Rasse des Monats November 2004 - Rheinische Schecken

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    Rasse des Monats:

    Rheinische Schecken

    Bei den Rheinischen Schecken (RhSch) macht das Farbenspiel die Besonderheit der Rasse aus und ist bei kleineren Ausstellungen stets ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Sicher sind die RhSch züchterisch keine der leichten oder problemlosen Rassen, aber sie hält die Züchter meist ein Leben lang gefangen. Wer einmal sein Herz an die Rasse verloren hat, der kommt nur schwer wieder vor ihr los.

    Zur Geschichte der Rheinischen Schecken ist zu sagen, dass bereits im Jahr 1902 von Josef Heinz der Grundstein zu dieser Rasse gelegt wurde. Im Jahr 1905 legte er seinen Antrag auf Anerkennung der Rasse dem Delegiertentag des Westdeutschen Verbandes vor und wurde auch genehmigt. Die Rasse erhielt den Namen „Heinzsche Schecke“. Als Ausstellungstier war damals nahezu jedes Scheckentier geeignet, wenn es nur drei Farben hatte. Während des Krieges trat die Zucht der Schecken in den Hintergrund, da nur die Zucht von Wirtschaftsrassen gefördert wurde. Seit 1945 beschäftigten sich die Liebhaber der RhSch wieder mit den gleichen Problemen in der Zucht und versuchten das Idealbild der Schecken durch kontinuierliche Züchtung zu erreichen. Noch 1970 hatten die Züchter mit der Plattenscheckung zu kämpfen, um so erfreulicher ist der Zuchtfortschritt in den Jahren danach zu verfolgen. In nur wenigen Jahren hat sich das Bild gründlich gewandelt. Heute ist eine erfreuliche Einheitlichkeit des Erscheinungsbildes der Rheinischen Schecken zu verzeichnen, die sich bei nationalen und internationalen Ausstellungen in bestechend schönen Tieren wiederspiegelt. Nimmt man das Jahr 1902 als Entstehung der Rheinischen Schecken, so werden alle Züchter dieser Rasse in ca. 2 Jahren das Jubiläum einer der schönsten und farbenfrohesten Rassekaninchen feiern können.

    Erfahrungsbericht der ZGM Ursel und Roland Best

    Für die Rheinischen Scheckenzüchter sind wir aus den Schaukatalogen der letzten Jahre sicher vom Namen her bekannt. Für alle die uns nicht kennen dürfen wir uns kurz vorstellen:
    ZGM Ursel und Roland Best, wohnhaft in Büttelborn, wir züchten schon lange Rassekaninchen in unserer Zuchtanlage, die ca. 140 Einzelbuchten und einen Freilauf umfasst. Die Rheinischen Schecken züchten wir seit 10 Jahren, mit dieser Rasse belegen wir ca. 63 der insgesamt zur Verfügung stehenden Einzelbuchten. Vom DKZ wurde die Bitte an uns herangetragen, über die Erfahrungen mit der Zucht dieser Rasse zu berichten. Wir kommen diesem Wunsch gerne nach. Möchten unseren Ausführungen jedoch vorausschicken, dass sich unsere niedergeschriebenen Erfahrungen über die Zucht von den Rheinischen Scheckenkaninchen auf von uns gewonnenen Erkenntnissen stützen und keinesfalls den Anspruch erheben als Idealrichtlinie gelten zu sollen.

    Beginn einer anspruchsvollen Kaninchenzucht

    Diese nicht weit verbreitete Rasse zu züchten, entschloss ich mich nach einem längeren Krankenhausaufenthalt, bei dem ich Gelegenheit hatte, sämtliche Ausgaben des DKZ zu studieren. In einem Beitrag über die Rheinischen Schecken war ich von dieser Rasse so begeistert, dass ich mich an die Züchtung dieser schwierigen Rasse heranwagte. Vom Krankenhaus aus telefonierte ich mit einigen Scheckenzüchtern, von denen ich Zuchttiere erwerben wollte. Unter anderem sprach ich mit dem besten Scheckenzüchter Deutschlands, der auch damals vor 10 Jahren schon als einer der teuersten galt.
    Unsere Zucht begannen wir schließlich mit Zuchttieren aus Bobenheim-Roxheim von Dorothea Hemmerle. Bei einem Besuch der Bundesrammlerschau in Saarbrücken lernten wir Paul Osterbrink kennen und schätzen. In der Scheckenzucht gilt er als erfahrener Züchter und nicht als Anfänger so wie wir. Er lud uns zu sich nach hause ein und erklärte uns die Feinheiten in der Zucht der Rheinischen Schecken, die wir auch heute noch anwenden. Als wir unseren Nachhauseweg antraten, hatten wir im Kofferraum 2 Rammler und 6 Häsinnen, mit denen wir unsere Zucht jetzt intensiv starten konnten. Im gleichen Jahr lernten wir auch unseren Zuchtfreund Jens Jadischke kennen und besuchten ihn in Brelingen bei Hannover. Bei intensiven Zuchtgesprächen beschlossen wir die Zucht der RhSch gemeinsam zu betreiben und zu fördern. Wir traten beide in den Scheckenclub ein, er in Hannover und wir in Hessen-Nassau. Von nun an versuchten wir unseren Zuchtstamm ständig durch Einkreuzen seiner und unserer Tieren zu verbessern.

