Tolle Haardichte - wird die noch gebraucht?

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  • Brauchen wir noch eine dichte Behaarung bei unseren Tieren?


    Das ist eine Frage, die ich hier einordne, weil PR ja auch mal Zusammenkünfte (sprich: Schulungen) haben, und das Thema vielleicht mal auf die Tagesordnung bekommen.


    Zum anderen wäre es schon diskutabel. Ich habe meine Herren Rammler vorhin entfusselt. Einer davon hat im vergangenen Jahr ein halbes Jahr lang umgehaart. Seine Behaarung ist sooo dicht, dass man die Fellhaut nicht sieht.


    Dem zweiten Kerlchen, der kam in die erste große Haarung, geht es nicht besser. Sehen aus wie ein Wischmop und haben das Bürsten und Zupfen (die Entnahme des losen Fells) sehr gerne, genießen die Fellpflege.


    Nun meine Frage WOZU?


    Kürschnerfelle, wer legt da noch Wert auf den Aufkauf von Fellen? Also, das ist längst passé.
    Wenn nicht mal mehr Angorawolle aus des Züchters Hand gebraucht wird (außer in unseren Frauengruppen), sondern das alles viel billiger aus China importiert werden kann, dann kräht auch kein Hahn der einschlägigen Industrie nach dichtem Kürschnerfell.


    Ich sehe, dass es meinen Tieren eine Qual ist, trotz Hilfe ewig lange in der Umhaarung zu stecken.

  • Wir selber machten die Erfahrung,daß unsre Tiere mit dichteren Fell besser bewertet wurden als die mit dünneren.
    Auf die Fellqualität legen wir sehr viel Wert und wir merken den Unterschied bei unsren Widdern deutlich;die einfarbig grauen (ich verzichte mal auf die genaue Farbbezeichnung)haben ein sehr schönes dichtes Fell und die Mantelschecken ein dünneres.Die Bewertungen der Preisrichter stimmen mit unsrer Meinung überein.
    Einen "Dauerfellwechsel" haben die Tiere nicht,aber ich merke den Unterschied auch beim putzen.Allerdings habe ich den Eindruck,daß sich die weißen Fellanteile am Hintern und unterm Kopf leichter verfiltzen als das graue dichtere Fell.
    Meine Meinung ist,daß zu den Kaninchen auch ein schönes dichtes Fell gehört ;)

  • Irgendwo in dieser Zeitung stand auch (im Artikel über die Rhönkaninchen?), was ich sehr seltsam fand, dass anscheinend Rot + Wildfarbigkeit genetisch ein dünnes Fell bedingen sollen. Die RN hätten es und die Sachsengold nicht, aber die würden ja auf Loh basieren und nicht auf der Wildfarbigkeit. ???


    Ich habe noch nicht sooo viele unterschiedliche Felle beguckt, aber meine roten Satin haben m. M. nach dichte Felle, jedenfalls haben sie alle diesen Fellstoß am Hintern, woran man diese erkennen kann.
    Und sie sind anscheinend wild + rot.

  • Hallo Heidi.
    Sehr interessante Frage..... hab nur nicht eher was drauf geschrieben weil ich im Urlaub war.
    Ich kann Deinen Argumenten durchaus folgen; die Felle wird wohl kaum noch jemand verwerten. An der gängigen Standardbewertung etwas zu ändern, halte ich jedoch aufgrund unserer gewachsenen Strukturen (um es mal vorsichtig auszudrücken...) für äußerst schwierig.
    Vor Allem bliebe die Frage, inwieweit das fell dann überhaupt noch beachtet werden müsste...
    Wir hatten vor einiger Zeit schon mal eine Diskussion (im Bezug auf Form und Bau, glaub ich), wo wir vom Einheitskaninchen sprachen.
    Unter diesem Aspekt sehe ich es auch so, dass man bei verschiedenen Rassen durchaus verschiedene Ansprüche an die Fellqualität stellen muss.
    Eine etwas modernere Ausrichtung unseres Bewertungsschemas in Bezug auf tatsächliche Notwendigkeit und Tierfreundlichkeit der Aspekte sowie auf Charaktereigenschaften und Zuchtleistung fände ich auch gut. Würde z.B. beim Pflegezustand auch bewertet, ob ein Tier "handzahm" ist, würden sich sicher mehr Zuchtfreunde die Arbeit machen, ihre Tiere angemessen auf den Preisrichtertisch vorzubereiten.


