Was ist hier passiert? Meißner Widder

Kai. lob meine Tiere mal nicht zu hoch, auch ich habe Tiere dieses Jahr dabei,wo ich auf den Typ sehr achten muss, weil
sie einfach schon zu blockig sind und wo mir die Kopfform auch zu breitbackig wird.
Und auch immer noch Tiere, wo die Silberung doch noch sehr zu wünschen übrig lässt, wenn auch nicht mehr so arg unterschiedlich gestreut in den einzelnen Würfen, da sind Extreme dann eher einzelne Tiere. Vor zwei Jahren war kein Tier im Wurf annähernd gleich stark gesilbert.

Aber: alle Tiere kann man deswegen nicht verwerfen, sondern muss sich eben die passenden heraus suchen, die einen wieder ein Stück näher an das gesteckte Zuchtziel führen.
Ich denke, es gibt in der Meissner Population genug Variabilität in den einzelnen Linien, dass man hier schon durch gezieltes Tauschen und Kombinieren der Tiere durchaus Fortschritte erzielen kann. Vielleicht in den raren Farbschlägen auch mal mit Tieren aus einem anderen Farbschlag, um nicht zu eng in der Linie zu werden.
Zumindest fallen mir für nächstes Jahr schon so viele Verpaarungen ein, die ich mit meinen vorhandenen Zuchttieren vornehmen könnte, dass ich für Experimente mit Einkreuzen von anderen Rassen gar keine Zeit , Geschweige denn Platz habe...

Christine wenn Du den Platz für den Angomeißner hast, dann würde ich das sogar in Betracht ziehen, ihn für Langhaartest die nächsten Jahre einzusetzen.
Ich würde nicht alle Tiere austauschen , sondern allenfalls eine weitere Häsin zu Bernd besorgen. Und behalte eine Tochter aus diesem Jahr die am betsen wächst, auch wenn die Silberung vielleicht nicht ideal ist...
Übrigens hatte ich auch als Ausgangshäsin vor drei Jahren eine Dame, die große Würfe brachte, aber nur 2 maximal 4 Tiere davon groß bekam. Die Tochter und den Sohn, welche ich davon zur Zucht behalten habe, bringen große Würfe, meine Häsinnen ziehen heute alle gut auf. Mitunter muss man einfach an sein Glück glauben, auch wenn der Start etwas holprig verläuft.

Viele Grüße,
Yvonne

Zitat von Engelchen

Den Retter einer seltenen Rasse spielen zu wollen ist nicht angesagt.

:yes:

Bezüglich des Rettens der seltenen Rassen:
Alleinig ist man niemals der Retter, sondern immer nur gemeinsam mit den anderen Züchtern. Aber jeder der sich der Rasse annimmt und sie züchterisch bearbeitet, bringt sie ein Stück weiter nach vorne und trägt dazu bei, dass die eben nicht noch seltener wird.

Allerdings muss man sich den Status Züchter auch meist erst ein wenig erarbeiten, damit man auch wirklich gute Zuchttiere im Tausch erhält.
Dank der vielen Anfragen in den letzten Jahren , gibt es einige Züchter, die eben nicht mehr sofort ihre besten Tiere herausrücken, weil sie damit häufig schon auf die Nase gefallen sind. Neben Züchtern fragen eben auch viele, die die Rasse als Nutztiere wegen des Status ,vom aussterben bedroht' anschaffen wollen. Und leider gehen dann doch häufg wertvolle Tiere auf diesem Weg verloren, wo man sich als Züchter doch mehr von erhofft hätte. Und da es von den guten eben meist nur eine handvoll gibt...
Wenn man aber am Ball bleibt , öffnen sich manchmal auch Türen.

Viele Grüße,

Yvonne

Hallo.

Ein Retter mit Kopf ist, bestimmt nicht nur nach meiner Meinung, mehr wert als 20 Retter(innen) mit Herz!

Damit sind wir uns doch sehr nahe, Yvonne, oder?

Retter umfasst hier beide Geschlechter. Und die Retterinnen mit Kopf brauchen nach meiner Erfahrung keine extra Erwähnung, sie fühlen sich dabei integriert.

Gruß
Karl

Guten Morgen,

die Richtung, in der die Zucht der MW gehen soll/wird, ist sicher recht schwierig und es ist durchaus möglich, dass am Ende ein DW mit Silberung steht. Die Richtung gibt leider nicht die IG vor, was ja wünschenswert wäre sondern wie bei den anderen Rassen auch werden sich "einflußreiche" Einzelpersonen mit viel "Durchsetzungsgeschick" für eine Richtung entscheiden - vermutlich die im eigenen stall- und das wars dann- man muss ja dann nur noch die PR von der Richtigkeit überzeugen.

Mir fallen da etliche Rassen ein, die mit der Ursprungsrasse nicht mehr viel im Typ gemein haben - danke Yvonne für den Hinweis, dass die Erzüchter noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt sein könnten

In der Zucht der MW sehe ich einige Probleme, die auch durch Inzuchtdepressionen - und dies ist wirklich nur selten ein Problem- entstehen und ich plädiere ausnahmsweise gerade bei dieser Rasse für Einkreuzungen - aber bitte legal angemeldet mit einem erklärten Ziel.

Aus den momental vorhanden Tieren, in denen mehr steckt als man weiß oder vermutet, wird man noch sehr lange "herumdocktern" müssen, bis man eine Einheitlichkeit erzielt - da wäre eine gezielte Einkreuzung mit konsequenter Selektion mMn sinnvoller.

Ein weiteres Problem sehe ich dem "Status " der MW als Rasse auf der Roten Liste - auf der einen seite ein Vorteil, da dies selbstverständlich auch Interesse weckt in den unterschiedlichsten Richtungen, auff der anderen Seite aber auch ein nachteil, da es auch Menschen gibt die gelernt haben, mit "Exoten" Geld zu verdienen - und das hat der Rassezucht noch nie genutzt. ( Für mich einer der gründe, warum soviel "Mischlinge" auf dem Markt sind).

mfg Peter