Enzephalitozoon Cuniculi im Umlauf

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  • Hallo Anja,


    das mit dem geschwächten Immunsystem war auch nur ein Beispiel. Und dann, nenne mir doch bitte mal eine Zahl, wie viele Menschen im Vorjahr an dem Erreger erkrankt sind??


    Es gibt sicherlich Kaninchenzüchter, die ihre Tiere nicht so einfach schlachten. Wenn man einen Zuchtrammler hat, der einem all die Jahre sehr gute Junge gebracht hat, dann werde ich ihn nicht einfach schlachten. Es ist auch klar dass einem Tierarzt das finanziell mehr bringt, es kommt aber auch auf den Tierarzt an. Näher will ich nicht darauf eingehen.

  • Hallo Patrick!


    Ich heiße zwar nicht Anja, aber ....
    Dein Vergleich hinkt. Ein ehemals krankes Tier wird zumindest von mir trotz erfolgreicher Behandlung nicht mehr zur Zucht eingesetzt, sondern schadlos entfernt, egal ob es nun an einer Zoonose litt oder nur ein paar Mal zu oft "geprustet" hat.


    MfG Fred

  • Hallo Patrick!


    Weil mir gesunde und vitale Tiere, die nicht beim ersten Lufthauch aus den "Latschen" kippen, lieber sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es auch welche gibt, die ohne gröbere Schwierigkeiten und Klimmzügen in Form von medikamentöser Behandlung sechs und mehr Jahre alt werden!


    MfG Fred

  • Hallo,


    ein ehemals erkrankte, erfolgreich behandeltes und kein erreger mehr in sich tragendes Tier... Warum solllte man das nicht mehr für die Zucht einsetzen???


    Gruß

    Patrick,
    du hast dir die Erklärung doch schon selbst gegeben!
    Du schreibst, dass Kaninchen nur bei geschwächtem Immunsystem von dem Erreger klinisch befallen würden. Also muß das "ehemals" erkrankte Tier doch wohl ein geschwächtes Immunsystem haben, oder?
    Und Tiere mit einem schwachen Immunsystem gehören "aber sowas von" nicht in die Zucht! Genau diese Immunschwachen Tiere machen doch die gesundheitlichen Probleme alá Darmlähmung und Kokzidiose....

  • Hallo zusammen,


    es ist wie so oft, das Kind wird mit dem Bade ausgeschüttet :P


    Tiere mit Zoonosen werden natürlich nicht weitergegeben und in der Regel auch nicht zur Zucht benutzt, allerdings hat aber auch Pattrick vollkommen recht mit seiner Fragestellung, warum ein vollständig ausgeheiltes Tier nicht wieder zur Zucht eingesetzt werden soll.
    Immunschwäche ist nicht das Argument - wenn es darum ginge, müssten alle Tiere gemerzt werden, die nicht ohne Prophykaktika und Medikamente auskommen.
    Alle Tiere , die Kokzidiostatika erhalten, wären letztendlich auch nicht zur Zucht geeignet - diese Denkweise kommt meiner Vorstellung von gesunden Tierbeständen schon nahe, ist aber insgesammt zu einseitig betrachtet, da Einzelfälle trotzdem seperat betrachtet werden müssen..


    Warum sollen Tiere - wie Menschen auch - nicht mal krank werden dürfen und wieder genesen ?
    Auch Tiere, die eine hervorragende Abwehrlage haben, können erkranken, wenn alles negative zusammen kommt - meist ist der Halter dafür verantwortlich.


    Zoonosen werden äusserst selten tatsächlich auf den Menschen übertragen, Vogelgrippe ist mehr Politik denn Erkrankung,.....


    Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen:
    Wer es sich leisten kann, wird nur mit gesunden Beständen züchten.
    Die meisten werden jedoch Kompromisse machen nüssen und ihre Tiere vorbeugend behandeln, ja sogar erkrankt therapieren, um sie überhaupt über die Runden zu bekommen.
    In ganz seltenen Fällen wird man sogar Tiere mit schwerwiegenden Erkrankungen nach der Ausheilung wieder einsetzen müssen.


    mfg Peter

  • Hallo Peter!


    Zitat

    Zoonosen werden äusserst selten tatsächlich auf den Menschen übertragen, Vogelgrippe ist mehr Politik denn Erkrankung,.....