    Schönen Tag noch,
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ja, wir hatten die von Dir angesprochenen Themen schon - auch die Behaarung war schon mal ein Thema, aber immer, wenn ich meine Jungs entfussele, kommt mir der Gedanke nach dem Sinn und Zweck "sehr dichter Behaarung". Die ist nämlich im kurzen Normalzustand, den sie hoffentlich bald wieder haben, so dicht, dass man keine Fellhaut sieht. vererben auch die Dichte, deshalb kann ich inzwischen von "meinen Jungs" in der Mehrzahl sprechen.


    Wenn ich allein sehe, wie "unglücklich" (wenn ich das mal so vermenschlicht sagen darf) die Dauerhaarer in ihrem Stall sitzen, tun mir die Tiere schon leid.


    Du schreibst: Unter diesem Aspekt sehe ich es auch so, dass man bei verschiedenen Rassen durchaus verschiedene Ansprüche an die Fellqualität stellen muss.


    Ja klar, bei vielen Rassen wirkt die Zeichnung, wirken die Zeichnungsmerkmale erst richtig, wenn das Gesamthaar dicht ist.


    Deine Anmerkung zur Handzahmheit ist nicht übel, aber ...
    Unsere Tiere sind soweit alle sehr zutraulich. Noch zutraulicher sind jene, die unbedingt im Stall bleiben, egal ob als Zucht- oder Ausstellungstier. Alle werden täglich irgendwie "befummelt" - Streicheleinheiten, mal rausnehmen usw. - die Schlachtkandidaten weniger, weil ich zu den Menschen zähle, die durchaus um ein Tier heulen können. Dafür schäme ich mich auch nicht.


    Beschränke ich mich also auf jene zutraulichen Tiere, so müsstest Du sie mal erleben, wenn ein Fremder (Zuchtwart, Täto-Mstr., TA) in den Stall kommt.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass die Tiere, die zuhause lieb, troddelig und wirklich handzahm sind, nach Transport und Einkäfigen (fremde Umgebung) oder wie von Elisabeth geschildert nach "Guck und Such" des PR, kein starkes Nervenkostüm mehr haben.
    Es gibt auch Tiere, die sich in solchen Situationen auf Abwehr einstellen und im heimischen Stall wieder friedlich sind.


    Dir auch 'nen schönen Tag und tschüß
    Heidi

  • Hallo Elisabeth,


    Deine Beobachtung, dass einfarbig schwarzwildfarbige (graue) Rassen eine spürbar dichtere Behaarung als gescheckte gleicher Rasse haben, ist nicht von der Hand zu weisen. Können sogar Geschwister sein, bei denen man das feststellt.


    Ich weiß es nicht zu begründen, denke aber, es ist in den Zusammenhang mit der Scheckung K/k zu bringen. Schecken allgemein haben eine ganz andere Haardichte (wie soll ich sagen, vielleicht weniger dicht?)
    Deren einfarbige Nachkommen allerdings weichen mit einer "besseren" (so manche Züchter) Behaarung von ihren Eltern ab. Ich habe dann manchmal rumgewitzelt: "Da ist mehr Farbe drin, da wird's Haar dicker ..." :D
    Kann aber nicht sagen, ob es eine Folge der jahrelagen Zucht der Schecken ist, die dann für die Mantelscheckung genutzt wurden oder ob es eben mit der Scheckung begründbar ist.


    Beste Grüße
    Heidi

  • Hallo reh,


    Die RN hätten es und die Sachsengold nicht, aber die würden ja auf Loh basieren und nicht auf der Wildfarbigkeit. ???


    Ist nicht korrekt, denn beide Rassen basieren nicht auf dem Loh-Faktor, sondern sind gelbwildfarbige Tiere mit einer gewaltigen Portion Rot (y...)
    AbCDGy/AbCDGy.


    Eine sehr dichte Behaarung kann man auch an einem Zusammenstoßen der Haare auf dem Rücken erkennen, der dann etwa wie ein Aalstrich verläuft. :))


    Freundliche Grüße
    Heidi

  • Tag!


