englische Widder auf der BRS 2009

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    Bundesrammlerschau 2009

    Rasseberichte

    von Michael Meise

    Bei den Englischen Widder Kaninchenwaren leider nur 14 Tiere in 3 Farbenschlägen gemeldet, die alle zur Bewertung vorgestellt wurden.

    Den Anfang machten die schwarzen. Hier war nur 1 Tier gemeldet. Der Rammler von der ZGM Wellnitz/ Fritz wurde mit 95,5 bewertet.

    Bei den thüringerfarbigen EW waren es 3 Züchter ( Stefan Marquardt, Manfred Weiss und Frank- Uwe Kiel), die 9 Tiere vorgestellt haben. Stefan Marquardt, Worms stellte einen Rammler mit 96,5 Punkten und erhielt die ZDRK Medaille. Bei den Tieren von Marquardt war es die Intensität der Thüringerzeichnung , die auffiel. Insgesamt wurden 1x 96,5; 3x 96,0; 2x95,5; 2x 95,0 und einmal 94,5 Punkte vergeben.

    Bei den gelben EW waren 4 Rammler von den Züchtern Frank- Uwe Kiel sowie von der ZGM Wellnitz/ Fritz ausgestellt. Leider wurde ein Tier wegen Wammenansatz von der Bewertung ausgeschlossen. Ein Tier wurde mit 94,5 bewertet, eines mit 93,0 und ein Rammler erhielt 92,0.

    Ein Schwachpunkt in der Bewertung der Englischen Widder war die Körperform. Hier wurden bei fast jedem Tier 18,0- 18,5 Punkte vergeben mit der Kritik „ etwas knochig oder etwas eckige Hinterpartie. Ein Tier erhielt die 19,0 in der Körperform.

    10 Tiere wurden mit einer 14,0 in der Pos 3, Fellhaar bewertet. Die anderen 4 Tiere erhielten hier 13,5 mit der Kommentar: etwas schwache Struktur.

    In der Bewertungsposition 4. Behang länge war der Durchschnitt 14,0- 14,5 Punkte. Ein Tier erhielt hier die volle Punktzahl.

    In der Pos 5, Behang breite war der Durchschnitt ebenfalls 14,0- 14,5 Punkte fast alle Behänge waren 13,5- 14 cm breit.

    Die wenigsten Probleme gab es in der Pos 6. Alle Tiere machten 9,5- 10 Punkte, wobei bei den thüringerfarbigen und gelben sicherlich bei der Bewertung zugunsten der Tiere bewertet wurde.

    mit freundlicher Unterstützung von:


    Das Copyright für Texte und Bilder liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V.

    Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.de

    Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de

    Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    Euer RKZ-Team

  • Na Johann
    da hatte ich einen kleinen Vorsprung, weil ich am Freitag auch schon in der Halle in Kassel war. Darum schreib ich ja auch noch einen Bericht von meiner "Lieblingsrasse" in den zur Verfügung stehenden Farben.


    "ein schöner Bericht über meine Lieblingsrasse."
    Aber ich wußte gar nicht, das du auf so lange Ohren stehst?


    Bis morgen
    Michael

  • Hallo


    Naja hätte mir schönn decken können das die tiere in körperform runtergestuft werden. Eigentlich schade die rasse brauchte was aufwinde. Als züchter der rasse weiss ich wie schwer es ist korekte tiere zu haben!


    Oliver

  • Hallo Oliver,


    da ich mit Englischen Widdern nicht so viel anfangen kann, würde mich einmal interessieren was für Dich den Reiz der Rasse ausmacht ?
    Ich finde ja das die Rasse außer den langen Ohren nicht wirklich herausragende (positive) Merkmale bzw Stärken besitzt.
    Das ist natürlich meine persönliche und außerdem sehr subjektive Meinung. Darum bitte nicht böse sein und meine Frage nicht falsch verstehen.
    Ich möchte diese sehr alte Rasse nicht in Frage stellen :!: :!: :!:


