Der Wacholder

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    Der Wacholder
    Juniperus communis

    "Vor dem Holunder soll man den Hut abnehmen, vor einem Wacholder aber muss man in die Knie gehen."
    Dieser alte Spruch zeigt, wie sehr man die Heilkraft des Wacholders geschätzt hat.
    Vorkommen: fast überall in Europa, östlich bis Nordsibirien, Nordamerika
    Standort: Heide, lichte Nadelwälder, Magerweiden, Südhänge bis auf 1600 m Höhe
    Höhe:
    als Strauch 2-3 m, als Baum bis 10 m, aufrecht, meist säulenartiger Wuchs
    Rinde: braun, später grauschwarz mit Längsrissen
    Nadeln: spitze Blätter, steif abstehend, blaugrün, in Dreierquirlen, bläulich-weißer
    Mittelstreifen an der Oberseite
    Leider hat die Wertschätzung, die der Wacholder zu allen Zeiten genoss, ihn so dezimiert, dass er heute unter Naturschutz gestellt werden musste, um ihn vor der völligen Ausrottung zu schützen. Das begehrte Holz, das heute zwar nicht mehr zum Zaubern, sondern nur noch zum Räuchern von Fleisch und Fisch verwendet wird, darf nicht mehr gesammelt werden. Die Beeren, ein wunderbares Gewürz, stehen nicht unter Naturschutz. Nach der Blüte lässt sich der Wacholder zwei Jahre Zeit, um die Beeren heranreifen zu lassen. Er ist im Gegensatz zu anderen Nadelbäumen zweihäusig. Im April erscheinen die weiblichen und männlichen Blüten. Die Weiblichen sind gelblich und entwickeln sich aus drei dicht aneinander stehenden Samenknospen. Die Männlichen bilden eine gelbe, stäubende Blütenstaude.
    Einzigartig unter den Nadelbäumen sind die Nadeln des Wacholders. Meergrün, zu dreien zusammen stehend, reihen sie sich in vielen Stockwerken an den Zweigen empor. Das dicht geschlossene Nadelkleid bildet insgesamt die dunkelgrüne Wacholdergestalt, die von weitem gesehen, mit meergrünen Nischen durchsetzt ist.
    Heilanwendung:
    Wie der Holunder war auch der Wacholder eine regelrechte Baumapotheke, die man für unzählige Leiden in Anspruch nahm. Der Wacholder ist nicht erst zu Pestzeiten berühmt geworden. Schon auf altägyptischen Papyrusrollen, auf denen auch der Ahorn erwähnt wird, ist der Wacholder in der Reihe der wichtigsten Heilpflanzen aufgenommen.
    Die alten Anwendungen haben sich bestätigt: Der Wacholder besitzt eine starke keimtötende und die Abwehr steigernde Kraft. Noch heute kann man sich durch das Kauen von Wacholderbeeren während Grippezeiten vor Ansteckung schützen. Bewährt hat sich der Wacholder auch bei Lungenkrankheiten, Bronchitis und Erkältung. Es muss nicht gleich die Pest sein, um nach der Wacholdermedizin zu greifen. Für die oben genannten Krankheiten empfiehlt sich neben dem Kauen der Beeren auch die Inhalation. Da der Wacholderbaum unter Naturschutz steht, sollte man nur Präparate aus der Apotheke verwenden, es sei denn, man besitzt im Garten einen eigenen Wacholderstrauch. Zur Inhalation werden frische Zweige mit Wasser im zugedeckten Topf etwa 20 min. gekocht; den Topf vom Herd nehmen, darüber ein Handtuch breiten und die Dämpfe darunter einatmen.
    Der Wacholder gilt in der heutigen Pflanzenheilkunde als ein Ableitungsmittel für die Nieren. Durch seine anregende Wirkung auf die Nieren werden die im Körper angesammelten schädlichen Stoffe ausgeschieden. Diesen Effekt nützt man zur Behandlung von Rheuma, Gicht, Arthrose, Hautkrankheiten und Wassersucht. Auch bei Harnverhalten und Neigung zur Steinbildung helfen Wacholderzubereitungen.
    Wacholdertee und alle anderen Zubereitungen dürfen jedoch nicht bei einer vorhandenen Nierenkrankheit eingenommen werden, da dies zu Nierenschädigungen führen kann
    Text: Andreas Arlt
    Auszüge aus: ---Blätter der Bäume---- von Susanne Fischer-Rizzi
    Bilder: Maria Weiser
    Layout: Monika Ilbeck
    © Rassekaninchenzucht-Forum e.V.
    Blätter der Bäume
    Die einheimischen Bäume in Sagen, Mythen, Heilanwendungen und Rezepten. Der Baum ist eines der ältesten Symbole der Menschheit und als Lebensbaum in allen Kulturen zu finden. Genauso alt ist das Wissen um die Heilkraft der Bäume. Aus Wurzeln, Harz, Trieben und Blättern wurden seit je wertvolle Heilmittel hergestellt . Susanne Fischer-Rizzi hat die alten Geschichten, Sagen, Mythen und Bräuche rund um unsere 34 wichtigsten heimischen Bäume gesammelt. Aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Pflanzenheilkunde beschreibt sie bei jedem Baum zusätzlich seine Heilwirkungen und gibt erprobte Rezepte zum Selbermachen von Tees, Salben, Tinkturen, Umschlägen usw. Ergänzt werden sie durch Rezepte für schmackhafte Speisen und Getränke. In den einfühlsamen Illustrationen von Peter Ebenhoch kommen die Merkmale der Bäume deutlich zum Ausdruck. Ein reiches, stimmungsvolles Buch mit vielfältiger Information. Ein Muss für alle, die Bäume lieben. ISBN 978-3-03800-343-4

    Wir bedanken uns bei Andreas Arlt für diesen Beitrag.

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