    Diese Diskussion musste irgendwann einmal kommen. Als Außenstehender, der seine Tiere nur höchst selten in Deutschland bewerten lässt, habe ich mich bereits vor Jahren gefragt, wohin der Weg wohl führen wird. Egal ob in Bremen 2001, Kassel 2002, Stuttgart 2003 oder Erfurt 2004, ich stand vor den Käfigreihen und dachte: "Viel dichter geht doch gar nicht mehr! Trotzdem bekommen die Tiere nur 13,5 Punkte?"


    Das Problem besteht wohl darin, dass viele - auch die Herren eurer Standardkommission - der Meinung sind, dass das Fellhaar - die Bezeichnung finde ich übrigens gut - vorwiegend aus der Unterwolle, hier besser dem Unterhaar besteht. Man scheint jedoch gänzlich zu vergessen, dass es neben dem Unterhaar auch noch ein Deckhaar und ein Grannenhaar gibt, welches nicht nur bei der Struktur, sondern auch beim Erscheinungsbild, sprich der Farbe und Zeichnung eine Rolle spielt. Ein Farbenzwerg chinfärbig mit einem kurzen und dichten Fell wird z.B. niemals die flockige Schattierung eines Großchinchillas erreichen.


    Als aufschlussreich empfand ich einen kurzen Bericht in der österreichischen Fachzeitschrift über die im Frühjahr stattgefundene EE-Preisrichterschulung in der Schweiz, die alles in allem als wenig lehrreich beurteilt wurde. Einzig und allein eine Annäherung in Typ - "Wir wollen in Zukunft kein plumpes Einheitskaninchen! Die Tiere sollen je nach Rasse wieder eleganter werden!" und Fell - "Übertrieben dichte Unterwolle ist unerwünscht!" - wurde als positiv empfunden. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es sich hier nicht nur um eine Willenserklärung der österreichischen Delegation handelte. Auf der letztes Wochenende stattgefundenen Schulungsveranstaltung wurde nämlich gleiches kundgetan!


    Meines Erachtens gibt es zumindest bei den Zwergwiddern in grau-weiß, aber auch in chin-weiß Tiere, die über eine sehr gute Fellstruktur verfügen. So waren z.B. in Erfurt einige Rammler der grau-weißen zu bewundern, die bezüglich Fellqualität den einfarbigen ebenbürtig waren. Eine Rolle könnte jedoch der Umstand spielen, dass die Züchter gescheckter Rassen vor allem beim Fellhaar zu Zugeständnissen bereit sind, wenn es sich um sehr gut gezeichnete Tiere handelt.


    MfG Fred

  • Hallo ihr Lieben,
    Heidi, ich habe, da ich zu dem Zeitpunkt im Urlaub war, den Bericht überlesen. Ist ja wirklich ein interessantes Thema.
    Ich frage mich, ist das Dauerhaaren wirklich nur auf die Felldichte zurückzuführen?
    Ich meine dass meine Tiere (dazu auch noch Mantelschecken) über ein schönes dichte, etwas kürzeres Fell verfügen. Bewertungungen zwischen 13,5- 14,5 Pkt. bestätigen das, aber mit Dauerhaarern habe ich wenig Probleme.
    Es gibt Rassen, bei denen die Farbe bei besonders dichten Fellen auch die Farbe besser herauskommt, z. B. Blaue Wiener oder auch graue Rassen.
    Aber auch Rassen bei denen das anders ist, neben der schon erwähnten Beraupung bei den Chin, ist auch noch der Lack bei Alaska und Loh besser bei einem etwas längerem Haar, mit etwas weniger Unterwolle.
    Ich persönlich mag lieber ein Fell, wo ich was in der Hand habe.
    Dauerhaaren sollte kein Zuchtziel sein, also ist wohl immer die Goldene Mitte anzuzielen.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Kai,


    es ist keine "Betriebsblindheit" und ich denke, die Einschätzung traust Du mir zu, wenn ich sage, dass das Tier 'ne Bomben-Dichte hat. Hier würde der zaghafteste PR 'ne volle Punktzahl geben. ;) Und Du traust mir hoffentlich auch zu, dass ich die normale Umhaarung kenne. Die Haarstruktur ist ok, auch das Grannenverhältnis stimmt.
    Ich kann mir denken, dass Du den Pudel vermutest - äh äh - ist nicht! Der Junge war vor zwei Jahren auf der LV Schau, mein bestes Tier in der Bewertung ... strenger PR, dem wäre sowas auch nicht entgangen.