    Gruß und schönen Sonntag
    Dirk

  • Hallo


    Also reiz numeros warum ich sie überhaupt angefangen habe war eigentlich um mal zu sehen was es so mit den vorurteilen auf sich hat. Zudem zieht mich seltenere rassen und/oder alte rasse an. Das ausehen ist schon extrem jedoch sind es richtige schumse tiere ob jetzt zum mechen oder nach artgenosse, die sehr aktif sind. Zudem stören die Ohren auf keiner weise. Ich finde zudem das diese rasse ein denkmal an den kaninchenzuchtern ist wie man es nicht machen soll (früher würden sie in geheizten stellen gehalten). ZUdem reitzt mich auch die aufgabe gute tiere zu ziehen, was nicht immer von den richter hohnoriert wird da zu stark auf der hinterhand geschaut wird (tiere die eine gute hinterhand aufweissen sind meist zu kurz und dies ist ein viel grösseres problem als die hinterhand!)


    wenn es dich interesiert schau doch mal bei rasse des monants da habe ich mal eine vorstellung der rasse gemacht http://www.rkz-forum.de/forum_…page=Thread&threadID=1096 )


    Oliver

  • Guten Tag zusammen,


    da kann ich Oliver wirklich nur zustimmen. Der große Reiz, den die Englischen Widder auf mich persönlich nun seit zehn Jahren ausstrahlen ist ihr Temperament, was in keiner Weise zur Lethargie neigt sondern nur vor Kraft und Übermut so strotzt, und ihr ruhiges, anhänhliches, ja man muss sagen kuscheliges Wesen. Sie laufen einem hinterher, kommen auch nach zwei Stunden Auslauf von sich aus irgendwann zurück und lieben es, gekrault und beschmust zu werden. Dieses Verhalten zeigen übrigens schon die abgesetzten Jungtiere im Alter weniger Wochen, ohne dass man sich nun ausgiebig mit Ihnen beschäftigt hat.


    A-Wurf.jpg


    Dazu gefällt mir die Stellung der Tiere, die leider auf den oben abgebildeten Fotos nur bei dem Thüringerrammler oben links zum Ausdruck kommt. Dieser übrigens ist schon nach hinten raus zu kurz. Das ist genau der Fehler den Oliver angesprochen hat! Wahrscheinlich, ich kenne Stefans Tiere, ist auch er ein Tier mit den "besten", sagen wir besser rundesten Anlagen der Hinterhand. Aber der Körperrahmen wird zu kurz und in der Folge übrigens auch die Würfe kleiner!!! Grade bei einer so seltenen Rasse wie dem Englischen Widder ist dies in Anbetracht der geringen Zuchtbasis ein Thema, auf das man achten muss, denn was nützen uns allzu runde Hinterpartien, wenn wir kaum genügend Nachzucht bekommen!? Derzeit gibt es noch EW Mütter, die im Schnitt mehr als 8 Jungtiere pro Wurf bringen, aber eben in einigen Linien, wird es langsam kritisch.


    Hier einmal der oben schon abgebildete schwarze Rammler in richtiger Stellung:



    Hier noch zur Ergänzung: der Rammler, der mit 92 Punkten wieder kam im Alter von ca. einem halben Jahr. Man beachte, die schöne Stellung der Vorderläufe:


    rkz-forum.com/index.php?attachment/93/


    Auch gefällt mir an der Rasse, dass sie eben nicht einfach vermehrt werden kann, sondern dass man eben dort züchterisch wirklich sehr viele Herausforderungen hat. Sei es die Erzielung der richtigen Farbe bei Schecken, gelb und thüringer, sei es die Erzielung einer schönen Hinterhand oder der ebenmäßigen Rückenlinie, die schöne Stellung usw. Es ist einfach auch abseits der Ohren noch so viel zu tun, dass man eben auch sieht, wie man voran kommt. Dass das die wenigsten Preisrichter sehen, damit muss man einfach leben.


    Ein weiterer gewaltiger Pluspunkt der Rasse ist die Internationalität! Es sind einfach so wenige Züchter sowohl in Deutschland als auch im Rest von Europa, dass man sich untereinander eigentlich sehr gut kennt und auch sehr gut zusammen arbeitet. Länder- oder gar Verbandsgrenzen spielen da keinerlei Rolle. DIE ZUCHT DER GELIEBTEN RASSE STEHT IM MITTELPUNKT und nicht irgendwelche Animositäten auf Funktionärsebenen.


    Das ist meine bescheidene Meinung zum EW und nun werde ich rausgehen und mal nachschauen, ob sie auch noch alle wohl auf sind... :D


    Einen schönen Tag Ihnen allen und eine erfolgreiche Zuchtsaison 2009.


