Rasse des Monats August 2009 - Zwergwidder blau-weiß

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    Erstellt von Margit Weber

    Diesen Monat möchten wir euch die Zwergwidder blau-weiß vorstellen. Ein noch eher junger Farbenschlag der Zwergwidder der sich in den letzen Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut. Zu Beginn in Deutschland nur von einer Hand voll Züchtern gezüchtet fanden sich in den letzten Jahren immer mehr Züchter die sich dieser schönen Farbkombination angenommen haben. Sie sind mittlerweile auf fast jeder Clubvergleichsschau, Landesschau oder Bundesschau zu sehen. Auch nach Österreich fanden die blau-weißen Zwergwidder den Weg. Leider sind es hier noch sehr wenige Züchter, aber sie werden auch hier ihre Anhänger finden.


    Körperform und Gewicht

    Die blau-weißen Zwergwidder haben kaum Probleme damit dass sie ein Gewicht von 1,9kg überschreiten. In seltenen Fällen sind es die Zuchthäsinnen die mal darüber rutschen. Wie ich aus meiner Erfahrung und auch von anderen Zuchtkollegen gehört habe spielt das Gewicht der Häsin kaum eine Rolle bei der Wurfgröße auch nicht bei der Aufzucht, denn für Häsinnen mit 1,7 kg stellen 5er Würde kaum eine Schwierigkeit dar. Im Durchschnitt bewegen sich die Tiere in einem Gewichtsrahmen zwischen 1,7 und 1,8kg. Zwergwidder in diesem Gewichtsfeld haben für mich das typische Erscheinungsbild eines Widders. Bei den meisten blau-weißen sieht man bereits sehr schöne Körperformen. Oftmals sind diese Tiere vorne noch recht schmal und verjüngt, sind aber trotzdem mit einer sehr gut abgerundeten Hinterpartie versehen. Vor allem die kräftigen Vorderläufe können überzeugen. Besonderes Augenmerk muss in der Zukunft auf eine bessere Schulterpartie gelegt werden.

    Fell

    Gefordert in der Position Fell wird ein mittelanges, dichtes und mit gleichmäßiger Begrannung versehenes Haarkleid. Fakt ist das es zurzeit in den Linien der blau-weißen oft längere und vor allem dünne Felle auftreten. Man nur ganz selten gute Felle zu sehen bekommt. Die breite Basis der Tiere hat kleinere Mängel braucht sich aber auch im Vergleich mit anderen Farbenschlägen nicht zu verstecken. Eine 14 ist gelegentlich möglich. Vergleicht man die Felle mit dem der weiß RA stellt es einem bei den weißen Fellen oft gehörig die Nackenhaare auf. Hier ist die Arbeit des Züchters gefragt. Es ist bekannt dass man öfter die etwas längeren Felle übersieht(übersehen will) da diese Tiere einfach voluminöser und kräftiger erscheinen vor allem der Kopf und Körperbau. Viele Zuchten sind inzwischen aber auf dem richtigen Weg.

    Kopf

    Der markant ausgeprägte Widderkopf ist das Aushängeschild dieser Rasse. Er soll kurz und kräftig sein sowie eine breite, gut entwickelte Schnauzpartie besitzen. Des Weiteren sollte der Zwergwidderkopf starke Kinnbacken, eine breite Stirn und eine schöne „Ramsnase“ zeigen. Die Tiere sollten ihrem Geschlecht nach einen typischen Widderkopf haben. Nicht erwünscht sind Häsinnenköpfe bei den Rammlern, und andersherum. Die Kopfbildung bei den Zwergwiddern bereitet in der Regel nur geringere Probleme. Selten sind lange und schmale Köpfe zu bemängeln. Auch bei den seltenen Farbschlägen wie den blau-weißen kann man schon sehr typische Widderköpfe sehen. Mir gefallen vor allem die wohlgeformten Kugelköpfe bei den Häsinnen besonders gut.

