Schleimkot und danach alles wieder gut?

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  • Hallo zusammen.


    Vorweg: Dem Tier, um das es jetzt gehen wird, geht es wieder blendend :thumbup: Nur um den Druck rauszunehmen, ich möchte einfach verstehen, was da los war.
    Die Geschichte: Jungrammler, 4 Monate alt, saß eines Tages still und aufgeplustert in der Ecke, der Hintern mit durchfallartigem Kot verklebt, und hat nicht bzw. kaum gefressen und ließ sich auch durch die schönsten Leckereien nicht zum Fressen verführen. Ich habe ihm dann zunächst den HIntern gesäubert und Fenchel-Anis-Kümmel-Tee eingeflößt und ihm eine Wärmequelle angeboten, die er aber nicht genutzt hat. Ferner bekam er Weidenzweige (wegen der Schmerzlinderung) und ich habe ihm frische Kräuter im Garten zusammen gesucht. Er knabberte zunächst über Nacht die Rinde von den Weidenzweigen und mümmelte ein wenig Schafgarbe und Taubnessel, sein Verhalten blieb aber ansonsten sehr still und er wehrte sich auch nicht gegen das Hochnehmen. Der Durchfall war allerdings weg. Ich habe ihm dann am nächsten Morgen Panacur gegeben, um Darmparasiten zu eliminieren. Am Abend hatte er dann festen, nicht klebrigen, trüben Schleim am After, der sich nicht leicht entfernen ließ, und wirkte weiterhin etwas apathisch. Am Morgen begann er dann wieder ein wenig mit Fressen und ich setzte die Panacur-Gabe noch weitere 4 Tage fort, wogegen er sich zu wehren begann. Am zweiten Abend fing er an, wieder richtig zu fressen. Seither tut er das nahezu ununterbrochen, fast um wieder aufzuholen, und ist wieder munter und fidel. Ich hatte zwischendurch schon überlegt, ob ich ihn zwangsernähren sollte, aber er hat sich rechtzeitig wieder zum selbstständigen Fressen entschieden. Nun überlege ich die ganze Zeit, was er gehabt haben könnte. Und was das wohl für ein Schleim war? Sollte der Abgang desselben wirklich der entscheidende Wendepunkt gewesen sein? Hat jemand schonmal sowas gehabt? Alle anderen Tiere im Stall, auch die mit Gitterkontakt und seine Wurgeschwister waren die ganze Zeit völlig unauffällig.

  • Hi,


    Ferndiagnosen sind immer schwierig, aber ich tippe mal auf Enterocolitis. Darüber findest du hier im Forum reichtlich, Suchbegriff eingeben, siehe vorne, und fertig.


    MfG Manfred

  • Hallo Angelika,


    gehe wie Manfred auch von Enterokolitis - ME - aus.


    wenn Du dich erinnerst habe ich immer wieder als einer der Maßnahmen bei diesem Krankheitskomplex das "Ausstreichen " des Darmes erwähnt, bei manchen Fällen hat man damit Erfolg.


    Ist der Schleim erst draußen , scheint es den Tieren zumindest so gut zu gehen , dass sie wieder das Fressen beginnen - und damit ist zumindest die akute Gefahr gebannt.


    Ob allerdings alles wieder gut ist wage ich eher zu bezweifeln, es besteht die große Wahrscheinlichkeit , dass in einer ähnlichen Situation, die zu der Erkrankung führte, das gleiche wieder passiert - Ausgang dann offen.


    In wie weit Panacur auf das Geschehen Einfluss hatte ? weiß ich nicht, habe dieses Medikament noch nicht benutzt.


    Dass eine abwechslungsreiche Fütterung mit vielen Kräutern Erkrankungen in vielen Fällen verhindern kann wissen wir - durch ein e Stabilisierung und Stärkung des Immunsystems -, problematisch ist bei vielen aber anscheinend die kontinuierliche zur Verfügungsstellung dieses hochwertigen Futters.


    mfg Peter

  • Hallo,


    alle Symptome sprechen für Enterocolitis.


    Du hast mit den Weidenästen genau richtig gehandelt. Diese enthalten Gerbsäuren. Mein Tierarzt erklärte mir, dass durch die Gerbsäuren und durch einen anderen Stoff (Name fällt mir gerade nicht ein) die Bakterien gehemmt werden und sich die Darmlähmung lösen kann. Darum ist der Schleimpropf aus dem Darm wahrscheinlich abgegangen. Du solltest ihm nun viel strukturreiches Futter geben und evtl. Stulmisan zum Aufbau der Darmschleimhaut übers Futter streuen.


    LG
    Kathi

  • Hallo und danke für die vielen Antworten.