    Das ist eine Frage der Definition! Wenn ich bei den Zoonosen von viralen ausgehe, über Prion-induzierte zu bakteriellen, mykotischen und Einzellern schweife, dann fallen darunter unter anderem FSME, Borreliose, Salmonellose, Tuberkulose, Encephalitozoonose, einige Einzeller, Würmer und - unter anderem - auch Milben


    MfG Fred

  • Hallo Fred,


    so betrachtet hast Du natürlich recht, ich dachte jetzt eher speziell an E.C. und Vogelgrippe.


    Wenn man weiterdenkt,..... nein, will gar nicht daran denken, und jetzt noch Schweinegrippe :cursing::cursing:?(


    Ist es eigentlich nicht ein Wunder, dass es noch gesunde Menschen und Tiere geben soll :evil::evil:


    mfg Peter


  • ... wenn es darum ginge, müssten alle Tiere gemerzt werden, die nicht ohne Prophykaktika und Medikamente auskommen.

    Richtig! Tiere, die ohne Medikamente nicht aufwachsen und überleben können, gehören nicht in die Zucht.
    Natürlich werden auch wir Menschen mal krank, der Unterschied ist aber der, dass wir keine Menschen züchten und somit die Ethik uns verbietet, darüber nachzudenken nur gesunde Menschen in die Fortpflanzung kommen zu lassen.
    Beziehen wir uns also auf Vergleiche im Tierreich. Wildtiere haben nicht den Segen (oder Fluch) von medikamentöser Behandlung, und trotzdem -oder gerade deswegen- sind sie vital und robust und überleben. Kranke Tiere schaffen es entweder aus eigener Kraft oder aber sie scheiden aus dem Genpool aus. Nur dieses reguliert den Genpool einer Population dahin, dass sie Fortbestand haben wird.
    Nun frage ich mich allen Ernstes, warum wir Kaninchenzüchter bei einem Tier, dass sich normalerweise exlosionsartig vermehren kann, eine Population zu haben scheinen, die auf Medikamente angewiesen sein soll? Da läuft doch dann etwas schief, oder? Wir vererben unsere ungelösten Probleme an die nachfolgenden Züchtergenerationen, wenn wir nicht bereit sind schwache Tiere aus der Zucht auszuschließen.
    Mir wird wirklich ganz anders, wenn ich lese, dass ein sehr nahmhafter Züchter in der Kaninchenzeitung völlig lapidar erklärt, dass seine Tiere grundsätzlich wochenlang prophylaktisch Pulmotil erhalten und gleichzeitig räumt er dann alle Pokale auf den Großschauen ab. Das ist der falsche Weg!!! Soetwas runiert eine ganze Rasse.
    Was nutzt der Zucht wenn ich die wunderschönsten Tiere habe, die aber ohne Dauerantibiose gar nicht bis aufs Siegertreppchen schaffen würden? Ist es das, was man sich unter erfolgreicher Zucht vorstellt?


    Natürlich kann jedes Tier mal krank werden. Aber hier entscheidet sich dann, ob das Immunsystem in der Lage ist der Situation Herr zu werden oder nicht. Ist es das nicht, gehört das Tier aus der Zucht, fertig!

  • Hallo Anja,


    wir kennen uns nicht,
    haben uns noch nie gesehen und gesprochen
    und doch denkst Du meine Gedanken aufs Vortrefflichste weiter, ich hätte nicht besser formulieren können.


    Danke - und ich schreibe es heute noch einmal - Frauen verändern doch die Welt :thumbup:



    mfg Peter

  • Hallo Anja,



    ich kann dir nur beipflichten, du sprichst mir aus dem Herzen.



    Leider gibt es viele solcher " Züchter" oder besser Aussteller, da das für mich mit Zucht nichts zu tun hat!



    Ich habe leider , wie ich ja schon geschrieben hatte, das Pech unwissentlich solche Tiere zu bekommen.


    Na ja die Wut hat sich gelegt und ich fange von neuem an.



    Was mich aber immer wieder den Kopf schütteln lässt ist, das viele es wissen und trotzdem geht es so weiter.



    Eigentlich schade!

  • Hallo zusammen,


    Anja hat da vieles richtig beschrieben. Insbesondere der Teil mit dem erfolgreichen Züchter, der in der Kaninchenzeitung sein "Erfolgsrezept" vorstellt ist mir wichtig. Man muss sich diesen Artikel noch mal zu Gemüte führen. Das schlimme an der Angelegenheit ist aber, dass ich als Vorsitzender eines Vereins anschließend auf der Versammlung von einigen anwesenden Züchtern auch noch die Meinung hörte, dass das ja mal ein toller Bericht war. Das sind dann natürlich die Zuchtfreunde, die gerade akute Probleme im Stall hatten und glauben mit Medikamenten alles lösen zu können, wenn so ein toller Züchter und Fachmann das ja auch alles prophylaktisch gibt.


