Wieviele Würfe bekommt ein Zwergwidder

Schaden würde er den Jungen nicht. Wäre ja Blödsinn, wenn er davon ausgeht, dass da seine Gene im Nest liegen, die er ja gern verbreiten möchte Ich habe in Gruppenhaltung wie auch in Paarhaltung (letzte nur kurzfristig) nie beobachtet, dass sich ein fremdes Tier am Nest zu schaffen gemacht hätte. Außer bei dem einen Mal, als die Schwester der Mutterhäsin, die selbst nicht aufgenommen hatte, ihre unerfüllten Muttergefühle an ihren Nichten und Neffen ausgelebt hat... In Paarhaltung mit einem potenten Rammler hat selbiger das Nest gegen mich verteidigt, wenn ich den Stall betreten habe, obwohl es gar nicht sein Wurf war. In jenem Fall war es dann allerdings so, dass die Häsin gleich nachgedeckt worden ist und dann den sehr kleinen zweiten Wurf aufgegeben hat (was aber auch daran gelegen haben konnte, dass sie ihn an eine in meinen Augen blöde Stelle gesetzt hat und ich in meiner Torheit das Nest versetzt hatte...)
PeterW hatte mal berichtet, dass in Paarhaltung die Häsinnen weniger Würfe bekommen als bei kontrollierter Verpaarung. Ich selbst hab das noch nicht ausprobiert.

Auch Zwergwidder sind keine Gebährmaschinen, wir sind hier in einem Forum der Rasse Kaninchenzucht und nicht bei den Vermehreren, auch Zwergwidder benötigen mal eine Pause, ich würde den Rammler nicht unkontrolliert zu der Häsin lassen!!

Ist trotzdem nicht das gleiche. Wenn deine Häsin normal 3 Würfe mit 6 Jungen hat, hat sie dazwischen größere Intervalle um sich zu erholen, als wenn sie 6 Würfe mit je 3 Jungen hätte. Die Jungen werden bei zu hoher Wurffrequenz schlechter versorgt und bei der Mutter gehts an die Substanz.
Ich halte meine Rammler jeweils mit einem Kastraten zusammen, das klappt wunderbar und die Herren sind nicht die ganze Zeit alleine. Ich merke einen deutlichen Unterschied im Fressverhalten und in der Ausgeglichenheit der Rammler. Da hängt mir keiner mehr am Hosenbein, wenn ich den Stall betrete (außer ich hab den großen gelben Eimer dabei aber da beißen sie nicht, sondern wollen quasi an mir hochklettern). Beim Decken stört der Kastrat nicht, und wenn es doch mal so sein sollte, kommt er eben derweile raus.
Die Häsinnen leben übrigens auch in Gruppen, jeweils ein Kastrat dabei. Das sorgt für Frieden und Harmonie, wenn Zickenkrieg am ausbrechen ist. Ich hab schon mehrfach erlebt wie solch ein Kastrat eine hitzige Häsin "bedient" hat, die nachher mit zufriedenem Gesichtsausdruck dalag, statt ihre Stallgenossinnen in den HIntern zu zwicken

Guten Morgen,

Paarhaltung bei Kaninchen ist in der Regel absolut unproblematisch, auch die Jungtierzahlen halten sich in Grenzen, ja liegen sogar deutlich unter gepanten Verpaarungen - ich habe in einem anderen Thema vor kurzem dazu Zahlen genannt, unterschiedlich je Rasse. Mehr als 4 Würfe hatte ich noch nicht.....und das ist absolut normal !!

Immer wieder bin ich überrascht, wenn ich denn Unsinn lese, Kaninchen bräuchten Pausen zur Erholung während der Trächtigkeit - Kaninchen sind Reproduktionsspezialisten und haben Null Probleme mit dem Werfen, viel schlimmer sind andere ach so menschlich wichtigen Dinge...

Kaninchen in Gruppen-/Paarhaltung regulieren sowohl die Wurfabstände sehr autark und werfen nur dann, wenn auch das Umfeld dazu passt.

