Rasse des Monats September 2006 Lohkaninchen

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    Rasse des Monats:

    Lohkaninchen

    Erstellt von Christoph Schumacher

    Das Lohkaninchen zählt wohl unbestritten zu den beliebtesten und farblichen schönsten und interessantesten deutschen Kaninchenrassen. Vor allem der Farbkontrast zwischen der intensiv feurigen Lohe zur Deckfarbe fasziniert so manchen Züchter und Tierfreund immer wieder aufs Neue.

    1. Gewicht

    Das Lohkaninchen gehört mit einem Normalgewicht von über 2,5 Kg bis 3,25 kg zu den sogenannten „kleinen Rassen“. Ich persönlich bevorzuge Tiere mit einem Gewicht von 2,8 kg bis 3,1 kg. Bei einem solchen Gewicht bei ausgewachsenen Zuchttieren hat man m. E. die besten Vorraussetzungen für eine optimale Vererbung des Idealgewichtes. Das Lohkaninchen sollte bei entsprechender Fütterung sein Normalgewicht mit spätestens 6 Monaten erreicht haben.

    2. Körperform, Typ und Bau

    Das Lohkaninchen sollte laut Standard einen gedrungenen und walzenförmigen Köper vorweisen. Walzenförmig bedeutet, dass der gesamte Körper des Tieres von der Schulterpartie bis zum Rumpf eine gerade gleichbleibende Linie bildet. Keineswegs aber sollte das Tier eine kompakte und massige, blockige Form aufweisen oder keilförmig zu laufen. Ferner sollten die Tiere einen leichten Stand zeigen. Tiere, welche sich flach auf den Tisch legen und dann gar die Vorderläufe von sich strecken sind nicht erwünscht. Denn nur durch eine ansprechende Köperhaltung des Tieres kommt seine besondere Eleganz richtig zur Geltung. Selbstverständlich sollte die Rückenlinie ebenmäßig verlaufen und die Hinterpartie gut abgerundet sein.

    Ebenfalls zur Körperform gehören bei den Lohkaninchen der Kopf und die Ohren. Die Köpfe sollten insbesondere bei den Rammlern ramsig, mit breiter Stirn, vollbackig und mit gebogenem Nasenrücken sein. Zu lange Köpfe und Schnauzpartien sind zu vermeiden. Das soll aber im Gegenzug auch nicht bedeuten, dass man extreme Köpfe, wie z.B. bei Neuseeländern, herauszüchten soll. Die Ohren selber sollten fleischig, gut abgerundet und von der Länge passend zum Körper und Kopf sein. Das größte Problem ist aber oftmals die breite Ohrenhaltung, auf die leider häufig viel zu wenig Augenmerk gelegt wird. Die Häsinnen sind im allgemeinem etwas feiner gebaut und völlig wammenfrei.

    3. Fellhaar

    Beim Lohkaninchen wird eine möglichst dichte Unterwolle gefordert, dabei sollte es eine gleichmäßige und elastische Begrannung haben, so dass eine gute Struktur vorhanden ist und das Fell schön griffig ist. Darauf zu achten ist, dass auch die Ohren gut behaart sind. Die noch recht häufig auftretenden Felle mit wenig Unterwolle und harter Granne, zu Gunsten eines besseren Fellglanzes, sind unerwünscht.

