Wildgrau oder Hasengrau?

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  • Hallo Freunde,


    ich möchte doch noch einmal auf die Graue Farbe bei unseren Kaninchen eingehen.


    Auf den Bewertungskarten liest man z.B. immer wieder w/h grau -weiss gescheckt.


    Bedeutet das es wirklich zwei Graue Farbenschläge bei den Grau-weissgescheckten Widdern gibt? Wildgrau und Hasengrau? Und kann man diese zusammen in einer ZG ausstellen?


    Wie kann ein Anfänger in unseren Hobby diese beiden Grau auf anhieb erkennen und einordnen?


    Bei Gelb und Rot ist dies ganz Einfach an der Bauchfarbe zu erkennen.


    Viele Fragezeichen, ich weiß.


    Mancher von euch wird nun sagen, das weiß der doch........aber manchmal stoße ich da mit meinem Logischen Züchterdenken auch an meine Grenzen.


    Letztes Jahr habe ich bei einer Schau auf der Bew.- Karte eines Grauen Wieners gelesen:


    Falsche Farbbezeichnung, Dunkelgrau wäre richtig! Das Tier wurde mit 95,5 bewertet. Ich wusste nicht das es auch bei den Wienern abstufungen des Grau gibt.


    Das Tier war wirklich Dunkelgrau ja fast Eisengrau. Wäre ich PR gewesen und hätte dieses Tier auf dem Tisch gehabt hätte es ein oB bekommen. Farbenschlag nicht Anerkannt.


    So lernt man nie aus, man wird alt wie ne Kuh und ......


    Ich bin gespannt wie ihr auf diese Fragen antwortet, aber bedenkt wir wollen hier auch Zuchtanfängern Antworten. Ein Neues Mitglied in unsem Hobby und meinem Verein, sagte mir Gestern das er so manches nicht versteht und Kaninchenzucht sei wohl eine Wissenschaft für sich.


    Gruß Ricardo ;) ;) ;) :D

  • hallo Ricardo


    oB ist auch richtig meines Erachtens,weil als Züchter muss ich ja auch den Farbenschlag schon auf die Anmeldung mit angeben.Gerade beim grauen Farbenschlag wurde vor einigen Jahren alles Quergewürfelt zusammen ausgestellt.Ich finde es schon gut ,daß das unterbunden wurde.Die Zuchten waren dadurch auch kaum rein in der Farbe.


    Andreas

  • Hallo, Ricardo
    ich wollte gerade misten gehen- der 2. Teil, der Erste war gestern- da habe ich das Thema gelesen. Also: Misten kurz nach hinten verschoben- es regnet sowieso.


    Zu deinen Fragen:
    Ohne etwas vorweg zu nehmen- und es gibt noch keine Veröffentlichung in der Fachpresse: in absehbarer Zeit wird es eine Veröffentlichung geben, das nur noch der wirkliche Farbenschlag auf der Bewertungsurkunde stehen darf ( bei Einzeltieren). In Zuchtgruppen dürfen dann nach wie vor wild/ hasengrau sowie eisen/dunkelgrau in eine Zuchtggruppe zusammengefasst werden. Hasenfarbig bleibt eine eigenständige Farbe. Aber die "grauen Farben" sind nicht bei allen Rassen als Farbenschläge zugelassen!


    In der letzten Kaninchen- Zeitung unter Neuzüchtungen steht in einer Rasseberschreibung das in Kassel bereits so verfahren wurde.


    Deine "grauen" Kleinwidder mantelgescheckt sind in allen 5 grauen Töne zugelassen!


    Für die Zuordnung der Farben steht hier im Forum ein super Bericht von Kai und seiner Frau (glaube ich). Grau ist nicht gleich grau- oder so ähnlich, sehr gut bebildert und in den einzelnen Bereichen der Deck/ Zwischen und Unterfarbe sehr hilfreich und lehrreich!


    "Letztes Jahr habe ich bei einer Schau auf der Bew.- Karte eines Grauen Wieners gelesen:


    Falsche Farbbezeichnung, Dunkelgrau wäre richtig! Das Tier wurde mit 95,5 bewertet. Ich wusste nicht das es auch bei den Wienern abstufungen des Grau gibt.