    Behang und Krone

    Der Behang und die Krone gehören mit zu den wichtigsten Punkten für einen Widderzüchter. Die Kronen werden durch die stark ausgebildeten Ohrenansätze(Wülste) und eine entsprechende Behaarung gebildet. Sie sollten gut sichtbar in Erscheinung treten. Der Behang wird dabei hufeisenförmig mit der Schallöffnung nach innen getragen. Die ideale Länge wird im Standard mit 24 bis 28 cm angegeben. Der Behang ist möglichst stabil im Gewebe und an den Enden gut abgerundet. Nach meiner Meinung sollte der Behang insgesamt zur Masse des Körpers passen. Zu einem Tier mit knapp 1,5 kg passt kein Behang mit 28 cm. Ebenso wenig harmonieren größere Zwergwidder um 1,9 kg mit kurzen Behängen von 24 cm Länge. Wichtig ist für mich auch das die Ohren ein gewisse Masse aufweisen, gut behaart und nicht faltig sind. Nur dann können sie auch schön getragen werden. Papierohren werden egal wie lange sie sind immer schweben. Meines Erachtens passen zu Tieren zwischen 1,7 und 1,8 kg Ohren in der Länge von etwa 26cm. Teilweise werden sie bei den blau-weißen noch etwas nach „hinten liegend“ getragen. Es ist davon auszugehen das sich in dieser Position in den nächsten Jahren einiges tun wird.

    Farbe und Zeichnung

    Bei der Zeichnungsfarbe der blau-weißen wird ein sattes Mittel- bis Stahlblau erwartet nahe dem der Blauen Wiener. Bis zum Haarboden wird das blau zwar minimal heller sollte aber auf keinen Fall ins weiß gehen. Die Augenfarbe ist blau, die Krallen pigmentlos. Auf die Mantelzeichnung möchte ich nicht mehr genauer eingehen da sie schon an anderer Stelle vorgestellt wurde:Mecklenburger Schecken

    Hier ist zu sagen dass die vorhandenen Tiere sehr schöne Zeichnungsfarben aufweisen. Bei denen kaum etwas daran auszusetzen ist.

    Beim Verpaaren der Tiere untereinander lässt sich keine Patentlösung beschreiben welche die höchste Quote an gut gezeichneten Jungtieren bringt. Es schon vorgekommen das von zwei gescheckten Elterntiere 5 der 6 Jungtiere eines Wurfes gut gezeichnet waren, aber auch nur 1 von 5 Jungtieren ausstellungsfähig war. So verhält es sich auch beim Verpaaren von Schecke x Einfarbig.

    Ich für meinen Teil habe mich nach mehrjähriger Beobachtung 2008 für diesen Farbenschlages entschieden, eigentlich als farbliche Bereicherung zu meinen weiß RA, wobei ich jetzt zugeben muss sie sind viel mehr als nur Zwergwidder in Farbe. Ich bekam 2008 meine ersten Tier von Helene Rolfes und Familie Jaus. Ich muss zugeben dass die Tiere meine Erwartungen bei weitem noch übertroffen haben, vor allem was die Körperforum die Köpfe anlangt. So hoffe ich das die positive Entwicklung dieser schönen Rasse bestehen bleibt und das sich noch sehr viele Züchter finden die diesen Farbenschlag züchten möchten.

    Schauen wir uns nach diesem sehr aufschlussreichen Bericht einmal die Erbbiologie dieser Rasse an. Wir haben es mit folgender Erbformel zu tun:

    ABCdgK/ABCdgk

    Die Aufspaltung durch die Veranlagung zur Scheckung ist im Rassebericht über die Rasse des Jahres 2009 hinreichend erklärt, sodass wir uns hier nicht wiederholen müssen und anstelle dessen es mit einem Link begnügen können: Erbbiologische Betrachtung Kleinschecken