Halte die Tiere ruhig in Paarhaltung, Du wirst überrascht sein, wie einfach sich die Sache regelt. Die Jungtiere kannst Du dabei lassen oder auch trennen, je nach dem, was Du mit ihnen planst - gerade Widderhäsinnen habe ich schon aus der Gruppe heraus direkt in den Ausstellungskäfig gesetzt. Dass Rammler in Einzelhaltung besser aufgehoben sind brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen....tue es doch, weil ich letzte Woche wieder 3 männliche "Ninnis" schlachten musste wegen massiver Verletzungen !

mfg Peter

Zitat von PeterW

Dass Rammler in Einzelhaltung besser aufgehoben sind brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen....tue es doch, weil ich letzte Woche wieder 3 männliche "Ninnis" schlachten musste wegen massiver Verletzungen !

mfg Peter

Das betrifft stets POTENTE Rammler. Ich halte meine Zuchtrammler sehr wohl mit je einem anderen Tier zusammen - und zwar mit einem Kastraten. In diesem Fall handelt es sich dabei um normalhaarige Zwerge, die mir aus den verschiedensten Gründen kostenlos überlassen wurden, Hauptsache weg... Das klappt hervorragend und ich sehe bei den Rammlern deutliche UNterschiede zur Einzelhaltung: Sie fressen besser, sind aktiver und ich sehe die "Pärchen" sehr viel zusammen liegen und fressen und sich putzen.

Hallo,

ich wollte an der Stelle mal nach der Sinnhaftigkeit des Kastrierens fragen. Soll nicht böse klingen. Ich habe mich damit bisher nur noch nicht beschäftigt.

Wozu dienst das in der Zucht?
Oder geht es dabei "nur" darum, den Frieden in der Gruppe zu bewahren bzw. das anderen Rammlern einen Kastraten zur Gesellschaft haben?

LG
Jan

Ja. Genau. Ich würde keinen Rammler in meiner Häsinnengruppe haben wollen, aber in reinen Weibergruppen gibts halt öfter mal Zoff, der durch einen Kastraten minimiert werden kann. Und zu den Rammlern siehe oben.

In der reinen Liebhaberhaltung ist ein potenter Rammler ganz und gar fehl am Platz. Gibt schon mehr als genug Upsi-Würfe, weil das Geschlecht falsch bestimmt wurde oder die Leute "einfach mal süße Babies" haben wollen oder Geschwister zu lange zusammen gehalten werden. Wie gesund diese Upsi-Nachkommen meist sind, muss man hier wohl niemandem erklären...

Hallo,

laut TSchG dürfen Tiere nur aus medizinischen Gründen kastriert werden, das Nutztier Kaninchen deshalb eigentlich gar nicht - was aus meiner Sicht auch keinen Sinn macht.

Früher hat man Schlachtrammler kastriert, um sie bis zur Schlachtreife zusammmen laufen lassen zu können, durch verbesserte Futtermöglichkeiten ist dies nicht mehr nötig.

Die Kombination Rammler/Kastrat geht nicht immer gut, auch dabei kann es zu Verletzungen kommen - in die Rassekaninchenzucht gehören potente Rammler und keine Kastraten, habe ich mich da verlesen ??

Auch konnte ich keinerlei Verbesserungen mit Kastrat feststellen....auch nicht in einer Häsinnengruppe. Dahingestellt bleibt auch noch die Frage wie es dem Kastraten in einer Gruppe geht, kuscheln ist oft Zeichen von Unterwerfung...

mfg Peter

Guten Morgen, ss....,

erschrick nicht, wenn nach dem ersten Wurf der zweite tatsächlich 4 Wochen später kommt, das ist im Frühjar durchaus möglich, da sind ja die Umweltbedingungen optimal - normalerweise passt hier Futterangebot , Licht und Temperatur perfekt zusammen. Aber das wird sich regeln...

Viel Glück und Freude mit deinen Tieren, Paare mit Jungtieren im Freilauf zu beobachten ist wirklich erfüllend.

mfg Peter

Zitat von PeterW

kuscheln ist oft Zeichen von Unterwerfung...

mfg Peter

Hallo Peter.
Sicher dass du nicht das sozial motivierte gegenseitige Putzen meinst, das durchaus als Beschwichtigungsgeste dienen kann? Entspanntes Nebeneinanderliegen mit Körperkontakt ist einfach nur die Befriedigung des Bedürfnisses nach Körperkontakt.
Und im Übrigen ist Unterwerfen ein normales Geschehen in einer Gruppe sozialer Lebewesen und bedeutet keineswegs Stress. Im Gegenteil, ein Tier, das seine rangniedere Position anerkennt, hat weniger Stress, weil es sich nicht um Führungsaufgaben kümmern muss.

Guten Morgen, Angela,

bei den Tierarten muss man sehr genau diferenzieren, wie sich welche Verhaltensweise auf die jeweilige Art auswirkt, das geht sogar soweit, dass sich vermeintlich gleiche Muster total konträr auf die Lebenserwartung auswirkt, das ist eben artspezifisch.

Kaninchen als Fluchttiere und Reproduktionsspezialisten mit Null Aktivabwehrverhalten gegen Fressfeinde außer eben Flucht erleben Stress als äußerst negativ bis letal.