    4. Kopfzeichnung

    Die Kopfzeichnung setzt sich nicht nur aus den Augenringen, sondern auch aus der Nasenloch- und Kinnbackeinfassung sowie der lohfarbig eingefassten Ohrenränder und den Ohrenflecken vorn an den Ohrwurzeln zusammen. Hauptaugenmerk liegt hier sicherlich im Zusammenspiel zwischen sauberer Nasenlocheinfassung und den Augenringen. Die Einfassung der Nasenlöcher sollte scharf abgegrenzt und kräftig lohfarbig sein. Die Augenringe sollten weder zu breit noch zu schmal und gleichmäßig geschlossen sein, auch hier ist eine intensive Lohe gefragt. Oftmals kommt es vor, dass man schön geformte ausreichend breite Augenringe vorfindet und dann Nase und Schnauze aber meliert und somit nicht sauber eingefasst ist. M.E. steht dies genetisch in einem Zusammenhang. Gerade im Bezug auf Augenringe und Nasenlocheinfassung gibt es doch noch erhebliche Qualitätsunterschiede in der Lohkaninchenzucht. Es gibt zwar schon einige sehr schöne Vertreter diesbezüglich, dennoch gibt es doch eine Vielzahl von Rassevertretern mit vor allem am unteren Rand viel zu schmalen fast unterbrochenen Augenringen. Solche Tiere müssten zukünftig stärker bestraft werden. Oftmals sehr schöne Augenringe findet man bei den Loh blau.

    5. Rumpfzeichnung

    Auch die Rumpfzeichnung wird vielmals nur auf die Breite der Brustlohe und die gleichmäßig lohfarbige Begrannung bis ca. zwei Drittel der Rumpfhöhe beschränkt. Aber dies sind keineswegs alle Merkmale, die mit in die Rumpfzeichnung einfließen. Das m.E. wichtigste Kriterium ist die Intensität der Lohe. Nicht umsonst heißt die Rasse Lohkaninchen. Die Lohe sollte feurig rot sein und sich von der Brust bis in die äußerste Blumenspitze erstrecken. Leider ist bis heute sowohl vielen Preisrichtern als auch Züchtern nicht bewusst das die Lohfarbe nicht in Position Farbe sondern unter Position Rumpfzeichnung zu bewerten ist! Und eben gerade die Intensität der Lohe macht eben vielfach den feinen Unterschied aus. Auch die Brustlohe bereitet oft Schwierigkeiten, da sie häufig, gerade bei Überjährigen Tieren zu schmal ist. Dadurch wirkt insbesondere der obere Teil der Brust nicht lohfarbig sondern eher dunkel und nicht mehr feurig. Des Weiteren findet auch der Genickkeil oftmals zu wenig Beachtung. Er sollte lohfarbig und gut abgegrenzt sein. Auch die Größe und die Form spielen hier eine wichtige Rolle. Er sollte nicht zu groß, leicht abgerundet oder dreieckig sein. Kaum noch berücksichtigt wird die Zeichnung der Läufe. Sie ist vielfach nicht mehr scharf und nur selten gerade in der Abgrenzung.

    6. Position Farbe

    In der Position „Farbe" werden ausschließlich die Deckfarbe, die Augenfarbe und die Krallenfarbe bewertet. Die Deckfarbe aller Farbenschläge soll intensiv und glänzend sein. Bedeutsam ist, dass die Deckfarbe nicht von weißen oder lohfarbigen Haaren durchsetzt ist. Erst eine richtig satte Deckfarbe bringt den Farbkontrast zwischen Lohe und Farbe richtig zur Geltung. Zu den andersfarbigen Haaren zählen auch weiße Spürhaare in schwarzen Deckfarbenbereich der Schnauzenpartie. Genetisch bedingt sind diese andersfarbigen Spürhaare kaum zu verhindern und ich selber halte eine Bestrafung in diesem Punkt für übertrieben und für nicht angebracht, da man in Züchterkreisen die andersfarbigen Spürhaare meist mit einer Pinzette entfernt bzw. entfernen muss! Dies ist sicherlich nicht besonders angenehm für die Kaninchen und muss m. E. nicht sein. Hingegen sind Tiere mit durchsetzten Decken oder Ohrenrändern aus den Zuchten fernzuhalten. Auch die noch recht häufig auftretenden melierten Schnauzen sind in der Position Farbe zu strafen.