    Ob es sich nun um eine punkt- oder mantelgescheckte Rasse handelt, ändert an der theoretischen Aufspaltung der Scheckung nichts. Die sogenannten Chaplins bei den Mantelschecken verfügen über eine aufgelockerte Mantelscheckung bis hin zu einer Punktscheckung.
    Wie man an der Erbformel erkennt verfügen die deutschen und österreichischen Zwergwidder nicht über das Zwergengen DW , wodurch ein zusätzlicher letaler Faktor in die Rasse eingetragen würde. Wie man hört, sollen in anderen Ländern die Zwergwidder in kleinerem Rahmen gezüchtet werden, wobei dieser Zwergfaktor dann eine Rolle spielen wird.
    Kommen wir zu der Blauen Farbe an sich:
    A/A sorgt dafür, dass die Farbpigmente im vollen Umfang wirken können.
    B/B unterstützt, dass Dunkle Pigmente (Melanin) gebildet werden können
    C/C wird die Schwarzeinlagerung konzentriert
    d/d schränkt die Dichte der Schwarzeinlagerung ein, wodurch die Farbe nicht mehr Schwarz sondern blau erscheint
    g/g hebt den Wildfarbigkeitsfaktor auf, sowohl in der Körperzonierung, wie auch in der Einzelhaarzonierung, dadurch sollten wir bei der blauen Farbe sowohl im Haar als auch an den unterschiedlichen Körperzonen die gleiche Farbe sehen.
    Da die Farbe der Iris mit der Unterfarbe zusammenspielt, haben die blauen Tiere auch blaugraue Augen, so ist bei bräunlichen Augen auch mit einer Neigung zur Rostbildung zu rechnen (erbbedingter Rost).
    Auf die Farbe ist immer ein großes Augenmerk zu richten, es sollten immer Tiere mit einer intensiven Farbe zur Zucht eingesetzt werden. Farbaufhellungen (melierte Decke, Büschel oder auch helle Krallen oder Spürhaare bei den einfarbigen Nachkommen) sind ein sicheres Zeichen dafür, dass bei der Auswahl der Zuchttiere nicht genügend Sorgfalt an den Tag gelegt wurde. Es ist möglich Mantelschecken mit einer sauberen Deckfarbe zu züchten, was besonders bei den einfarbigen Nachkommen noch deutlicher zu erkennen ist. Bei der Haltung von blauen Tieren ist zu beachten, dass die blaue Farbe nicht lichtbeständig ist, aus diesem Grund bietet es sich an, die Tiere nicht direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen, sondern die lieber in dunkleren Ställen zu halten.

    Kai Sander
    Quellen: Kaninchenvererbung, Heidrun Eknigk, Oertel + Spörer
    Das Kaninchen, Friedhelm Joppich, VEB Deutscher Landwirtschaftverlag
    Rassekaninchenzucht, Karl Dorn, NeumannVerlag Leipzig

    Preisrichterliche Betrachtung: ( Grundlage: ZDRK- Standard)

    Bei einem so hervorragenden Rassebericht bleibt außer einigen wenigen Anmerkungen nichts hinzuzufügen!
    Wie in dem Bericht schon beschrieben haben einige Zuchten der Zwergwidder blau/ weiß Probleme mit einer leichten Verjüngung. Dieses sollte in der Pos 2 nicht außer acht gelassen werden.
    In der Pos 3, dem Fellhaar kommen etwas längere Felle mit schwacher Struktur aus meiner Sicht etwas häufiger bei der Bewertung mit Punktabzügen vom Tisch wie die thüringerfarbig/ weißen oder die „grau“/ weißen.
    In der Pos 4, Kopfbildung, sollte darauf geachtet werden, das aufgrund der etwas längeren Felle die Kopfbildung vom Züchter sowie vom Preisrichter richtig erkannt wird.
    Die Behang länge, Bewertungspos 5, muss zur Masse des Körpers passen, außerdem ist die Struktur und die Haltung sehr wichtig.
    In der Pos 6- Farbe und Zeichnung- ist die Zeichnung der Mantelschecken schon vielfach beschrieben, wichtig erscheint mir im Bezug auf die Unterfarbe hier den optischen Zusammenhang zwischen den Problemen in der Pos 3, bedingt durch das Fellhaar mit einer etwas schwachen Struktur und einer dadurch optisch aufgehellten Unterfarbe aufzuzeigen. In der Regel ist das der Haarboden der mehr durchscheint wie bei den Rassen/ Farben, die ein dichteres Fellhaar aufweisen.
    Wir bedanken uns bei Margit Weber für diesen Bericht. Weiterer Dank gilt Familie Jaus, Micheal Meise, Kai Sander und Heiko Semmel für deren Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo liebe User,


