Bericht zur Osterausgabe im Münchner-Merkur 26.März 2016

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  • „Der Haserer von Tittmoning“


    Josef Bründl,56 ist Chef der Oberbayrischen
    Rassekaninchenzüchter. Er züchtet Hasen seit er
    sechs Jahre alt ist, er kennt alle Tricks für seine geliebten Tiere hat Bründl viel geopfert unter anderem zwei Frauen. Doch jetzt hat ein noch
    viel größeres Problem. Zu Besuch im Hasenstall.


    Corina Zimniok Münchner-Merkur



    Josef Bründl hat neulich eine Idee gehabet, die klein klingt, Aber in seinem
    Business schon ein bissel eine Revolution ist. Bründl ein runder, maximal netter Kerl,56 Jahre, Vize-Vorsitzender der bayerischen Rassekaninchen-züchter, Chef der oberbayrischen Rassekaninchenzüchter und neuerdings
    auch Chef der Kreisgruppe B1 München-Schwabing, hat die Pokale abge-schafft. Also die Trophäen, die ein Züchter abstaubt, wenn er das schönste Kaninchen von allen gezüchtet hat. Künftig werden Gewinner dieser hart
    umkämpften Titel anders belohnt, nämlich mit Bier und einer fein geräu-cherten Kaninchenwurst. Bevor sich jetzt Freunde der niedlichen Flausch-viecher und sonstige Tierschützer aufregen wegen der Wurst: Erstens der Hinweis, dass Josef Bründl seine Hasen liebt , und zwar über alles. Auch über seine zwei Ex-Frauen ,doch dazu später mehr. Zweitens ein Blick in das Arbeitszimmer von Josef Bründl. Erster Stock, ein Haus in Linerding
    bei Tittmoning, Kreis Traunstein. Bründl zeigt auf zwei Regalbretter, wo sich Pokale, Preis-Teller aus Holz und aus Porzellan,, Gewinner- Gläser, Gewin-ner-Krügel und Gewinner-Tassen drängeln. Die Vitrine da- neben ist auch gesteckt voll sogar auf den Boden hat Bründl schon ein paar seiner
    Trophäen stellen müssen.ch weiß nicht mehr, wohin damit „sagt Josef Bründl. Man darf das nicht falsch verstehen: Er mag seine Pokale, jeden einzelnen“ Wenn ich die abstaube, werde ich ganz melancholisch“ sagt Bründl.

    Dann denkt er zurück an seine Siege, an das eine Mal, als sein Hase
    sensationell 97,5Punkte von 100 Punkten erreicht hat, und natürlich an seine Kaninchen. Das sind einige, weil er nämlich schon züchtet, seit er
    sechs ist und sein Papa ihn beim Verein angemeldet hat. Besonders stolz ist Bründl auf seinen Titel: „Beste Sammlung der Schau Altzüchter, Bezirksschau Traunstein 2009“Da hat er Rassen ausgestochen, die das
    Siegerpodest normal auf Lebenszeit gepachtet haben.