    Ferner sollte auch auf die richtige Krallen- und Augenfarbe sehr geachtet werden, dies gilt insbesondere für die Blauloh. Die Augenfarbe der Loh schwarz und havanna ist dunkelbraun. Die Augenfarbe beim Blauloh und Fehloh in dessen ist blaugrau. Die Krallenfarbe des Lohkaninchen ist im Standard nicht näher beschrieben. Die Krallenfarbe des Schwarzloh sollte aber möglichst intensiv schwarz sein. Auch die Krallen des Loh havanna sollten dunkel sein. Die Krallen der Blau –und Fehloh sind genetisch bedingt etwas heller, sollten aber auch möglichst dunkel sein. Zweierlei oder pigmentlose (farblose) Krallen sind ein schwerer Fehler.

    Autor und Copyright liegt bei Christoph Schumacher

    Quellenverzeichnis: Das Lohkaninchen aus dem Oertel & Spoerer Verlag, Dt. Rassekaninchenstandard 2004, www.loh-kaninchen.de (Homepage der IG Lohclubs Deutschland)

    Zuchtgeschichte

    Ursprung und Entwicklung des Lohkaninchens

    Das Lohkaninchen stammt ursprünglich aus England. Erwähnt wurde es im Jahre 1891 erstmals in einem Bericht von einem Mr. Simpson in der Zeitschrift „Poultry“. Dieser Mr. Simpson berichtete, dass er diese Tiere seit etwa 8 Jahren züchte. Die Ausgangstiere, so schrieb er, habe er von einem gewissen Mr. Cox aus Brailsford erhalten, welcher damals die Tiere schon an die 20 Jahre in seinem Gehege in einem Dorf in der Grafschaft Derbyshire halte.

    Eine zweite Variante sagt aus, dass der besagte Mr. Cox, erst im Jahre 1883 auf einer kleinen Insel Schwarzsilber in allen Schattierungen, Holländerkaninchen in leider unbekannten Farbenschlägen und fahlfarbige (wohl blauwildfarbige) Wildgehekaninchen ausgesetzt hat. Die Kaninchen konnten sich auf der Insel frei entfalten und nach belieben fortpflanzen. Jahre später fand Mr. Cox unter den Kaninchen eines, welches den heutigen Lohkaninchen schon etwas ähnlich sah. Es hatte bei schwarzer Decke, ungefähr die bekannten, jedoch sehr aufgehellte, Lohabzeichen.

    In den darauffolgenden Jahren befassten sich einige englische Züchter mit der Weiterzucht der „Cox´schen Kaninchen“. Die recht kleinen und gedrungenen Tiere waren zwar von den Abzeichen her schon relativ gut ausgeprägt, der erhoffte Erfolg im Bezug auf eine Verbesserung der Intensität der Lohfarbe blieb jedoch aus. Die Nachzucht war nach wie vor nur cremefarbig bis graubraun. Der daraufhin unternommene Versuch die Cox´schen Kaninchen mit größeren grauen und braunen Tieren zu kreuzen schlug genauso fehl, wie der Versuch, die Tiere anschließend wieder zurück zukreuzen. Zwar verbesserte man die Lohintensität ein wenig, jedoch auf Kosten des satten Schwarzes. Als man schließlich züchterisch nicht mehr weiter wusste, paarte man Hasenkaninchen ein, welche nun endlich den erwünschten Erfolg in der Lohfarbe brachten. Leider setzte sich dabei aber auch der „Hasentyp“ mit langen Ohren und gestrecktem Körperbau durch, so dass man erneut mit Wildkaninchen-Rammlern zurückkreuzte, was wiederum die Lohe verblassen ließ.