    Benjamin, wie ist bei dir die Farbe der Blumenunterseite?


    Ein Vereinskollege von mir hat Zwergwidder thüringer / weiß, auf einer Jungtiervergleichsschau hat er die Blumenunterseite bestraft bekommen. Der Preisrichter hat auf die Karte geschrieben: farbige Flecken auf der Blumenunterseite. Ich habe mit dem Vereinskollegen schon vorher mal gesprochen, die Blumenunterseite ist in der Mitte weiß runderrum ist sie thüringerfarbig. Der Preisrichterkollege hat eigentlich vollkommen richtig geurteilt, so hätte ich auch beurteilt. Aber der Vereinskollege sagte er habe keine Tiere mit einer rein weißen Blumenunterseite.


    Wie sieht es aus ?

  • Hallo Zuchtfreunde,


    @ Heiko ich habe leider keine Mantelgescheckten Kaninchen ich habe nur Rheinische Schecken für dieses Zuchtjahr zu den Kleinsilber blau gehabt. Deshalb kann ich dir auch leider nicht bei der frage der Blumenunterseite weiterhelfen. Sprech doch einmal mit der Magrit Weber sie hat ja den tollen Berricht über die Zwergwidder blau - weiß erstellt und kann dir wohl mehr weiter helfen.


    mfg und Gut Zucht
    Benjamin

  • Hallo,
    Heiko, eine interessante Sache die Du da ansprichst.
    Es ist ja auch klar im Standard geklärt, dass bei den mantelgescheckten Tieren die Blumenoberseite die Zeichnungsfarbe und Unterseite weiss zu sehen sein soll.
    Ich habe einmal überlegt wie es bei meinen Tieren ist und muss schon sagen, so langsam überwiegt von den Seiten immer mehr die Zeichnungsfarbe.
    Obwohl ich immer schon darauf achte Tiere mit etwas mehr weiß an Kopf und auch welche mit Nackenflecken einzusetzen, müssen wir Mantelscheckenzüchter wohl darauf aufpassen, dass sie die Zeichungsfarbe nicht immer weiter zuzieht. Ich habe noch am WE Tiere gesehen, die fast keinen Stirnfleck mehr haben und wären da nicht die weißen Einläufen im Schnauzbereich, wäre der gänzlich einfarbige Kopf nicht mehr fern.


    Ich meine bei den Holländerzüchtern mal etwas darüber gehört zu haben, dass man durch Einsatz entsprechender Tiere auch den Ring weiter nach vorn bzw. hinter züchten kann. So langsam frage ich mich ob es bei den Mantelschschecken ähnlich ist.


    Keine Nackenflecken, kleine Stirnflecken, Zeichnung geht seitlich am Körper weit herunter ===>>> Bauch und Blumenunterseite zieht sich immer weiter mit der Zeichnungsfarbe zu, Brustflecken nehmen zu


    Kann jemand Erfahrungen zu dieser Vermutung beisteuern?


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo!


