Was ist mit den Teddykaninchen)

Hallo Fred,

bei aller Sympathie und auch Verständnis für die Problematik, ganz klar "NEIN"!

Vor dieser Problematik stehen viele Zuchtverbände und andere Organisationen auch. Auch in der Nutztierzucht gibt es Modetrends, die mal offiziell gefördert werden oder auch mal wieder zurückgerudert wird.
Die organisierte Kaninchenzucht in Deutschland hat sich freiwillige Regeln gegeben und verfolgt bestimmte Ziele. Dazu gehört bis jetzt, offiziell, wenn man auch inoffiziell einen anderen Eindruck gewinnen kann, die Reinzucht.

Wenn Eingriffe in diesen Ablauf notwendig sind, dann kann das nur auf offiziellem Weg und auch genau überwacht und kontrolliert erfolgen. Es kann nicht sein, daß da jeder nach Gutdünken und ohne Kontrolle und Dokumentation "draufloswurstelt".

Ist meine Ansicht und ich weiß, daß es in anderen Zuchtorganisation hervorragend klappt. Wenn auch nicht immer mit Erfolg für gefährdete Rassen/Sorten/Lokalsorten. Natürlich mit besonderem Engagement einzelner, aber mit Unterstützung des Verbandes.
Wenn man die Reinzucht im ZDRK nicht mehr wünscht oder sie nicht mehr möglich ist, dann sollte man das auch öffentlich machen.

Gruß
Karl

Ja Freunde,

und genau dies ist das Problem:

Als Vertreter der reinen Lehre kann ich nur Karl unterstützen,

als Praktiker mit fast 50 Jahren Rassekaninchenzucht auf dem Buckel muss ich sagen, dass Manfred einfach recht hat.

Die Lösung

Manchmal habe ich den Eindruck, dass jede Rasse, sobald sie in die Hände von "Kaninchensportlern = Ausstellungszüchtern" kommt, in ihrer "Reinheit" gefährdet scheint - so ähnlich wie Doping im Leistungssport scheint "Panschen" das Doping der Ausstellungszüchter zu sein - aber vielleicht stimmt das auch alles gar nicht, die Ansichten sind veraltet, nicht mehr zeitgemäß- naja lassen wir es einfach

mfg Peter

PS: Wie sich manche Ansichten doch ähneln, auch ich sah den Farbenzwerg, Manfred

Reinzucht...

Hat es nicht mit dem Wildkaninchen angefangen? Wurden nicht immer neue Rassen "gepanscht"? Sorry aber ich werde aus Eurer Debatte nicht schlau.

Ich kann nur vermuten das Rassen die für Schlachtzwecke gezüchtet (gepanscht) wurden, einen Wert hatten (höherer Fleischertrag). Aber schon bei den Farbschlägen ist rein das Auge gefragt. Ist dieses Ziel heute noch ein Ziel? Angewiesen sind wohl die wenigsten Züchter auf den Fleischertrag/Wollertrag.

Guten Morgen Karin,

es überrascht mich nicht, dass Du manche unserer Ansichten nicht verstehst, sind es doch grundsätzliche Dinge, die heute anscheinend uninteressant geworden sind.

Ganz Kurz:

Der ZDRK fordert die Reinzucht und auch nur solche Tiere dürfen ausgestellt werden.

Als Kontrolle gibt es die Deckscheine, Zuchtwarte und Tätomeister, die dies im Auftrage des ZDRK zu überprüfen haben, ob auch tatsächlich alles stimmt; die dann tätovierten Tiere können ausgestellt und bewertet werden.

Dies ist in anderen Tierverbänden genauso, nur Tiere mit Abstammungsnachweisen gelten als Rasserein und dürfen bei Ausstellungen konkurrieren.

Unabhängig davon kann jede/r natürlich kreuzen und paaren wie er will, dann aber eben nicht ausstellen auf offiziellen Ausstellungen von Verbänden mit diesen Regelungen der Reinzucht. In Österreich ist es vermutlich nicht anders.

In BRD kommt noch hinzu, dass der ZDRK als eine seiner Hauptbegründungen der Existens dieses Verbandes sich auf die Fahne schreibt, die genetische Vielfalt der Rassen und Farbenschläge zu erhalten - warum und wieso dies wichtig istl ies bitte in anderen Beiträgen nach, dies würde hier den Rahmen sprengen.

Ergo bedeutet dies aber auch, dass jegliche andere Form der Zucht denn die Reinzucht im ZDRK nicht erlaubt ist, wer dagegen verstößt kann seine Tiere nicht tätovieren bzw. ausstellen.