    Im Jahr 1890 gründeten sich in England zwei getrennte Spezialclubs, beide mit unterschiedlicher Auffassung zur Zuchtverbesserung des Lohkaninchens. Ein Club spezialisierte sich auf die Cox´schen Vertreter, der andere Club versuchte sein Glück mit den größeren Tieren, den sogenannten „Cheltenham-Typ“. Ein weiterer Streitpunkt waren die als „Brindlings“ bezeichneten Tiere, Tiere mit stark lohfarben durchsetztem Kopf und Decke, welche nach vielfältigen Diskussionen unter den damaligen Clubzüchtern, zum Wohle der reinen und intensiven schwarzen Decke, nicht zugelassen wurden. Aus diesem Zusammenhang heraus entstand auch die englische Bezeichnung für das Schwarzlohkaninchen „Black-and-Tan“ (black=schwarz, tan=rostbraun)

    Nach Deutschland kamen die ersten Lohkaninchen durch R. Rottloff, Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge, im Jahr 1896. Die „Samtröckchen mit den Goldborten“, wie man sie damals liebevoll nannte, wurden, wie wenige Jahr zuvor in England, auf dem europäischen Festland und auch in Übersee begeistert aufgenommen. Unerfreulicherweise wurden die Lohkaninchen 1936 in Deutschland zur Sportrasse erklärt und die meisten Züchter wandten sich daraufhin den anerkannten Wirtschaftsrassen zu. Durch die Folgen des 2. Weltkrieges kam die Lohkaninchenzucht nahezu zum Stillstand. Nach Ende des Krieges begann man mit den wenigen verbliebenen Tieren die Zucht wieder aufzubauen. Im Laufe der folgenden Jahre gelang dies mehr und mehr, insbesondere durch gute Clubarbeit, so dass sich vor allem das Schwarzlohkaninchen bis heute großer Verbreitung erfreut. Heute zählen die Schwarzloh zu den meistgezüchteten Rassen und Schlägen. Nicht zuletzt durch die große Quantität an Tieren und die dadurch herbeigeführte Verbreitung minderwertiger Zuchttiere, hat die Qualität in den letzten Jahren aber bedauerlicherweise stark gelitten, so dass die Spitzenzuchten mit eleganten Tieren und feuriger Lohe bis in die Blumenspitze, inzwischen leider deutlich rückläufig sind.

    Das Braunlohkaninchen, seit einigen Jahren wird es lt. Deutschem Standard als Loh havanna bezeichnet, ist derzeit der zweit meist verbreitete Farbenschlag in Deutschland. Als Herauszüchter der Loh braun gilt Preisrichter Deitermann aus Wuppertal, der die Tiere im Jahr 1909 erstmals als Spaltprodukte ausstellte. 1929 wurden die damaligen Braunloh als Neuzüchtung in Deutschland anerkannt. Die Loh havanna führten jahrelang nur ein Schattendasein neben den Loh schwarz. Dies mag daran gelegen haben, dass der Farbkontrast, durch die weniger intensiv hervortretende Lohe, nicht so wirkungsvoll in Erscheinung tritt, wie beim Schwarzlohkaninchen. Durch starke Zuchtverbesserungen seit Anfang der 90iger Jahre erfreuen sich die Loh havanna inzwischen immer größerer Beliebtheit. Inzwischen stehen viele Loh havanna den schwarzen Brüdern in Nichts mehr nach.

    Die Blaulohzucht ist ebenfalls englischen Ursprungs. 1894 waren sie noch selten zu sehen aber schon 1898 wurden die ersten Blauloh auf Ausstellungen gezeigt.

    1.0 Lohkaninchen schwarz R16/4.5.21 Klassensieger Bundesschau 06 Nürnberg 97, Pkt - Züchter: Christoph Schumacher, Langerwehe

    1.0 Lohkaninchen schwarz R 16/ 6.5.60

    Sieger Lokalschau 05 97,0 Pkt -

    Züchter: Christoph Schumacher, Langerwehe

    Nach dem 1. Weltkrieg galten die Blauloh als Nebenprodukt der Schwarzlohzucht, mit dem sich nur wenige beschäftigen wollten. Einige Idealisten machten sich etwas später daran, reine Blaulohstämme aufzubauen. Leider erhielten die Tiere bei Ausstellungen eine derart lieblose Bewertung, dass die meisten Züchter die Zucht schon bald wieder einstellten. Auch nach dem 2. Weltkrieg änderte sich nichts an der Situation, damals waren es ebenfalls nur ein paar unbeirrbare Züchter, die bei der Stange blieben.

