qualzuchtgrundlagen bei Zwergen und Schecken ließe sich trefflich streiten. Als pos. Beispiel sehe ich hier die DNA-Analyse bei entsprechenden Hundezuchten.
    Ein weiterer Punkt ist der Ausschluß von evtl. Todesfällen, der mit naturnäherer Fütterung eigentlich recht einfach in Griff zu bekommen ist, gleichzeitig aber die Verbände Werbung für Futtermittel machen - passt nicht immer.
    Todesfälle im natalen Bereich sind insgesammt recht einfach zu managen, die Auswahl der Zuchttiere auf Mutterleistung wäre da ein Gesichtspunkt, allerdings mit einigen Fragestellungen bzgl. des Phänotyps.
    Zu den meisten Todesfällen kommt es im juvenilen Alter,da sind die Punkte Fütterung und Haltung ausschlaggebend.
    Es gibt 2 Aspekte, die gerade Kaninchen schwer in der Betrachtung bzgl. Natur machen:
    1. Hauskaninchen gliedern sich in Rassekaninchen, Wirtschaftskaninchen und Heimkaninchen, ,zwischen den einzelnen liegen "Welten".
    2. Hauskaninchen sind keine Wildkaninchen , allerdings diesen noch sehr nahe im Verhalten, was ausgewiderte oder verwilderte Hauskaninchen immer wieder belegen.
    Diese Aspekte machen grundsätzliche Aussagen der Zucht, Haltung und Fütterung unter dem Blickwinkel "Natürlichkeit" sehr schwierig.
    Bei Rassekaninchen sind allerdings sehr viele Verbesserungspunkte möglich, leider oftmals gerade dann, wenn man sich nicht an die Vorgaben der Verbände hält.


    mfg Peter

  • Hallo,


    aber um nochmal aufs Thema zurückzukommen (ich habe vermutlich zu viel geschwafelt) ;)


    Es ging doch anfangs um die Züchter, die Wurfboxen nutzen, um zu verhindern, dass Junge neben dem Nest auskühlen und dann sterben. Ist es denn nun gegen die Natur, wenn man das verhindert?


    AnneB

  • Hallo AnneB,


    so eine Fragetechnik ist selbst in Polizeiverhören grenzwertig. Außerdem hast Du doch die einzig richtige Antwort im vorhergehenden Beitrag schon vorgegeben: alle die, die keine beheizten Wurfboxen verwenden sind Tierquäler, weil u. U. ein Hasenjunges sterben könnte.


    Gruß
    Karl

  • Also, ich glaube nicht, dass AnneB sich so verstanden wissen wollte, wie Karl Schwab annimmt.
    Auf jeden Fall hat sie insofern Recht, dass die Tiere uns Menschen anvertraut sind, und deswegen (aber auch dem Gesetz nach § 2 TierSchG) haben wir die Obhutspflicht, und dass heisst natürlich, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Todesfällen, Erkrankungen etc etc. zu Gunsten der Tiere zu vermeiden. Ich habe ja schon darauf hingewiesen, dass die Verwendung von Wurfkisten/Wurfrahmen in der Schweiz, die uns in Sachen Tierschutz bei den Kleintieren insgesamt, ein Vorbild sein kann, durch Verordnung mit Gesetzeskraft Vorschrift ist.
    Und andererseits stehen Krankheit, Unfall, Unglück und Tod im Mittelpunkt unseres eigenen Lebens, und natürlich auch in dem unserer Tiere. Die Frage ist nämlich, einerseits Tod etc. als unausweichbar zu akzeptieren, und andererseits natürlich zu vermeiden, das es "zu früh" passiert ... eine schwierige Gradwanderung, auch für die rein menschlichen Belange, wie z.B. die Diskussion über menschenwürdiges Sterben. Aber das ist dann doch ein anderes Thema.