    Man liest in Berichten oftmals, dass man beim Einkreuzen fremder Tiere möglichst auf Häsinnen zurückgreifen soll. Diese Aussage halten wir für völlig falsch. Wir haben in unserer Zucht fremde Rammler eingekreuzt und begründen unsere Einstellung folgendermaßen: Wie aus einschlägiger Literatur bekannt ist geben männliche und weibliche Tiere ihr Erbgut zu gleichen Teilen auf ihre Nachkommen weiter. Bedingt durch die natürlichen Voraussetzungen kann man durch Zukauf eines guten Rammlers eine Zucht schneller verbessern als beim Zukauf einer guten Häsin, was vor allem in der Zuchtaufbauphase einen großen Vorteil darstellt. Der Züchter kann selbst entscheiden, wie viele Häsinnen er vom fremden Rammler belegen lässt, während er mit einer fremden Häsin maximal drei bis vier Würfe pro Zucht- und Ausstellungsjahr aufziehen kann.
    Hinzu kommt, dass es wesentlich einfacher ist, einen Spitzenrammler als eine Spitzenhäsin zu erwerben. Die besten Tiere gehen bei den meisten Züchtern in die eigene Zucht und hierzu werden bekanntlich mehr Zuchthäsinnen als Zuchtrammler benötigt. Um eine Zucht, die auf hohem Niveau steht, nicht zu gefährden, halten wir das Einkreuzen eines fremden Rammlers bei zunächst höchstens einem Fünftel der zur Verfügung stehenden Häsinnen für vertretbar.
    Viel entscheidender als die Frage nach dem Zukauf von Rammlern oder Häsinnen ist die Frage, nach welchen vorrangigen Kriterien man die Zuchttiere aussucht. Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass man die Körperform, das Fell und die Farbe durch gezielte Einkreuzungen in wenigen Jahren verbessern kann, während bei der Farbverteilung keine stabile Festigung festzustellen ist.
    Wir konnten feststellen, dass bei bestimmten Paarungen die Nachzucht bis zu 75 % schwarz und nur zu 25 % gelb oder umgekehrt gezeichnet war. Da der gesamte Wurf möglichst die Farbverteilung 50 % schwarz und 50 % gelb zeigen sollte, ist unbedingt darauf zu achten, dass auch die Elterntiere gleiche Farbanteile zeigen. Sonst sollte der Schwerpunkt bei der Auswahl der Zeichnungstiere auf Körperform, Fell und Farbe gelegt werden. Gerade bei diesen Positionen bestehen in vielen Zuchten noch gravierende Mängel. Zu oft werden Tiere mit hochbewerteten Rassemerkmalen und Gesamtpunktzahlen, die aber Mängel in Form und Fell aufweisen, zur Zucht eingesetzt. Solche Tiere schließen wir aus unserer Zucht aus. Form und Fell und möglichst auch die Farbe müssen hervorragend sein, nur damit kann man seinen Zuchtstamm verbessern.