    Zitat

    Keine Nackenflecken, kleine Stirnflecken, Zeichnung geht seitlich am Körper weit herunter ===>>> Bauch und Blumenunterseite zieht sich immer weiter mit der Zeichnungsfarbe zu, Brustflecken nehmen zu


    Kann ich bestätigen inklusive Brustflecken, exklusive farbiger Flecken bauchseits und an der Blumenunterseite. Bei grau-weißen und chin-weißen Tieren sieht man zwar eine blaue Bauchunterfarbe, wenn das Tier an dieser Stelle nicht gescheckt ist, aber im Gegensatz zu schwarz- oder blau-weißen Tieren keine Farbflecken. Relativ stark gefärbte "Bäuche" sind mir bekannt, eine gefärbte Blumenunterseite habe ich bis jetzt noch nicht gesehen.


    mfg Manfred

  • War selbst nie richtiger Mantelscheckenzüchter,
    hatte aber bei Kreuzungen nichtwildfarbige Tiere eigentlich immer mit gescheckte Blumenunterseiten, bei grauen= wildfarbigen natürlich nicht.
    Deshalb auch meine Frage, da ja Farbflecken an der Bauchseite zuässig sind, warum also nicht an der Blume ?


    mfg Peter

  • Hallo Peter!


    Farbflecken an der Bauchseite sind zwar zulässig, wenn's zu viele sind ist's zumindest in Ö ein leichter Fehler. Ich denke in D ist's ähnlich. Obwohl der Bauch stark gefärbt war - meine Erfahrungen beschränken sich auf schwarz-weiße Tiere - war noch bei keinem dieser Tiere die Blumenunterseite gefärbt. Es scheint Unterschiede zwischen Bauch und Blume zu geben.


    mfg Manfred

  • Also sollte man Tiere mit nicht so perfekter Zeichnung einsetzen, um dieses Problem in Griff zu bekommen, wobei man dann die Mantelscheckung verschlechtert.
    Ein anderer Vereinskollege hat Deutsche Kleinwidder grau/weis, nach dieser Jungtiervergleichsschau bin ich dann mal zu ihm gefahren weil ich es mal wissen wollte,
    dort habe ich nicht ein Tier gefunden, dass das Probleme mit der Blumenunterseite hat

  • Hallo Heiko,


    möchte Dir als Preisricher ja nichts vorsagen, aber die Blumenunterseite ist bei allen Wild/hasengrauenen weiß, dass hat was mit der Wildfärbung - G - und nicht mit der Scheckung zu tun - von daher ist deine Kontrolle keine verwertbare Aussage, sorry :thumbdown:


    Eine weiße Blumenunterseite bei Einfarbigen - g/g - ist eine Scheckunsmerkmal, das anscheined aber nicht 100%-ig umzusetzen ist, ansonsten gäbe es keine farbigen Flecken im Bauchbereich.
    Bauch und Blume getrennt - gibt es dafür eine Erklärung, Fred ?