    LG Melanie

  • Guten Morgen,


    nicht Wurfkästen oder sogar die passende Heizung dazu sind gegen die Natur sondern die Forderung und das Bestreben, Tiere zu Zeiten Ihre Jungen werfen zu lassen, die die Gefahr hoher Jungtiersterblichkeit besteht; Tierquälerei ist nicht das Sterben von Jungtieren sondern sondern die Eingriffe der Menschen ohne dessen Eingrenzung
    Wenn man Hauskaninchen schon ganzjährig werfen lassen kann, dann bitte mit entsprechenden Voraussetzungen der Haltung ( beheizbarer Innenstall) und der Fütterung.
    Es ist fraglich, in welchem Bereich tierschutzrelevante Punkte entscheidenender sind, sicher ist jedoch, dass Häsinnen ihre Jungtiere im Frühjahr sicherer und energiesparender aufziehen können.
    Die Argumente des Erregerdrucks, das häufig für die Winterzucht angeführt wird, ist nicht zu akzeptieren, solange andere Züchter durch imunstabilisierende Fütterung und entsprechende Hygiene keinerlei Probleme haben.
    Tierquälerisch ist auf jeden Fall, Muttertiere zur Zucht einzusetzen, deren Mutterinstinkte nicht mehr ausreichen, ihren Jungtiere mit genügend Milch und einem entsprechendem Nestbau auszustatten und das überleben somit zu sichern.
    Muttereigenschaften sind aber nur in Extremsituationen zu erproben, von daher besteht im Interesse einer Art immer die Gefahr, dass in Extremen ein bestimmter Prozentsatz versagt, hier die Jungtiere sterben; ja, es ist richtig, ein Kreislauf mit etlichen "Rattenschwänzen".
    Sicher ist nur eines:
    Reproduktion steht in sehr engem Zusammenhang mit Haltung, Fütterung und Zuchtauswahl, wenn auch nur ein Punktvernachlässigt wird, gibt es Probleme.
    Und genau die Vermeidung von Problemen ist unser tierschützerischer Auftrag gegenüber der Natur. Tun wir dies nicht, handeln wir wider die Natur !!!


    mfg Peter

  • Wenn man es mal Kalendarisch betrachtet, sind die Tiere die jetzt fallen, ja eigentlich Herbstzucht, sie werden halt im Winter geboren. Sogesehen betreibe ich mit meinen ZwW. ja Winterzucht sofern ich sie vor dem 20 März decken lasse, und auch tue. Der Frühling beginnt am 21 März und endet am 20 Juni, und da sollten doch eigentlich die Tiere verpaart, und Junge zur Welt kommen, aber wer kann Jungtiere (außer Zwergrassen) vom 20 Juni zu einer Ausstellung bringen?? obwohl es Tiere vom Frühjahr sind. Also sind doch die Ausstellungstermine falsch, denn Tiere vom Frühjahr sollte man doch ausstellen können! In einem anderen Bericht habe ich mich mal dazu bekannt, meine Tiere nach den Ausstellungsterminen zu verpaaren, da waren einige, die das von sich abwiesen, ich züchte doch nicht.... ich züchte weil ich.... warum haben einige von diesen Züchtern jetzt Jungtiere?? weil's draußen so angenehm ist z.Z.?? Wenn ich mir die Nachrichten anschaue (oder einfach zum Fenster raus), und das Wetter sehe, dann warten wir auf Würfe, oder wollen einige Häsinen decken lassen, das ist doch gegen die Natur!! Das schlimme ist nur, wir müssen es machen, wenn wir ausstellen wollen. Gruß Franz

  • Hallo Franz,


    nur eine kleine Anmerkung:
    der kalendarische Frühling beginnt tatsächlich am 20. März,
    der meterologische aber bereits am 1.März, der ist eigentlich der Wesentliche für die Jahrsplanung.


    Deiner Kritik der Ausstellungssaisonplanung ist nichts hinzu zu fügen.


    mfg Peter

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