Rasse des Monats Juni 2004 - Satin Rot

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  • Rassebericht Satin, rot

    Rasse des Monats:

    Satin - Rot

    Erstellt von Manuela Müller

    Das erste Satinkaninchen fiel 1934 bei einem Wurf Havannakaninchen des Züchters Walter Huey aus Indiana/USA, der ein Kaninchen mit einem seidig schimmernden Fell bemerkte. Kurze Zeit später wurden sie schon als eigenständige Rasse anerkannt und bald die ersten Spezialklubs gegründet. 1946 entstand die „American Satin Rabbit Breeders Association (ASRBA), die Amerikanische Satinzüchter-Vereinigung. Einige Jahre danach gelangten die ersten Satin nach Europa und wurden 1976 auch in Deutschland als Rasse anerkannt. Mittlerweile wurde schon eine Reihe verschiedener Farbschläge herausgezüchtet.
    Dürften die Satinkaninchen damals einen großen Aufschwung gehabt haben, so ist sind sie heutzutage eher spärlich gesät – es gibt sie aber doch, die Satinliebhaber, wie auch die beiden Neuzüchtungen „Satinzwerge, rot“ und „Satin, rhön“ zeigen.
     

    Satin RotSatin Rot

    http://www.satinkaninchen.net
    In Kaninchenzeitschriften liest man leider so gut wie nie etwas über Satinkaninchen, auch sind sie leider recht selten, weshalb diese Homepage in Leben gerufen wurde. Diese Homepage beschäftigt sich mit Satinkaninchen der verschiedenen Farbenschläge, um Züchter dieser recht seltenen Rasse zusammenzubringen.

    http://www.asrba.com/
    Die Homepage der Amerikanischen Satinzüchter-Vereinigung, der „American Satin Rabbit Breeders Association (ASRBA), wo man einen Blick auf die amerikanischen Satin werfen kann, die sich schon allein in der Körperform deutlich von unseren unterscheiden.

    http://www.satinangora.de
    http://homepage.sunrise.ch/homepage/pglaus/satinang.htm
    Dies sind zwei Seiten, die sich mit der Zucht der Satinangoras beschäftigen, die in Ö und D bisher allerdings noch nicht anerkannt sind.

    Empfohlenes Buch:
    Satinkaninchen, Verlagshaus Reutlingen Oertel + Spörer, von Hans-Peter Scholz, 1993

    Satin RotSatin Rot

    Persönliche Bemerkungen:

    Die roten Satin sind eine relativ ruhige und frohwüchsige Rasse und stellen keine besonderen Ansprüche an die Haltung. Neben einer guten Körperform liegt das Hauptaugenmerk auf dem Satinfaktor, der sich im Haarkleid deutlich bemerkbar machen sollte. So ist das einzelne Haar des Satinfelles im Unterschied zum Normalhaarkaninchen etwas dünner, da ihm das Haarmark fehlt und die Oberflächenstruktur einige Unterschiede aufweist. Wodurch die Farben intensiver wiedergegeben werden und der typische Satinglanz entsteht. Auch fühlt sich das Fell weicher an – soll jedoch nicht wollig sein und beim Dagegen-streichen rasch wieder in die Ausgangslage zurück gehen. Zur Unterfarbe ist noch zu sagen, dass diese nicht gänzlich weiß, sondern möglichst creme- bis orangefarbig sein sollte.
    Häsinnen neigen etwas zu Wammenansatz und losem Brustfellen. Bei konsequenter Selektion ist das aber ganz gut in den Griff zu bekommen. Mehr Kopfzerbrechen bereiten da schon die teilweise noch vereinzelt auftretenden schwarzen Härchen - besonders im Kopf- und Ohrenbereich (dunkler Anflug). Hier sollte man darauf achten, schon als Ausgangstiere möglichst durchgehend rot gezeichnete Tiere zu erwerben. Die Ohrstruktur und -haltung sowie die stärkeren Rammlerköpfe konnten mittlerweile schon um einiges verbessert werden. Man liest hin und wieder von oft auftretenden Geschlechtsanomalien bzw. größerer Krankheitsanfälligkeit aufgrund des Satinfaktors. Dies kann ich jedoch nicht bestätigen. Geschlechtanomalien kamen bei meinen Tieren noch nie vor – auch erscheinen mir die Satinkaninchen verglichen mit anderen Rassen ziemlich robust und keinesfalls anfälliger.
    Als Stallgröße würde ich mindestens 80 x 80 cm empfehlen. Für Häsinnen entsprechend größer, zumal im Schnitt an die 7 Jungtiere pro Häsin fallen, aber auch Würfe von 10 – 11 Junge sind möglich. Die Häsinnen selber sind vorbildliche Mütter, so dass es kaum Jungtierverluste gibt.