    Als wichtige Voraussetzung für dauerhafte Zuchterfolge sehen wir es auch an, gute Zuchttiere über mehrere Jahre zur Zucht einzusetzen. Die Fütterung, vor allem der älteren Häsinnen, muss genau abgestimmt werden, damit sie nicht zu früh verfetten und zuchttuntauglich werden. Wir setzen gute Häsinnen so lange in die Zucht ein, wie sie in der Lage sind, mindestens noch sechs Jungtiere zu werfen und aufzuziehen. Dies ist in der Regel bis zu einem Alter von fünf Jahren der Fall. Ständige Vergleiche mit der Nachzucht können auch dazu führen, dass Häsinnen früher aus der Zucht genommen werden oder eine ganze Zuchtlinie ausgemerzt werden muss, wenn sich in der Nachzucht gravierende Mängel einstellen. Bei Form, Fell und Farbvergleich von mehrjährigen oder abgesäugten Häsinnen muss natürlich ein Altersbonus, vor allem hinsichtlich Wamme und Glanz der Farbe, zugestanden werden.
    Wir züchten mit ca. 20 bis 25 Zuchthäsinnen und 6 Zuchtrammlern, so ist zwar schon annähernd die Hälfte der zur Verfügung stehenden Boxen mit Alttieren belegt, auf deren erprobte Zuchttauglichkeit wir aber nicht verzichten können. Das Zusammenstellen der Zuchtpaare erfolgt nach den gleichen Kriterien wie bei allen anderen Rassekaninchen auch. Hiernach sind niemals zwei Tiere mit den gleichen Fehlern zu verpaaren. Idealpaarungen mit Garantie zur Festigung der erwünschten Rheinische Scheckenzeichnung gibt es nicht. Eine Paarung, die uns im ersten Wurf sechs Jungtiere mit schöner Kopf- und Rumpfzeichnung brachte, konnte bei späteren Würfen nicht über den üblicherweise zu erwartenden Durchschnitt der ausstellungsfähigen Tiere pro Wurf hinauskommen. Rheinische Schecken sind spalterbige Tiere und bringen bei der Nachzucht im Durchschnitt 25 % Weißlinge (Chaplin), 25 Jungtiere mit Japanerzeichnung und 50 % Jungtiere mit Rheinischer Scheckenzeichnung.

    Gewicht

    Gewichtsmäßig sind die Rheinischen Schecken bei den kleineren Mittelrassen angesiedelt. Ihr Normalgewicht liegt über 3,75 kg, als Mindestgewicht sind 2,75 kg angegeben und das Höchstgewicht soll 4,5 kg nicht überschreiten. Die Gewichte sind vorrangig für die Beurteilung bei den Ausstellungen, nicht aber für die Zucht interessant. Für Häsinnen, die in die Zucht eingesetzt werden, sollte ein Gewicht von ca. 3,9 bis 4,0 kg angestrebt werden. Beim Zuchtrammler kann die 4,5 kg Grenze durchaus überschritten werden, so hat man bei den Nachkommen keinerlei Gewichtsprobleme zu verzeichnen.

    Fütterung

    Keine besonderen Ansprüche stellen die Rheinischen Schecken an die Fütterung, im Gegenteil, sie können bei Futterumstellungen sogar als relativ unempfindlich bezeichnet werden. Kritisch ist allerdings die Zeit unmittelbar nach dem Absetzen der Jungtiere. In dieser Zeit ist Vorsicht geboten und konsequent auf die Fütterung zu achten. Besonders problematisch wird es, wenn die Jungtiere nach dem Absetzen sofort in Einzelbuchten gesetzt werden. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Jungtiere nach dem Absetzen (ab einem Alter von ca. 6 Wochen) noch ca. 6 Wochen zusammen in einem Stall zu belassen.
    Wichtig bei der Fütterung ist, dass stets gutes Heu und ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Zur Vorbeugung von Darmerkrankungen durch Bakterien, die sich im Wasserbehälter bilden, ergänzen wir den täglichen Wasserbedarf mit einem kleinen Schuss Obstessig. In guten Zuchtstämmen und bei entsprechenden Zuchttieren erreichen die Jungtiere mit sechs bis sieben Monaten das Normalgewicht. Bei einer sehr gehaltvollen und reichhaltigen Fütterung kann das Normalgewicht schon früher erreicht werden. Allerdings ist dies der Körperform oft nicht besonders zuträglich. So ist es ratsam, etwa ab dem vierten oder fünften Monat die Fütterung zu dosieren. Dadurch lässt sich die leider noch häufige Wammenbildung bei den Häsinnen einige Zeit hinausschieben. Wir praktizieren bei der Fütterung unserer Tiere eine unterschiedliche Futtermenge für Häsinnen und Rammler. Die Rammler erhalten die doppelte Menge an Pellets gegenüber den Häsinnen.