    Das es da auch andere Lösungswege gibt, wird dann vollständig ausgeblendet. Und da gibst ja mehrere. Sei es eine naturnahe oder besser gesagt natürliche Fütterung (da hat Peter ja schon x-mal drüber doziert), besseres Stallklima, bessere Hyginie. bei Fertigfutter mehr auf die Inhaltsangabe achten oder sonst was aber nein es müssen Medis sein. Und redet denen das dann mal wieder aus. Das wird schwer.....


    Gruß Torsten

  • Hallo!


    Ob es nicht schon zu spät ist? Laut Auskunft eines nicht weniger namhaften Züchters gibt es mittlerweile bereits Rassen, bei denen die prophylaktische Gabe von Antibiotika zumindest unter den Spitzenzüchtern gang und gäbe sei. Ansonsten könnte man sich eine Ausstellungsbeteiligung im Herbst denken, Tiere würden dazu kaum zur Verfügung stehen. Das kann's doch nicht sein!


    MfG Fred

  • ZU spät ist es nie, es ist nur eine Frage der Einsicht und des Wollens. Ich weiß wovon ich rede, denn auch mir sind drei Jahre in Folge 80% der Rassekaninchen-Jungtiere umgekippt. Komischerweise waren die Mischlinge in den gleichen Ställen aber nicht betroffen. Es kann also nicht nur an Futter und Haltung liegen! Die Logik dabei ist simpel: Überleben eine Anzahl Tiere eine Situation, in der Tiere mit gleicher Umgebung eingehen oder erkranken, ist die individuelle Ausgangslage eine andere.


    Für mich ist in hohem Maß der unverantwortliche Umgang mit geschlossenen Zuchten (Stichwort: Inzuchtdepression) verantwortlich für die miserable Immunsituation mancher Rassen oder Stämme. Nicht minder verantwortungslos ist das alleinige Selektieren auf "Show" wobei dann Kriterien wie Aufzuchtleistung, Robustheit und Gesundheit auf den letzten Rängen zu finden sind.


    Es ist mit einigem Aufwand möglich, aus einem schwachen Stamm wieder einen starken zu machen. Hierzu bedarf es fremden Blutes, Impfungen (sie checken/belasten/tranieren das Immunsystem). Manche Stämme sind nur vermeintlich gesund, da sie unter der Käseglocke gehalten werden. Keiner betritt den Stall, keine zugekauften Tiere (und mit ihnen ein Traning des Immunsystems durch frische und unbekannte Erreger). Solange alles abgeschottet bleibt, wundert man sich nur darüber, dass sie Ausstellungstiere angeschlagen zurückkommen und danach eine Infektionswelle durch den kompletten Stall geht. Viele Züchter sehen das ja schon als normal an. Ist aber genauso normal, als wenn man selber nach jedem Kinobesuch oder Einkaufsbummel für 3 Tage mit Fieber im bett liegen würde.
    Worauf ich hinaus will...... unsere Tiere können gar kein belastbares Immunsystem haben, wenn wir sie so halten, dass ihrImmunsystem nix zu tun hat und somit irgendwann aus Langeweile den Dienst quittiert. Kommt dann der erstbeste Erreger um die Ecke, fallen die Tiere einfach um. Ein traniertes System (vielleicht ist hier der Vorteil aus der Freilandhaltung zu sehen?) macht das mit links.


    Mir persönlich aufgefallen ist dieser Zusammenhang durch ein Erlebnis vor ein paar Monaten. Vorausschicken muß ich, dass meine Tiere ständig geimpft werden (gegen die verschiedensten Sachen) und mein Bestand auch freqentiert ist, sei es durch Kinder, Kaufinteressenten, Züchterbesuche, Besuchsfahrten und "TierTauschprogramme". Ein anderer Züchter hat auf meinen Rat mit dem Impfen seines klinisch gesunden "Käseglocken"Bestands begonnen und bereits nach der ersten Spritze sind reihenweise die Tiere umgefallen. Fest steht: Die Impfung kann ein Tier nicht töten, aber das schwache Immunsystem wird zur Arbeit gefordert und kann dann der Keimlage nicht mehr Herr werden. Nochmal: Die gleiche Impfung, die meine Tiere ohne jegliche Folge erhalten, tötet Tiere aus einem "Käseglocken"Bestand!
    Hier muß doch die Frage erlaubt sein, ob der achso gesunde Bestand wirklich stabil ist, oder ob er nur unter den gekapselten Haltungsbedingungen existieren kann?