    In den 70iger Jahren sollte es dann endlich mit der Blaulohzucht aufwärts gehen. Einige der damaligen Züchter habe ich noch selber kennen lernen dürfen und mit Zuchtfreund Werner Breitgoff verbindet mich bis heute eine enge Freundschaft. Weitere aktive Züchter und Idealisten aus dieser Zeit waren außerdem; Gerhard Larsen, Bernd Anton, Wilhelm Glady, Walter Maisch, Hans-Werner Range und Edgar Schreiber. Im Laufe der Jahre stießen neben diesen „Pionieren“ noch weitere Züchter hinzu. Von meinem Zuchtfreund Werner Breitgoff weiß ich u.a., dass die Blauloh zu dieser Zeit noch gar keine richtige Lohe besaßen sondern vielmehr nur cremefarben waren.

    So verbesserte sich die Blaulohzucht über die Jahre hinweg stetig, bis Mitte der 90iger Jahre einige sogenannte Zuchtfreunde hinzukamen, und ohne es dem Landesverband zu melden, Schwarzloh mit einkreuzten. Ziel dieser „Züchter“ war es möglichst schnell an den Zuchtstand der schwarzen Rassevertreter heranzukommen. Dies führte dazu, dass die Deckfarbe der Nachzuchten immer dunkler wurde. Auf den ersten Blick konnte man die Blauen teilweise kaum noch von den Schwarzen unterscheiden. Außerdem bekam die Unterfarbe einen braunen Anflug bis hin zu brauner statt blaugrauer Augenfarbe. Zur Jahrtausendwende drohten die „echten“ Blauloh, da sie in der Lohe weniger intensiv waren, fast von den „Gepanschten“ verdrängt zu werden. Dies lag leider vielfach auch an einer falschen Bewertung der Deckfarbe auf den Ausstellungen. Bei der, die oftmals viel zu dunklen Decken, nicht gestraft wurden, sondern das Hauptaugenmerk nur auf die verbesserte Lohfarbe fiel.

    Einige Individualisten haben sich seitdem zur Aufgabe gemacht, wieder rein blaue Deckfarben herauszuzüchten und dabei die intensivere Lohe möglichst beizubehalten. Denn das Blau der Deckfarbe soll genetisch dem der Blauen Wiener gleichen, also ein sattes Dunkelblau bis Stahlblau. Bisweilen unterscheidet man unter Spezialisten unter drei verschiedenen Blautönen: zum einem dem hellblauen Farbton (Stahlblau bis Taubenblau), solche Deckfarben findet man vorwiegend in Österreich, zum anderen ein intensives Mittel- bis Dunkelblau und das sog. „schmutzige“ Blau, welches ganz aus den Zuchten verschinden sollte. Genetisch ist es so bedingt, dass die Intensität der Lohfarbe mit der zunehmenden Verdunklung der Deckfarbe zunimmt, so dass die Kunst darin besteht, Tiere mit einem helleren Decke und dabei möglichst starker Lohe herauszuzüchten.

    So kann man heute schon große Fortschritte vorweisen. Durch das Verpaaren österreichischer Tiere (u.a. durch Zfr. H. Borek zur Verfügung gestellt) mit unseren „Mittelblauen“, gibt es mittlerweile, neben meiner eigenen Zucht, wieder eine handvoll Zuchten in Deutschland, wie die von Zfr. Werner Breitgoff oder Zfr. K. u. H. Schlenker bei denen man Blauloh mit einem intensiv sauberen Blau und ansprechender Lohfarbe vorfinden kann.

