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  • Hi!


    Das kam mir auch in den Sinn! Es sind keine Würmer, zumindest nicht sichtbar. Ich bin schon mit der Lupe durch den Stall gerannt. :) Ausscheidungen normal, Kot normal, Urin etwas anders riechend, schwer zu beschreiben, möglicherweise Probleme mit der Niere.


    Wenn ich von Gurke, Salat und Gartenkräuter in Zusammenhang mit Toten, die zum Leben erweckt werden, lese, dann kann man weder von vorbeugen noch von heilen sprechen, dazu braucht's ein Wunder! ;)


    MfG Fred

  • Zum Thema "Sackware"

    ... und auch das wäre kein Problem, wenn die ZüchterInnen einfach mal gemeinsam aufstehen und der Industrie sagen würden, was drin sein soll - für gutes Geld ist fast alles zu bekommen.

    Hierzu hab ich dann natürlich gleich die Frage, WAS denn deiner Meinung nach da drin sein soll?

  • Guten Morgen Anja,


    ich hatte nachweislich ME im Stall - mit TA-Untersuchung nach Fr. Dr. Rossi -und ich habe bis auf 3 Jungtiere und eine Altmutterhäsin alle Tiere über die Runden bekommen, sogar die Jungtiere der verendeten Althäsin, die ich mit der Flasche großgezogen habe.
    Mit Toxinen kenne ich mich ebenfalls aus und die Physiologie von Tier und Mensch ist mir ebenso - beruflich bedingt - garantiert nicht unbekannt.


    Ich weiß nicht, wie andere ZüchterInnen mit ihren Tieren umgehen, ich weiß aber , dass ich mit offen Augen täglich meine Tiere beobachte, ich riche , taste und höre jede Veränderungen und ich weiß, was es bedeutet und wie ich reagieren muss.
    Auch wundere ich mich, wenn Behauptungen im Raum stehen, die zumindest ich nicht nachvollziehen kann.
    Ein Tier mit ME sei nicht heilbar ist eine absolut undifferenzierte Aussage, da der Grad der Erkrankung entscheidend ist und nicht die Tatsache an sich.
    Nur als kleines Beispiel:
    Ist ME in einem Stadium, in dem der Darm toxisch bedingt komplett gelähmt ist, hilft nichts mehr.
    Ist allerdings die Lähmung noch nicht forgeschritten bzw. befindet sich am Anfang kann man sehr wohl dagegen was tun, man muss nur wissen was.
    ( Fred: Ich habe Tiere behandelt, die überlebten und nach dem Schlachten Darmabschnitte aufwiesen, die eindeutig nicht mehr funktionsfähig waren; war darüber selbst überrascht.)
    Ein anderes Beispiel:
    Bereits vor 30 Jahren habe ich Kaninchen mit Trommelsucht mit Lumbalnadel punktiert und mechanisch behandelt, zu der Zeit waren alle der allgemeinen Meinung nach Todeskanidaten.


    Antibiotika prophylaktisch einzusetzen finde ich hochgefährlich, dazu nur das Stichwort Resistenzen.


    Ich habe meine Bestand ebenfalls saniert indem ich nach einer zugegebenrmassen recht ungewöhnlichen medikamentösen Vorgehensweise Veränderungen in Haltung und vor allem Fütterung herbeigeführt habe.


    Meine Grundüberlegung ist eine ganz einfache:
    Die bekannten Erreger von ME sind doch nichts besonderes, sie sind doch die ganze Zeit schon da und haben bisher diese Erkrankung nicht auslösen können.
    Also muss doch logischerweise ein Ereignis eingetreten sein, dass diese Erreger jetzt plötzlich zu dieser Erkrankung führen können.


    2 Grundüberlegungen:
    1. Haben sich die Erreger massiv vermehrt oder auch verändert?
    2. Was hat sich bei den Tieren verändert, dass bisher harmlose Erreger so eine massive Angriffsfläche finden ?


    Umsetzung in der Praxis:
    zu 1. Ich muss mit möglichst gesunden Tieren züchten, bei denen kein massiver Befall irgedeines Erregers vorliegt - konsequente Selektion auf Gesundheit, prophylaktische Kuren und genaueste Beobachtung jeglicher Veränderungen.


    zu 2. Da es sich um MD-Erkrankungen handelt, muss sich auch in diesem Bereich was verändert haben. Veränderungen in diesem Bereich sind aber logischerweise in der Regel Veränderungen im Futter. Ich habe in meinem Bestand die Futterveränderung klar festmachen können und sie entsprechend wieder verändert, teilweise sogar optimiert.


