Rasse des Monats September 2005 - Kls gelb und blau

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    Rasse des Monats:

    Kleinsilber gelb und blau

    Erstellt von Siegfried Lübbert

    Ein Rassebericht des RKZ-Forenmitgliedes

    Siegfried Lübbert

    http://www.siggis-kaninchenzucht.de

    1631 erwähnte der Engländer Markham als „Fellrasse“ zum ersten Mal das Grausilber, er nannte sie „Silbergraue“. Silberkaninchen waren aber auch schon in Frankreich bekannt, man nannte sie Campagne – Silber. Seit 1828 haben die Engländer das Kleinsilber dann planmäßig gezüchtet. In den siebziger Jahren wurde es auch in die USA exportiert, und wegen seiner Wirtschaftlichkeit und Anspruchslosigkeit hatte es sich weit verbreitet. 1880 kam das erste Silberkaninchen auf den Kontinent, und wurde gleich zur Moderasse (1892 nach Deutschland). Der erste deutsche Standard von 1880 führte das Silberkaninchen bereits auf, um 1900 verfasste Max Berthold aus Chemnitz die erste Rassebeschreibung. 1908 habe es bereits schon fünf Farbenschläge gegeben und zwar schwarz, gelb, blau, havanna und braun. Im Jahre 1975 ist dann noch der Farbenschlag – hell dazu gekommen. Mit der Herausgabe des neuen Standard aus dem Jahre 2004 hat man dann den braunen Farbenschlag umbenannt in graubraune Silberkaninchen.

    Das Silber ist eigentlich weiß

    Die Silberung wird bei dem Gelbsilber, wie bei allen Silberkaninchen, durch Weißgespitzte bzw. weiße Grannenhaare erzielt. Der Silberfaktor P ist dominant und bewirkt das Auftreten weißer oder weiß gespitzter Haare im farbig pigmentierten Haarkleid. Der Silberzüchter hat also keine sichere Handhabe, die Gleichmäßigkeit der Silberung vorherzubestimmen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu probieren und auf etwas Glück zu hoffen. Er sollte aber niemals Paarungen Hell mit Hell = extrem Hell (Mehlsäcke), Dunkel mit Dunkel = mehr oder weniger einfarbig, oder Dunkel mit Hell = sehr unterschiedliche Silberung hin bis zur flockigen Silberung machen. Vielmehr sollte man die Paarung Mittel mit Hell oder Mittel mit Mittel oder Mittel mit Dunkel machen.

    Leider muss man manchmal erfahren, dass sich einige Preisrichter nicht mit der etwas stärkeren und andere nicht mit der schwächeren Silberung anfreunden können. Hier handelt es sich wohl um den persönlichen Geschmack, der bei der Bewertung aber keine Rolle spielen sollte. Die mittlere Silberung ist aber laut Standard vor zuziehen.

    Die Gleichmäßigkeit der Silberung sollte, wenn möglich, von der Nasenspitze bis zur Blume, Ohren und Läufe eingeschlossen, wie ein Reif über der Decke liegen. Ein schon fast hässlicher Umstand bei der Silberung ist die so genannte Flockung. Diese wird sichtbar, sobald die weißen Grannenhaare nicht mehr in gleichmäßiger Anordnung über den ganzen Tierkörper verteilt sind, sondern unregelmäßig dichter zusammen stehen und dabei kleine Flecken oder Schattierungen bilden, die dann den harmonischen Silberungseffekt beeinträchtigen. Die Augenfarben sollen braun sein, die Krallenfarbe ist laut Standard hornfarbig. Was die Krallenfarbe angeht sollte man drauf achten das sie doch dunkel sind.

    Bei dem Kleinsilber – gelb ist auch noch auf den lästigen, hin und wieder auftretenden, dunklen Anflug an Ohren und Decke hinzuweisen. Hier hilft meiner Meinung nach nur die Verdrängungszucht und die Selektion.