    Der Rammler, der mal kurze Zeit nicht in Haarung war - eben der so genannte Dauerhaarer -, sitzt nach wie vor in seiner angestammten Buchte, d.h. kein Wechsel der Stallung, wo er evtl. anderen Witterungseinflüssen ausgesetzt wäre o. ä.


    Ich hoffe, bei dem zweiten Jungen fängt es nicht vorn wieder an, da ist er fertig ... ist ein Sohn von dem erstgenannten.


    Bürsten, Zupfen, Fellhaut massieren und Futter, das der Haarung gerecht wird (solche Haarung ist ja schon einer Leistung gleichzusetzen), was sollte ich Deiner Meinung nach noch tun? ?(


    Beste Grüße Heidi

  • Du Heidi, ich hatte keinerlei dieser Vermutungen.
    Ich weiß, dass es solche Dauerhaarer gibt und bin froh, dass meine es nicht haben.
    Deshalb der unterste Satz. Ich würde einmal vermuten, dass ein Tier welches immer ein sehr dichtes Fell hat, Probleme mit dem Temperaturausgleich bekommen und deshalb immer haart.
    Meine Meinung ich möchte schon schöne dichte Felle haben aber nicht zu dichte.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Heidi,
    Du sprichst mir aus derSeele, wie du sicher bereits bei meinem Kurzkomentar bei KLS gelb schon gesehen hast:
    Dichte Felle , die monatelang haaren,brauchen wir schon lange nicht mehr, sie sind eine unnötige Belastung für die Tiere und widersprechen manchmal sogar den Rasseforderungen.


    mfg Peter

  • Nein, Felle die pausenlos haaren sind sicherlich kein Zuchtziel. Ich habe auch drei so Exemplare die einen sehr langsamen Fellwechsel haben bzw. wo ich schon mit Bürsten und zupfen nachhelfen muß, damit die abgestorbenen Haare schneller herauskommen. Einer ist überhaupt nahezu ein Dauerhaarer.
    Besonders diesen dreien macht die Haarung dann auch zu schaffen – da kann es schon mal sein, dass die einige Tage nicht oder schlecht fressen (ich denke, dass die eben auch beim Putzen sehr viele Haare mitaufnehmen) und damit dann Probleme haben. Sieht man ja auch an den Kotketten.


    Zwar bin ich bezüglich Haar/Fell nur ein Laie, aber ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob es rein an der Felldichte liegt. Denn ich meine, dass ich mittlerweile auch bei meinen anderen Satins eine sehr gute Felldichte zustande gebracht habe. Und diese haaren absolut problemlos, ohne Hilfe und einwandfrei innerhalb eines Monats durch, ohne dass hier Unmengen an Haaren durch die Gegend fliegen oder man hier überhaupt die abgestorbenen Haarbüscheln im Fell findet. Während ich bei meinen "Dauerhaarern" richtig büschelweise die abgestorbenen Haare rauszupfen kann, was man auch optisch sofort sieht. Ich meine jetzt nicht die übliche Haarungslinie sondern richtig die abgestorbenen stumpfen Haarbüscheln die rausragen.
    Somit meine ich doch, dass es weniger am zu dichten Fell als am Verhältnis Deckhaar (Granne) zur Unterwolle liegt. Zwei Vertreter meiner „Langsamhaarer“ haben nämlich ganz weiches dichtes (eventuell auch etwas kürzeres) Fell – hier fehlt sicherlich der entsprechende Grannenhaaranteil, da auch deren Fell nicht so schön und schnell zurück geht wie bei den anderen, sondern beim dagegenstreichen eher stehen bleibt. Der dritte ältere fast ständig haarende Rammler hat überhaupt eine relativ schlechte Haarstruktur – dabei hat er nicht mal so dichtes Fell, aber etwas wolliges (gewelltes) Unterhaar – der ist nahezu das ganze Jahr über am Haaren.