    Aufzuchtsvermögen

    Ein anderes Problem der Scheckenzucht liegt im Aufzuchtsvermögen der Häsin. Die Rheinischen Schecken bringen zahlenmäßig recht große Würfe. Diese großen Würfe sind aber schon unter Berücksichtigung der gesetzlichen Spalterbigkeit besonders wichtig, weil sie uns die Möglichkeit eröffnen, wenigstens einige ausstellungsfähige Jungtiere im Wurf zu haben. Als nachteilige Folge auf die Reduzierung ausschließlich ausstellungsfähiger Jungtiere stellt sich oft ein eingeschränktes Aufzuchtsvermögen der Häsin ein. Werden die Würfe ständig auf ausstellungsfähige Jungtiere reduziert, kann es möglich sein, dass eine Häsin mit sechs oder acht ausstellungsfähigen Jungtieren, nicht in der Lage ist, diese zufriedenstellend aufzuziehen. Wir belassen unseren Zuchthäsinnen grundsätzlich sechs bis acht Jungtiere um das grundsätzlich gute Aufzuchtsvermögen zu erhalten. Bei dieser Aufzuchtsmethode fallen zwangsläufig für die Ausstellung unbrauchbare Tiere an, die wir an Halter abgeben oder selbst mästen und mit ca. drei bis vier Monaten abschlachten.

    Allgemeines Erscheinungsbild

    Für Scheckenzüchter ist es kein Geheimnis, dass das äußere Erscheinungsbild oft nur wenig mit dem Erbbild zu tun hat. Der Zuchtrammler und die Zuchthäsin sollen eine saubere Kopfzeichnung und einen geraden gleichmäßigen Aalstrich mitbringen. Die Seitenzeichnung wird weniger berücksichtigt, nur sollten beide Tiere nicht die gleichen Fehler mitbringen. Der Standard fordert den Körper leicht gestreckt und walzenförmig. Eine deutliche Aussage, die leider bei der Beurteilung der Tiere nicht immer umgesetzt wird. Im Gegenteil, die etwas kurzen, walzenförmigen und gedrungenen Tiere werden bei der Bewertung in der Regel vorgezogen. Diese Bewertung könnte aus Sicht der Wirtschaftlichkeit vertreten werden, nur werden die Rheinischen Schecken nicht aus wirtschaftlichen Gründen gezogen, sondern wegen ihrer Schönheit in der Rassekaninchenzucht gezüchtet. Gerade bei den Rheinischen Schecken wirkt das Zeichnungsbild auf leicht gestreckten Tieren schöner und kommt besser zur Geltung. Weiterhin fordert der Standard einen Körper, der vorn und hinten gleich breit sein soll, diese Forderung lässt sich bei einer leicht gestreckten Form nur schwer vollendet erfüllen.
    Bei älteren Häsinnen ist eine kleine, gut geformte Wamme zulässig. Sicherlich ist es noch nicht möglich, ausschließlich mit völlig wammenfreien Häsinnen zu züchten, trotzdem sollte dieses Zuchtziel nie aus den Augen verloren werden. Der Kopf soll kräftig und breit sein und dicht am Rumpf ansetzen. Betreffend der Kopf- oder besser Stirnbreite sind überzogene Forderungen abzulehnen. Bei den Spitzentieren sind die Köpfe durchaus breit genug. Außerdem sollten Rammler und Häsin deutlich am Erscheinungsbild des Kopfes zu unterscheiden sein. Für die Ohren gilt die Forderung einer kräftigen Struktur und eine Länge von ca. elf bis zwölf Zentimeter, sowie eine gute Behaarung. Erfüllen die Ohren die Längenangabe stimmt in der Regel auch die Struktur und die Haltung der Ohren.

    Fell

    Bei allen Scheckenrassen kann die Fellqualität ein Problem darstellen. Aus verständlichen Gründen steht die Körperform und Zeichnung bei der Bewertung im Vordergrund, dabei kann die Fellqualität schon einmal auf der Strecke bleiben. Jedoch fordert der Standard ein dichtes Fellhaar, das gleichmäßig, aber nicht zu lang begrannt ist. Von besonderer Wichtigkeit sind das dichte Fellhaar und die Begrannung bzw. das überstehende Grannenhaar für das Zeichnungsbild. Ein klares und feines Zeichnungsbild wird erreicht, wenn die Grannenhaare das Deckhaar kaum überragen.