    Ich bin absolut sicher, dass es in jedem Bestand gewisse Grundlagen gibt, die man im einzelnen optimieren kann und damit Krankheiten - nicht nur ME - verhindern kann.
    Man muss es nur erkennen - Logik hilft dabei.


    Die letzte Frage zur Sackfütterung:
    Natürlich weiß ich, was ich drin haben wollte und vor allem auch in welcher Aufbereitungsart.
    Da könnte man sicher eine sehr sinnvolle Kombination gesunderer Nahrungsmittel zusammenstellen, ich muss alerdings gestehen, dass ich mich mit dem Thema bisher nur am Rande befasst habe, da ich frisch füttere.
    Inhaltsverluste, evtl. veränderungen durch Trocknung sind nicht zu venachlässigende Komponenten, auch die Wirkung der sekundären Wirkstoffe müsste ich mir näher anschauen - interessantes Thema, vielleicht habe ich man Zeit , eine natürliche gesunde Sackfütterung zu kombinieren ;)



    mfg Peter

  • Hallo Peter!


    Zitat

    Die bekannten Erreger von ME sind doch nichts besonderes, sie sind doch die ganze Zeit schon da und haben bisher diese Erkrankung nicht auslösen können.


    Ich habe irgendwann mal im Kötsche/Gottschalk nachgesehen, ob die Krankheit neu oder schon länger bekannt ist. Ich war überrascht, dass diese zwar unter einem anderem Namen in einem doch schon älteren Fachbuch zu finden war. Mir fällt dazu immer der von mir Anfang der 90er Jahre bis zur 12. Lebenswoche bis zum Abwinken gefütterte Sojaextraktionsschrot ein. Der Erfolg war vielversprechend, geschadet hat es ihnen nicht! Und heute? Gentechnisch veränderter Soja oder mangelnde Resistenz der Tiere? Für die Grünfütterung gilt Ähnliches, die Teile werden ja auch nicht steril verabreicht, sondern so wie sie von der Wiese kommen, dargeboten. Ein Schelm, wer glaubt, dass sich darauf keine Erreger befinden.


    MfG Fred

  • Hallo zusammen,


    nur mal so als Denkanstoß für die Sackfütterer und den Beitrag von Fred aufgreifend. Mein Futtermittelhersteller bietet seit diesem Jahr zwei Sorten ohne gentechnisch verändertes Soja an, wenn ich den Aufkleber richtig in Erinnerung hab, ist sogar überhaupt kein Soja drin.. Bei mir sind dieses Jahr 2 Tiere verendet. Ein Junges lag mit gebrochenem Rückgrat im Stall (Mutter drau getreten ?) und ein Zwerg, der schon von Anfang an etwas schwächlich war, starb im Alter von 5 Wochen. Liegts am Futter? Ich weiß es nicht, aber ich red es mir im Moment einfach mal ein. Hab natürlich nochwas mehr gemacht. Aber das neue Futter hat sicherlich seinen Anteil.


    Gruß Torsten

  • Peter,
    ich beobachte auch sehr genau und durch meinen beruflichen Hintergrund suche ich stets nach logischen Kausalitäten.
    Meine Meinung zur ME: Diese Krankheit ist schon lange bekannt, wurde früher noch als "Blutkrankheit" erklärt. Erst durch den Einsatz von Antibiotika im Industriefutter nahm das Scdhicksal seinen Lauf, denn die Tiere brauchten sich mit den Erregern nicht mehr auseinanderzusetzen und smoit wurde der Faktor "Immunsystem" aus der Selektion komplett gestrichen. Mit dem verbot der Futterzusätze folgte auf dem Fuße das Fiasko, da plötzlich unsere Tiere von einer ungewohnten Errgerarmee bombadiert wurde, welcher sie nicht Stand halten können.
    Parallel dazu wurden die Komponenten im Futter von den Herstellern abgeändert. Billiges Soja war nun neuer Bestandteil. Bei Ferkeln und Kälbern haben Untersuchungen gezeigt, dass Soja und Weizen den pH Wert im Darm nach oben treiben und dies bei beiden Arten die gefürchteten Jungtierverluste nach sich ziehen kann. Warum sollte das bei unseren Tieren also anders sein?