Wer dies trotzdem tut macht dies entweder unter Veränderung der Tatsachen oder besser schlicht verstößt er gegen die Regelungen, auf gut Deutsch:

Er betrügt und stellt Tiere aus, die nicht den Anforderungen des Ausrichtenden Verbandes entsprechen - dies gilt allgemein , nicht nur bei Kaninchen.

Natürlich kann man jetzt sagen, das hätte man nicht gewußt, aber dafür gibt es eben Satzungen von Vereinen/Verbänden , die dies regeln - und zumindest lesen sollten organisierte Kaninchenaussteller können.

Wer sich nicht an Verbandsregelungen halten will, kann doch frei und ungebunden seine Kaninchen vermehren, findet FreundInnen mit dem gleichen Geschmack, tauscht sich aus und erfreut sich an den Tieren - stellt aber nicht aus beim ZDRK mit seinen Regeln, die eben gewisse Forderungen enthalten, die die Tiere nicht erfüllen.

eigentlich ganz einfach, oder

mfg Peter

Hallo Peter,

diese Dinge sind mir wohlbekannt, auch ich bin kein Befürworter fremde Rassen einzukreuzen um eine bestehende zu "verbessern".

Anders sehe ich es bei "neuen Rassen" wie eben auch dem Rhön-Löwenzwerg. Ich finde es gut. Auch würde ich mir ein offensives zugehen auf nicht anerkannte Rassen wünschen. Hobbyzüchter arbeiten oft nach dem "stille Post" verfahren, hier wird nicht fundiertes Wissen weitergegeben und ohne hinterfragen (wem auch?) als richtig anerkannt, was oft nicht zum Wohl der Tiere ist (Baycox prophylaktisch usw.), klein, kleiner am kleinsten zu Züchten usw.

Hier würde ich auch eine Chance für Zuwachs zu den Vereinen sehen. Man müsste nur weniger darüber lächeln sondern mehr Hilfe geben.

Aber vielleicht bin ich auch nur zu idealistisch und neu in der Zucht...

Hallo zusammen,

Karin, ich bin absolut nicht gegen neue Rassen und Farbenschläge, im Gegenteil, ich vertrte ganz klar die Meinung, dass man Rassen eindeutig definieren sollte und dann die gewünschten Farben einfach zulassen sollte, sowas regelt sich immer je nach Geschmack, heute ist blau in , morgen rot, übermorgen....

Würde deshalb Sinn machen, weil dann zumindest nur Farbenschläge inerhalb einer Rasse benutzt würden und nicht mit Fremdrassen noch im genetischen Material der rassen gepfuscht würde - rein theoretisch.

Manfred, über die Fachlichkeit der Entscheidungsträger brauchen wir sicher nicht zu streiten , da sage ich lieber nichts zu....

Was allerdings die Rassenpanscherei betrifft mit anschließenden Veränderungen/Verschiebungen im Phänotyp, da sage ich ganz klar: das ist Betrug und verstößt gegen die Regelungen der jeweiligen Verbände - bei allen Tierarten, außer es gibt anzeigepflichtige Sonderregeln!

Wenn jemand aus einem MW einen DW machen will soll er es doch tun, dann aber bitte nicht auf Ausstellungen des ZDRK an Wettbewerben teilnehmen, dessen Vorschriften eine Kreuzung - und nur dadurch kommt man zu dem "Kopftyp"- eben verbietet !!

Dass PR das mittragen ist wieder eine andere "Herausforderung"!!!

Bedauerlicheweise werden eben bei Kaninchen noch keine DNA-Analysen gemacht, obwohl - vielleicht will ich gar nicht wissen, was da alles schon "abgewickelt " wurde.

Trotzallem versuche ich meine eigenen Tiere in Reinzucht zu behalten und verzichte lieber auf Ausstellungen - eigentlich aber paradox, oder?

Reinzüchter verzichtet auf Ausstellungen eines Verbandes, der diese Reinzucht vorschreibt, weil er mit seinen reingezüchteten Tieren keine Chance in der Konkurrenz hat mit Tieren, die nicht reingezüchtet sind trotz der Bewertung von vom Verband bestellten Preisrichter, die den Regularien des Verbandes verpflichtet sind - verrückter geht es wohl nimmer

.......und das soll dann noch Geschmackssache sein

mfg Peter

Noch ein kleiner Nachtrag:

Ich gebe Manfred vollkommen recht, wenn er schreibt, dass egal wie erzüchtet die Tiere ,die den Standardanforderungen entsprechend sind , auch ausgestellt werden.

Nur halte ich dem entgegen, dass dies eben im ZDRK nicht ausreicht, die Regularien fordern Reinzucht !!!!