    Und obwohl ich Heidi die Fell-Beurteilung natürlich absolut zutraue, so frage ich mich doch wie stellt man das richtige Verhältnis Grannenhaar zu Unterwolle anders außer oben genannt fest? Für alles andere (genauere) braucht man ja wohl ein Mikroskop, o.ä., oder? Somit kann meiner Beobachtung nach das Verhältnis bei schlecht haarenden Tieren einfach nicht passen, oder zumindest fehlt den Grannen dann die gewünschte Festigkeit o.ä.
    Berichtigt mich bitte, wenn ich irgendwelche falschen Schlussfolgerungen gezogen habe, aber für mich paßt richtiges Verhältnis Grannenhar/Unterwolle und trotzdem Dauerhaarer nicht wirklich zusammen.


    Eine andere Möglichkeit für schlecht haarende Tiere kann sicherlich auch noch eine Mangelversorgung sein, wenn das Haar stumpf und kraftlos ist – was hier zwar bei keinem der Fall sein wird, aber nur der Vollständigkeit halber.
    Andererseits gibt es sicherlich auch ernährungsmüßig das eine oder andere was die Haarung positiv beeinflussen kann. Wie zb. die besagten Sonnenblumenkerne o.ä. was das Haar kräftigt und glatter macht. Wodurch dann auch der jeweilige Glanz besser hervorkommt.


    Ob wir dichte Felle brauchen? Also an die Spitze treiben braucht man es sicherlich nicht, aber eine dichtes (volles) Fell fühlt sich schon wunderbar an – und das Unterhaar hat ja auch eine gewisse Wärme-/Isolationsfunktion zu erfüllen – die Frage ist halt inwiefern braucht man die noch in beheizten Wohnungen/Ställen – in Außenstallungen hingegen ist es wohl kein Fehler. Die Frage ist aber wohl auch wie dicht oder nicht dicht ist das Fell der Wildkaninchen? – also wie viel Dichte ist normal? Und was ist übertrieben? Und je nach Rasse gibt es dann ja auch noch Unterschiede.


    Lg
    Satinchen


    PS: Dies wäre sicher auch eine gutes Thema für einen Bericht, „Wie man das Fell seiner Tiere richtig beurteilen kann. Wie macht das ein PR?“ Denke, dass da besonders Anfänger ihre Schwierigkeiten haben (ging mir zumindest früher so). Auch sind die Standardbeschreibungen da ja oft sehr vage.

  • Hallo


    Ich sehe das das Problem der Haarung auch mit dem Wetter zu tun hatt, meine Franzosichen Widder haaren imoment alle sehr schlecht, auch Tiere die nie Probleme damit hatten!


    Oliver

  • @all =)


    Ich greife das Thema nochmals auf, einmal erlaubt es mir auch die Zeit, auf Satinchens ausführlichen Thread einzugehen und Lothar Thormann reißt die Thematik in der jüngsten Ausgabe des Blauen Jahrbuchs auch an. Zwar aus einem ganz anderen Grund, aber er kommt auf diese Haarung zu sprechen ...


    Bezug auf den Beitrag "Gnadenbrot für den Siegerrammler?" --> Seite 233
    Grundtenor: Ab wann ist ein Tier alt? Thormann bezieht sich auf die Standarddefinition: "Ab 13 Monate Lebenszeit ... ist eine Häsin älter" Aber lest hier mal selber *laughing*


    Berechtigt stellt Lothar in den Raum, "bewährte Zuchtmethoden, wie etwa die Linienzucht" fordern Rückpaarungen hervorragender Elterntiere auf ihre besten Nachkommen. Das führt allerdings auch dazu, dass die Lebenszeit der Spitzentiere wächst ... soweit erstmal.


    Zur Frage "Gnadenbrot" verweist der Autor auf die Tatsache, die wir hier auch schon mal hatte: Unsere unschlachtbaren Tiere, die uns aus unterschiedlichen Gründen besonders ans Herz gewachsen sind, und er schreibt u. a. auch zu besonderen Zuchttieren oder privaten/zuchtunabhängigen Lieblingen "... dann besteht der Wunsch, ein solches Tier möge immer und ewig leben." Hinweise zur besonderen Pflege sind auch gegeben.


    Aber, um endlich auf das Thema Haarung zu kommen. "Rammler zeigen Alterserscheinungen, indem sie immer länger mit der Haarung zu tun haben, weniger fressen und dadurch etwas abmagern." Diese Aussage deckt sich mit meinen Erfahrungen.
    Und sonst:
    Ein empfehlenswerter Beitrag des Lothar Thormann!