    1.0 Lohkaninchen schwarz 97,0 Pkt Bundessieger 1999 in Saarbrücken Züchter: Christoph Schumacher, Langerwehe

    1.0 Lohkaninchen blau (Stahl-/Taubenblau) 97,0

    Pkt R 16 / 4.5.21 Bundessieger Nürnberg 06.

    Züchter: Christoph Schumacher, Langerwehe

    Jüngster Vertreter in der Familie der Lohkaninchen sind die Fehloh, welche ursprünglich aus einer Kreuzung aus Braun- und Blauloh entstanden sind. Im Jahr 1994 wurde von Zfr. Bernd Hahnewald die Zulassung dieses neuen Farbenschlages beantragt. In einem alten Kaninchenbuch war er auf die Farbschläge gold- und fehfarbig aufmerksam geworden, und diese fehfarbigen Lohkaninchen weckten sein züchterisches Interesse. Nachdem B. Hahnewald im Jahr bereits ein Jahr später verstarb, bemühten sich noch weitere Züchter um diesen Farbenschlag. Anfang 1997 erhielten gleich mehrere Züchter die Genehmigung als Neuzüchtung von Ihren Landesverbänden. Im Jahr 2003 befassten sich bereits rund 20 Züchter aus ganz Deutschland mit den Fehloh. Die Anerkennung durch die ZDK-Standardkommission erfolgte schließlich Ende 2003.

    Der zuweilen rechte hohe Zuchtstand unserer heutigen Lohkaninchen ist nicht zuletzt der Arbeitsgemeinschaft der Lohclubs, welche im Jahr durch Zuchtfreund Werner Breitgoff, ins Leben gerufen wurde, zu verdanken. Durch seinen unermüdlichen Einsatz zur Förderung und Weiterentwicklung der Lohzucht, insbesondere zur Festigung eines einheitlichen Zuchtzieles, konnte ein solch hohes Zuchtniveau erreicht werden.

    Copyright liegt beim Autor: Christoph Schumacher

    (seit 1990 Züchter von Loh schwarz, seit 1996 Loh havanna, seit 1999 Züchter von Loh blau, seit 2001 Farbenzwerge lohfarbig schwarz, seit 2003 Zwergwidder lohf.-schwarz, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit Loh Club Niederberg, 2. Vorsitzender und Jugendleiter R 16 Arnoldsweiler )

    Quellenverzeichnis: „ Lohkaninchen“ aus dem Oertel & Spoerer Verlag, www.loh-kaninchen.de (Homepage der IG Loh Clubs Deutschland)

    Preisrichterliche Betrachtung

    Wieder einmal haben wir einen tollen Bericht, der widerspiegelt mit wie viel Fachwissen der Verfasser die Kaninchenzucht betreibt. Zu der Position Körperform möchte ich lobend die Unterscheidung von Walzenform und übertriebener Bockigkeit unterstreichen. Bei den häufig auftretenden Fehlern möchte ich noch einmal an das abschüssige Becken erinnern, das leider sehr oft bei den Lohkaninchen auftritt, wobei sich in den beiden letzten Jahren zeigt, dass die Lohzüchter das Problem erkannt haben und die viele Zuchtlinien auf dem Weg der Besserung sind. Der Verfasser hat in Position 6 vergessen darauf hinzuweisen, dass dort auch die Unterfarbe bewertet wird. Sie ist im Bauchbereich lohfarbig, und an den anderen Körperstellen blau (bei fehfarbigen Tieren lichtblau). In allen anderen Bereichen habe ich nichts zu ergänzen und bedanke mich für diesen hervorragenden Bericht.

    Historische Betrachtung

    Im Jahre 1883 waren die ersten Schwarzlohkaninchen in England vorgekommen. Aus mehren Berichten geht hervor, das sie aus der Gehegehaltung mehrerer Rassen entstanden. In einem Gehege der Grafschaft Derbnshire entstanden, wo Silber- Holländer- und Wildkaninchen gehalten wurden. Auch auf einer kleinen Insel von England, wurden die gleichen Ergebnisse zwei mal erzielt.

