Rasse des Monats Dezember 2005 - ZwW lohfarbig - schwarz

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    Rasse des Monats:

    Zwergwidder Lohfarbig-Schwarz

    Erstellt von Wolfgang Linnert

    Die Rasse Zwergwidder, lohfarbig schwarz züchten wir, d.h. meine Töchter Verena, Leonie und ich erst seit kurzer Zeit. Berichten möchten wir daher von unseren bisherigen Erfahrungen, zum Rassestand, zur Verbreitung, Qualität und Zuchttauglichkeit dieser Rasse. Das Zuchtziel den Zwergwidder mit den typischen Attributen der Lohkaninchen zu verbinden, war der eigentliche Hintergrund zur Erzüchtung dieses Farbenschlages.

    Der Farbenschlag wurde aus Zwergwiddern, wildgrau und Lohkaninchen, schwarz gezüchtet. Herauszüchter der Rasse ist der Zuchtfreund Christoph Jörges aus Lüdinghausen / Westfalen. Anerkannt als Rassekaninchen ist dieser Farbenschlag seit 1997.

    Heute haben die Zwergwidder lohfarbig schwarz schon eine weite Verbreitung über das gesamte Bundesgebiet. Insbesondere bei jüngeren Züchtern und eben auch bei Jungzüchtern hat dieser Farbenschlag eine große Beliebtheit erlangt. Heute finden wir Tiere auf fast allen großen Ausstellungen und das mit wachsenden Tierzahlen. Der Farbenschlag hat sich also neben den vorhanden Rassen schon recht gut behauptet und etablieren können.

    Zu den Standardpositionen

    1. Gewicht.

    Der Gewichtsrahmen ist aus meiner Sicht das derzeit größte Problem bei diesem Farbenschlag. Die ab 2006 angestrebten 1.900 kg erreichen nur wenige Zuchten, d. h. der Größenrahmen der Tiere ist noch nicht so gefestigt. Die Tiere sind sehr frohwüchsig nehmen sehr schnell an Gewicht zu und wachsen dann nach ca. 5 – 6 Monaten schnell über 2 kg hinaus. Dieses Größenproblem zu lösen wird sicherlich noch einige Jahre dauern. Innerhalb weniger Generationen läßt sich das Gewichtsproblem nicht zurück züchten. Die angestrebte Verkleinerung der Tiere ist darüber hinaus nur langsam möglich, da sich ansonsten die nicht gewollten Nebenwirkungen sehr schnell einstellen.

    2. Körperform, Typ und Bau

    Gefordert ist wie bei allen Zwergwiddern ein typischer kurz gedrungener Körper. Die Tiere sollen trotz des Zwergtyps eine kräftige Figur haben die auf kurzen stabilen Läufen steht. Eine guter Ansatz von Aufrichtung und Stand soll erkennbar sein damit der Typ des Tieres entsprechend zur Geltung kommt. Rammler und Häsin müssen frei von jeglicher Wammenbildung sein.

    3. Fellhaar

    Für die Zwergwidder wird ein verhältnismäßig kurzes in der Unterwolle dichtes Fellhaar verlangt. Es soll fein strukturiert sein und eine feine gleichmäßige Begrannung aufweisen. Die Begrannung ist ein wichtiger Punkt in der Beurteilung des Fellhaares bringt sie doch erst die typischen Loh-Eigenschaften erst richtig zur Geltung.

    4. Kopfbildung

    Der ausgeprägte Widderkopf ist auch hier gefordert. Er soll kurz und kräftig sein und eine breite gute ausgeprägte Schnauzpartie aufweisen. Deutliche Kinnbacken, eine breite Stirn und eine schöne Rammnase runden das Bild ab. Beide Geschlechter sollen aber auch am Kopf erkannt werden können.

    5. Behang

    Der Behang soll hufeisenförmig getragen werden. Er wird durch ausgeprägte Wulste (Krone) gute kräftige Struktur und gut abgerundete Ohrenenden gebildet. Die Ideallänge beträgt 22 – 28 cm.

    6. Farbe und Zeichnung

    In dieser Position sind die Kopfzeichnung, Rumpfzeichnung und die Farbe zusammengefaßt. Hierfür gelten die Standardanforderungen der Lohkaninchen nur eben in einer Position zusammengefaßt. Ein sattes intensives Schwarz steht hier im Kontrast zur kräftigen Lohfarbe. Die Lohfarbe ist ein kräftiger Rot-/Braunton von hoher Intensität. Die Kopfzeichnung besteht aus der Einfassung der Nasenlöcher, der Kinnbackeneinfassung dem Genickkeil und gleichmäßiger geschlossener Augenringe. Die Ohren sind lohfarbig eingefaßt am Ohrenansatz treten zwei lohfarbige Flecken auf. Die Rumpfzeichnung ist scharf abgegrenzt. Die lohfarbige Brustzeichnung ist breit und geht vom Kinn und zwischen den Vorderläufen hindurch in die Bauchfarbe über. Die seitliche Begrannung soll etwa 2/3 der Rumpfhöhe erfassen und gut abgegrenzt sein.

