Wamme bei Weißen Hotot ca. 6-7 Monate alt

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  • Hallo Peter,


    meiner Meinung nach ist der Inzuchtgrad (aufgrund der geringen Verbreitung) nur ein Nebenaspekt. Gewichtiger ist die Tatsache, dass -wie ich schon schrieb- die Mehrheit der Züchter (und Preisrichter) viele Jahre lang den kurzen blockigen Typ bevorzugte. Diese Tiere hatten dann natürlich "hervorragende" Kopf- und Ohrstrukturen aber irgendwann halt auch Gewichtsprobleme. Langsam ändert sich dieser Trend, aber es wird wohl noch etwas dauern bis sich die Zuchtrichtung zum "leicht gestreckten" Typ durchgesetzt hat. Innerhalb der Rasse (ich bin Mitglied des Hotot-Clubs Rheinland-Pfalz) ist das Problem erkannt und der ein oder andere Züchter probiert jetzt zum Beispiel den Einsatz von französischen Tieren aus. Da muss man natürlich auch erst mal abwarten, ob das so klappt, wie man es sich vorstellt. Wer schon mal einen Hotot aus französischer Zucht gesehen hat, wird erkannt haben, dass man hier kaum noch von derselben Rasse sprechen kann, so sehr unterscheiden sie sich im Typ von den deutschen und wir lassen jetzt mal dahingestellt, ob der deutsche Züchtungsweg (ich schrieb ja schon vom "Deutschen Einheitskaninchen" ) immer der richtige ist.


    Zu deinem Punkt 1: Ich sehe nicht, dass das geforderte Gewicht zu hoch ist. Auf der Bundesrammlerschau in Kassel saßen beispielsweise zwei Tiere eines Züchters, der auch schon lange Jahre Erfolg mit der Rasse hat, mit einem Gewicht von 4,8 kg, die eine Augenweide waren und meines Erachtens den anderen 30 Tieren auf der Schau weit überlegen waren - und das nicht nur gewichtsmäßig :D . Leider haben die amtierenden PR das anders gesehen. Wie gesagt: Das wird noch ein Weilchen dauern bis sicht die Erkenntnis durchsetzt, das ist wie überall im Leben; Nur mit Geduld kommt man weiter.


    Gruß Torsten

  • Ich habe eine Frage, die hat jetzt nicht unbedingt mit dem Typ der Hotot zu tun, sondern betrifft den Einsatz der französischen Tiere. Ich habe vor Jahren bei einem Kollegen die F1 aus der Verpaarung von Hotots gesehen und war als damaliger Neuling - ist fast 30 Jahre her - erstaunt, dass von weißen Tieren, über Tiere mit einem Augenring bis hin zu plattengescheckten Nachkommen alles mögliche fiel. Es gab vor längerem einen Artikel in dem diese verschiedenen "Zeichnungsgrade" von einem Züchter aus dem mittelfränkischen Raum bechrieben wurden. Ist das bei deinen Tieren ebenso? Unterscheidet sich die französische Zuchtlinie in dieser Hinsicht von der deutschen?


    MfG Fred

  • Hallo Fred,


    ja das ist das Besondere bei den Hotot. Hier gibt es fast alles zu sehen. Tiere ohne Augenring, Tiere mit einem Augenring, Tiere mit angedeutetem Aalstrich, Tiere mit angedeuteter Ketten- bzw. Seitenzeichnung, mit angedeuteter Plattenscheckung, mit blau marmorierten Augen oder mit Zeichnungungsmerkmalen an den Ohren. Ob die französischen Tiere da anders vererben weiß ich nicht- kann ich mir aber nicht vorstellen.
    Ganz vereinfacht gesagt ist es bei den Hotot ja so, dass die Faktoren für Platten- und Punktscheckung kombiniert auftreten.


    Gruß Torsten

  • Ja klar gibt es auch, ist aber eher selten. Ganz generell kann man sagen, dass so ca. 70 bis 80 % ausstellungsfähig sind - wenn man jetzt nur die Zeichnung betrachtet. Die anderen Probleme (siehe ja auch Jennis Probleme) kommen dann noch dazu.


    Gruß Torsten

  • Okay! Hast du dich jemals gefragt, wenn es die Kombination aus Platten- und Punktscheckung ist - der Semiletalfaktor muss theoretisch vertreten sein - warum die Tiere keine gesundheitlichen Probleme haben.


