Rasse des Monats Oktober 2009 - Zwergrex weiß RA

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    Erstellt von Heiko Semmel

    Rexzwerge weiß RA

    Eine Rasse im Dornröschenschlaf

    Ich möchte hier meine zukünftige Zweitrasse vorstellen. Die Rexzwerge weiß RA haben hier in Deutschland leider noch nicht viele Züchter begeistern können. Zumeist stehen nur ca. 10 Zuchtgruppen bei großen Bundesschauen, obwohl diese Rasse zumeist auf einem doch sehr hohem Level ausgestellt wird. Hier in den letzten Jahren zu nennen Hartmut Henschen, der auf der ADRC – Clubschau sagenhafte 388,0 P, auf der Landesschau Hannover 389,0 Punkte erreichte und ein Tier das mit der Traumnote 98,0 Punkte benotet wurde zeigte.

    Zuchtgeschichte:

    Die ersten Rexkaninchen wurden 1919 von dem französischen Bauern Caillon in Coulonge Departement Sartre in zwei aufeinander folgenden Würfen von Schlachtkaninchen gefunden (Sandford schreibt von einer normalen grauen Häsin, was mit der Wildfarbigkeit des Castor-Rex gut übereinstimmt). Caillon zeigte die Tiere dem ebenfalls Kaninchen haltenden Dorfpfarrer Gillet, der die Tiere, einen Rammler und eine Häsin übernahm (Nach Sandford erhielt Gillet Nachzuchttiere der ursprünglichen beiden Tiere). Die Nachkommenschaft dieser Tiere bestand wiederum nur aus kurzhaarigen Kaninchen, allerdings war die Sterblichkeit sehr hoch, so dass Gillet normalhaarige Tiere einkreuzen musste. Sandford berichtet davon, dass die Länge des Grannenhaars in den ersten Generationen noch stark variierte neben Tieren, deren Grannenhaar die Unterwolle kaum überragte, gab es solche, deren Grannenhaar fast die normalhaariger Kaninchen erreichte.

    Joppich schreibt, dass in der Gegend bereits früher kurzhaarige Kaninchen aufgetreten sein sollen, jedoch keine weitere Beachtung fanden. Im Hinblick auf die Genetik des Rexkaninchens scheint das plausibel, müssen doch die von Caillon eingesetzten Elterntiere beide den Rexfaktor rezessiv besessen haben.

    Gillet stellte seine Tiere als Castor-Rex (Biber-König) 1924 erstmal aus, der Name der Rasse wurde gewählt, weil die Farbe der Tiere der des Bibers gleichen und die neue Fellstruktur die Rasse zum König der Kaninchen machen sollte. Die Verdrängung der übrigen Rassen durch das Rexkaninchen wurde erwartet. In Frankreich übernahm Prof. Kohler, damals 1, Vorsitzender des Syndikates der Kleintierzüchtervereine Elsass-Lothringens und Besitzer einer Kleintierfarm in Thumenau im Elsass Rexkaninchen, aus denen er im Verlauf der Zeit weitere Farbenschläge züchtete. Von Kohler übernahm Hans Nachtsheim 1925 einen Rammler. Gleichzeitig verbreiteten sich die Rexkaninchen in weitere Länder (Einfuhr nach Großbritannien 1927, Anerkennung als Rasse in den Niederlanden 1927). Es setzen um die neue Rasse alsbald wilde Spekulationen ein, für die Tiere wurde exorbitante Preise gezahlt, Dorn schreibt von 1000 Mark für ein einzelnes Tier, Joppich vom Gegenwert „einer guten Milchkuh“. Diese Spekulationsblase führte dazu, dass auch minderwertige und für Krankheiten anfällige Tiere vermehrt wurden, worunter die Rexzucht noch einige Zeit litt. Nach dem unausweichlichen Platzen der Spekulationsblase verblieben nur ernsthafte Züchter bei der Rasse. In Deutschland wurden die Rexkaninchen zeitweise (bis 1953) als Kurzhaarkaninchen bezeichnet, danach kehrte man zur international üblichen Bezeichnung Rex zurück.