    Müssen wir nicht einen höheren Infektionsdruck aufbauen, um das Immunsystem zu tranieren und auch um wirklich entscheiden zu können, ob unsere Tiere unter realen Bedingungen existieren können? Ein Pferd springt auch nur so hoch es muß, das Immunsystem tut es genauso. Legen wir doch einfach ein paar Latten (Impfungen und harmlose Erreger) drauf und schauen, ob unsere Gäule da noch problemlos drüberhüppen können..... ;)

  • Hallo,


    viele Kleintierzüchter und auch deren/unser Verband betonen immer wieder die Unterschiede zu den Mastbetrieben und den Massenzuchten. Soweit recht und gut.,


    Wenn man jedoch um diese, schon lange bekannten Gewohnheiten in vielen Ställen weiß und auch den sehr fraglichen Umgang mit jeglichen Medikamenten bei den Haltern kennt, dann kann man sich doch schon fragen, ob da nicht viele mit gespaltener Zunge reden. Das paßt dann einfach nicht zu der geschäftigen Aufregung, wenn irgendwo mal ein Skandal (?!?) aufgedeckt wird. Graduelle Unterschiede gibt es schon, doch das dahinterstehende Prinzip ist das gleiche.


    Den Bioprodukten zureden und dann bei Aldi die billigsten Fleisch- und andere landw. Produkte kaufen. Oftmals mit versteckter Kamera bewiesen. Gehört zwar sachlich nicht hierher, aber diese Umstände entspringen m. M. derselben Mentalität.


    Die unterschiedliche Vorgehensweise der Executive und der Politik insgesamt bei der Vogelgrippe und der Schweinegrippe sehe ich auf einem ganz anderen Feld. Bei der Vogelgrippe konnte auf Kosten einiger weniger demonstriert werden, wie schlagkräftig die Machtinstrumente vorgehen. Bei der Schweinegrippe müßten bei einem sehr großen Personenkreis Einschnitte und Restriktionen vorgenommen werden und wer traut sich das, dann noch kurz vor einer wichtigen Wahl?


    Zwischen HIV und Enc. cuniculi gibt es viel ähnliches und vergleichbares. Daher kann man auch den für mich sehr sorglosen Umgang von Patrick mit diesem Erreger sehr gut vergleichen mit dem inzwischen sehr sorglosen Umgang und Uninformiertheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Aids. In Deutschland, nicht in Afrika. Publiziert im Zuge der Weltaidskonferenz. Ihm kann ich nur sagen, beides kann nur ausbrechen, wenn irgendwann zuvor eine Infektion erfolgte. Und bisher konnten so gut wie alle Seuchen meist nur an der Infektionsquelle bekämpft werden. Andererseits habe ich bisher noch nie von einem bewiesenen Fall der vollständigen Heilung bei E. cuniculi gehört? Gibt es den, oder ist es nur ebenso wie bei Aids, daß nur der Ausbruch der Krankheit mit Medikamenten unter Kontrolle gehalten werden kann?


    Gruß
    Karl



  • Hallo!


    Ich bin mittlerweile, ich habe ein paar meiner Tiere geimpft, der Meinung, dass das Impfen auch nicht das Wahre ist. Bei meinen Tieren sind vor allem die grau-weißen Zwergwidder am meisten betroffen, das sind die ingezüchtesten, da geb' ich dir recht, die anderen, ob nun chin-weiß oder perlfeh, haben wenig bis keine Probleme. Die Widerstandsfähigen überleben, auch ohne Impfung, und die anderen - na ja Selektion!


    MfG Fred

  • Impfen ist nur eine von mehrern Möglichkeiten, seinen Tieren ein funktionsfähiges Immunsystem zu verpassen. Auch Freilandhaltung, offene Ställe und viel Kontakt zu anderen Keimträgern (Tier und Mensch) sind da zu nennen.

  • Hi!


    Ich bin immer wieder erstaunt wie widerstandsfähig Kaninchen sein können. Der heurige Sommer ist ja in den Tiroler Bergen wirklich nicht das Wahre, schüttet es doch fast jeden Tag mindestens einmal wie aus Kübeln, trotzdem sitzt mein Freiläufer, ein Zwergwidder grau-weiß patschnass mitten in der Wiese und lässt sich "begießen". Die anderen fühlen sich trotz Wind, Regen und doch niedrigen Temperaturen in den Freiläufen wohl. Nachbars Katzen haben mittlerweile auch begriffen, dass Kaninchen nicht unbedingt zum Beutespektrum gehören, was will ich mehr! So artgerecht wie möglich, das müsste reichen! Und ... ein bißchen Dreck hat noch niemanden geschadet. Es ist wie mit den Kindern in der Sandkiste, das Immunsystem zu trainieren ist allemal besser als die Kleinen in eine halbsterile Umgebung zu verfrachten.