    Das Tier war wirklich Dunkelgrau ja fast Eisengrau. Wäre ich PR gewesen und hätte dieses Tier auf dem Tisch gehabt hätte es ein oB bekommen. Farbenschlag nicht Anerkannt."


    Alleine der Kommentar: "Falsche Farbbezeichnung" hätte zum ob ( Fehlfarbe ) bei harter Standardauslegung gereicht. In der Vergangenheit wurden idR von den PR die Farbbezeichnung entweder korrigiert oder ab und an mal ignoriert. Da das immer mal wieder vorkam wird es wohl in Zukunft so kommen, das die genaue Farbbezeichnung auf der Karte stehen soll/ muß- dann hat der Züchter den "schwarzen Peter!"


    "Graue" Wiener sind nur in den Farbenschlägen wild- hasen und dunkelgrau zugelassen. Eisengrau und hasenfarbig gibt es dort nicht.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Ricardo,
    erst mal sie wichtigste Antwort für dich:
    Wildgraue und Hasengraue Tiere dürfen zusammen ausgestellt werden!
    Diese gilt nicht nur für grau-weiße Kleinwidder, sondern auch für alle anderen Grauen Tiere.


    Ein klare Erkennung welcher Farbenschlag es nun ist, ist nicht so einfach.
    Bevor vor einigen Jahren die genaue Farbbezeichnung bei der Meldung eingeführt wurde, kam es auch zu einigen Mischformen. Ich kann mich noch gut an eine Tierbesprechung erinnern, in der wir einen DR grau auf dem Tisch hatten, an dem man drei verschiedene Graufarbtöne erkennen konnte.
    Vor einigen Jahren haben wir hier einmal einen Beitrag gemeinsam verfasst, in dem wir versucht haben, den Züchtern eine kleine Hilfe an die Hand zu geben. Der Beitrag ist auch in der Database als PDF-Datei zum Download .


    Man kann die Tiere auch anhand des Nackenkeils, der Zwischenfarbe und einigen anderen Merkmalen klassifizieren, manchmal sind die Übergänge aber fließend.


    In speziellen Fällen helfen wir gerne weiter, wobei größere, detailgetreue Bilder hilfreich sind.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Ricardo,


    die Farbbezeichnungen haben die Zuchtfreunde ja schon beschrieben,
    der größte Problemsatz steht bei Kai:
    "Manchmal sind die Übergänge fließend".


    Das ist das eigentliche Kernproblem bei grauen Rassen:
    Die Farben werden nicht rein gezüchtet, sondern es existiert ein wildes Mischmasch.
    Ohne Vorwürfe zu machen ist es für die ZüchterInnen auch wirklich schwer farbrein zu züchten und noch schwieriger, wenn viele Preisrichter - bei Neuzüchtungen sicher sehr lobenswert - oft ein Auge zudrücken.
    Bei grauen farbenschlägen ist doch aber genau die Farbreinheit eines der wichtigsten Rassemerkmale zur Differenzierung.
    Schau Dir mal graue Wiener an, in welchen Punkten möchtest Du die Abstufungen machen denn in den farben, alle anderen Merkmale liegen sehr eng zusammen.
    Es ist ja auch kein Zufall, dass etliche ZüchterInnen die insgesammt hohe Punktzahlen gerade bei grauen Rassen sehr skeptisch sehen, wird bei anderen Farbenschlägen doch wesentlich mehr darauf geachtet.
    GrW hasenfarbig sind nicht zugelassen, wer hat schon erlebt, dass deswegen ein Tier oB erhielt ?
    Wer kann bei Zwergwidder wirklich zwischen wild /hasengrau die Grenze ziehen ?
    Ich denke, es werden genauere farbfestschreibungen kommen müssen.
    Die eigentlich positive Idee, 2 Farbenschläge in einer Sammlung zuzulassen, hat leider nichts dazu beigetragen, farbreiner zu züchten.
    Ausnahmen bestätigen die Regel !!!


    mfg Peter

  • Hallo, Peter


    "GrW hasenfarbig sind nicht zugelassen, wer hat schon erlebt, dass deswegen ein Tier oB erhielt ?"
    Ich, Peter. Ich habe es gewagt, alle! Tiere eines Züchters als oB zu " bewerten"- ob ist ja keine Bewertung. Konsequenz: Ich hatte für das kommende Jahr schon eine Verpflichtung zur Bewertung. Die wurde zurückgezogen. Lang wurde das Gesicht der Züchters, als er die Tiere auch auf einer weiterführenden Schau mit oB bekommen hat. Danach sollte ich dann doch wieder kommen- hahaha. Hatte leider keinen Termin mehr frei :-)


    "Wer kann bei Zwergwidder wirklich zwischen wild /hasengrau die Grenze ziehen ?"
    Da liegt das Problem- nicht nur bei Zwergwidder, fangen wir bei den Riesen an und hören bei den FbZw auf.