    Meine Futteränderung bestand darin, einfach ein Sojafreies (bibo-natur) zu füttern und gleichzeitig den Jungtieren Strukturfutter (Pferdefutter) anzubieten, und schwupps..... sank die Todesrate von 80% auf einige wenige. Eine Futterumstellung allein reicht aber nicht, zumindest mir nicht, denn das Problem ME ist nich eine reine Futterfrage. Wenn man in drei Jahren viel probiert und beobachtet, stellt man sich die Frage, was folgendes Szenario bedeuten muß: Zwei Würfe sitzen in zwei benachbarten Buchten, der eine zeigt die plötzlichen Symptome und nun tauscht man jeweils die Hälfte der Tiere untereinander aus. Es sterben aber nur die Tiere der einen Häsin, die Jungen der anderen Häsin hoppeln munter über ihre sterbenden Artgenossen und bleiben kerngesund. Beide Häsinnen waren unverwandt. Kann es also nur am Futter liegen? Nein, sicher nicht.


    Bei mir ist übrigens nie ein Alttier erkrankt oder verendet, es betraf nur die Jungen. Und die zeigen bei gutem Allgemeinbefinden erst dann Symtome, wenn der Darm zum Erliegen gekommen ist, vorher nicht! Zeigen sie vorab Schwächungen wie Durchfall oder Abmagerung ist das keine ME, auch wenn in der Untersuchung später Erreger nachgewiesen werden. Es sind andere Infekte, die parallel dazu auftreten. Gestorben sind sie an ME nicht, da sind andere Keime viel schneller. Ich habe mitlerweile soviele Tiere zur Untersuchung eingeschickt, dass ich mir zutraue zwischen ME, Kokzidiose und Coli unterscheiden zu können, wobei meistens alles Hand in Hand geht. Aber in der Vermehrungsgeschwindigkeit sind sicher die Colis ganz vorne, danach die Kokzidien und erst danach die Chlostridien. Soll also heißen, dass ein Tier mit zu vielen Colis stante pedem auch Symptome zeigt und man sehr gut behandeln kann, auch Kokis sind sehr gute behandelbar, bei beiden gelangen die Medikamente durch den Durchfall schnell an die gewünschte Stelle. Nun zur ME: Die Chlostridien sind schon lange und unbemerkt im Tier, sie richten keinen Sofortschaden an. Erst ihre Toxine schädigen den Darm und legen ihn sanft aber bestimmt in den ewigen Schlaf. Das sieht man aber von außen nicht, das Tier hat keine Schmerzen. Erst in dem Augenblich, wo die Darmpassage stoppt, empfindet das Tier Schmerz, da sich der Nahrungsbrei staut und durch einen Bakterienkollaps fehlgährt. Alle normalen Darmbakterien sterben innerhalb kürzester Zeit und tragen mit ihren Toxinen ebenfalls zur Vergiftung des Tieres bei. Andere Keime vermehren sich gleichzeitig durch die geänderten Bedingungen rasant. Multifaktorielles Organversagen durch eine Sepsis, tödlich innerhalb kürzester Zeit durch Kreislaufkollaps. Diese knirschenden Jungtiere haben immer kalte Ohren und blasse Schleimhäute. Der Kreislauf macht also dann die Akutproblematik aus, nicht der Darm. Eine Antibiose kann daher gar nicht mehr helfen, zumal durch das Antibiotikum alle bestehenden Keime rückartig abgetötet würden und deren Toxine wiederum den Kreislauf ausnocken würden. Ganz abgesehen davon würde das Antibiotikum gar nicht bis zur Stelle im Darm transportiert werden können, wo es benötigt würde, da sich dort gar nichts mehr bewegt.
    Rein rechnerisch sind diese Zusammenhänge schon einleuchtend, denn die normale Darmpassage dauert 5 Tage. Gibst du also dem Tier ein medikament oral, dauert es ein paar tage bis es den Darm passiert hat. Bei Durchfall ist diese Passage deutlich verkürzt und die Medikamente sind meist schneller am Einsatzort als der Erreger das Tier umbringen konnte. Anders bei ME!