    Größenrahmen und Typ

    Als Normalgewicht und Höchstgewicht nennt der Standard 2500 g bzw. 3250 g und gestattet die Zucht innerhalb dieser Grenzen. Doch meiner Meinung nach erscheinen die Kleinsilber - gelb deren Gewicht bei 2600 g liegt als zu klein und dürftig, und deren Gewicht über 3000 g liegt zu plump. Daher finde ich sollte das Idealgewicht für das Kleinsilber - gelb auf Ausstellungen bei 2800 g - 3000g liegen. Ideal gilt die Walzenform: Breite und volle Brust, gleichbreite Hinterpartie, muskulös, also einen gerundeten Körper mit kompakten Schultern. Der Kopf soll mit breiter Stirn und Schnauze dicht am Rumpf sitzen. Vor allem bei den älteren Farbenschläge (schwarzen und gelben). Die Vorderläufe sollten kräftig sein, jedoch nicht durchtreten und die Hinterläufe sollten parallel zum Körper stehen. Die Häsin ist zierlicher als der Rammler. Namentlich der unterschiedliche Kopf soll den Geschlechtsunterschied erkennen lassen. Wammenfrei sollten die Kleinsilber auch sein.

    Die Ohren sind oft eine Bürde bei den Gelbsilbern. Wie schon vor Jahren, sieht man auch heute noch vielfach dünne, lange und faltige Ohren. Angestrebt werden sollte hier ein in der Länge zum gedrungenen Körper passendes, kurzes (nicht über 10 cm), in der Struktur festes, an den Enden schon abgerundetes, aber dennoch einwandfrei behaartes Ohr. Zu kurze Ohren, damit meine ich solche unter 8 cm, entsprechen nicht dem Zuchtziel und dem Kleinsilbertyp. Daher stehen sie sicherlich auch im Gegensatz zum Tierschutzgedanken. Denn das Ohr dient ja zur Thermoregulierung der Kaninchen.

    Die Felle dürfen dichter werden

    Das Fell unseres Kleinsilbers ist anscheinend artbedingt nicht so dicht in der Unterwolle, wie wir es von den Mittelrassen gewohnt sind. Kürzeres oder längeres Fellhaar als zweieinhalb Zentimeter, ist unserem Kleinsilberkaninchen nicht gemäß, die Länge des Fellhaares wird geschätzt und nicht gemessen. Für die Fellqualität ist die Unterwolle entscheidend. Die Dichte der Unterwolle fühlt sich voll an, man hat was in der Hand. Kontrollieren kann man das, in dem man mit der flachen Hand gegen die Wachstumrichtung des Fellhaares streicht, steht das Haar sofort auf, dann ist das Fell unterwollarm, singt es aber langsam in die Ausgangslage zurück, dann hat es die notwendige Dichte. Leider findet man bei den Gelben relativ wenige Tiere, die als Spitzenfellträger bezeichnet werden können, dafür aber umso mehr Tiere mit der lästigen langen Grannen.

    Unterfarbe der Gelben

    Die Unterfarbe sei ein sattes Gelbrot. Sie reiche hin bis zum Haarboden durch und soll leicht durch die Decke hindurchschimmern. Als Fehler gelten eine durchsetzte Unterfarbe oder eine reinweiße Unterfarbe am Haarboden.

    Lebhaftes Temperament

    Unstrittig ist wohl auch die Lebhaftigkeit von unseren Kleinsilberkaninchen. Wenn ich aber hin und wieder von diesem und jenem höre, dass die Kleinsilber-gelb besonders wild wären, so muss ich dies bestreiten. Denn besondere Wildheit kommt jawohl auch bei vielen anderen Kaninchenrassen vor. Entsprechende Zuchtlenkung und Haltungsweisen können hier schon vieles positiv beeinflussen. Außerdem sollte man sich seine Tiere auch öfters mal aus dem Stall nehmen, damit sie zutraulicher werden und nicht erst wenn sie auf Ausstellungen müssen.

    Preisrichterliche Betrachtung

    Da bleibt mir nicht mehr viel zu schreiben über, der Bericht ist genau so gut wie die Tiere von Siegfried, die ich schon einmal auf der einen oder anderen Schau gesehen und auch bewertet habe. Auf alle kleinen Schwächen der Rasse ist er eingegangen, nur eine kleine Sache hat er ausgelassen. In einigen wenigen Fällen sieht man noch Kleinsilber gelb, da noch Probleme mit dunklen Anflug haben, besonders an den Ohren. Vielleicht kann Heidi noch einige Worte dazu einfügen in ihrer….