    Die Rexzwerge oder Zwergrexe entstanden fast 50 Jahre nach dem Auftreten der ersten Rexkaninchen. 1967 begann der (West-)Berliner Züchter Johannes Freitag mit der Zucht von weißen Zwergrexen, zwei Jahre später begann Hans Pfützner aus Ettlingen mit der Zucht schwarzer, weißer und castorfarbiger Zwergrexe, die gemeinsam mit dalmatinerfarbigen Zwergrexen von Karl Erne aus Niefern 1974 vorgestellt wurden. Freitag stellte seine Tiere erstmals 1976 aus. Nach anfänglicher Ablehnung durch den Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter erfolgte 1980 die Anerkennung als Rasse. In der DDR hatten ähnliche Versuche stattgefunden, Zwergkaninchen mit Rexfell zu züchten; die Anerkennung als Rasse erfolgte hier ebenfalls 1980 mit den Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern. Laut Joppich wurden bereits auf der Siegerschau 1965 in Dresden Hermelinrexe gezeigt. Während Zwergrexe noch recht selten sind, sind die größeren Rexkaninchen regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen.

    Standardforderung:

    Einzelne Positionen:

    1. Gewicht

    2. Körperform, Typ und Bau

    3. Fellhaar

    4. Kopf

    5. Ohren

    6. Farbe

    7. Pflegezustand

    Position Gewicht:

    1,00 bis 1,10 bis 1,20 1,20 bis 1,40 bis 1,45 bis 1,50 bis 1,60 Höchstgewicht

    17

    18

    19

    20

    19

    18

    17

    1,50 kg

    Das Normalgewicht liegt bei 1,20 bis 1,40 kg. Das Mindestgewicht beträgt 1,0 kg, das Höchstgewicht 1,50 kg. Ab einem Gewicht von 1,45 kg bis zum Höchstgewicht von 1,50 kg werden Punkte abgezogen.

    Position Körperform, Typ und Bau

    Der Körper ist gedrungen, walzenförmig, vorne und hinten gleichmäßig breit, die Rückenlinie ist kurz und hinten gut abgerundet.

    Infolge der Kurzhaarigkeit treten die einzelnen Körpermerkmale schärfer in Erscheinung als bei den normalhaarigen Zwergrassen. Dies ist bei der Beurteilung der Form zu berücksichtigen.

    Die Läufe sind kurz und dem Zwergtyp angepasst, die kleine Blume liegt fest am Körper an. Die Körper der Häsin unterscheidet sich von dem des Rammlers kaum und ist von jeglichem Wammenansatz frei.

    So sollte ein Zwerg – Rex weiß nicht aussehen, wir haben hier einen zu kompakte Körperform, der Rumpf ist zu breit gebaut.

    Hier ein recht ansprechender Typ, wir sehen die leicht gestreckte Körperform. Dieses Tier verfügt des weiteren über einen sehr guten Stand.

    In der Position Körperform, Typ und Bau kann man von dieser Rasse schon einiges verlangen, unrunde Hinterpartien müssen hier mittlerweile nicht mehr sein. Ich denke man sollte den Part Typ hier ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken, denn es gibt öfters Zwerg Rexe weiß RA, die so kompakt sind wie ein Hermelin und auch sehr gut bewertet werden. Wir sollten uns immer wieder auf den Rextyp zurückbesinnen, der leicht gestreckt ist. Dies kann man ruhig mal mit einer 18,0 in Pos. 2 mit der Begründung etwas kompakter Typ oder etwas plumper Typ.