    Kopfzeichnung

    Die Rassemerkmale beginnen mit der Kopfzeichnung, die aus verschiedenen Zeichnungsmerkmalen besteht. All diese Zeichnungsmerkmale müssen, mit Ausnahme der Backenpunkte zweifarbig schwarz und gelb sein, dabei spielt es keine Rolle ob die Farbe meliert oder fleckig ist. Beginnen wir mit der Ohrenzeichnung, die oft nur im Bereich des Ohrenansatzes Probleme bereitet. Dieser soll möglichst scharf auf der Stirn und an den Seiten abgegrenzt sein. Hier finden wir an den Seiten die so genannten Flammen, die weiß und unregelmäßig in die Ohrenfarbe hineinreichen und kleinere Spritzer vor dem Ohrenansatz auf der Stirn. Tiere mit Flammen an den Ohren sollten nicht in die Zucht eingesetzt werden. Ein kleiner Ausläufer bzw. Stirnpunkt etwa in der Mitte der Stirn direkt am Ohrenansatz sollte bei der Bewertung nicht als Kopfspritzer oder unreiner Ohrenansatz bestraft werden. Genetisch bedingt weisen alle gut gezeichneten Tiere diesen kleinen Ausläufer bzw. Stirnpunkt auf.
    Ein weiteres Zeichnungsmerkmal sind die Augenringe. Der Standard fordert geschlossene und gleichmäßig breite Augenringe. Als Fehler gelten ungleichmäßige und grobe Augenringe, insgesamt eine recht dürftige Beschreibung. Die Folge sind entsprechend unterschiedliche Auslegung bei der Bewertung. Anzustreben sind möglichst gleichmäßig breite Augenringe ohne Zacken und jegliche Ausläufer. In der Regel aber sind die Augenringe ohne Zacken etwas breiter und grober und meist zusätzlich etwas unregelmäßig. Häufig werden diese dann berechtigt mit Punktabzug bestraft. In manchen Fällen werden Tiere mit sehr großen Zacken bei der Bewertung sogar hervorgehoben. Der Mittelweg sollte das Zuchtziel sein und auch entsprechend beurteilt werden.
    Die Backenpunkte sitzen seitlich am Kopf und sollen völlig frei stehen, dabei spielt es keine Rolle ob sie rund oder oval sind. Bei der Auswahl unserer Zuchttiere achten wir darauf, das die Backenpunkte möglichst weit von den Augenringen entfernt sind. Es ist zwar nicht erklärbar, aber die Backenpunkte kommen mit jeder Generation näher an die Augenringe, wenn dies in der Zucht nicht beachtet wird.
    Bleibt noch die Zeichnung des Schmetterlings. Er soll gleichmäßig sein und volle Flügel haben. In der Mitte über der Nase befindet sich ein nicht zu großer und schön abgerundeter Dorn. Größere Unregelmäßigkeiten sind mit Ausnahme des Dorns recht selten.
    Etwas schwieriger gestaltet sich die zum Schmetterling gehörende Unterkiefereinfassung. Wenn die Unterkiefereinfassung einseitig fehlt bedingt dies einen leichten Fehler. In der Zucht sollte man darauf achten, dass die Unterkiefereinfassung vollständig vorhanden ist.
    Bei der Bewertung der Kopfzeichnung sollte grundsätzlich berücksichtigt werden, dass z. B. ein unreiner Ohrenansatz, grobe Augenringe, schiefer Dorn oder einseitig fehlende Unterkiefereinfassung nur leichte Fehler sind und leichte Fehler grundsätzlich mit jeweils einem halben Punktabzug geahndet werden.

    Rumpfzeichnung

    Die Rumpfzeichnung besteht aus verschiedenen Merkmalen die zusammen das Zeichnungsbild des Rheinischen Schecken ergeben. Zum einen handelt es sich um den Aalstrich, der sehr unterschiedlich in Erscheinung treten kann. Als Ideal gilt der Aalstrich wenn er in einer Breite von ca. 2 cm gleichmäßig vom Genick bis zur Blumenspitze verläuft. Im Bereich des Genicks bildet der Aalstrich eine Art unregelmäßigen Keil. Versuche diesen Keil wegzuzüchten sind keinesfalls sinnvoll, da die Folge mehr oder weniger große Aalstrichunterbrechungen bedingen.
    Ein weiteres Merkmal der Seitenzeichnung sind die Seitenflecken. Der Standard fordert sechs bis acht freistehende Zeichnungspunkte auf jeder Seite. Sie verteilen sich im Idealfall auf die Schenkel und Flanken, also auf die hintere Hälfte des Rumpfes vom Kaninchen. Es hat sich gezeigt, dass dieses Zuchtziel durchaus erreichbar ist. Leider wird bei der Reinzucht im Hinblick auf völlig freistehende Flecken die Anzahl der Flecken geringer. In manchen Zuchten zeigt sich ab und zu zwischen den Flanken und Schenkeln ein breites freies Feld ohne Flecken. Diese Zeichnung ist unerwünscht und sollte auch als leichter Fehler bestraft werden.