    Erbbiologische Betrachtung

    Kleinsilber sind von je her eine Rasse, die mit viel Sach- und Fachkenntnis gezüchtet werden und bei der Beurteilung mit einem Quäntchen Fingerspitzengefühl behandelt werden sollten.

    Ich muss dem Autor des Beitrags bestätigen, dass das Temperament der kleinen Gesilberten keinesfalls gesteigerter Auftritt als bei Rassen vergleichbarer Größe. Vielfach ist auch eine Auslese „nach Charakter“ ausschlaggebend, wie beweglich sich Tiere geben, ob sie sich als flüchtendes Etwas behaupten oder die Hand des Züchters dulden bzw. in sie hineinbeißen.

    Bewertung nach Geschmack würde ich keinem PR unterstellen, denn es ist in dem Moment der Bewertung nicht ganz einfach, ein einzelnes Tier auf dem Tisch ganz klar in jene der erlaubten Klassifizierungen „hell-, mittel- oder dunkelschattiert“ einzuordnen. Nicht der PR bewertet nach eigenem Geschmack, sondern der Züchter bildet mit seiner Zuchtwahl und seiner Auslese die Grundlage für eine Beurteilung.

    Beispiel:

    Ich unterstelle keiner Zuchtfreundin/keinem Zuchtfreund, wahllos Schattierungsgrade zu vermischen, weiß jedoch, dass es geschieht, weil der „Geschmack“ des Züchters es gerade vorgibt. Sind ihm seine Tiere etwas dunkel, stellt er in die Zucht mittelschattierte Tiere. Das Ergebnis zahlt sich aus - mit welcher Qualität auch immer. Folglich ergibt sich aus der Tatsache eine Veränderung und Erschwernis, welchem Grad der Schattierung die Nachzucht zuzuordnen ist. Die Jungtiere werden in solchen Fällen unterschiedlich gesilbert sein ...

    Mit Blick auf die Schattierungsgrade sei auch an die Aussagen im Beitrag der Farbenzwerge, schwarzsilber, die als Rasse des Monats Januar 2005 beschrieben war, erinnert. Die Zuordnungen, welchem Schattierungsgrad ein Tier angehört, sind manchmal schwer, weil selbst innerhalb eines Grades unterschiedliche Silberungen anzutreffen sind. Nicht selten tendiert beispielsweise eine mittlere Schattierung im Vergleich zu einer hellschattierten eher zur hellen Variante oder umgekehrt.
    Deshalb sollte der Wunsch im Standard „Die mittlere Silberung ist vorzuziehen“ langsam in Vergessenheit geraten, denn „Silberzucht“ ist eine delikate Zucht mit Schwierigkeiten, die nicht noch diese Reglementierung braucht. Zulässig sind drei Schattierungsgrade, die in ihrer Schönheit und Ausgeglichenheit gleichwertig sein müssen.

    Trotz jüngster Aussagen, ich las es kürzlich irgendwo, über die Silberung, die nicht nur partiell das Einzelhaar, sondern das gesamte Harr betreffen soll, bleibe ich dabei: Eine das ganze Haar betreffende Silberung gibt es nicht. Geht man davon aus, dass den erwähnten, gegenteiligen Aussagen Folge geleistet wird, indem durchgehende Silberung am Einzelhaar angenommen und toleriert wird, dann der unerwünschten, genetischen Weißdurchsetzung als Übel aller einfarbiger Rassen sowie aller Silberrassen - Meißner Widder, Deutsche Großsilber, Helle Großsilber, Kleinsilber - schon mal Tür und Tor geöffnet. Das kann nicht gut gehen! Hier unterscheidet der Standard jedoch korrekt die „durchgehend, silberfarbig weißerscheinende Deckfarbe“ - je nach Grad - als leichte bzw. schwere Fehler in der Position 6.

    Dunkle Ohrsäume
    Sie sind ein wiederkehrendes Problem aller gelbwildfarbigen Rassen, zu denen sowohl die Rasse des Monats Kleinsilber, gelb als auch beispielsweise Meißner Widder, Rote Neuseeländer, Sachsengold oder Burgunder zählen.
    Die Abstammung oder besser gesagt, die erbbiologische Grundlage, ist die Basis, dass rußige Ohrsäume und manchmal auch rußige Schleier am Körper eines gelbwildfarbigen Tieres entstehen können.