    MfG Fred

  • Jaja die Theorie und die Praxis. Tatsächlich ist es so, dass ich mit dem Letalfaktor bei den Hotot noch keine Bekanntschaft gemacht habe. Habe auch beim Austausch mit anderen Züchtern der Rasse noch nichts davon gehört. Fakt ist aber auch, dass noch niemand bewiesen hat, dass dieser Faktor bei den Hotot auftreten muss. Ich denke, dass das Erbgut unserer Kaninchen noch nicht vollständig entschlüsselt ist und nur mit den Erbformeln von Nachtsheim -zwar das meiste- aber eben nicht alles erklärt werden kann.


    Gruß Torsten

  • Hallo,


    möchte hier auch noch was dazuschreiben, bei mir vielen bei einer Häsin immer ca. 50% Ausstellungsfähige, 50% Hotot und bei zwei anderen Häsinen sind bisher immer ca. 90-100% Ausstellungsfähige dabei gewesen.
    Die Elterntiere waren von unterschiedlichen Züchtern. Die Häsin mit 50% /50% war eine Häsin von einem züchter mit kleinem bestand, die anderen von einem züchter mit großem Bestand und unterschiedlicherem Blut im bestand.

  • Das könnte auch bedeuten, dass das Hotot keine Kombination aus Punkt- und Plattenscheckung ist und die Holländerfaktoren, die heute auftreten, in der ursprünglichen Mutation nicht enthalten waren!


    MfG Fred

  • Nun, Fred, wenn man den ganzen Berichten über die Entstehung der Hotot glauben darf, handelt es sich hierbei nicht um eine Mutation, sondern züchtete Frau Bernard aus Hotot-en-Auge die Rasse ziemlich bewußt heraus. Bekannt ist allerdings auch, dass in den dreißiger Jahren Weiße Wiener eingekreuzt wurden, was natürlich in diesem Linien nicht ohne Einfluss auf den Holländerfaktor blieb.


    @Jenni
    Warte mal ab, vor welche Überraschungen dich deine Tiere noch so stellen werden. Bei mir war es vor kurzem mal wieder so weit. Eine Häsin aus 2007, die bislang schon sechs Würfe gebracht hatte (immer so mit einem Anteil von 85 % ausstellungsfähiger Tiere), setzte im Mai einen achter Wurf - ein Tier ist nur wirklich ausstellungsfähig - und in diesem Wurf habe ich das erste Mal seit mehr als zehn Jahren wieder ein Junges mit blau marmorierten Augen. Letzteres kommt übrigens bei den Zwergen häufiger vor.


    Gruß Torsten

  • Niehaus war einer der wenigen, der die Hotots in die "Punktscheckenreihe" gestellt hat - siehe "Unsere Kaninchenrassen" - und die Möglichkeit in Betracht gezogen hat, dass es sich um eine Mutation von "K" ohne den Letalfaktor handelt!


    MfG Fred

  • Tja, vielleicht hatte er damit Recht, vielleicht aber auch nicht. Es ist halt zu wenig untersucht, um wirklich fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Rein theoretisch: Wer sagt mir denn, dasss ein an den Punktscheckungsfaktor gebundener Letalfaktor nicht durch den Plattenscheckungsfakor aufgehoben wird oder was auch immer. Die Genetik bei den Hotot fiel ja schon immer ein bißchen aus der Rolle und konnte von keinem so wirklich geklärt werden. Ich bin einfach froh, dass ich nicht dieselben Probleme hab, wie mancher Scheckenzüchter, dem die Tiere mit drei Monaten umfallen.


    Gruß Torsten

  • Zitat

    Wer sagt mir denn, dasss ein an den Punktscheckungsfaktor gebundener Letalfaktor nicht durch den Plattenscheckungsfakor aufgehoben wird oder was auch immer.


    Dazu gibt's ne Arbeit von Wieberneit aus dem Jahr 1991, müsste an der Tierärztlichen Hochschule Hannover gewesen sein, auch in der Losen-Blatt-Ausgabe des damaligen Kaninchenzüchters veröffentlicht, die beweist, dass der Letalfaktor auch in der Kombination Plattenscheckung x Punktscheckung (F2) in Erscheinung tritt. D.h. der Letalfaktor wird nicht aufgehoben.


    MfG Fred

  • Eine Interpretationsmöglichkeit wurde von mir ausgeschlossen, die zweite bleibt nach wie vor bestehen, wobei - siehe oben - bereits ein Vorschlag gemacht wurde. Die allgemein verbreitete und angewandte Erklärung ist eine Hypothese, wie vieles andere auch, mehr nicht.


    MfG Fred

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