    LG Manfred

  • Hallo zusammen,


    die unterschiedlichen Meinungen zu diesem Themenkomplex kommen aus den unterschiedlichen Erfahrungen, die jede/jeder Einzelne macht und gemacht hat, daraus kann man sicher allgemeingültige Regeln ableiten, allerdings keine immergültigen Postulate.
    Einige Einzelheiten:
    Impfungen sind in all den Fällen unumgänglich, wenn der Organismus nicht in der Lage ist, sich in der Regel gegen die Krankheitserreger durchzusetzten, bei Kaninchen speziell ist dies RHD und Myxo. Was nützte das Nichtimpfen, wenn alle Tiere stürben ?


    Inzuchtdepressionen bei Kaninchen sind in vielen Fällen zu vernachlässigen, wenn man die Zucht auf den Säulen Frohwüchsigkeit, Gesundheit und Reproduktionsrate aufbaut und nicht alleine nach phänotypischen Merkmalen selektiert. Dazu gehört aber zugegebenermassen Zuchterfahrung.
    Ich züchte in den letzten 30 Jahren mit 3-4 verschiedenen Linien meine KLS schwarz, so alle 8-10 Jahre kaufe ich was Halbfremdes dazu, es gibt keine Probleme, die sich an der Inzucht festmachen lassen würden.
    In diesem Zusammenhang Mischlinge als positives Beispiel aufzuführen hinkt estwas, bei mir starben z.B. vor 40 jahren die Mishlinge an Myxo, während von den KLS kein einziges Tier verendete. Der Unterschied dürfte an was anderem liegen, vielleicht sogar an der "Vernachlässigung" der Bastarde was Hygiene und Futter angeht.


    Widerstandsfähigkeit, Immunstabilität oder Lebenskraft gegenüber äusserer Umweltbedingungen sind das Kernproblem jeder Zucht und ich vertrete die Meinung, dass man dies nur mit möglichst viel "Naturnähe" erreichen kann.
    Fütterung, Haltung an der frischen Luft ,möglichst mit viel Auslauf, sind die Grundvoraussetzungen, hinzu kommt aber noch ein "Stabilisierungstraining" im Gegensatz zur Verweichlchung. Wie kann sowas aussehen ?
    Ich getraue mich kaum es zu beschreiben, aber.....doch:
    Ich desinfiziere meine Stallungen nie sondern säubere nur gründlich mit Wasser, Heißluft/-dampf und Essigreiniger. Bei jedem Misten werden die Tiere in die vorangegangene gesäuberte Bucht gesetzt,d.h., die Tiere durchwandern alle Buchten meiner Anlage und ich habe somit ein sehr einheitliches Stallmilliö, mit dem die Tiere zurechtkommen müssen; Ausfälle habe ich dabei noch nie erlebt.
    Quarantäneställe benutze ich mehr zum Schutz neuer Tiere ( ich probiere immer neue Rassen und Farben) denn zum Schutz der "Stammbelegschaft".


    Krankheiten von Einzeltieren treten in jeder Zucht auf, dabei ist es unerheblich welcher Art, wesentlich ist die Ursache. Ich möchte behaupten, dass immer dann ein Tier erkrankt, wenn die/der ZüchterIn Bedingungen entstehen lässt, die den Tieren nicht die Möglichkeit lässt, sich selbst zu helfen. Dabei ist eines der wesentlichsten Ursachen die Einschränkung des Futterangebotes, ich predige ja nicht umsonst möglichst viele unterschiedliche Angebote zu machen.
    Ein auf Grund eines Haltungsfehlers erkranktes Tier kann ich sehr wohl behandeln und dann gegebenenfalls auch weiter zur Zucht einsetzten.


    Zoonosen sind ein schwieriges Thema, muss mich momentan ziemlich intensiv mit der Schweinegrippe beschäftigen, da die Vorgaben bei Pandemien für öffentliche Einrichtungen unwahrscheinlich schwierig bei der Umsetzung sind.
    Ja, Karl ,
    und die Unzulänglichkeiten unsere Mitmenschen können uns wahrlich zum Wahnsinn treiben.


    mfg Peter

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