Was füttern bei Kokzidien?

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  • Hallo,
    mein Deutscher Rieseschecke (5,9 kg) hat leider kokzidien und seitdem fast die hälfte abgebaut, er wiegt nur noch 3,1 Kg und wird jetzt ständig vom Tierarzt behandelt. Jetzt weiß ich nur nicht recht was ich füttern soll das auch anschlägt. Mir wurde von Obst abgeraten weil sich die Kokis durch den Fruchtzucker nur wieder mehr vermehren.


    Könnt ihr mir helfen?
    Für eine Heudiät hat er zu schwach & dünn.

  • Hallo Tamara,
    das ist aber extrem. Der arme Kerl wiegt nur noch die Hälfte, das muss doch schon lange begonnen haben und ich glaube eigentlich nicht, dass es sich "nur" um Kokzidien handelt. Seit wann wird er behandelt? Mit was?
    Gruß
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo Tamara,


    das hört sich nicht sehr gut an. Ich denke auch nicht das es nur an Kokzidien liegt.
    Hast du, wenn das Tier in Behandlung ist, mal darüber nachgedacht, es röntgen zu lassen? Ich weiß es ist teuer, aber die stetige Gewichtsabnahme kann u.a. auch durch einen Tumor ausgelöst worden sein. Eine weitere Möglichkeit sind Zahnfehlstellungen. Auch eine Stoffwechselstörung ist nicht auszuschließen.


    Frisst dein Kaninchen denn überhaupt richtig? Was fütterst du so?


    Ich würde bei sowas zu gehaltvoller Nahrung greifen. Ein Zuchtfutter eignet sich sehr gut und auch die Gabe von Möhren und anderen Wurzeln. Zusätzlich eventuell ein Strukturmüsli.


    Ich habe mich sehr lange mit dem Thema Kokzidien auseinander gesetzt. Klare Anzeichen sind wie du ja schon sagst die Gewichtsabnahme, schleimiger Durchfall und Appetitmangel.


    Hier mal eine Zusammenfassung der Darmerkrankungen, die ich damals geschrieben habe:


    Darmerkrankungen beim Kaninchen
    Seit ca. 1999 herrschen in unseren Züchterkreisen kuriose Darmkrankheiten. Viele Züchter finden keinen Ausweg mehr, ihre Bestände frei von diesen Krankheiten zu halten. Auch der ZDRK versucht einzuschreiten, indem er Frau Dr. Rossi beauftragt hat, einen Impfstoff gegen Enterocolitis herzustellen und die Krankheit zu erforschen. Bisher ist es ihr gelungen einen stallspezifischen Impfstoff herzustellen. Dafür benötigt sie jedoch die Zellen eines verstorbenen Tieres. Meistens ist es dann schon zu spät und die Zuchtsaison ist vorüber gegangen. Um Verlusten vorzubeugen und die Krankheit zu bekämpfen gibt es auch noch andere Auswege, wenn man einige kleine Dinge beachtet.
    Ein Kaninchenzüchter sollte sein Zuchtziel verfolgen und daran denken, dass er die Rasse erhalten will, die er züchtet. Das tut er, indem er nicht nur auf Schönheit, sondern auch auf die Leistung seiner Tiere hinaus züchtet. Zu der Leistung gehören nicht nur hervorragende Wurfstärken und Aufzuchtsleistungen, nein im Vordergrund sollte auch die Gesundheit seiner Tiere stehen.


    Hier eine Zusammenfassung der Krankheiten:


    • Kokzidiose
    Wenn bei einem Kaninchen ein Überschuss an Kokzidien vorhanden ist, dann spricht man von einer Kokzidiose. Meistens sind die Jungtiere am stärksten betroffen. 90% aller Kaninchen sind Kokzidienträger. Das heißt, dass wiederum kaum ein Kaninchenbestand als kokzidienfrei bezeichnet werden kann.
    Kokzidien sind kleinste Lebewesen im Darm des Kaninchens, sie gehören biologisch gesehen zu den einzelligen Protozoen. Sie dringen in die Zellen der Darmschleimhaut ein und vermehren sich bei schneller Entwicklung massenhaft. Im Darm entwickeln sie sich zu Oozysten, die mit dem Kot ins Freie gelangen. Sie sind dann wieder das „Samenkorn“ für Kokzidien.