    mfg Peter

  • Zitat

    Hallo allerseits! Ich erlaube mir, etwas zu Kais Aussagen zu schreiben. Nicht, weil ich der Fachmann für Mantelscheckung wäre, sondern bezüglich seines Hinweises: Ich meine bei den Holländerzüchtern mal etwas darüber gehört zu haben, dass man durch Einsatz entsprechender Tiere auch den Ring weiter nach vorn bzw. hinter züchten kann. So langsam frage ich mich ob es bei den Mantelschschecken ähnlich ist. Es ist richtig, bei Holländern kann man verschiedene Merkmale durch Verpaarung mit Tieren, die eine entgegengesetzte Zeichnung haben, ausgleichen. Bleiben wir beim Beispiel der Lage des Ringes. Der Ring reicht von der Mitte des Körpers weit nach vorn. Diese Tendenz haben wir überwiegend in der H-Zucht. Das ist verständlich, wenn wir bedenken, dass das Brabanter Kaninchen der Ururahn unseres Holländers ist. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn in meiner Zucht Tiere geboren werden, die einen weiter nach hinten verlagerten Ring haben. Nun ist es aber nicht so, dass man sofort in der Nachzucht den geforderten, mittig liegenden Ring in der Nachzucht findet. nein, nein, wäre es so einfach, würde die Scheckenzucht allgemein leichter. Manchmal klapp es, manchmal jedoch treten "Zacken" auf, die ich mal "Stufe" nennen möchte. Tatjana hat eine wundervolle Arbeit geleistet, da kann man meine Stufe als "Versatz" betrachten http://www.frkz.de/fehlerdatenbank/info_hollaender.pdf All diese Form der ringbetreffenden Rumpfzeichnung sind etwas hartnäckig, dennoch ist es durch ganz konsequente Selektion manchbar, solche Fehler zu minimieren bis auszumerzen. Im Gegensatz dazu ist anzumerken, dass mit Hilfe der Holländerscheckung "s/s" durch gezielte Verpaarung sich jedes Merkmal festigen lässt. Prägnantes Beispiel sind die durch die Foren und Fachzeitung geisternden Weißohren, die jahrelang bei Schlachtkaninchen hübsch gefunden wurden und zur Reinheit selektiert wurden. Auch in meinem Bestand der damaligen Neuzüchtung H, japanerfarbigblau-weiß hatte ich solche Tiere, die allerdings nicht mein Herz erfreuten. Was will ich den Mantelscheckenzüchtern sagen? Ich halte als ahnungslose H-Züchterin die Frage nach der gefärbten Blumenunterseite für ein schwieriges Unterfangen der Zucht. Wenn von Fred angeführt wird, dass die wildfarbigen Tiere "grau"-weiß und chin-weiß zwar eine weiße Blumenunterseite haben, aber die blaue Unterfarbe erkennbar ist, dann ist dieses Vorkommnis noch als Glück für den Züchter zu verstehen, da das das Merkmal der Wildfarbigkeit ist, aber im Grunde keine "ungefärbte" Blumenunterseite. Nein, nein, nicht losschreien, ich mäkele nicht, sondern freue mich für diese Zuchtfreunde, wenn das so geduldet wird. Bei den einfarbigen Mantelschecken glaube ich, der weit herab reichende Mantel geht mit zunehmender Färbung am gesamten Körper einher, so dass es auch zur Zeichnungsfarbe am Bauch und/oder an der Blumenunterseite kommt. Ich denke, dass hier eine strenge Selektion helfen könnte, indem man farbige Blumenunterseiten generell merzt und auch deren Vererber. Hat schon mal jemand probiert, hellere, in der Zeichnung aufgelockerte Tiere oder Tiere mit nicht weit herab reichendem Mantel (so etwa bis dahin, wo das Standardbild die leichten Fehler kennzeichnet) in solche Zuchten einzuführen? Wie ist das Resultat? Ich denke auch an die Einkreuzung der sehr hellen Tiere (nicht generell, sondern nur einmalig, weil sonst der Mantel auflockern könnte). Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, auch den Stirnfleck wieder zu festigen. (?) Übrigens 3 weiße Haare auf der Stirn sind auch ein Fleck! :rabbit6: Bloß gut, dass ich Holländerkaninchen züchte! :D:D:D :rabbit5: In diesem Sinne beste Grüße und "Gut Zucht" Heidi

  • Hallo,
    ich hätte fast den gleichen Fehler wie Heiko gemacht und bei den grau-weißen nicht an die so oder so weiße Blumenunterseite gedacht :rabbit6: (Schäm).
    Ich habe mir gerade noch meine Tiere an zwei späteren Probewürfen angeschaut, bei einem rechte stark gezeichneten Tier, läuft die Zeichungsfarbe schon bis in den Vorderfussbereich.


    Ich glaube der Satz im Standard dass weiße Flecken im Genick, bis zum Ende der Schulterblätter bleiben unberücksichtig, zu oft als "kurz vor Fehler" ausgelegt werden. Mich hat man auch schon mal gefragt wie ich als PR solche Tiere ausstellen könnte?!


    Mir zeigt diese Diskussion wieder einmal, dass für mich diese Nackenflecken im Zukunft noch mehr ein Zuchtziel darstellen.
    Das Problem ist, dass wir es mit einer "Sekt oder Selters-Regel zu tuen haben....wenn der Fleck bis zum Schulterblatt geht ist es unberücksichtigt, geht es darüber ist es gleich NB...................


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
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    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

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