    An ME hatte ich auch gedacht, hatte mich aber gewundert, dass es so relativ schnell und einfach wieder gut geworden ist, wo man doch von so hoher Sterblichkeit liest... ?( Hatte mich schon mit dem Gedanken abgefunden, das Tier vorzeitig zu schlachten, wobei ich unsicher bin, ob man ein Tier mit dieser Erkrankung noch essen sollte? Panacur hat nun eine Wartezeit von 21 Tagen und wie er jetzt drauf ist, gibts ihn planmäßig zu Ostern...
    Eigentlich bekommen sie sehr struktur- und kräuterreiches Futter, das Heu und Stroh haben wir selbst eingefahren und ich habe Futterpflanzen angebaut, um auch im Winter wenigstens etwas Grünes zufüttern zu können. Wobei dieser Winter ja gar nicht als solcher zu bezeichnen ist bisher... Dazu gibts entweder frische Zweige/Äste oder aber getrocknete mit Laubheu dran, die sehr gern abgeknabbert und geschält werden. Kraftfutter besteht vorrangig aus Hafer und Gerste im Spelz, Leinkuchen und Sonnenblumenkernen mit Schale, was ja auch strukturreich ist. Danke übrigens, Peter und Thomas, für die Hilfestellung zum Thema Futter! Sie lieben es! :thumbsup: Der Jungrammler ist auch heute noch topfit, allerdings fängt ein Altrammler mit den gleichen Symptomen an, der absolut keinen direkten Kontakt mit dem Patienten gehabt haben kann (der Junge lebt unten im Stall, der Alte übergangsweise auf dem Dachboden in einem behelfsmäßigen Gehege zusammen mit meinen Handaufzuchten, quasi als deren Erzieher wegen fehlender Mutter, die wiederum allesamt mopsfidel sind). Er hat gleich Panacur bekommen, das Ausstreichen werde ich morgen mal versuchen, sofern da nicht von selbst der Schleim abgegangen ist.
    An der Fütterung habe ich in keinem Fall etwas verändert, die Dachbodenbewohner bekommen statt meiner Eigenmischung ein Industriefutter (Union Struktur Gold), einen Erreger verschleppt kann ich durchaus haben, mich wundert dann wiederum, dass der eigentlich robuste Altrammler kränkelt und die eigentlich eher schwächlichen Handaufzuchten so fit bleiben. Kaninchen zu verstehen ist halt doch etwas komplizierter als man denkt. Die Tiere, die im Stall Kontakt mit dem Erkrankten hatten, sind ebenfalls völlig unauffällig. Ich hoffe das bleibt so, morgen werden seine beiden Brüder vom neuen Besitzer abgeholt...
    Wo bekommt man dieses Stulmisan her? Und was ist da drin?

  • Hi,


    Stulmisan gibt's wohl beim Tierarzt http://www.msd-tiergesundheit.…/Stullmisan_S_Pulver.aspx , ich hab' auch schon Colosan verwendet http://www.schaette.de/shop/Colosan , Sab simplex wäre eine weitere Alternative. Um die Tiere zum Fressen zu bringen, habe ich ihnen Möhrenbrei von Hipp, vermengt mit Natur-Joghurt, laktosefrei, und einem Vitamin-Präparat mittels Spritze eingegeben. Das wirkt nicht immer, aber doch.


    Es ist schon etwas länger her, dass meine Tiere das Problem hatten. Anfangs waren vor allem Jungtiere betroffen, später, die Kleinen schienen irgendwie angepasst, hat's die Alten erwischt und am Schluß waren nur mehr die zugekauften Tiere jene, die erkrankten. Mittlerweile passt es. Der Errger ist übrigens immer da. Das läss sich gar nicht vermeiden; ob es das eine oder andere Tier betrifft ist situationsabhängig. Meistens war's zumindest bei den meinen so, dass es bloß einzelne Tiere betraf, die zusammengekauert mit trübem Auge in der Ecke saßen, während die Geschwister munter im Stall rumhoppelten.


    MfG Manfred

  • Hallöchen
    Ich hatte anfangs sehr viele Verluste durch Entercolitis. Durch die Fütterungshinweise hier im Forum konnte ich sie doch sehr vermindern.
    Gute Erfahrungen habe ich persönlich mit Sulfadimidin gemacht.
    Wenn ich merke eines meiner Tiere ist aphatisch und frisst nicht mehr dann bekommt es 3 Tage dann 1 Tag Pause
    und dann nochmal 3Tage je 1 ml pro kg Körpergewicht.
    Danach löst sich gallertartiger Schleim . In fast allen Fällen fangen die Tiere am 2 Tag wieder an zu fressen.


    LG Susan

  • Zwischenbericht: Dem Altrammler scheint es besser zu gehen. Schleim hab ich nicht gesehen, kann aber sein dass er sich schon geputzt hat. Jedenfalls hoppelt er mit seinen Ziehsöhnen herum und zeigt Interesse am Futter.
    Sab Simplex hab ich da, er hat aber keinen Blähbauch. Sollte ich das trotzdem geben?


    Und natürlich meldet sich das nächste Sorgenkind, diesmal wieder was neues, nämlich ein warmes Ohr. Ich vermute die gerade erfolgte Tätowierung als Auslöser. Ich denke mal das geht von selbst weg. ..

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