    Schema SchwarzlohkaninchenSchwarz- und Blaulohhäsin

    Herr Simpson berichtete in der englischen Zeitung „Boultrn“ 1891, das er die Tiere schon 1883 von Herrn Cor erhalten hatte. Die Rasse wurde „Black and tan“ benannt, zu deutsch „schwarz und lohfarbiges“ Der deutschte Züchter Rottloff aus Sachsen züchtet sie seit 1896 und baute einen guten Zuchtstamm auf.

    Hasenkaninchen und andere Rassen wurden auch eingekreuzt. Neben den schwarzen Tieren fielen auch braune(die damals unerwünscht waren) auch blaue Lohkaninchen. In vielen Teilen von Deutschlands entstanden Lohkaninchenclubs in den Jahren um 1900. 1910 wurden Gladbeck 50 Lohkaninchen auf einer Clubschau ausgestellt. Schon im Standard von 1908 waren Schwarz- und Blaulohkaninchen anerkannt. 1948 wurde nun auch das Braunlohkaninchen anerkannt.

    Blaulohkaninchen

    Im Standard 2004 wurde braun in havanna umbenannt und zusätzlich fehfarbig zugelassen, also sind nun vier Farbschläge der Lohkaninchen anerkannt. Bei den Zwergwiddern, Farbenzwergen und Rex ist der Farbschlag lohfarbig auch in bestimmten Farben anerkannt, sowie ein genehmigter Antrag auf Neuzüchtung „lohfarbig schwarz“ bei den Hasenkaninchen.

    Auf der Bundesausstellung 2005 wurden 1101 Lohkaninchen bewertet. Lohk. Schwarz 763, Lohk. Blau 96, Lohk. Havanna 161, Lohk. Fehfarbig 81.

    Junge Schwarzlohkaninchen

    Zusammengetragen und bearbeitet durch F. Waffen

    Literaturhinweis:

    R. Rottloff, Verlag F.Poppe Leipzig ca. 1919, Das Schwarz und Blaulohkaninchen, 5.Auflage

    M. Wischer, Verlag F.Poppe Leipzig 1941, Starke Praktische Kaninchenzucht 12. Auflage

    Schwarzlohkaninchenhäsin mit JungenJunge Schwarzlohkaninchen

    Wir bedanken uns bei Christoph Schumacher für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander,Heiko Semmel und Siegfried Lübbert für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

    Waltraud Freitag, 1. September 2006, 19:26

    Rasse des Monats September 2006 - Lohkaninchen

    Ein schöner Bericht die Rasse des Monats ,leider läst sich kein Bild bei mir öffnen .
    Waltraud

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    Seperator Samstag, 2. September 2006, 08:29

    Hallo!

    Ich kann Waltraut nur beipflichten. Einige Bilder lassen sich nicht öffnen ?(.

    Jens

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    Thomas Samstag, 2. September 2006, 10:02

    Hallo

    War mein Fehler mit den Bildern die nicht geladen werden konnten.
    Passiert in der eile der Zeit.

    Entschuldigung,bye Thomas

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Heidi Samstag, 2. September 2006, 10:28

    Ich erlaube mir Anmerkung zum Rassebeitrag

    Der Bericht ist praxisnah. Dennoch sind aus meiner Sicht einige Ergänzungen hervorzuheben.

    Ramsung des Kopfes
    Eine Ramsung des Nasenrückens
    haben wir nur bei den Widderrassen und evtl. mag man den robusten, stärker ausgeprägten Kopf der Riesen-Rammler noch geramst nennen, nicht bei Loh- oder anderen vergleichbaren kleinen Rassen.

    Der Kopf der kleinen Rassen ist bei den Rammlern kurz (also nicht in eine spitze Schnauze verlaufend) mit einer guten Stirnbreite.
    Eine gute Stirnbreite sagt in etwa aus, dass die rassespezifische Anlage der Skelettform des Kopfes vorhanden ist und die gewünschte kräftige Backenbreite (beim 1,0) nicht ausbleibt. Bitte zu beachten: Das gilt nicht ganz so konsequent für die kleinen Lothringer!