    Gruß Heidi

  • hallo Satinchen,


    nun zum Problem Haarung bzw. Fellbewertung:
    Unsere Erfahrungen mit dem Dauerhaarern decken sich ja ebenfalls - auch im Sinn der Beschreibung von L. Thormann.


    Zwar bin ich bezüglich Haar/Fell nur ein Laie, aber ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob es rein an der Felldichte liegt.
    Ich denke schon, es hängt ein wenig damit zusammen, nur zwischenzeitlich haart der Bruder des besagten Dauerhaarers auch schon ein viertel Jahr fast im gleichen Muster und wie Du es beschreibst.
    Die Geschwister-Häsinnen der beiden Herren haben keine solchen Probleme. Fluselt zwar auch, aber mal richtig durchmassiert, brauche ich nach 'ner halben Stunde nicht wieder anfangen.


    Somit meine ich doch, dass es weniger am zu dichten Fell als am Verhältnis Deckhaar (Granne) zur Unterwolle liegt.
    Das ist nicht von der Hand zu weisen, aaaabeeeer bei einem sehr weichen (zu weichen) Haar beginnt schon bei einem Tier im ersten Lebensjahr mindestens in der Hinterhand (so neben dem Blümchen, wo kaum jemand hinguckt), unter der angelegten Blume und im Anal- und Afterbereich ein Verfilzen.


    Deshalb kann Deine Beobachtung
    Zwei Vertreter meiner „Langsamhaarer“ haben nämlich ganz weiches dichtes (eventuell auch etwas kürzeres) Fell – hier fehlt sicherlich der entsprechende Grannenhaaranteil, da auch deren Fell nicht so schön und schnell zurück geht wie bei den anderen, sondern beim dagegenstreichen eher stehen bleibt. Der dritte ältere fast ständig haarende Rammler hat überhaupt eine relativ schlechte Haarstruktur – dabei hat er nicht mal so dichtes Fell, aber etwas wolliges (gewelltes) Unterhaar – der ist nahezu das ganze Jahr über am Haaren.
    in diesem Zustand nicht grundsätzlich die ursprüngliche Haaranlage definieren.
    Ich kenne Deine Tiere nicht, aber vielleicht entdecken wir wieder was Gemeinsames, wenn ich sage, mein Dauerhaarer hatte in seiner Jugendzeit auch eine ausgewogene Haarstruktur, die sogar bei der Bewertung eine sg-Einschätzung erhielt (Neuzucht = Prädikatbewertung, deshalb keine Punkte). Weiches Haar wäre diesem PR #lach auf jedem Fall aufgefallen - er ist echt korrekt, um nicht zu sagen streng.
    Heute ist das gesamte Haar weich, ja fast watteweich. Die Stellen, die gerade durchgehaart sind, erscheinen auch kurz, aber nicht weich, die Granne ist spürbar vorhanden.


    ... so frage ich mich doch wie stellt man das richtige Verhältnis Grannenhaar zu Unterwolle anders außer oben genannt fest?
    Eine Erklärung fällt mir schwer. Das muss man zeigen. Ich lernte einmal von dem schon erwähnten PR-Kollegen das Fühlen bei geschlossenen Augen. Das Gefühl muss man aber anhand mehrerer Tiere/sogar Rassen erlernen.
    Wir kennen die Merkmale des sich wieder langsam zurücklegenden Haares, wenn man gegen den Strich streicht. Hier sagt man, es sei ok. Kann aber falsch sein, denn auch ein weiches Haar bleibt stehen. Das schnell zurück"springende" Haar gilt als (zu) grannenreich. Aber, vergessen wir nicht die unterschiedlichen Forderungen bei unseren Rassen nach einer guten (was ist gut?) Begrannung.


    Berichtigt mich bitte, wenn ich irgendwelche falschen Schlussfolgerungen gezogen habe, aber für mich paßt richtiges Verhältnis Grannenhar/Unterwolle und trotzdem Dauerhaarer nicht wirklich zusammen.
    Ich denke, das müssen wir so stehen lassen und vielleicht doch mal das Alter vergleichen?
    Trotzdem neige ich weiterhin dazu, dass auch die arge Dichte das Problem unterstreicht. Nein, nicht engstirnig oder trotzig, sondern ganz einfach deshalb, weil ein gleichaltriger Rammler wie der Dauerhaarer normal haart, besser drauf ist, aber bei dem kann ich noch die Fellhaut beim Scheiteln des Felles sehen. Einfach gesagt: Es ist nicht so dicht!