    Peter, ich spreche dir nicht ab, dass dir Tiere eingegangen sind, aber ich glaube nicht, dass es ME in Reinform war. Ich würde dazu tendieren, dass deine Tiere eine Mischinfektion hatten und die ME erst wenig fortgeschritten war. Erkannt wurde sie nur deshalb weil die Tiere zeitgleich eine andere Darmerkrankung hatten, was sehr häufig vorkommt. Um Differenzieren zu können, muß man aber hier unterscheiden können, und bei 4 verendeten Tieren geht das sicher nicht. Bevor ich hier die Zusammenhänge begriffen habe, starben hier ein paar hundert Jungtiere.
    Der Unterschied zwischen unseren Erfahrungen ist also gewaltig, und durch Ausschaltung anderer Erkranungen konnte ich sehen, was ME in Reinform anrichtet..... und da bist du bei einem klinisch erkrankten Tier machtlos.

  • Hallo Anja,


    ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit einem in Züchterkreisen recht bekannten Tierarzt, der auch auf Ministeriumsebene für die Kaninchenzucht zuständig ist. Wenn ich das in meinem medizinisch nur laienhaft ausgebildeten Kleinhirn richtig abgespeichert hat, berichtete er von neuen Erkenntnissen in der Forschung zur ME, die so ziemlich Deine Ausführungen bestätigen. Ganz platt: Die ME kommt selten allein und ist noch seltener der wirkliche Mörder. Wenn aber die ME kommt gibt es eigentlich kaum noch eine Chance. Das ganze wird auf unserer LV Schulungstagung nochmal präsentiert. Leider kann ich da nicht teilnehmen, hoffe aber das Skript zu bekommen.


    Gruß Torsten

  • Torsten, gut beobachtet!
    Die Futtermittelhersteller haben durch die Untersuchung zu Ferkeldurchfällen im Stillen bereits reagiert, denn sie haben den Zusammenhang erkannt. Damals war Bibo-Natur noch der einzige, der sojafreies Futter hatte, mitlerweile ist schon auf einigen Sackaufklebern heimlich das Soja gestrichen worden. Natürlich ohne es an die große Glocke zu hängen ;) denn man könnte ja sonst gefragt werden, warum.....


    Wir können nur von anderen Bereichen lernen:
    Pferdefutter wird auf Clostridien untersucht, Kaninchenfutter nicht
    Die Begründung ist ganz einfach. Imageverlust für den Hersteller, wenn ein Superluxus zosse wegen Chlostridien umfällt und der Zusammenhang aufgrund einer gerichtlichen Schadenersatzforderung nachzuweisen wäre. Kaninchen "lohnen" diese Laboruntersuchung des Futters nicht.
    Wie kommen die Dinger überhaupt ins Futter? Chlostridien sind übrigens Bodenkeime und bei der Ernte wird zur Ertragssteigerung immer tiefer geschnitten..... war zumindest die Aussage eines Landwirtes zum Thema.


    Ferkel werden grundsätzlich gegen Chlostridientoxine und Colis geimpft. Der Impfstoff http://www.vetpharm.uzh.ch/rel…00001681.VAK?inhalt_c.htm wird übrigens aus infizierten Kaninchen gewonnen 8) . Diesen Impfstoff hat jeder Landtierarzt und man kann ihn ohne Schaden auch bei Kaninchen verwenden (zumindest bei meinen :D ) Ob er genauso viel bringt wie der stallspezifische kann ich nicht sagen, er traniert aber sicherlich ebenso die Immunabwehr.


    Also, dort wo es um Geld geht, ist man schon dabei, genau auf diese angesprochenen Faktoren zu achten...... wir haben "nur" Kaninchen und daher ticken die Uhren langsamer. Wir können sie aber mit etwas Eigeninitiative "anschupsen"
    Schon aus diesem Grund würde ich dich, Peter, bitten, uns mitzuteilen, wie du dir optimiertes Sackfutter vorstellen würdest! Vielleicht können wir hier mal im Brainstorming ein Futter entwerfen, dass bezahlbar, krankheitsvermeidend und unser aller Vorstellungen entspricht! :yes:

  • Torsten,
    das ist ja interessant!
    Wann und wo ist die Schulung?
    Das Skript würde mich auch interessieren. Wenn du es hast, würdest du es mir zuschicken?

  • Hi!


    Clostridien können überall vorkommen, hauptsächlich jedoch im Boden und im Verdauungstrakt höherer Lebewesen. Sie sind Anaerobier (bevorzugt ohne Sauerstoff, aber nicht alle, manche sind tolerant), die meisten -bis auf C. perfringens - können sich mit Hilfe von Geißeln fortbewegen, sie bilden Sporen und nicht alle sind pathogen. Und ... sie fühlen sich im neutralen pH-Bereich am wohlsten und haben mit sauren pH-Bereichen (z.B. pH 5) Probleme.