Man kann natürlich auch die Regularien ändern,

allerdings sollten zuerst diese geändert werden, anstatt sich vor Änderung einfach nicht dran halten..

Genauso sehe ich es bei den PR:
Geschmacksinterpretation ist das eine, sorgfälltiger solider Umgang mit Vorschriften das andere .

mfg Peter

Zitat von PeterW

Dass PR das mittragen ist wieder eine andere "Herausforderung"!!!

Hallo
Genau da liegt das Problem!
Liegt es an der Standardbeschreibung!
Lesen können wir doch alle
Wir malen die 96,5 Punkte auf die Bewertungskarte bei einem
MW der eigentlich ein DW ist
Den Panschern und die Mixern halten wir doch die Tür offen
Grüße Uwe

Hallo.

Der Umgang mit den Zuchtregeln mag auch mit dem Verhalten in diesen modernen Zeiten zu tun haben. Multikulti wäre ein Synonym dafür.

Nach meiner Einschätzung wissen die meisten der Panscher gar nicht, was sie damit verursachen und anstellen. Ganz einfach, weil es am notwendigen Wissen über Genetik fehlt. Und vielfach ist das auch bei den Züchtern der noch nicht anerkannten Moderassen der Fall. Da spielt der Zufall eine größere Rolle als das durchdachte und planmäßige Vorgehen.

Das Image des Kaninchens als Kuscheltier und die Möglichkeit, auch im Kinderzimmer die "Zucht" dieser Tierart beginnen zu können, spielt selbstverständlich auch eine Rolle. Durchhaltefähigkeit und Nachhaltigkeit, eigentlich ebenso Grundvoraussetzungen einer Zucht, finden bei manchen der in anfänglicher Begeisterung begonnen Neuzuchten ebensowenig Eingang in die Überlegungen, wie der notwendige Platzbedarf und zeitliche und kostenmäßige Aufwand. Und manche geben dieses angefangene Vorhaben schneller auf als es begann. Und wem ist damit gedient? Wenn die Tiere gut versorgt werden und gewisse Kenntnisse in Haltung und Genetik dazukommen, ist gar nichts dagegen einzuwenden. Aber muß dazu gleich eine Neuzucht beantragt und auch postwendend genehmigt werden?

Jetzt werden gerade wieder Tausende von Meldungen für die Bundesschau ausgefüllt und verschickt. Vereinsvorstand, Zuchtbuchführer und Aussteller müssen unterschreiben. Wieviele der Meldezettel werden davon nicht blind von den beiden erstgenannten unterschrieben? Ist ja wohl mal als Kontrollinstanz so eingeführt worden, damit die Richtigkeit der Angaben bescheinigt wird. Darauf könnte man doch eigentlich auch schon lange verzichten. Ist nur unnötiger Bürokratismus! Oder auch nur eine nicht genutzte Möglichkeit, die Einhaltung der Zuchtrichtlinien zu fördern?

Gruß
Karl

Hallo Karl,

dass ein veränderter Zeitgeist damit zu tun hat, dass plötzlich alles machbar scheint, kann ich nur betonen, allerdings hat dies überhaupt nichts mit "Multikulti" zu tun, das ist was ganz anderes; die Annäherung von unterschiedlichsten Kulturkreisen in ein und der selben Gesellschaft ist eine sehr sinnvolle weil stabilisierende und menschliche Sache.

Das Streben nach immer mehr, die Grenzenlosigkeit - auch des Internets-, das Gefühl des Machbaren- kurz, der Mensch fühlt sich wie sein eigener Gott, Gebote/Verbote gibt es nicht, das Ziel ist der Mittelpunkt, die Wege dahin interessieren nicht mehr. Das ist der Punkt!!!

Das ist von profitsüchtigen Demagogen so gewollt und wird massiv unterstützt, selbst die Politik ist nicht mehr Kontrolle sondern Ausführungsgehilfe.

Und das geht quer durch unsere Gesellschaft, Wertesysteme werden zur Seite gerückt und nicht als existent wahrgenommen - so paar wache Kritiker werden zu Außenseitern - und was mit denen geschieht wissen wir ja, da hat sich nichts geändert.

Und übertragen geht es eben nicht mehr um die Kaninchen als Tiere an sich sondern nur noch um das Ziel, damit erfolgreich zu sein- nicht der Weg ist das Ziel, sondern dem Ziel wird alles andere untergeordnet.

Bist Du erfolgreich, frägt niemand danach, wie du dahingekommen bist.

Bist Du nicht erfolgreich, wollen Dir alle Wege dahin aufzeigen- aber keine Garantie dafür übernehmen.

Verückte wunderschöne Welt........

Tschüß

ich hau 3 Wochen ab

Peter