    Gruß Heidi

  • So liebe Heidi,


    das Warten hat ein Ende. *gg* Zu den weiteren Beobachtungen rund um die Haardichte: ;)


    Also war dann gleich im Stall noch mal genau nachsehen, was sich da in der Zwischenzeit getan hat und ob sich meine Beobachtungen mit deinen decken.


    Also momentan sind alle drei relativ durchgehaart. Zumindest beim älteren Rammler wird dies aber sicher nicht von langer Dauer sein.


    Was das Alter angeht, so könnte was dran sein. Der ältere Rammler (5 Jahre) hat eigentlich kein allzudichtes Fell (Haut sieht man), aber etwas welliges, teils vielleicht sogar struppig, auf jedenfall keine sonderlich gute Fellqualität. Ihn würde ich vor allem deshalb als Dauerhaarer bezeichnen, weil er einfach sehr (viel zu) oft in die Haarung kommt – während die anderen meist 2 Haarungsintervalle im Jahr haben, haart dieser auch zwischendurch immer wieder mal durch.


    Die andere beiden jüngeren Rammler (1,5 Jahre und 10 Monate) haaren, denke ich, nicht so oft, aber bei ihnen ist es auch deutlich sichtbar bzw. fällt es besonders auf, weil sie eben so ein dichtes Fell haben wo die Haare kaum von alleine rausfallen, wodurch es möglicherweise auch nur scheint als ob es bei den beiden länger dauert, weil man es bei den anderen „Normalhaarern“ kaum mitbekommt.


    Wo du aber durchaus Recht haben könntest: das es nur Rammler betrifft. Kann mich jedenfalls nicht daran erinnern mal eine derartige Häsin gehabt zu haben und auch die Schwester des 10 Monate alten Rammlers haart soweit unauffällig durch, obwohl sie eigentlich ebenso ein dichtes Fell hat.


    Was bei dem 1,5 jährigen Rammler noch auffällig ist (der bzw. dessen Vater hat mir wohl auch diese schönen dichten Felle – besonders bei den heurigen Jungtieren - beschert), dass sein Fell so dicht ist dass es eigentlich kaum mehr von allein zurückgeht – es fühlt sich an wie wenn man einen Maulwurf streichelt *g* – richtig samtig ohne Widerstand beim dagegenstreichen - eigentlich herrlich! ;) Und trotzdem scheint er einen recht guten Glanz zu haben. Satinfaktor/struktur dürfte also passen. Nun stellt sich mir die Frage fehlen hier die Grannen oder sind diese zu dünn oder zu wenig, oder ist die Unterwohle in zu großer Anzahl vertreten ??? Das Fel list absolut weich.


    Schade das ich euch die nicht zeigen kann – denke dass es ganz interessant wäre, habe hier etliche Generationen mit unterschiedlichen Fellen stehen, was für eine Fellbewertung/-erklärung sicher ganz gut geeignet wäre. Würde mich außerdem interessieren was ein Preisrichter dazu sagen würde. Andererseits habe ich heuer aber auch etliche schöne Tiere mit ebenso dichtem Fell, wo das Fell aber sehr wohl wieder schnell in die Ausgangslage zurückgeht. Diesen gebe ich momentan auch den Vorzug – obwohl ich dieses samtige Fell des einen Rammlers auch sehr interessant finde.


    Verfilzen hatte ich bisher aber noch nicht - zumindest nicht das ich wüßte - werde ich aber noch mal nachsehen.


    Zitat

    in diesem Zustand nicht grundsätzlich die ursprüngliche Haaranlage definieren.
    Ich kenne Deine Tiere nicht, aber vielleicht entdecken wir wieder was Gemeinsames, wenn ich sage, mein Dauerhaarer hatte in seiner Jugendzeit auch eine ausgewogene Haarstruktur, die sogar bei der Bewertung eine sg-Einschätzung erhielt (Neuzucht = Prädikatbewertung, deshalb keine Punkte). Weiches Haar wäre diesem PR auf jedem Fall aufgefallen - er ist echt korrekt, um nicht zu sagen streng.