Das Leben in der Horde mit unterschiedlichen Plätzen - ich sage hier mal bewusst nicht Rangordnung, da die individuelle Befindlichkeit sofort Auswirkungen auf die Reihenfolge hat - bei anderen Tierarten kommt soziales Verhalten bei "Krankheit" des Rudelführers durchaus vor - wird natürlich mit Ritualen begleitet, die aber immer den Alphatieren nützen.

Es ist ein irriger Glauben, "Untergebene" würden diesen Platz akzeptieren - beobachte mal genau, bei jedem Wechsel in der Gruppe verändert sich das ganze Gefüge und Plätze werden getauscht - bei anderen Tierarten ist dies schon möglich.

Was aber dem einen nutz schadet in der Regel dem anderen - und das bereitet Stress mit den bekannten Folgen.

mfg Peter

Zitat von PeterW

laut TSchG dürfen Tiere nur aus medizinischen Gründen kastriert werden, das Nutztier Kaninchen deshalb eigentlich gar nicht - was aus meiner Sicht auch keinen Sinn macht.

Sinn macht es mMn auch nicht. Aber nichtsdestotrotz werden ja doch "viele" Rammler kastriert. Im Internet findet man viel widersprüchliches dazu.
Und wenn die TA`s das machen, dann kann es doch nicht verboten sein? Oder lässt sich dafür immer ein medizinischer Grund finden?

Ich denke auch gerade an die ganzen Katzen und Hunden die Kastriert werden?

Mit dem nur aus medizinischen Gründen bin ich nicht ganz so einverstanden.

§6 sagt zwar, dass das amptutieren von Körperteilen verboten ist. Aber es sind neben den medizinischen Gründen noch Ausnahmen aufgeführt

Zitat

Absatz 1
5.zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Wenn ich nun einen Kastraten in der Häsinnen-Gruppe habe, wäre es genau der Fall und in der Heimtierhaltung auch.

Wobei das Kaninchen inzwischen Nutztier und Heimtier ist.

Danke, Anna! _daumenhoch_

Hallo, zusammen,

ich hoffe ihr merkt selbst, wie paradox das Ganze ist:

Auf der einen Seite züchten wir Kaninchen, dafür brauchen wir optimal potente Rammler = Nutztiere, auf der anderen Seite wollen wir kastrieren, aus nicht sinnvoll nachvollziehbaren Gründen = Heimtiere.

Passt für mich nicht, aber egal, des Menschen Willen ist sein Himmelreich.....nach dem Befinden von Tieren wird eh nicht gefragt.

Die Sonderregelung , die Anna anspricht, ist nicht für Kaninchen gedacht, aber...

mfg Peter

Ich weiß nicht warum für manche Menschen die Begriffe "Zucht" und "tiergerechte Haltung" immer noch Antonyme sind... und warum soll der Paragraph ausgerechnet auf Kaninchen nicht zutreffen? Die Haltung von Kaninchen als Heimtier ist genauso sinnvoll nachvollziehbar wie bei (fast) jeder anderen Tierart und "Kaninchen als Lebewesen an sich gern haben und das Beste für seine Kaninchen wollen" ist KEIN unvereinbarer Widerspruch zu "Kaninchen züchten und essen".
Und auch wenn gerade die männlichen Teilnehmer das nicht so gern hören/lesen: Zum Züchten braucht man nur eine überschaubare Menge Begatter, den Rest kann man essen oder kastrieren und ein langes, zufriedenes Leben in angenehmer Gesellschaft verbringen lassen. Auch wenn dann dieses Leben keinem unmittelbaren Zweck dient, das ist dem Tier in dem Moment scheißegal

Man könnte einen potenten Rammler, ohne ihn zur Zucht einzusetzen, auch einzeln bis an sein Lebensende füttern und pflegen. Es ist unsere gesellschaftlich festgelegte Meinung, dass es dieser Rammler besser hat, wenn er kastriert in Gesellschaft lebt.Wissenschaftlich belegt ist das nicht.

Wir haben z.B. unsere Katzen kastrieren lassen, weil sie Freigänger sind und wir nicht unbegrenzt Nachwuchs wollten (=wichter Grund). Auch unser Kater wurde kastriert, weil er regelmäßig im Haus markiert hat (=wichtiger Grund)

Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich mich schon rechtfertigen musste, weil unser Hund (Rüde) nicht kastriert ist. Er streunt nicht, er hat kein übersteigertes Sexualverhalten und wird nicht zur Zucht eingesetzt. Für mich gibt es keinen Grund ihn kastrieren zu lassen, auch wenn viele Tierliebhaber der Meinung sind, das wäre unbedingt nötig.