Langhaarfraktion - wie kann ich das Trockenfutter weg lassen ?

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  • Hallo,


    ich habe mir überlegt, ich würde eigentlich gern das fertig gepresste Trockenfutter weglassen und die Kaninchen optimaler ernähren.
    Bisher habe ich Pellets , speziell für Angoras und dazu immer noch Möhren und Äpfel ( sind immer da) und das was bei uns an Grünzeug aus der Küche übrigbleibt ( Salat, Brokkoli,ect) verfüttert. Heu haben sie natürlich immer ausreichend im Stall und Wasser ebenfalls.


    Ich habe hauptsächlich Angoras.
    Ich bin mir nicht sicher, ob die Ernährung wegen der Wollgewinnung spezieller sein muss. ( beim Trofu habe ich ja "Spezialfutter" ) .


    Hat jemand Tips für mich?

  • Hallo Miriam,


    ich kann nur sagen: Ja, die brauchen wirklich Pellets. Ich war am Anfang auch skeptisch, da ich bisher immer moppelig runde und gesunde Zwerkaninchen hatte, komplett ohne Getreide/Pellets/Trockenfutter.
    Für die Angoras hab ich dann von Berkel Angorapellets und noch so ein Strukturmüsli bestellt, mit Luzerne und Kräutern, erst mal aus dem Grund heraus, dass die anderen erfahrenen Halter gesagt haben, das braucht's.
    UNd siehe da, im Winter sind mir trotz täglich viel Karotten, Apfel, unbegrenzt Heu UND ner kleinen Handvoll Kraftfutter zwei Angoras bißchen abgemagert. Das war dann meine Lektion - seitdem gibt es mehr Kraftfutter und sie schauen wieder prima aus und haben ein gutes Gewicht. (An der Kälte lag die Gewichtsabnahme nicht - die Zwerge leben bei mir im Winter draußen, und waren dick und rund, während die Angoras im Kuhstall und mit einem Vielfachen an Wolle an Gewicht verloren haben. Das Wachstum der Wolle verschlingt anscheinend wirklich beträchtlich viel Energie)


    Ich denke im Frühling und Sommer kann man wahrscheinlich schon ein bißchen die Menge reduzieren, wenn man viel eiweißreiche Wiese füttert, aber gerade im Winter denke ich nicht, dass man es schafft den Energiebedarf nur über Obst, Gemüse und Heu zu decken.
    (es sei denn du hast WIRKLICH Geld übrig, aber die Mengen die du da wahrscheinlich bei Angoras bräuchtest, würd ich mir bei meinen nicht leisten wollen und das sind ja erst 5)


    Aber das ist nur meine bisherige Erfahrung, und so lang ist die ja nu auch nicht, da gibt es bestimmt noch ein paar andere, die eine (fundiertere) Meinung dazu haben.
    Liebe Grüße,
    Jutta :)

  • Angoras sind Leistungstiere, die man nicht mit normalhaarigen Tieren vergleichen kann.
    Meine Satinangoras brauchen mehr Futter als die wesentlich grösseren Bartkaninchen. Die Haare, die sie produzieren, bestehen aus Eiweiss und das muss irgendwie ins Tier rein. Stell dir vor, ein Angora gibt jährlich 10 bis 20 Prozent seines Körpergewichtes Wolle. Das ist eine Riesenleistung! Gemüse und anderes Frischfutter ist gesund und gut, aber das genügt für die heutigen Hochleistungstiere nicht. Die dauernde züchterische Verbesserung der Angoras ging ja parallel mit der Entwicklung der Kraftfutter. Du kannst jetzt nicht ein Hochleistungsangora nehmen und auf Wildkaninchenfutter zurücksetzen.

  • Guten Morgen!


    Wenn du von den Pellets weg möchtest, aber mit einer Grünfütterung bei den Angoras nicht zurecht kommst, dann hast du ja auch noch die Möglichkeit, die Pellets durch eine eigene, ungepresste Kraftfuttermischung zu ersetzen. Beiträge zum Futter selbst mischen müsstest du über die Suche finden können. Eine Handvoll Soja, Leinsamen oder Sonnenblumenkerne extra wäre bei Angoras dann aber wohl notwendig im Vergleich zu Normalhaar-Rassen.