    Phillip Fritz

  • Die Rasse ist jetzt nicht so mein geschmack vom aussehen aber bestimmt eine sehr intressante rasse:) habe mir mal bilder von EW jungtieren angeguckt und wie kommt das denn das die schon sofort schlappohren haben...?!?

  • Hallo


    Das müsste beding sein durch die die langen ohren, dies ist auch die einzigste widder rasse wo das der fall ist. Dadurch das die ohren sehr fruh fallen bilden sich auch keine krohnen.


    Bei anderen widderassen sag man hier je früher die ohren fallen desto besser ist der behang jedoch die krohnen werden schlechter, und je später die ohren fallen je besser werden die krohnen und je schlechter der behang.


    aber da wir momentan einen der spezialisten der EW hier haben, phillip kann weit aus mehr über die rasse erzählen als ich ;)


    Oliver

  • Hallo an alle an EW in irgendeiner Weise Interessierten,


    Nachdem Oliver mich so schön durch die Blume noch einmal drum gebeten hat, möchte ich zum Thema Ohren beim EW nicht schweigen. Zumal dies ein Thema ist, was schon lange diskutiert worden ist und auch der Wissenschaft seit mehreren Jahrhunderten Rätsel aufgibt.


    Ja, die Ohren der EW sind wirklich schon von klein auf hängend wie nachfolgendes Foto zeigt.


    rkz-forum.com/index.php?attachment/101/


    Dazu trägt die Ohrlänge sicherlich bei aber ein anderer Faktor ist in meinen Augen noch viel entscheidender: Schon Darwin hatte bei seinen Studien, aus denen dann schließlich seine für damalige Verhältnisse revolutionäre Evolutionstheorie hervorging, erkannt, dass sich Widderkaninchen von anderen Kaninchen in einem wichtigen Merkmal unterscheiden: bei der Untersuchung von Schädelskeletten stellte er einen deutlich andere Lage der Gehörgangmündung fest.


    rkz-forum.com/index.php?attachment/103/


    Hier Darwins Abbildung eines half-lops, eines Kaninchens, bei dem sowohl ein Ohr hängt als auch eins normal steht. Dazu schrieb er : "Fig. 11.—Skull, of natural size, of
    Half-lop Rabbit, showing the different direction of the auditory meatus on the two sides, and the consequent general distortion of the skull. The left ear of the animal (or right side of figure) lopped torwards." Das rechte Ohr war also das Widderohr.


    Der Ausgang des Gehörgangs ist beim Widder höher gelegen als beim normalohrigen Kaninchen, bei dem der Ausgang auch weiter hinten am Schädel und flacher zu sein scheint. Diese Veränderung im Skelett führt unweigerlich zu der geänderten Position der Ohren.


    Diese unterscheidet sich beim EW aber noch einmal elementar von den anderen Widdern, denn bei denen treten ja deutliche Kronen an den Ohrwurzeln auf, während die Schalöffnung nach innen zeigt. Beim EW zeigt die Ohrmuschel nach vorn. Durch diese Drehung wird die Kronenbildung im Prinzip verhindert. Dreht man einmal ein EW Ohr leicht nach innen, so sieht man rasch, wie am Ansatz des Ohres dessen Knorpelteile beginnen, eine Art Krone im Sinne der anderen Widder zu formen.


    Dass lässt mich persönlich zu dem Schluss kommen, dass der EW egal ob älter oder weniger alt als der Französische (bzw. Deutsche) Widder ist, definitiv weiter vom normalen Kaninchen weg entwickelt ist. Aus Kreuzungen mit stehohrigen Tieren ist bekannt, dass schon in der F1 Tiere anfallen können, die als half-lops zu bezeichnen wären. Diese zeigen auch Kronenbildung und das typische Stehen der Ohren, bevor sie wie bei den bekannteren Widderrassen fallen, so dass ich persönlich im Endeffekt glaube, dass doch der Englische Widder im Grunde derjenige ist, aus denen dann nachfolgend andere Widder entwickelt worden sind. Zumindest denke ich, dass die anderen aus EW entwickelbar wären.