    Unsere Kaninchen scheiden jeden Tag Oozysten aus und nehmen sie mit dem Futter wieder auf. Werden es zu viele, zerstören sie den ganzen Darm. Auch in der Leber können sich Kokzidien ansammeln.


    Symptome:
    Appetitmangel, schlechte Entwicklung, blutiger mit Schleim vermischter Durchfall, Lähmungserscheinungen, schleimiger Nasen- und Augenausfluss.


    • Enterocolitis (Dysenterie)
    Enterocolitis wird wie der Name schon sagt durch Colibakterien verursacht. Haupterreger ist hierbei das Bakterium Escherichia coli. Die Dysenterie tritt meistens bei Jungkaninchen kurz nach dem Abzetzen auf. Die Ursachen sind plötzliche Veränderungen in der Darmflorazusammensetzung.
    Die häufigsten Beispiele für diese Veränderung sind Unterkühlung, plötzlicher Futterwechsel, Fütterungsfehler ( verdorbenes, verunreinigtes, erhitztes oder gefrorenes Futter), zu geringer Anteil an Ballaststoffen bei der Fütterung, unzureichende Wasserversorgung.


    Symptome:
    Durchfall, Fressunlust, Blähungen, Verstopfung, Darmlähmung
    Meistens treten diese beiden Krankheiten gleichzeitig auf. Die meisten Kaninchenzüchter behandeln aber nur gegen Enterocolitis mit antibiotischen Mitteln. Das ist der im Grund liegende Fehler.


    Das beste was man machen kann, ist immer noch ein verendetes Tier untersuchen zu lassen, um sich im Klaren zu sein, welche Erreger das Tier nun wirklich in sich trägt. Dann kann man auch erfolgreich de gesamten Bestand behandeln.
    Im häufigsten Fall treten beide Krankheiten gleichzeitig auf. Durch falsche Fütterung kommt es zu einer Verstopfung. Die im Darm immer vorhandenen Kokzidien vermehren sich schlagartig und das Kaninchen wird schwächer. Auch die im Darm vorhanden Colibakterien vermehren sich und die Krankheit bricht aus. Der Darm wird langsam aber sicher gelähmt, bis zum endgültigen verenden der Tiere.
    Behandlungsmethoden:


    • Fütterung


    Viel Heu ist die Grundvoraussetzung zur vollständigen Ausheilung. Heu sollte immer zur Verfügung stehen, da es wertvolle Rohfaser enthält. Auch sollte immer Wasser zur Verfügung stehen. Die Grünfütterung sollte völlig eingestellt werden. Pellets nur in Maßen geben, am besten mit einem Anticoccidienzusatz. Jungtiere möglichst früh absetzen (6.-8. Woche) und mit Abzetzfutter entwöhnen. Ab dem 14. Lebenstag der Jungen sollte auch die Häsin das Absetzfutter bekommen, da die Jungen dann schon anfangen zu fressen.


    • Trinkwasserzusätze:


    Ein PH-Wert neutralisierendes Mittel kann ( aber muss nicht unbedingt) ins Trinkwasser gegeben werden. Ein Schuss Apfelessig auf 10 Liter reicht aus.
    Auch spezielle Wasserzusätze wie Mentofin können hinzu gegeben werden. 1 Teelöffel auf 10 l Wasser. Sie wirken bereinigend und bringen die Darmflora ins Gleichgewicht. Keinesfalls wirken sie abtötend gegen die Darmparasiten. Sie stärken nur das befallene Tier mit ihren ätherischen Ölen.


