Hallo,
ich habe per Mail von Heidi eine Antwort zu meiner Ausgangsfrage bekommen mir der Erlaubnis diese Antwort hier einzustellen. Vielen Dank dafür!
Guten Morgen Michael,
habe deinen Beitrag gelesen, erlaube mir darauf kurz zu antworten.
K-Scheckung ist dominant (!) und das wird in der intermediären Vererbung der Punkt- und Mantelschecken auch richtig dargestellt, die Einfarbigen sind sind nicht gescheckt.
Nun ist es in der Natur immer so, dass 1 + 1 nicht immer 2 ergibt, was wir manchmal nicht verstehen.
Für den geschilderten Vorgang können zwei Dinge die Ursache sein:
• Wie du in der Zucht und am Tisch erlebst, sind Kk-Schecken (egal ob Mantel oder Punkt) niemals identisch gezeichnet. Es sind auch nicht die beiden Faktoren alleine, die eine Zeichnung beeinflussen, sondern noch viele "kleine Helfer in der gesamten Erbsuppe". Das bedeutet, es ist durchaus denkbar, dass ein augenscheinlich Einfarbiger aus der Zucht mit einer vermeintlich geringen Weißdurchsetzung noch ein klitzekleines dominantes K besitzt. "Ein K" ist etwas vereinfacht ausgedrückt, nur um das Prinzip der Möglichkeit zu verdeutlichen, dass die geringe Scheckung ebenso eintreten kann, wie im Umkehrschluss auch ein Chaplin noch unterschiedliche Farbanteile aufweist.Nun hast du z. B. ein Tier mit einer ganz geringen, erblichen Zeichnunginformation "Weiß", setzt es in die Verwandtschaftszucht der Einfarbigen. Was passiert? Im Laufe der Zeit und je nach Grad der Verwandtschaft kann es wieder kleine Zeichnungselemente geben. Die Prüfung ist unter Geschwistern am schnellsten mit einem aussagefähigen Ergebnis durchzuführen. Z. B. das Tier mit dem Stirnfleck mit einem Geschwistertier verpaaren... Somit ist deine Frage nach der Wirkung der Linienzucht zu bejahen.
• Die 2. Möglichkeit ist der Holländerfaktor. Er kann durchaus in Scheckenzuchten vorhanden sein, wird schwer erkennbar. Es können sowohl im Weißbereich H-Faktoren mitwirken, Weißdurchsetzungen in farbigen Zeichnungsbereichen verursachen, die der K-Scheckenzüchter verständlicherweise auf eine Streuung der K-Scheckung zurückführt.
Mit freundlichem Gruß
Heidi
Ich danke allen für ihre Antworten!
Bleibt die Praxisfrage: keine einfarbigen Tiere von Züchtern, die beides im Stall haben? Oder möglichst weit züchten und damit nicht so in die Linienzucht einsteigen? Oder das Problem einfach ignorieren...
Das gleiche Problem würde ich dann auch bei den Zwergrexen sehen. Bei den Punkt- und Mantelschecken nicht, da derzeit in den jeweiligen Größen keine einfarbigen Rassen im Standard zugelassen sind.
Gruß
Michael