    Leichte Fehler:

    Siehe >> Allgemeines <<, leichte Abweichungen vom Typ, insbesondere leicht verjüngte oder gestreckte Form

    schwere Fehler:

    Siehe >> Allgemeines <<, insbesondere stark vom Typ abweichender schmaler und langgestreckter Rumpf. Wammenansatz bei beiden Geschlechtern

    Position Fellhaar

    Die folgenden Bestimmungen gelten für alle Rexzwerge. Das Fellhaar ist sehr dicht und besitzt ein auf dem Haarboden fast senkrecht stehendes Haar, das auf der Rückenmitteeine Länge von 14 bis 17 mm haben muss. Die einzelnen Haare dürfen weder wellig sein, noch Locken bilden. Sie müssen über eine genügende Stabilität verfügen. Wenn man mit der flachen Hand gegen den Strich über das Fell streicht, sollen die Haare fast senkrecht stehen bleiben oder nur langsam in ihre Ausgangslage zurück gehen. Bleiben sie nach dem Streichen gegen des Strich liegen, so ist dies ein Anzeichen von dünnem Fell. Die feinen, nicht gekrümmten Grannenhaare sollen mit dem Unterhaar in gleicher Höhe abschneiden. Die Grannenspitzen dürfen aus dem Wollflaum höchstens 1mm herausragen. Der Nackenkeil sei möglichst klein und lockenfrei. Doch werden sich wellige oder lockige Haare im Nackenkeil und am Bauch (Geschlechtspartie) nicht vermeiden lassen. Je glatter die Nackenpartie, desto besser die Haarstruktur auch auf den übrigen Körperpartien und desto wertvoller das Fell. Die Ohren sind gut behaart.

    Beim Fellhaar muss man einige Abstriche machen, Zwerg – Rexe allgemein haben keine so guten Felle wie die großen Rexen. Aber auch Zuchtversuche mit Hermelinkaninchen verschlechtern das Fell der Zwerg Rexe weiß RA. Die Tiere bekommen eine Begrannung, die bei den Rexen nicht gewünscht ist. Hier ist auch von uns Preisrichtern stark gegen zu wirken.

    Leichte Fehler:

    Siehe >> Allgemeines <<, Ferner Besonderheiten zum Fellhaar der Kurzhaarrassen; leichte Wirbel oder Lockenbildung in der Decke ausgenommen Keil und Bauch; leicht überstehende Grannen; wenig Unterwolldichte; dünnes Fellhaar; wenig behaarte Ohren, wenig Spürhaare

    schwere Fehler:

    Siehe >> Algemeines <<, Ferner Besonderheiten zum Fellhaar der Kurzhaarrassen; zu kurzes oder zu langes Haar; sehr lange Begrannung; starke Wirbel oder Lockenbildung in der Decke. Nicht überdeckbare Kahlstellen am Sprunggelenk bei ausgestrecktem Hinterlauf. Gänzliches Fehlen der Spürhaare

    Position Kopf

    Der Kopf tritt entsprechend dem Zwergkaninchentyp markant in Erscheinung; er ist mit einer breiten Stirn- und Schnauzpartie versehen, wirkt aber infolge der Kurzhaarigkeit nicht so kräftig wie bei den Hermelin und Farbenzwergen. Er sitzt dicht am Rumpf. Der Kopf der Häsin tritt ebenfalls markant in Erscheinung, jedoch ist er entsprechend dem Geschlechtstyp – v.a. infolge der wenig ausgeprägten Backenbildung – etwas feiner und an der Stirnpartie etwas weniger breit.

    So sollte der Kopf eines Zwerg-Rex weiß RA nicht aussehen.
    Hier ein Zwerg – Rex weiß RA wie er eigentlich sein sollte, mit kräftiger Stirn und Schnauzpartie jedoch nicht kugelförmig wie bei einem Hermelin

    In der Position Kopf gibt es denke ich schon recht gute Rassevertreter. Wir Preisrichter sollten aber auch darauf achten, dass es weiterhin auch Tiere mit „Rexköpfen“ gibt, leider werden teilweise auch Tiere mit extrem kugelförmigen hoch bewertet, was auf keinen Fall Sinn der Sache ist. Der Kopf eines Zwerg Rex weiß RA ist etw. länglicher im Stirn und Schnauzbereich

    Leichte Fehler:

    Nicht entsprechend ausgeprägte Kopfbildung. Tief liegende Augen,

    schwere Fehler:

    Häsinnnenkopf bei Rammlern, ausgeprägter Rammlerkopf bei der Häsin.