    Züchteradressen der verschiedenen Farbschläge gibt es auf http://www.satinkaninchen.net/zuechter.html oder auf Anfrage unter RoteSatin@krone.at

    Sonstiges:

    Ich frage mich immer, warum es so wenige Satinzüchter - zumindest bei uns in Österreich - gibt. Zumal ich die Zucht nicht als sonderlich schwer (den jeweiligen Farbschlägen entsprechend) bezeichnen würde. Wenn man sich für die Kaninchenzucht interessiert und sich dementsprechend damit beschäftigt, sollte es kein großes Problem sein, passable Zuchttiere zu erhalten.
    Wichtig ist vor allem immer, dass man eine konsequente Zuchtauswahl betreibt - Tiere mit schweren Fehlern, die sich noch dazu hartnäckig weitervererben, haben in der Zucht nichts zu suchen. Auch sollte unbedingt auf eine gute Gesundheit und Vitalität der Zuchttiere geachtet werden. In diesem Sinne hoffe ich, dass sich wieder mehr Züchter der Satinkaninchen annehmen, da sie allemal eine sehr hübsche und frohwüchsige Kaninchenrasse sind, die es Wert ist erhalten zu werden!

    Satin RotSatin Rot

    Erbbiologische Betrachtung

    Wenn man sich daran erinnert, als die ersten Satinkaninchen, elfenbeinfarbig in den Ausstellungen zu sehen waren, so ernteten diese Tiere wenig erfreuliche Blicke. Sie waren eben noch nicht soweit herausgezüchtet, dass sie schon in allen Positionen mit guten bis sehr guten Noten bestanden hätten. Vornehmlich waren es Skelettmängel, die den Tieren anhafteten. Befremdlich erschien damals auch der „gelbliche“ Schimmer, der den Farbenschlag der elfenbeinfarbigen Satinkaninchen bezeichnete. Wahrlich, diese ersten Satinkaninchen hatten einen schweren Stand, erwartete man doch von den genetisch weißen Tieren (sowohl auf leuzistischer als auch auf albinotischer Basis), dass sie dann auch weiß sind. Lediglich bei Weißen Neuseeländern oder teilweise auch bei Weißen Wienern galt ein „Cremeschimmer“ als Markenzeichen für sehr dichte Haaranlage.
    Man wusste zu wenig über die besondere, seidige Haarstruktur mit ihrem Glanzeffekt. Die ersten Zuchten, die ich noch als PR erlebte, gerieten bald wieder in Vergessenheit.
    Heute sind in Deutschland zwölf Farbenschläge neben den Satin-Rot anerkannt und rhönfarbige Seidenkaninchen bahnen sich gerade den Weg zur Anerkennung.
    Rein erbbiologisch sind diese Farbenschläge (z. B. Schwarz, Blau, Feh, Kalifonier, Chinchilla, Weiß mit blauen und mit roten Augen u. v. a.) entsprechend der Farbgrundlagen der gleichgefärbten Normalhaarrassen zu betrachten, wenn auch die Haarart m. E. die Farben optisch intensiver erscheinen lässt.
    Somit ist unsere Rasse des Monats in ihrer Farbgenetik vergleichbar mit Roten Neuseeländern oder Sachsengold. Das bedeutet, auch dieser Farbenschlag der Satin-Kollektion trägt die Genformel: AbCDGy mit dem Zusatz sa (AbCDGysa/ AbCDGysa). Sie sind wie die RN oder SaG gelbwildfarbig, tragen in einem hohen Wert den Rotverstärkerfaktor und unterscheiden sich (bezüglich ihrer Farbe) allein in der Haarart von den beiden genannten Normalhaarrassen. Folglich können die Satin-Rot, wie von der Züchterin auch gut beschrieben, deren Fehler, wie Fleckigkeit, Anflug, Tendenz zu schwarzem Ohrsaum, aufweisen.

    (c) Heidrun Eknigk

    Preisrichterliche Betrachtung

    Die Satin sind in Deutschland scheinbar besser verbreitet als in Österreich, allerdings ist der Farbenschlag elfenbeinfarbig dabei am verbreitetsten. Sie haben sich in den letzten Jahren zu Garanten für hohe Punktzahlen entwickelt. In meiner Region sieht man auch öfters mal Rote Satin, die schon eine ansprechende Körperform und Satinfaktor zeigen.
    Ein Problem stellt noch öfters der graue Anflug besonders an den Ohren dar, wie auch bei anderen Rassen in dem Farbenschlag Rot, ist dort noch einiges an Zuchtarbeit zu leisten. Des weiteren bekommt man noch ab und zu Tiere zu sehen mit einer schwachen Struktur der Ohren, dadurch wirken die Ohren öfters faltig oder nicht fest in der Struktur. Die anderen Satinfarbenschläge bekommt man sonst leider seltener zu Gesicht, sodass sie auch noch nicht so durchgezüchtet wie die elfenbeinfarbigen sind.

    Historische Betrachtung
    Wir bedanken uns bei Manuela Müller für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander, Heiko Semmel und Siegfried Lübbert für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

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