    "Die eigentlich positive Idee, 2 Farbenschläge in einer Sammlung zuzulassen, hat leider nichts dazu beigetragen, farbreiner zu züchten."
    Das sehe ich genau so. Leider.


    Schönes WE
    Michael

  • Hallo Ricardo,


    ich möchte dir aus Sicht eines Riesenzüchter der auch diese Farbenschläge züchtet meine Meinung zu der Farbreinheit kundtun.
    Ich bin der Auffassung das man die grauen Farbenschläge nicht ganz Farbrein züchten kann.Nun aus meiner Praxis da ich die wild und hasengraue Tiere im Stall habe.Wenn du nur hasengrau mit hasengrau verpaarst ( mehere Generationen) werden die Tiere immer heller u.a. neigen sie dann zur Weißdurchsetzung und an den Vorderläufen kommen dann die unerwünschten helle Binden.Das Gegenteil passiert dann bei den wildgrauen, die Farben verblassen und die Blumenoberseite nicht auch nicht mehr gut gesprenkelt.Verpaare ich dann die wildgrauen nochmal muss man sich nicht wundern das die Tiere zwar schön wildgrau ( dunklere Farbe) aber auch keine Sprenklung mehr an der Blume zeigt.
    Ich persönlich verpaare gerne immer wieder ein hasengrau mit wildgrau zusammen so werden meine wildgrauen in der Farbe intensiver.


    Viele Grüsse Atze :)


    P.S.: Therorie und Praxis sind auch in der Kaninchenzucht 2 verschiedene Paar Schuhe !!

  • Hallo Atze!


    Bin in dieser Frage praktisch deiner Meinung. Ich finde der Hebel wäre hier am ehesten bei der Zwischenfarbe anzusetzen,z.Bsp. gelb-rötliche etwas breitere Zwf.


    =hasengrau. sowie gelb-bräunliche etwas schmalere Zwf. =wildgrau, damit wäre ,so glaube ich schon eine Grundsätzliche Richtung vorgegeben. Bei uns ist das


    z.Zt. leider nicht so! X( So wird zu vieles über einen Kamm geschoren und es bleiben miestens sehr gute wildgraue Tiere auf der Strecke weil sie in der Pos. Farbe


    (Zwischenf.,Unterf.)nicht mithalten können. Siehe bei der Rasse GrW - die mittleren (wildgr.)Tiere werden immer weniger und die rötlich grauen ständig mehr!


    Was ich persönlich bedauerlich finde!! Bin aber gespannt wie sich das noch weiterentwickelt.


    Viele Grüsse Erich

  • Wie man sieht ist Grau wirklich nicht gleich Grau!!!


    Ich habe mir heute in unserem Verein mal die Tiere ( Graue Wiener ) einiger Züchter angesehen und muss sagen das bei den Wienern doch eine starke Tendenz zur Hasenfarbe besteht.


    Das ist natürlich nur meine Persönliche Meinung, ein Preisrichter kann das wohl besser erkennen und vieleicht liege ja auch Falsch damit. Aber da wir hier hier ja einige sehr Kompetende PR´s haben, kann der eine oder andere sich vieleicht einmal dazu äußern. Denn wenn ich Recht habe, wir dieser Umstand ja wohl nicht nur bei Tieren in unserem Verein so sein.