    Somit stellt der EW die einzige Rasse dar, die uns wirklich in aller Reinheit die Lop-ears, also die Widderohren, zeigt. Und somit sind die Englischen Widder auch die Bewahrer einer Mutation, die einzigartig in der Form eben nur bei ihnen auftritt, was unterstreicht, wieso es wichtig ist, alte Rassen - und seien sie auch noch so ausgefallen - zu bewahren.


    Wenn weitere Fragen sind, stellt sie hier. Ich denke Oliver und ich werden unser Möglichstes tun, um Euch alle Fragezeichen aus den Gesichtern zu vertreiben, wenn denn welche da sind :D


    Viele liebe Grüße, Phillip Fritz

  • Hallo,


    eine Frage ist noch offen, die Herauszüchtung der EW. Ich bin für die geschichtlichen Teile unserer Rasseberichte zuständig, diese Frage konnte ich noch nicht klären.


    Gruß Frank

  • Guten Tag zusammen,


    nun also der Versuch, das was gestern der Technik zum Opfer gefallen ist wieder an den Leser zu bringen :D


    Ich bin davon überzeugt, dass man heute die Frage, ob denn nun der Englische oder der Französische Widder älter ist, nicht mehr beantworten kann, denn zu lange schon ist die Zeit der Anfänge vorbei und begeisterte Schilderungen zeitgenößische Autoren liefern oftmals keinen Fotobeweis, an dem man sich orientieren könnte. Können Sie ja auch teils noch gar nicht, denn schließlich steckte auch dieses Metier zur Zeit der Anfänge der Widderzucht noch in den Kinderschuhen. Auch sind viele Zeilen aus dem 19. Jahrhundert geprägt von dem Wunsch Kapital aus der Schilderung zu schlagen, was die Suche nach Ursprüngen und geschichtliche Wahrheiten nicht grade vereinfacht. Was bleibt also zum Ursprung zu sagen?


    Nun, es muss ja irgendwann einmal die Mutation vom Steh- zum Schlappohr stattgefunden haben. Und aus Kreuzungen mit Stehohren ist auch bekannt und dokumentiert, dass die F1 aus EW und Stehohr sogenannte half-lops sind. Bei diesen Tieren steht das eine und fällt das andere Ohr, also genau das, was Darwin mit seiner Zeichnung des Schädels festgehalten hat. Solche Tiere wurden seinerzeit als Schlachtkaninchen unter eingem Namen viel gehalten und gehandelt und waran daher sehr verbreitet und bekannt.


    Aufgrund dieser Tiere denke ich, dass es ein Hauptgen gibt, dass für Schlappohrigkeit verantwortlich ist. Wie aber dannn die Länge, die Breite, die Form und die Tragweise aussehen, ist von weiteren Genen beeinflusst. Und hier bin ich der Meinung ist der EW einfach viel weiter vom Stehohr entfernt als die anderen Widdervarianten. Somit stellt er eine Besonderheit dar, die wir ohne seine Existenz verlieren würden - was hoffentlich nie passieren wird und worüber ich mir im Moment keine Gedanken mache!


    Ich persönlich denke aufgrund solcher Kreuzunsgergebnisse auch, dass man aus dem EW und einer Stehohrigenrasse ohne weiteres ein Kaninchen schaffen könnte, das dem Typ der heutigen DW und verwandten nahe käme. Aus den anderen Widdern aber einen EW ähnlichen Typ zu machen, scheint mir da viel schwieriger. Dementsprechend wäre dann eben der EW vom Normalkaninchen weiter weg als die anderen Widder.


    Was wiederum gegen die Aufklärung der Frage nach dem Ei und der Henne spricht ist, dass auch die Englischen Widder zunächst gar nicht so lang im Ohr waren, sondern eher in dem Maß in Erscheinung traten, wie wir es vom Französischen Widder (DW) her kennen. Ja, sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es entsprechend der Behanglänge verschiedene Klassen, so dass man nicht unbedingt gezwungen war, allzu lange Behänge zu züchten, wenn man nicht unbedingt in der höchsten Klasse antreten wollte.


    Alles in allem also eine sehr verworrene und neblige Lage. Aber sind wir doch mal ehrlich, egal ob nun der eine oder der andere zuerst dagewesen ist, die Hauptsache ist doch, dass sie überhaupt Freunde gefunden und überlebt haben, so dass wir uns heute noch an Ihnen erfreuen können!


    Viele Grüße


    Phillip Fritz

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