    Geht man davon aus, dass die Stammform für die Farbbildung vor der Mutation B zu b (Gelb) zwar ABCDG/ABCDG heißt, so sagt dies nicht aus, welche Schwarzwildfarbigkeit (Hasen-, Wild- oder Dunkelgrau) sich hinter der gelben AbCDG/AbCDG Wildfarbe verbirgt. Ist es das helle Hasengrau, das schon an schwarzen Grannen reichere Wildgrau oder gar das Dunkelgrau, welches durch viel Schwarz im Haar bestimmt wird?
    Zwar wird in der Gelbmutation das dunkle Pigment B/B zu b/b gemindert, aber die Schwarzeinlagerung C/C oder besser gesagt, die Bereitschaft für „Schwarz im Fell“ ist erhalten. Die Dichte der Schwarzeinlagerung D/D ist ebenfalls voll gegeben. Für manche Züchter ist das schwer vorstellbar, weil man kein Schwarz sieht. Doch! Es kann sichtbar werden, wie dann die gefürchteten Ohrensäume zeigen.

    Man darf also davon ausgehen, dass die grundlegende Schwarzwildfarbigkeit das rußige Erscheinungsbild beeinflusst. Ein weiterer Umstand sei nicht vergessen, Fellfarben sind keine klaren und grundsätzlichen Farben, sie sind immer als „Mischfarben“ anzusehen. Bestes Beispiel dafür zum Vergleich: Blau ist nicht gleich Blau.

    Noch ein Wort zur Unterfarbe der Kleinsilber, gelb
    Die Unterfarbe sollte kräftig gelb sein. Einsattes Gelbrot, wie im Text erwähnt, ist aus erbbiologischer Sicht nicht möglich, denn eine Rotunterstützung (y.../y...) fehlt bei dieser Rasse des Monats gänzlich. Die Forderung lt. Standard „..., sie geht ohne Abstufung aus der Deckfarbe über und soll möglichst kräftig bis zum Haarboden reichen“ entspricht (mit Verlaub zu sagen) einem Wunschdenken. Aufgrund der Wildfarbigkeit ist eine „Bänderung“ des Einzelhaares eher möglich als eine durchgehende Einfarbigkeit des Haares, wodurch sich ein Absatz der Unterfarbe von der Deckfarbe rechtfertigen lässt. Doch bitte, es gilt der Wille des Standards als Zuchtvorgabe für den Züchter und Bewertungsgrundlage für den Preisrichter.

    (c) Heidrun Eknigk

    Historische Betrachtung

    Zusammengestellt von Frank Waffen

    graues Silberkaninchen, dunkelschattiert

    graues Silberkaninchen, mittelschattiert

    Das Ursprungsland und die Verbreitung des Silberkaninchens

    Die Heimat des silberkaninchens soll nach Aussage englischer Züchter in Hinterindien zu suchen sein, ob sich dieses bewahrheitet, will ich dahin gestellt sein lassen. Es gehört jedenfalls zu den ältesten Urrassen der Haustiere. Als Heimat gelten besonders Siam und Birma, das Reich der weißen Elefanten. Hier ist es schon seit grauer Urzeit gezüchtet worden.

    Wenn auch hiermit nicht gesagt sein soll, daß das Silberkaninchen schon in Noahs Arche dem Untergange der Welt entgangen sein soll, so ist doch durch Überlieferung der alten buddistischen Priester festgestellt, das gleichartige Tiere schon vor der christlichen Zeitrechnung dort beheimatet waren und nur geringe äußere Veränderungen im Laufe der Zeit durchzumachen hatten. Jedenfalls gehören die die Silberkaninchen zu den ältesten gezähmten Arten und sind nicht durch Kreuzung entstanden, wie manche andere Rassen. Die Einführung in Europa soll im 16. Jahrhundert durch portugiesische Seefahrer geschehen sein, die 1547 zuerst den Boden Siams betraten. Diese berühmten Indienfahrer waren also die ersten Pioniere der Kaninchenzucht in Europa.

    braunes Silberkaninchen, Häsin mit 3 4 Monate alte Jungen in der Ausfärbung

    Häsin - gelbes Silberkaninchen - Rammler

    Im Mutterlande (Portugal A.d.A.) fanden die schönen Tiere so viel Bewunderung, dass die Verbreitung rasch vonstatten ging. Die den Portugiesen 1630 gefolgten Franzosen und etwas später die Spanier, brachten ebenfalls das Silberkaninchen mit in ihre Heimat, so dass es in romanischen Ländern schon im 18. Jahrhundert fast allenthalben anzutreffen war.