    Unterschied zwischen Farbe und Zeichnungspositionen

    Leider ist bis heute sowohl vielen Preisrichtern als auch Züchtern nicht bewusst das die Lohfarbe nicht in Position Farbe sondern unter Position Rumpfzeichnung zu bewerten ist!

    Dieser Hinweis im Beitrag ist gerade für Anfänger in der Zucht und in der Preisrichterei wichtig!
    In der Pos. 4 - Kopfzeichnung - sind nur das Vorhandensein und die Qualität der 5 Rassemerkmale
    - Einfassung der Nasenlöcher
    - Einfassung der Kinnbacken
    - Kinnbackeneinfassung
    - Ohrsaum
    - und die Ohrenflecke (Röschen) zu bewerten.

    In der Pos. 5 - Rumpfzeichnung - sind nicht nur das Vorhandensein und die Qualität der anderen Rassemerkmale
    - Brustlohe (nicht als Farbe, sondern in ihrer Breite)
    - Bauchlohe, Schoßflecken und Blumenunterseite
    - Seiteneinfassung (der 2 cm betragende Übergang von der Bauchlohe zur Deckfarbe) sowie die Blumenunterseite und
    - die sich daran anschließenden Seitenspitzen (für Laien beschrieben sieht es aus wie lohgesprenkelt *laughing*)
    - Nackenkeil (weder wolkig [verschwommen] noch matt, sondern scharf abgrenzend)
    - und die Zehenpunkte sowie die Farbe der Lohmerkmale zu bewerten.

    Erst in der Pos. 6 - Farbe -
    ist bezüglich der "LOHE" einzig die Intensität und Qualität der Lohfarbe aller Farbenschläge der Bauchunterfarbe zu werten.

    Zusammenfassend ist also zu sagen, dass die Bewertung des Lohkaninchens strikte Kenntnisse über den Unterschied über Zeichnung einerseits und Farbe andererseits erfordert, um ein Tier für einen Fehler nicht zweifach zu bestrafen. Für die Zucht ist dieser Unterschied ebenso wichtig, weil es sonst auch dazu führen kann, dass hinsichtlich der anderen DREI Positionen wertvolle Tiere gemerzt werden

    Zu den andersfarbigen Haaren zählen auch weiße Spürhaare in schwarzen Deckfarbenbereich der Schnauzenpartie. Genetisch bedingt sind diese andersfarbigen Spürhaare kaum zu verhindern und ich selber halte eine Bestrafung in diesem Punkt für übertrieben und für nicht angebracht, da man in Züchterkreisen die andersfarbigen Spürhaare meist mit einer Pinzette entfernt bzw. entfernen muss!

    Zu andersfarbigen Spürhaaren sagt der Standard nur, dass weiße Spürhaare im Bereich der Deckfarbe ein leichter Fehler seien. Ich weiß ja nicht, wo in der sonstigen Deckfarbe noch Spürhaare sind? Hier sollte man die Standardaussage konkreter machen, indem man Spürhaare dort belässt, wo sie naturgemäß auftreten, nämlich an den Augen und an der Schnauze.
    Weiß als leichten Fehler darf man akzeptieren, denn würde er ein schwerer Fehler, verleitet es die Züchter, solche Spürhaare herauszuziehen - das ist für Tiere in diesem sensiblen Nervenbereich sehr schmerzhaft!!!!
    Lohfarbige Spürhaare sollten aufgrund der Nähe zu den Zeichnungsmerkmalen weiterhin unberücksichtigt bleiben.

    Edit: Tippfehler verbessert, bin in Eile bei der Farbbewertung auch in die Pos. 6 gerutscht - sorry bitte! Peinlich :O

    MfG Heidi

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