Eklampsie

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  • Hallo Ihr,


    eine meiner Häsinnen hatte gestern eine Eklampsie. Sie bekam Calcium injiziert und Glucose. Nachdem es ihr heute morgen nur geringfügig besser ging habe ich sie beim Tierarzt gelassen, damit sie noch mehrfach Calcium gespritzt bekommt. Der Verlauf scheint typisch zu sein, ihre Jungtiere (9 Stück) sind genau 3 Wochen alt.


    Hat jemand Erfahrung mit Eklampsie bei Häsinnen? Es ist das erste mal, daß eines meiner Tiere so etwas hatte. Die Häsin hat zum ersten Mal geworfen, sie ist glatt und glänzend, wird abwechslungsreich gefüttert (Heu, Grünfutter, Karotten, Kraftfutter und Luzernepellets, Haferflocken, manchmal Kartoffeln und hartes Brot). Eine Calciumunterversorgung schließe ich anhand der Fütterung eigentlich genau so aus wie eine Calciumüberversorgung (die ja auch zur Eklampsie führen kann, da die Absorptionsrate im Organismus sinkt).


    Inzwischen habe ich gehört, daß das bei Kaninchen doch häufiger vorzukommen scheint. Gibt es irgendwelche Erfahrungsberichte? Wird diese Häsin, sofern sie die Sache übersteht, noch zur Zucht verwendet werden können oder besteht bei ihr bei jedem Wurf die Gefahr einer Eklampsie? Kann man in irgend einer Weise vorbeugen?


    Die Jungen sind heute 3 Wochen alt geworden. Gestern und heute waren sie tagsüber von der Mutter getrennt, damit diese erst mal mit ihrem Stoffwechsel klar kommt. Ab wann kann man sie frühstens absetzen? Ich habe mal einen Wurf mit 4 Wochen abgesetzt, das war völlig O.K., die Jungen haben sich gut entwickelt. Aber früher???


    LG Waschbär

  • Hallo Waschbär,


    Eklampsie ist doch, soviel ich weiß, eine hormonelle Störung - bin aber kein Arzt.


    Unterschreitung des Kalziumspiegels bei säugenden Häsinnen kommt schon vor - nur leider redet darüber selten einer offen. Die hohe Säugeleistung Deiner Häsin wäre dafür schon als Begründung denkbar.


    Ich kann Dir keinen praktikablen Rat für die eingetretene Situation geben, aber empfehle bei großen Würfen doch (trotz der ausreichend erscheinenden, sehr guten Fütterung) Futterkalkzugaben. Und vergiss bitte eins nie, zu Kalziumgaben gehört immer das Vitamin D (bilden die Tiere meist selbst unter der Haut).


    Zitat aus Kaninchenvererbung/grober Zusammenhang:
    Für die Bildung von Vitamin D im Kaninchenkörper hat die Natur bereits vorgesorgt. Mit Hilfe von Sonnenlicht (ultravioletter Strahlung) wird dieses D unter der Haut der Tiere produziert. Angeraten wird deshalb auch beim Neubau von Kaninchenställen darauf zu achten, sie so auszurichten, dass die Tiere die Morgensonne genießen können. Wer das halt nicht so einrichten kann, gibt in die Raufe frisches Grün (Klee, Luzerne) und Möhren, im Winter sonnengetrocknetes Heu.
    Und:
    Doch Vitamin D alleine stabilisiert noch nicht die Knochensubstanz. Kalk/Kalzium und Phosphor gehören dazu und man setzt hier das Verhältnis 2 : 1 (zwei Teile Kalk und ein Teil Phosphor) als günstig an. Wiederholt sei die UV-Strahlung zur Eigenbildung des Vitamin D im Tierkörper aufgezählt. Doch ist bitte die Hitze der Mittagssonne (wie starke Hitze überhaupt) zu meiden, da sie von Kaninchen nicht schadlos vertragen wird.


    Ich gebe säugenden Häsinnen Calcipottabletten. Halte eine hin, wer sie braucht nimmt sie auch. Mache damit seit Jahren gute Erfahrungen.



    Zu Deinen Kleinen:


    Zwangsweise, weil uns vor zwei Jahren eine Häsin an ME starb, zogen wir 5 kleine 17-tägige Jungtiere auf. Es waren ursprünglich 6, aber eins hatte schon einen "Knacks". Wir hatten soviel Zeit die Kleinen morgens halbschattig laufen zu lassen, sie wurden dauernd mit Leckereien (eine schöne Staude Löwenzahn, Petersilie, bunte Mischung von der Wiese, ein paar Hafer-Flöckchen, Hirtentäschelkraut, Wegerich, Schafgarbe, ein Stückchen Möhre, Kohlrabi etc. - ach, ich weiß nicht, was noch alles :) - gefütter, aber nur immer in kleinen Mengen, aber VIEL HEU. Sie durften mit dem Heu regelrecht "rumsauen" - wir sagten immer "Abenteuerhaufen" dazu, weil sie sofort im Haufen verschwunden waren und sortierten.
    Zwei Häsinnen haben wir noch und deren Jungtiere sind auch topp.


    Was Du mit der Häsin machst? Ich weiß es nicht so richtig.