    Kräuter:


    • Kamille- gegen die Entzündung
    • Oregano- wirkt antibiotisch
    • Löwenzahn- ist verdauungsfördernd


    Stallhygiene


    Der Stall sollte bei den ersten Krankheitsanzeichen und auch vor einer medikamentösen Behandlung gut desinfiziert werden. Kokzidien sterben erst bei starker Hitze ab 80°C ab, darum sollte mit möglichst heißem Wasser der Stall ausgeputzt oder mit einem Brenner ausgeflammt werden.
    Handelsübliche Desinfektionsmittel töten die Colibakterien ab .
    Zum Schutz vor einer Neuaufnahme der Erreger muss die Einstreu häufiger gewechselt werden.


    • Medikamente
    Die Kokzidien sollten mit Antikokzidiostatika behandelt werden. Erfolgreich wurden Mittel wie Baycox (rezeptpflichtig) oder Appertex (Apothekenplichtig) angewandt.
    Appertex ist normalerweise für Brieftauben, wurde aber unter vielen Kaninchenzüchten ebenfalls erfolgreich angewandt. Laut Berichten sollen nach 6 Stunden keine Kokzidien mehr nachweisbar sein. Die Dosierung ist 1 Tablette pro 500 Gramm Tiergewicht. Kosten ca. 20 € für 30 Tabletten.
    Enterocolitis behandelt man am besten mit Pulmotil. Dieses Mittel wenden Schweinezüchter und auch Mastbetriebe an. Auch unter Kaninchenzüchtern ist es mit Erfolg erprobt worden. Aus Pulmotil wird ein Aufguss (wie ein Tee) zubereitet, dieser muss eine Nacht stehen bleiben, um seine Wirkstoffe zu entfalten. Es wird dann 21 Tage lang (natürlich immer wieder neu angerührt) ins Trinkwasser gegeben. Da Pulmotil Antibiotika enthält, bekommt man es nur bei einem Tierarzt.


    • Hausmittel


    Wenn ein Tier Anzeichen der Erkrankung zeigt, kann man mit einfachen Hausmitteln erste Abhilfe schaffen.
    Gegen den Durchfall hilft eine sofortige Heu- Wasser Diät. Zusätzlich wird Petersilie und Eichenrinde oder Eichenlaub gereicht.
    Ist das Ganze akut sollte man schnellstmöglich schwarzen Tee mit Zucker und Salz geben.
    Bei Blähungen Löwenzahn geben und zusätzlich einen Kümmelaufguss zubereiten und mit einer Einwegspritze ins Mäulchen geben. Auch Thymian bewährt sich.
    Bei einer Art Trommelsucht kann jedoch ein Tierarzt die im Darm gestauten Gase lösen.
    (Erstellt und zusammengefasst von Katharina Halter, Augustdorf im Jahre 2006)


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    Eventuell hilft dir das weiter. Wobei mich weitere Anzeichen bei deinem Kaninchen interessieren würden. Wie verhält es sich? Ist es apathisch?
    Oder ist es ganz normal? Hast du es mal abtasten lassen?

    LG
    Kathi

  • Hallo Tamara,
    es ist schon erstaunlich, dass man eien gewichtshalbierung nicht eher bemerkt.....aber was solls.


    Wenn das Tier nicht mehr frisst ist eh eine schlechte Prognose,
    probier einfach mal folgendes:
    Hipp Karottenbabybrei mit Dinkelkleie (2:1) und pro 5 ml 2 Tropfen EM-Konzentrat, in der Spritze stündlich eingeben.
    Dass das Tier bereits eine med. Kokikur hat gehe ich von aus......????


    mfg Peter

  • Hallo,
    er hatte vor dem Wochenende noch gut Gewicht er hat erst auf Sonntag/Montag richtig viel abgenommen,
    hatten eh vor diese Woche zum Tierarzt zu gehen, er wurde am Montag behandelt und bekam noch ein
    Mittel mit nach Hause.


    Ich füttere ihm momentan Haferflocken, Karotten, Äpfel, Karottenbrei und Heu/Wasser. Er ist auch schon
    wieder etwas runter um die Schenkel geworden, morgen gehts noch mal zum Tierarzt.

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