    MfG Fred

  • Hallo zusammen,


    es freut mich sehr, dass sich auch noch andere teilnehmer in die Diskussion miteinbringen, sowas befruchtet immer und stellt eine breitere basis dar.


    Anja, ich wollte Dir nie Logik absprechen noch sonst was kritisieren, wir sind in der Theorie auch sehr nahe, was mich sehr freut,
    ich glaube die Unterschiede liegen in den Ansätzen der praktischen Erfahrung.
    Kurz zu meinem Praktischen Hintergrund:
    Seit über 40 jahren züchte Ich/wir Tiere, schwerpunktmässig Kaninchen und Ziegen auf der einen Seite, Geflügel auf der anderen; Hunde nur punktuell.
    Grundlage ist unsere kleine Hobbylandwirtschaft, die Futtergrundlage für Mensch und Tiere darstellt.
    Seit all diesen Jahren beschäftige ich mich mit Zucht, Fütterung und Krankheiten(Vermeidung), ganz praktisch und mit recht breitem theoretischen Wissen aus meinem Beruf bzw. Berufswunsch.
    Eines meiner Spezialitäten ist und war schon immer, dass ich die Tatsachen hinterfragt habe und dabei feststellen musste, dass alll das, was andere als normal ansehen, oft einer kritischen Hinterfragung nicht standhält.
    Aus diesem Ansatz heraus ziehe ich meine logischen Schlüsse.
    Zurück zum Thema:
    Ich rede selten von ME sondern meistens von Enteropatien, da für mich ein kausaler Zusammenhang besteht: Ohne der Schwächung durch das eine kann das andere erst gar nicht erstarken.
    Dass es darüber hinaus auch bestimmte Dispositionen gibt ist ebenfalls möglich, wie stark diese allerdings sind kann man unterschiedlich bewerten - meine praktischen Versuche gerade mit Schecken hatten diesen Hintergrund, Stichwort Similetalfator.


    Lasst mich bitte auch nch eine theoretische Frage stellen:


    Wer ist der bessere Arzt, der , der Krankheiten verhindern kann
    oder
    der, der sie gut zu behandeln weiß !!???


    Vielleicht bedarf es gar nicht der Erfahrung hunderter verstorbener Tiere ? Nur so am Rande angemerkt.


    Die Einlassung von Torsten ist neu dahingehend, dass jetzt darüber von TÄ gesprochen wird, die Tatsache an sich ist schon sehr lange bekannt.


    Ganz wichtig in diesem Zusammehang auch die Stellungsnahme von Anja bei wirtschaftlich interessanten Tieren ( Ferkel), vielleicht auch jetzt besser nachzuvollziehen meine alte Meinung, dass man der Futtermittelindustrie sagen muss, was man will.


    Liebe Anja,


    sehr gerne würde ich Dir eine Sackfütterung vorstellen, die all das beinhaltet, was Du wünschst, ich bin sogar sicher, dass dies möglich ist.


    Grundvoraussetzung müsste sein, dass die Bestandteile einzeln vorhanden sind - Nahrungsvielfalt und individuelles Wahlverhalten- sowie eine Aufbereitung vorliegt, die die secundären Wirkstoffe einer Pflanze nicht beeinträchtigt -da kenne ich mich noch zu wenig aus, da könnte evtl. Karl näheres dazu sagen.


    Super Idee, das vom Forum geschaffene "Supermüsli" :thumbsup:


    mfg Peter

  • Zum "Supermüsli"
    Die Begriffe "Strukturfutter", "Trockung" bzw "Kaltpressung" wären da wohl zu nennen, um deine bisherigen Angaben auf den Punkt zu bringen.


    Mir geht es aber nun um die einzelnen Komponenten, die da deiner Meinung nach rein sollten.

  • Anja, Anja,


    bist Du immer so ungeduldig, bist Du etwa auch Widder :evil:


    Zuerst eine Frage:
    Mit Komponenten meinst Du was , die einzelnen Pflanzenarten oder die %-Angaben nach Inhaltsstoffen Eiweis, Kohlehydrat usw., wie es auf den Säcken angegeben ist ??