  • Hallo Heidi,


    ich habe die Häsin heute Abend vom Tierarzt wieder abgeholt. Eigentlich hätte sie sich im Laufe des Tages vollständig erholen müssen. Zwar ist es mit den Krämpfen (ähnlich wie bei Tetanus, daher ja auch der Name "Geburtstetanie") besser geworden, aber sie sind nicht ganz verschwunden. Bei Kaninchen bemerkt man die Erkrankung meistens erst im Endstadium und dann kann man angeblich nicht mehr viel machen.Es hat dann auch noch gedauert, bis sie das Calcium bekommen hat, meine Tierärztin hatte das richtige nicht vorrätig, ihr Kollege, der welches hatte, war bis Nachmittags unterwegs, die örtliche Apotheke hätte 24 Stunden gebraucht um es zu besorgen und ich mußte dann erst einen dritten Tierarzt ausfindig machen, der die passende Calciumlösung vorrätig hatte.


    Sie sitzt jetzt immer noch getrennt von den Jungtieren, will nichts fressen, auch keine Petersilie etc. Habe ihr mittels einer Spritze Karottenbrei eingegeben. Mal schau wie es morgen aussieht, wenn sie noch mal eine Nacht Ruhe hatte. Viel Hoffung hab ich ja nicht...


    Meine Kaninchen haben Kalksteine in den Buchten, die sie im Spiel hin und her schieben und bei Bedarf beknabbern. Morgens scheint einige Zeit die Sonne in die Ställe, so daß sie sich bei Bedarf am Gitter sonnen können. Ich denke auch eher, daß es sich um eine hormonell bedingte Geschichte handelt (auf die die Vit. D-Synthese natürlich einen Einfluß haben könnte, denn Vit. D ist ja prinzipiell gar kein Vitamin, sondern ein Hormon).


    Irgendwie scheine ich momentan vom Pech verfolgt zu sein. Jetzt fing eine andere Häsin auch noch an zu schnupfen. Habe sie einzeln gesetzt und vorhin ihre Nase sauber gemacht. Auf der linken Seite tränt das Auge und aus diesem Nasenloch schnupft sie auch. Als ich die Stellen gesäubert habe, habe ich eine dicke Schwellung unterhalb des Auges entdeckt (sah man erst als das Fell naß war). Anscheinend hat sie einen Abszess im Nasengang o.ä. Morgen also noch mal Tierarzt...


    LG Waschbär

  • Hallo Heidi,


    der Häsin geht es unverändert, sie hat ein wenig Grünes gefressen, keine Krämpfe mehr in den Hinterbeinen, aber sie streckt, wenn sie nicht ganz entspannt ist, den Kopf immer noch starr nach vorne. Habe ihr heute morgen zweimal Karottenbrei mit Algenmehl eingegeben und etwas Grünes und Heu vorgelegt.


    Einem der Jungtiere habe ich gestern Abend probeweise 1 ml Welpenersatzmilch gegeben. Ihm scheint es gut zu gehen heute morgen, er frißt wie die anderen auch und scheint kein Bauchweh zu haben. Lt. einem schlauen Buch meines Tierarztes müßte man Kaninchenersatzmilch aus Welpenmilchersatz herstellen können, der mal pro 250 ml ein ganzes rohes geschlagenes Ei beigibt. Mein Zuchtwart hat mir zu Kondensmilch geraten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich, egal mit welcher Milch, nicht mehr Schaden anrichte als alles wert ist. Werde dem einen Jungtier heute nachmittag noch mal ein wenig Welpenmilch geben (die setze ich eh zweimal am Tag an für unsere jungen Katzen) und es genau beobachten, evtl. bekommt dann der ganze Wurf noch ein paar Tage lang morgens und abends etwas Milch.


    Mit der anderen Häsein werde ich mich dann heute Abend wieder auf Reisen begeben...


    LG Waschbär

  • Hallo Ihr,


    meine neun Kaninchenjungen sind inzwischen Waisen und schlabbern zweimal täglich mehr oder weniger begeistert ihre Welpenmilch. Bisher vertragen sie sie ausgezeichnet, sie sind munter, fressen gut und haben keinen Durchfall.


    Der zweiten Häsin geht es besser. Es handelte sich tatsächlich um einen Abszess im Bereich der Nasenhöhle/-nebenhöhle, der sich geöffnet hat. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Zahnfistel o.ä. gewesen, aber da haben wir noch mal Glück gehabt. Durch Druck auf die Beule kam jede Menge widerlicher Eiter aus der Nase, roch nicht gerade angenehm... Sie hat zwei Injektionen bekommen, die bewirken sollen, daß sich der Abszess reinigt. Die Nase ist halt dementsprechend verklebt jetzt, auch wenn ich häufig putzen gehe, das Fell geht teilweise mit aus, wenn man die angetrockneten Verklebungen löst, aber der Eiter ist inzwischen frisch und weiß und auch nicht mehr so reichlich und sie frißt auch recht gut. Ich hoffe, daß es ihr in ein oder zwei Tagen merklich besser geht.


    Mich würde natürlich die Ursache für einen solchen innenliegenden Abszess interessieren, aber die wird man vermutlich nie erfahren...


    Viele Grüße


    Waschbär

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