    Ich habe für mich die Bauchfarbe als Kennzeichen auserkoren, aber bei Einigen Tieren der Wiener geht diese meiner Ansicht nach schon sehr in richtung Rötlich oder Loh. ?(


    Bei meinen gescheckten Kleinwiddern kommt hinzu das diese ja eine Weisse Bauchfarbe haben :!:


    Ich bin zwar auch der gleichen Meinung wie Atze .....Zitat: Wenn du nur hasengrau mit hasengrau verpaarst ( mehere Generationen) werden die Tiere immer heller u.a. neigen sie dann zur Weißdurchsetzung und an den Vorderläufen kommen dann die unerwünschten helle Binden.Das Gegenteil passiert dann bei den wildgrauen, die Farben verblassen und die Blumenoberseite nicht auch nicht mehr gut gesprenkelt.Verpaare ich dann die wildgrauen nochmal muss man sich nicht wundern das die Tiere zwar schön wildgrau ( dunklere Farbe) aber auch keine Sprenklung mehr an der Blume zeigt.


    Aber nicht jeder Züchter ist in der Lage eine Korrekte Farbbezeichnung nennen zu können. Insbesondere ein Neuling in unserem Hobby könnte dies bestimmt schwer fallen. Nicht jeder Zuchtwart verdient diese Bezeichnung, leider. wie soll ein Anfänger wissen welche Farben er miteinander verpaart.... und zwar genau und nicht nur nach dem Motto: Der 1,0 ist etwas Dunkler als die 0,1 oder Umgekehrt. Auch sollte ein Züchter einem Käufer - gerade in dieser Hinsicht - sagen können was er anzubieten hat.


    Früher als ich noch ein Frischling in der Rassekaninchenzucht war, sagten mir die "Alten Hasen " nimm dir für den Anfang eine Graue Rasse z.B. Graue Widder. Ob sie das heute auch noch sagen würden?


    Ich glaube ich habe mit dieser Diskusion ein sehr Umfangreiches und Interessantes Thema angeschnitten und hoffe noch auf viele Meinungen und Beiträge von euch.


    Gruß Ricardo

  • Hallo Ricardo,


    ein wirklich interessantes Thema hast du mit den verschiedenen grautönen unsere Kaninchen aufgeworfen... :thumbsup:


    Im Prinzip kann ich dem Atze nur zustimmen ,es ist sehr schwierig sich
    lediglich auf einen Farbenschlag festzulegen. Weiterhin muss man ja
    auch noch in den einzelnen Farbenschlägen wildgrau und hasengrau
    zwischen helleren und dunkleren Farbnuancen unterscheiden.. Wenn man so
    zum Bespiel bei den Deutschen Widdern wildgrau/hasengrau durch die
    Käfigreihen gehst wirst du erstaunt sein wieviele verschieden "Farben"
    du hierbei sehen wirst selbst wenn du die Tiere einzelner Züchter
    untereinander vergleichst...


    Wie es bei den anderen Rassen ist kann ich zwar nicht mit der
    Genauigkeit beurteilen ,wie mit den deutschen Widdern, aber kann mir
    vorstellen ,dass es dort ähnlich aussieht..


    Die Farben dunkelgrau und eisengrau kann man jedoch sehr gut
    unterscheiden sowohl anhand der Deckfarbe als auch der Bauchunterfarbe.




    Aber wenn dir früher die alten Züchter gesagt haben ,dass die Deutschen
    Widder grau für den Anfang gut wären ,dann will ich dazu nur so viel
    sagen: jede Rasse hat so ihre Tücken .. Aber sicher ist es so ,dass es
    Rasen gibt die in ihrer Breite wesentlich besser durchgezüchtet sind
    als andere.. 8)




    Gruß Timo

  • Hallo zusammen,


    die Erfahrung von Züchtern grauer Tiere bringt jetzt anscheinend ganz neiue Argumente ans Licht, die man sich etwas näher anschauen sollte:
    Ist es tatsächlich so, dass man langfristig gewisse Farbforderungen an einen Farbenschlag nur aufrecht erhalten kann, wenn man andere Farbenschläge mit in die Zucht einbaut ?


    Wenn dem so ist stellen sich doch 2 Fragen:
    1. Warum verändert man die Anforderungen an eine Farbe nicht so, dass sie auch tatsächlich farbrein gezogen werden kann ?


    2. Warum erlaubt man nicht grundsätzlich für die Vorstellung einer Farbe generell die Mischung der Farbenschläge untereinander ?


    Es macht keinen Sinn, farbreine Zucht zu fordern mit dem Wissen, dass dies nicht möglich ist, genauso wenig Sinn macht es farbmischungen zu verbieten um eine bestimmte geforderte Farbe zu erhalten.


    mfg Peter

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