    Der Zuchtstand der Rasse hat sich in den letzten Jahren laufend verbessert. Häufig sieht man schon typische Zwergwidder, die noch im Größenrahmen verbessert werden müssen. Die Tiere sind daher oft noch zu groß und insbesondere zu lang in Typ. Vergleicht man hier den derzeitigen Zuchtstand mit den weißen oder grauen Farbenschlägen so ist hier der größte Verbesserungsbedarf gegeben.

    Die Köpfe und der Behang haben sich gut entwickelt. Die typische Rasseattribute sind bei den meisten Zuchten klar erkennbar. Eine weitere Verbesserung des typischen Widderkopfes wird sicherlich in den nächsten Jahren vorankommen. Die Kopfzeichnung ist bezogen auf die Lohkaninchen auch schon überwiegend in guter Qualität vorhanden. Gut ausgeprägte Augenringe sind schon fast bei allen Tieren erkennbar. Die Rumpfzeichnung kommt schon dem Ideal nahe. Einzig die Lohe ist bei vielen Tieren noch nicht so ausgeprägt und intensiv wie bei den meisten Lohkaninchen.

    Die Intensität der Lohe und die geforderte Breite der Brustlohe ist für viele Zuchten noch ein erstrebenswertes Ziel. Die Durchsetzung der Decke mit lohfarbigen Haaren ist auch hier und da noch ein Problem an dem es zu arbeiten gilt.

    Zusammenfassung:

    Die Zwergwidder, lohfarbig schwarz sind eine Zwergrasse, die Widder und Loh gut verbindet. Für Liebhaber dieser Kaninchen eine ideale Kombination von Typ und Farben. Die Tiere sind ruhig, gutmütig, gesund und einfach in der Haltung. Sie sind deshalb aus unserer Sicht gerade auch für jüngere Züchter und Anfänger in der Rassekaninchenzucht gut geeignet. Der Reiz an dieser Rasse liegt sicherlich an der Weiterentwicklung der Qualität und der Verbreitung.

    Eine Rasse, die es zu entwickeln lohnt und die sicherlich auch in Zukunft ihre Liebhaber finden wird. Wir wünschen allen Züchterinnen und Züchtern viel Spaß und Freude an ihren Tieren.

    Verena und Leonie Linnert

    Erbbiologische Betrachtung

    Dem sehr ausführlichen und aussagekräftigen Beitrag des Verfassers ist nicht viel hinzuzufügen. Die Ausgangsrassen - Zwergwiddern, wildgrau und Lohkaninchen, schwarz - die für die Herauszüchtung dieser noch jungen Rasse gewählt wurden, machen deutlich, weshalb noch die genannten Unterschiede bezüglich des Größenrahmens auftreten. Immerhin ist hier rund ein Kilogramm Gewichtsunterschied dauerhaft auszugleichen. Ein ähnliches Problem tritt auch noch bei den perlfehfarbigen Zwergwiddern auf.

    Und wie variabel dieser Gewichtsausgleich in den Folgezuchten ausfallen kann, wird auch im umgekehrten Fall jede Zuchtfreundin, jeder Zuchtfreund bestätigen können, der einmal in eine „alte“ (langbestehende) Zucht kleinrahmige Tiere und damit auch Tiere geringeren Körpergewichts stellte. Gründe für solche Entscheidungen kann es viele geben, die hier auch nicht zur Diskussion stehen sollen.

    Damit soll gesagt sein, es gibt auch in der Vererbung des Größenrahmens eine Spaltungsbereitschaften.

    Um ein intensives Schwarz zu erhalten, wird manchmal empfohlen, eine schwarze Häsin einzusetzen, damit die schwarze Farbe nicht verblasst. Dies kann aber nur gelten, wenn die Häsin viel Farbstoff besitzt, dies gilt aber auch für Typenschecken. Schwarze Tiere mit weißdurchsetzten Ohren bzw. weißdurchsetztem Fell bringen keine Farbverbesserung.

    ;(c) Heidrun Eknigk

    Wir bedanken uns bei Wolfgang, Verena und Leonie Linnert für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander,Heiko Semmel und Siegfried Lübbert für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com




































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