Hallo.
Aber in den letzten Jahren sehe ich eher andere Gründe als Ursachen. Die jetzigen Ursachen sind doch meist hausgemacht. Und im Zusammenhang mit widrigen Umwelteinflüssen wirken sie sich dann eben katastrophal aus. Die Berichte von Zuchtbuchführer und Tätomeister im Verein sagen vieles aus. Noch nie in all den Jahren gab es mehr Rassen bei uns im Verein, bei weniger Züchtern. In vielen mir bekannten ist es nicht anders. Aber wenn dann zur Sprache kommt, daß von dieser oder jener Rasse nur zwei oder drei Tiere tätowiert wurden, kann man als ernsthafter Züchter nur noch mit dem Kopf schütteln.
Wie kann jemand hierbei seine Tiere auf Leistung testen? Wie sollen, bei den immer häufiger mangelhaften Kenntnissen der Züchter die Häsinnen in Zuchtkondition kommen oder gar bleiben? Wie soll ein leistungsbereiter Nachfolger als Zuchttier bei einer solchen Auswahl ausgewählt werden?
Schönheit und Leistung gehören auch bei Heimtierzuchten zu den Zuchtgrundsätzen.
Sehr zu begrüßen ist, wenn die uralten und auch hier schon häufig wiedergekäuten Zuchtgrundsätze in's Gedächtnis der Züchter gerufen werden; diesmal aus tiermedizinischer Sicht im Zusammenhang mit der Enterocolitis.
Zitat aus "Selektion und Medikation" von Dipl.-Vet.-Med. Frank Scholz in Kaninchenzeitung Nr. 9/2013 Seiten 10 und 11
Des Weiteren sollte bei der Zuchtauswahl nicht nur auf das Idealbild der Rasse geachtet werden. Parameter wie Fruchtbarkeit, Wurfgröße, Aufzuchtleistung, Wuchsfreudigkeit und nicht zuletzt Vitalität sollten ganz oben in der Zuchtplanung stehen. Sicher wird dadurch der Zuchtfortschritt nicht so schnell erreicht wie mit der "idealen Verpaarung" . Aber gesunde, vitale Tiere sind die Belohnung dafür. Weiterhin muss eine strikte Selektion auf die Gesundheit erfolgen. Tiere, die in ihrer Entwicklung von Krankheiten betroffen waren, sollten nach Möglichkeit nicht in die Zucht überführt oder an andere Zuchtfreunde weitergegeben werden.
Zitatende
Ganz überwiegend kann ich dem Artikel zustimmen. Nicht ganz zufrieden bin ich mit der Behandlung des Themas Antibiotika im Futter, also der Dauerbehandlung der Tiere mit Antibiotika.
Außerdem, was ist ein schneller Zuchtfortschritt durch eine ideale Verpaarung wert, wenn dadurch an der Gesundheit der Tiere Abstriche gemacht werden oder andere Grundsätze der Zucht über Bord geworfen werden. Kein ernsthafter Züchter ist an solchen nur kurzfristigen Erfolgen oder Fortschritten interessiert.
Gruß
Karl