    Die Angaben der Futtermittelindustrie enthalten in der Regel zu viel Eiweis. Und bedauerlicherweise schwerpunktmässig Auszüge anstatt komplette Pflanzen



    Ich kann Dir mal meine alte "Wintertrockenfütterung" sagen:
    Wiesen-, Luzerneheu, Brennnesssel, Kräuter/-stengel und Haferstroh
    Zusatzfutter Gerste, Hafer, Sonnenblumen, Nüsse, Eicheln, Brot, Nudeln, Puffreis/Mais, Rosinen und Futterkalk nur sehr wenig bzw. für Schlachttiere.
    Anstatt Wasser gibt es Tee aus Anis, Kamille, Fenchel, Kümmel, Würzkräutern usw, immer schön abwechselnd, höchstens 3 tage den gleichen am Stück.


    Getrocknetes Gemüse wie Möhren, Johanisbrot, Topichips und Dürrobst werden auch gefressen.
    Selten trockne ich Topiblätter, Comphray und Amaranth, wird aber gefressen.


    Es gäbe aber noch sehr viel mehr, wenn ich die möglichkeit zur richtigen Aufbereitung hätte.


    mfg Peter

  • So wie ich es sehe, hat Anja zwei Weltbilder, die sich sicher nicht deckungsgleich bringen lassen.


    logische Kausalität - ich rede von biologischen Zusammenhängen, Biozönose
    Sackfütterung = flächenunabhängige Tierproduktion oder Tiermast (bitte in letzter Konsequenz zu Ende denken)
    Müsli für Kaninchen- früher waren das mal Herbivoren
    kann fortgesetzt werden


    Wenn Anja sich entsprechend ernährt, dann sieht der Speiseplan auch so aus:


    Käseimitat
    Kunstschinken
    Multivitamintabletten
    kann fortgesetzt werden


    Sicher etwas überspitzt, aber logisch konsequent.

  • Wenn du in mein Profil schaust, wirst du sehen, dass ich kein "Widder" sein kann :D


    Mir geht es um ein Zuchtfutter für Jungtiere, kein Erhaltungsfutter für den Winter.
    Hier würden mich die Zusammensetzung interessieren, wenn möglich in grober prozentualer Listung.


    Es muß ein vertretbares Optimum gefunden werden, dies in Bezug zu Kosten, Ausgewogenheit und Vielfalt. Es muß also nicht aus möglichst vielen Bestandteilen bestehen, wenn dann diese im Endeffekt zu teuer würden. Das Futter könnte nur helfen, wenn es denn auch gekauft würde.
    Wiesenheu und Stroh können wir daher aus dem Futter ausklammern, da dies onehin jedem Züchter zur Verfügung steht (davon gehe ich zumindest mal aus)


    getrocknete Luzerne wäre bei Nösenberger zu beziehen
    Gerste und Hafer beim Futterhändler
    Brot steht ebenfalls jedem Züchter zur Verfügung
    gebrochener Mais, Maisflocken oder Maiscobs gibt es günstig als Pferdefutter


    Bliebe also noch die Kräuterfraktion und getrocknetes Gemüse-Sparte:
    Brennnesssel, Kräuter/-stengel, Anis, Kamille, Fenchel, Kümmel, Würzkräutern
    Getrocknetes Gemüse wie Möhren, Johanisbrot, Topichips und Dürrobst


    Hier hab ich grad mal bei "Solikanin Kräuter" folgendes gefunden:
    Kräutermischung bestehend aus:
    Eibischwurzel, Huflattich, Spitzwegerichkraut, Fenchel, Anis, Brennnessel, Vogelknöterichkraut, Thymian, Salbei, Scharfgarbenkraut, Kamillenblüten, Süßholzwurzel, Mistelkraut, Kalmuswurzel, Fichtennadeln, Rosmarinblätter, Petersilie.


    Das käme also deinen Vorstellungen schon recht nah, oder?


    Wenn ich mir nun die Zusammensetzung vom Nösenberge Natur-Struktur-Müsli ansehe:


    32% Luzerne, entblättert; 20% Dinkel im Spelz, gewalzt; 17,3% Johannisbrot;
    11% Gerstenflocken; 10% Maisflocken; 6% Möhrenchips;
    1,5% Vitamine/Mineralstoffe; 1% Leinöl; 1% Melasse; 0,2% Vitamin C


    Ist doch die Industrie scheinbar auf dem richtigen Weg, oder?


    Die Komponenten wären also alle greifbar und sind auch bezahlbar. Mit etwas Geschick kann/könnte man also das von dir kurz vorgeschlagene Futter als Sackfutter beziehen.....

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