    Position Ohren

    Die Ohren sind, der Zwergform entsprechend, relativ kurz, infolge des etwas höherem Gewichts der Zwerg-Rexe jedoch etwas länger als bei den Hermelin und Farbenzwergen; sie erscheinen außerdem wegen der Kurzhaarigkeit etwas länger und feiner als bei den normalhaarigen Tieren. Die Ohren sollen zusammenstehend nach oben leicht v-förmig geöffnet getragen werden. Sie sollen, der Zwergrasse entsprechend, kräftig und fest im Gewebe und oben schön abgerundet sein. Als ideal gilt eine Ohrenlänge von 6 cm. Die Mindestlänge beträgt 5 cm, die Höchstlänge 7,5 cm.

    Mindestlänge Ideallänge Höchstlänge

    5 cm

    6 cm

    7,5 cm

    Dieses Tier verfügt über ein meiner Meinung nach sehr ansprechendes Ohr

    Hier „spaltet“ diese Rasse sehr stark auf. So hat man in einem Wurf 50% kurzohrige und 50% langohrige Tiere. Letztere sind dann im ganzen Rahmen auch viel größer, was sich in einem Alter von ca. 8 Wochen zeigt. Allgemein gibt es schon viele Tiere mit sehr gut strukturierten Ohren. Auffällig ist, dass auf den Ausstellungen immer wieder Tiere zu sehen sind, bei denen die Ohren etwas breit getragen werden. Hierauf sollten wir Preisrichter besonders achten, denn die Spitzentiere zeigen solche Mängel nicht mehr.

    Leichte Fehler:

    etwas lange Ohren über 6,5 cm bis zur Höchstlänge von 7,5 cm; Abzüge je nach Grad der der Abweichung und nach Gesamterscheinungsbild – in der Regel für jeden halben Zentimeter einen Punktabzug. Etwas grob erscheinende Ohren; breit getragene Ohren; dünne, faltige oder spitze Ohren.

    schwere Fehler:

    Zu kurze Ohren unter 5 cm oder zu lange Ohren über 7,5 cm. In der Haltung stark abweichende, sehr dünne oder zu grob strukturierte Ohren.

    Position Farbe

    Die Deckfarbe, mit gutem Glanz versehen, ist rein weiß und erstreckt sich ohne jede farbliche Abweichung über den gesamten Körper, Kopf und Ohren, Bauchseite und Läufe eingeschlossen. Ebenso rein weiß ist die Unterfarbe, die sich von der Deckfarbe nicht unterscheidet. Die Augen der Zwerg – Rexe weiß Rotaugen sind rot durchleuchtend. Die Krallen sind pigmentlos (weiß)

    Leichte Fehler:

    Leichte Farbabweichungen am Körper, leicht gelblicher oder grauer Anflug, schwacher Glanz

    schwere Fehler:

    Stark gelblicher oder grauer Anflug in der Deckfarbe; gänzlich fehlender Glanz. Andere als die geforderte Augenfarbe; zweierlei Krallenfarbe, pigmentierte Krallen.

    Position Pflegezustand

    Hierauf, möchte ich nicht weiter eingehen, da dies zu den Basics für jeden Züchter gehören.

    Wir bedanken uns bei Heiko Semmel für diesen Bericht und Anne-Kathrin Blässe für die Fotos. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webteam@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    Hinweis: Da leider keine Bilder zu bekommen waren,

    sind teilweise Zwergrex weiss BlA abgebildet worden.

    (C) 2009 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

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