    Farbe

    Zur Farbe bleibt folgendes zu sagen. Die Grundfarbe in der Decke und Unterfarbe ist rein weiß. Die Zeichnungsfarben sind schwarz und gelb. Die Zeichnungsfarbe soll möglichst rein sein und nicht mit weißen Haaren durchsetzt sein. Die Augen sind braun und die Krallen farblos.
    Die Zeichnungsfarbe bedarf noch einiger Anmerkungen. So wird die Unterfarbe der Zeichnungsfarbe bei der Bewertung kaum berücksichtigt oder gar nicht beachtet. Der Standard verlangt dies auch nicht ausdrücklich. Die Züchter sollten dies aber in ihrer Zucht dennoch beachten. Die schwarzen Zeichnungsmerkmale haben eine dunkelblaue Unterfarbe, je satter die Unterfarbe, desto deutlicher und klarer wird die Deckfarbe. Bei den gelben Zeichnungsmerkmalen ist die Unterfarbe ebenfalls gelb und sollten bis zum Haarboden reichen. Auch hier bedingt eine gute Unterfarbe eine satte Deckfarbe. Dabei ist die Unterfarbe der gelben Zeichnungsmerkmale noch wichtiger als bei den schwarzen. Durch eine schlechte Unterfarbe, die automatisch eine schlechtere Deckfarbe bedingt, wird die Farbe meist etwas hell und der Kontrast im Zeichnungsbild geht verloren. Insgesamt ist es sicher sinnvoll eine satt gelbe bis ins fast rötlich erscheinende Farbe anzustreben. An den Schenkeln wird die Farbe ohnehin stets etwas heller sein und nur bei sehr intensiv gelben und schwarzen Farben, erscheint auch hier noch ein sattes Zeichnungsbild.

    Wir finden, dass alles, was wir in der Rassekaninchenzucht tun, sinnvoll für die Zucht einer Rasse und förderlich für ein Idealtier sein soll. Alle Anstrengungen zur Zuchtverbesserung und Erhaltung einer Rasse müssen gegenüber der Öffentlichkeit vertretbar sein. In diesem Zusammenhang befürworten wir, wenn der ZDK in Eigeninitiative überlegt, ob die endgültige Zulassung der Zuchtgruppe 3 zumindest für Scheckenrassen bei den Ausstellungen förderlich sein kann. Wenn der Wert dieser Zuchtgruppe bei einfarbigen Tieren auch umstritten ist, gibt sie den Scheckenzüchtern mit wenigen Zuchttieren auch die Möglichkeit am Sammlungswettbewerb gleichgestellt teilzunehmen. Die Zuchtgruppe 3 gewährleistet für alle Aussteller die gleichen Startbedingungen und garantiert einen weitgehend ehrlichen Wettbewerb.

    Preisrichterliche Betrachtung:

    Dieser Bericht steckt schon beim Lesen durch die Begeisterung für diese Rasse an. Aufgefallen sind mir nur einigen Kleinigkeiten: Ein sogenannter Stirnpunkt ist als Spritzer zu bewerten, wenn es ein einzeln stehender Punkt ist. Ein leichter Ausläufer vom Ohrenansatz kann noch toleriert werden. Das leichte Fehler immer zu einem Punktabzug von ½ Punkten führen ist nicht richtig, da es leichte Fehler in verschiedenen Gewichtungen gibt liegt es im Ermessenspielraum des Preisrichter wie stark der Punktabzug ausfällt, z.B.: wie grob oder ungleichmäßig sind die Augenringe. Als letzter Punkt: im oberen Bereich der Augenringe kommt es oft zu einem weißen Einläufer, der sogenannten Scheckenzacke (Augenringzacke), es ist am schönsten wenn sie nicht vorhanden ist, sie bleibt aber bei der Bewertung unberücksichtigt.
    Wir bedanken uns bei ZGM Ursel und Roland Best für diesen Bericht und Jens Jadischke die Fotos.. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

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