    Ich kann dir noch das Rohstofflexikon empfehlen als Hilfe bei der Futterzusammenstellung.


    Netter Gruß
    Tobias

  • Hallo und Guten Morgen!


    Das Problem bei den Angoras ist nicht nur der erhöhte Eiweißbedarf, sondern sie brauchen auch zusätzlich Methionin, das für das Haarwachstum erforderlich ist.
    Ich hatte da auch schonmal mit PeterW drüber gesprochen, weil ich mit Pellets nicht so glücklich war.
    Ich habe es anders versucht, es aber nicht wirklich hinbekommen, ohne dass sie mir abgemagert sind bzw. ich hatte auch Fälle von ME.


    So habe ich für mich einen Kompromiss gefunden, mit dem ich leben kann.


    Meine Angoras bekommen eine Mischung aus Angora-Pellets, Getreidemischung und Luzerne.
    Davon gibt es aber nur morgens eine Portion.
    Abends gibt es ausschließlich Frischfutter, nichts anderes.
    Heu und Wasser stehen natürlich immer zur Verfügung.


    Damit komme ich und v.a. meine Tiere sehr gut klar. Es wird nichts aussortiert, nichts liegen gelassen, morgens ist immer alles weggefressen, nur ein bißchen Heu bleibt übrig und die Tiere sehen gut aus.
    Ich denke, bei so einem Vergleichsscheren würden sie nicht mithalten können, weil die Wollproduktion nicht so hoch sein wird, wie bei Tieren, die ausschließlich mit Angorafutter gefüttert werden. Aber das will ich ja auch gar nicht. Die Wolldichte ist gut, es wächst halt ein bißchen langsamer, aber das ist mir auch recht so. Die Tiere sollen sich wohl fühlen und das ist die Hauptsache.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Vielen Dank für eure Berichte.
    ich habe so oft gelesen dass eben gerade diese Pellets nicht gut sind, aber nun kann ich meine, speziell für Angoras gefertigten, guten Gewissens weiter füttern.
    Bei mir gibt es auch morgens Pellets und nachmittags Grünzeugs. Heu ist wie gesagt immer da.
    Meine Hasis stürzen sich aber immer richtig auf die Pellets, insofern... hauptsache sie sind gesund und munter :)


    einen schönen Abend wünsche ich Euch

  • Guten Morgen Miriam,


    proteinreiche Ernährung mit hohem Methiononanteil ist bei Angora sehr wichtig, gar keine Frage.


    Gleichzeitig sollte man sich aber immer auch fragen, wie man dieses spezielle Protein zuführt, natürlich oder künstlich hergestellt.


    In den speziellen Angoramischungen ist synthetisch hergestelltes Methionin enthalten, z.B. in Sesam oder Paranüssen sehr viel natürliches.....


    Rein theoretisch würden eine zwei Paranüsse den Bedarf an Methionin pro Tier pro Tag decken !!


    Auch Sesam wird als Mischfutter gerne gefressen...


    Aber das entscheidet jede/r selbst, wie er seine Tiere ernährt....


    Vor 30 jahren gab es noch keine Pellets für Angora, da wurde Soja zugefüttert und die Ergebnisse waren gut; ob man Hochleistungstiere tatsächlich braucht ?


    mfg Peter

  • Es gibt ja nicht nur Soja oder Synthetik.... Wir haben ja auch eiweissreiche Pflenzen, die bei uns wachsen. Futtererbsen zB, aber auch Brennnessel und natürlich auch Getreide. Obschon diese ja etwas in Verruf geraten sind ;-) Ich frage mich, ob es nicht möglich wäre, aus solchen Futtermitteln ein ausgewogenes Futter zu kreieren.

  • Sicher gibt es bessere Alternativen, hab ja auch geschrieben, das ich vor 30 Jahren Soja stark benutzt habe, heute eher elten, und dann in Bioqualität.


    Getreide hat Proteine genug, die reichen vollkommen aus, auch Hülsenfrüchte sind eine gute Alternative sofern sie richtgi aufgeschlossen sind-, speziell für Methionin fiel mir eben Paranuss und Sesam ein.


    Als Frischgrün selbstverständlich Brennnessel und Beinwell uvm.


    mfg Peter

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