    Besagter „Alt-Rammler“ hatte allerdings auch schon in seiner Jugend keine gute Fellbewertung. Ich habe ihn nur deshalb behalten weil er einen Spitzen-Kopf hat und größenmäßig ein richtiges Prachtexemplar von Rammler, vor allem für einen Satin, ist ... aber in erster Linie ist er unser großer Schmuser. #lach


    Zitat

    Heute ist das gesamte Haar weich, ja fast watteweich. Die Stellen, die gerade durchgehaart sind, erscheinen auch kurz, aber nicht weich, die Granne ist spürbar vorhanden.


    Denke so könnte man sein Fell auch beschreiben.


    Zitat

    ... so frage ich mich doch wie stellt man das richtige Verhältnis Grannenhaar zu Unterwolle anders außer oben genannt fest?
    Eine Erklärung fällt mir schwer. Das muss man zeigen. Ich lernte einmal von dem schon erwähnten PR-Kollegen das Fühlen bei geschlossenen Augen. Das Gefühl muss man aber anhand mehrerer Tiere/sogar Rassen erlernen.


    Tja das meinte ich ja, warum es für Neulinge so schwer ist das Fell richtig zu beurteilen. Mittlerweile habe ich da ja auch schon etliche Vergleichsmöglichkeiten und eine besseres Gespür dafür, aber trotzdem gibt es ja auch für Neulinge so einige Hilfen wie man ein Fell beurteilen kann, auch wenn man noch nicht so viel Ahnung hat. (wie zb. das schnelle oder langsame Zurückgehen des Fells, das Hineinblasen, ob man die Haut sieht, der Haarstoß im Hinterteil in der Rückenmitte, etc. ...)


    Zitat

    Wir kennen die Merkmale des sich wieder langsam zurücklegenden Haares, wenn man gegen den Strich streicht. Hier sagt man, es sei ok.


    Ja weil es dann allgemein als gutes dichtes Fell gilt.


    Zitat

    Kann aber falsch sein, denn auch ein weiches Haar bleibt stehen. Das schnell zurück"springende" Haar gilt als (zu) grannenreich. Aber, vergessen wir nicht die unterschiedlichen Forderungen bei unseren Rassen nach einer guten (was ist gut?) Begrannung.


    Wenn der Grannenanteil bzw. dessen Qualität darunter leidet und es zu Schwierigkeiten bei der Haarung kommt durchaus. Auch wirken grannenreiche Felle gatter während dichte Felle oft den Eindruck von Struppigkeit erwecken. Ein wirklich gutes Fell ist wohl eines das dicht und trotzdem schnell wieder in die Ausgangslage retour geht – also ausgewogenes Verhältnis Granne und Unterwolle.


    Zitat

    Berichtigt mich bitte, wenn ich irgendwelche falschen Schlussfolgerungen gezogen habe, aber für mich paßt richtiges Verhältnis Grannenhar/Unterwolle und trotzdem Dauerhaarer nicht wirklich zusammen.
    Ich denke, das müssen wir so stehen lassen und vielleicht doch mal das Alter vergleichen?
    Trotzdem neige ich weiterhin dazu, dass auch die arge Dichte das Problem unterstreicht.


    Da gebe ich dir ja durchaus recht, was die Dichte als Problem angeht – allerdings ist es, meine ich, schwer festzustellen, ob diese Dichte sowohl Granne als auch Unterwolle in gleichem Maße betrifft oder ob das Problem auf ein unausgewogenes Verhältnis der beiden zurückzuführen ist. ?(


    Zitat

    Nein, nicht engstirnig oder trotzig, sondern ganz einfach deshalb, weil ein gleichaltriger Rammler wie der Dauerhaarer normal haart, besser drauf ist, aber bei dem kann ich noch die Fellhaut beim Scheiteln des Felles sehen. Einfach gesagt: Es ist nicht so dicht!


    Da mein älterer Rammler aber kein so dichtes Fell hat, meine ich trotzdem, dass es in erster Linie an der Granne liegen muß und nicht an der Dichte (oder zumindest an der schlechten Fellstruktur) ... ;)


    lg
    Satinchen

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