    Anfang des 19. Jahrhundert kam es nach England und Belgien, in Spanien, Frankreich und England wurde es schon in großen Gehegen gehalten und ein schwungvoller Handel mit dessen Fell betrieben.

    Tatsache ist es, dass das Silberkaninchen von England nach Deutschland, dann von Deutschland nach Österreich und der Schweiz eingeführt worden ist. Es mögen nun wohl hier oder da bessere Tiere vertreten gewesen sein, doch infolge falsche Zuchtrichtung waren dies Tiere, welche den Silberkaninchen nur ähnelten, die Tiere mit dem ausgeprägten heutigen englischen Rassetypus haben ihren Weg wie oben angegeben genommen. Zu bezweifeln ist aber wohl, dass das Tier in seiner jetzigen Beschaffenheit nach England gekommen ist. Durch mit Geduld geübte Auswahl der Züchter hat es erst seine jetzige Vollkommenheit erlangt. Auch die in Deutschland zuerst gezeigten Silberkaninchen ließen gegenüber den heute gezeigten Tieren viel zu wünschen übrig in Bezug auf Silberung, Gleichmäßigkeit in der Schattierung des Felles, Haar und Körperform, die Mehrzahl hatte so genannten belgischen Typus, jetzt aber kann sich der deutsche Züchter dem englischen ebenbürtig zur Seite stellen. Wir unterscheiden vielerlei Silberfarben, grau, braun, gelb und blau

    Literaturhinweis: M.R.Berthold Das Silberkaninchen Verlag F.Poppe. Leipzig ca. 1920

    Zusammengetragen und bearbeitet durch F. Waffen

    Im Standard vom Bund Deutscher Kaninchenzüchter Ausgabe 1908 war das Silberkaninchen schon als anerkannte Rasse aufgeführt.

    Aus dem Standard 1908:

    Es gibt graublaue, braune und gelbe Silber. Die Schattierung dieser drei Farben zerfällt wieder in hell, mittel und dunkel.

    braunes Silberkaninchen, Rammler

    graues Silberkaninchen, hellschattiert

    Kleinsilber Blau

    Das blaue Kleinsilber soll in den Jahren zwischen 1900 und 1910 von den englischen Züchtern Entwistler und Sohn erzüchtet worden sein, wie zu erfahren sei aus hell schattierten Schwarzsilber und blauen Holländerkaninchen. Unabhängig davon züchtete etwa zur gleichen Zeit Nagel – Neudietendorf kleine und mittelgroße Blausilber; auf welche Weise er seine Blausilber erhielt, ist nicht bekannt. Die Kreuzung von Schwarzsilberkaninchen und Blauen Wienern (mittelgroße Blausilber!) ist denkbar. Der Farbenschlag war nach 1945 so gut wie ausgestorben. Um1955 wurden sie zum ersten Mal wieder gezeigt, unter ihnen befanden sich bereits hoch bewertete Spitzentiere.

    Ihre Farbe ist genetisch das Wiener Blau ABCdg. Die Deckfarbe sei also sattblau, entsprechend dem neuerdings geforderten intensiven Wienerblau. Die Wildfarbigkeitsabzeichen fehlen. Lediglich die Bauchfarbe und die Innenseiten der Läufe sind matter. Schwarze Grannenspitzen neben gesilberten sind fehlerhaft und deuten auf Einkreuzungen von Schwarz hin. Die Unterfarbe ist etwas heller; sie soll bis zum Haarboden durchgehen. Ein sehr heller Rand unmittelbar über dem Haarboden ist Kennzeichen von Pigmentschwund, ebenso weiße Krallen. Holländerfaktoren sind wohl heute nicht mehr zu vermuten.

    Nicht selten ist der verpönte Nasenschimmel, der durch eine Anhäufung von Silberhaaren hervorgerufen wird und mitunter den ganzen Nasenrücken erfasst. Er scheint dann wie die Maske des Russenkaninchens. Das Kleinsilber – blau ist für seine gute Fellqualität bekannt – Erbe des blauen Wieners!

    Siegfried Lübbert

    Wir bedanken uns bei Siegfried Lübbert für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander,Heiko Semmel und Siegfried Lübbert für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

    Christa Donnerstag, 1. September 2005, 11:33

    RE: Rasse des Monats September 2005 - Kleinsilber Gelb

    #kk #kk #kk Gratulation zu diesem sehr anschaulichen und fachlichen Beitrag.

    Hallo Siegfried,

    Klasse kann ich nur sagen. Der Beitrag ist nicht nur informativ sondern auch sehr anschaulich gestaltet. Man sieht dass sich der Züchter intensiv mit seinen Tieren beschäftigt.

    Großes Lob!!!

    Viele Grüße
    Christa

    Christoph Freitag, 2. September 2005, 08:43

    RE: Rasse des Monats September 2005 - Kleinsilber Gelb

    Hi,
    ich kann mich Christa nur anschließen, die Seite ist sehr, sehr gelungen und informativ. Glückwunsch
    Christoph

    Freitag, 2. September 2005, 12:01

    RE: Rasse des Monats September 2005 - Kleinsilber Gelb

    PeterW Hallo zusammen,

    schöner Bericht, viel Arbeit, gelungen, danke Siegfried.

    Es ist nun mal so, dass Zuchtfreund Siegfried seine Sicht schildert, aber es gibt auch noch andere Blickwinkel, unter denen man bestimmte Punkte betrachten kann.
    Vielleicht darf ich mal einige aufgreifen.
    Ohrenlänge:
    Bei uns im Süden ist die Situation eine ganz andere, die Ohren sind viel zu kurz und nicht mehr rassetypisch, etwas längere fleischigere wären viel besser. Auf vielen Bewertungskarten steht "Ohren nicht mehr kürzer". Selbstverständlich wurden nie Farbenzwerge eingekreuzt :evil:
    Felldichte:
    Was bitte sollen dichte Felle bei KLS ?
    Mehr Futter, längere Haarungszeit, stumpfe Farbe, ...und dann ab in den Müll ?
    Ein KLS-Fell soll griffig, leicht spritzig mit super Glanz und guter gelber Farbe sein, bitte nicht rot !!! Auch versuche mit blau bringen auf Dauer nichts.
    Unterfarbe:
    Da möchte ich Heidrun nochmals voll unterstützen: Bitte eine gelbe Unterfarbe, Mischmaschkreuzungen haben wir schon genug ( Sa lässt grüßen ). 8)
    Silberung:
    Die Schattierung bei den gelben ist ja mittlerweile Nebensache, manchmal habe ich den Eindruck, man muß sie ja eh suchen, entweder weil zu dürftig oder schlicht zu wenig abstechend.
    Gleichmässigkeit:
    Momentan für mich das Hauptproblem.
    Wo gibt es noch gleichmäßig gesilberte von Kopf bis Schwanz, bitte nicht nur ab und zu ein helles Haar, sondern Silberung !!
    Gerade die Gleichmäßigkeit wurde wegen Kopf und Ohr, nur dies schein wichtig zu sein, sträflich vernachlässigt.
    Rassetyp:
    KLS gelb sind eine eigenständige Rasse, nicht nur ein Farbenschlag, dies scheint man in letzter Zeit ab und an zu vergessen. Deshalb ist es auch unsinnig, gleiche Typforderungen wie bei den anderen KLS-Rassen zu stellen.
    Die Gelben waren eigentlich immer zierlicher, auch lebhafter, als die anderen, von daher sind 3kg schon die Obergrenze, will man den Typ erhalten. Ja die Frage ist nur, will man den unterschiedlichen Typ wirklich erhalten oder machen wir alle gleich ?

    Ach ja, ich züchte KLS seit 1965 , bisher alle Farben ausser blau.

    mfg Peter

    Thomas Freitag, 25. November 2005, 18:42

    Hallo Zusammen


    Der Rassebericht über die Kleinsilber Gelb wurde durch einige Informationen zu den Kleinsilber Blau ergänzt. Auch hier wieder unser aller Dankeschön an Siegfried Lübbert


    Beste Grüße
    Thomas

    Frank Samstag, 26. November 2005, 08:16

    Hallo Thomas,

    Vorschlag meinerseits, die Überschrift/Beitrag, sollten dann auch Kleinsilber gelb und blau heißen.


    Gruß Frank

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