    Eine feine Sache also, so ein Henkel-Pot. Bloß die bayerischen Super-Züchter kriegen ab einen gewissen Zeitpunkt in der Laufbahn einfach Ärger mit der Gattin, wenn sie schon wieder einen Staubfänger anschleppen. Deshalb Bründls Idee mit dem Fresskorb. Die Wurst macht er übrigens selbst, aus Tieren die am Ende einer Saison für die Zucht nicht mehr Braucht. Das mag für zarte Vegetarier grausam klingen, aber so ein Kaninchen ist nun mal Teil der Nahrungskette, Knopfaugen hin der her.
    Josef Bründl geht jetzt zu seinen Hasen. Über die Terrasse raus in den Garten, von dem aus an klaren Tagen Salzburg sieht, so nah ist die österreichische Grenze. Ums Haus rum, am Eck fängt er an, mit seinen Hasen zu reden. Egal was, Hauptsache sie hören Ihn.
    So weckt er sie auf. Weil wenn so ein Hase schläft, schläft er tief und fest.
    Da meint man, sie sind tot“, sagt Bründl. Und Erschreck man einen Hasen, dann bleib dem schneller das Herz stehen als man denkt „ Das sind Fluchttiere“ sagt Josef Bründl und betritt den hellen, länglichen Hasenstall mit 60 Einzel-Boxen Trotzdem ist jeder Hase jede Häsin speziell. “Der eine hat einen schwachen Kopf Trotzdem ist jeder Hase jede Häsin speziell. “Der eine hat einen schmalen Kopf, der andere einen breiten“, sagt Bründl. Er hat Häsinnen gehabt, die so grantig waren, dass eine mal im Kochtopf landete, nachdem sie ihn gebissen hat. Andere sind extrem gutmütig und geben das an die Jungen weiter. Die hohe Kunst der Zucht: die Gene so zu mischen, dass am Ende ein vollendeter Hase rauskommt. Einer der auf einer Schau gut abschneidet und vielleicht sogar verkauft wird. Bis zu 70 Euro bringt ein gutes Kaninchen, aber ums Geld gehr es eh nicht„Nur um den Pokal“ und Bründl meint das im übertragenen Sinn. Es gehr um das Anerkennung. Junge Züchter die noch scharf auf Pokale sind, bekommen die übrigens weiterhin statt der Hasenwurst. Freilich gibt es auch Ehr-geizlinge ,solche die keine Skrupel haben auf ihrem Weg zum Hasen-züchtert-Thron „Schwarze Schafe“ sagt Bründl, viel mehr will er gar nicht erzählen. Nur ein Beispiel: Einer gescheckten Rasse hat einer mal mit Filzstift schönere Flecken aufgemalt „ Tierquälerei“ sagt Bründl. Solche Leute schmeißt er aus dem Verband. Aber das seien wirklich wenige. Bründl selbst hilft natürlich nach auf legale Weise, bevor er ein Tier in den Wettbewerb schickt: Hat ein „Lohkaninchen schwarz“ ein weißes Haar gibt das Punktabzug der Züchter zupfts aus. Damit das Fell schön glänzt, gibt es Streicheleinheiten mit Noppenhandschuh. Und die Krallen zwickt er mit der Zange ab. Pediküre fürs Häschen. Es könnte also alles wunderbar sein im Leben von Josef Bründl. Ist es aber nicht. Vor einigen Wochen kam die Schreckensnachricht vom Vermieter: Kündigung wegen Eigenbedarf. Er muss raus aus dem Haus. Bloß wohin? Er hofft auf ein Wunder, ein günstiges Angebot. Er braucht Platz für einen Stall, denn eines ist klar “Ohne die Hasen gehe ich nicht“ sagt er. Zwei Ehen sind gescheitert wegen der Hasen, weil, so sagt Bründl ,die Frauen die Tiere am Anfang putzig und nett und niedlich fanden ,und sie wahnsinnig gerne gestreichelt haben, sich aber irgendwann doch aufgeregt haben, dass er so viel Zeit im Stall verbringt. Und dann gesagt haben: „ Ich oder die Hasen“. Bründl hat zwei Mal gesagt „Die Hasen“. Dazu steht er ,er Wiederholt noch einmal, was er zu Beginn einer jeden Liebe zu den Frauen sagte:“ über die Hasen lasse ich nichts kommen. Seine jetzige Partnerin hat das verstanden. Sie lässt ihn machen. Wenn sie in den Urlaub fahren,füttert ein Spezl die Tiere. Und wenn Bründl übers Wochenende auf einer Ausstellung ist, dann versorgt „ sein Mädi“ die Hasen.



    Die Hasen bestimmen das Leben. Ich bin extrem sagt Bründl über sich.
    Ein Hasen-Verrückter. Das liegt aber auch daran, dass ihm die Tiere viel geben. Sobald Josef Bründl bei seinen Hasen im Stall steht, wird er ganz ruhig, sagt er, egal welcher Stress ihn gerade plagt. Wie damals, als er Probleme mit den Halswirbeln bekam und nach 25 Jahren Schicht bei Wacker-Chemie nicht mehr arbeiten konnte. Ewig stritt er für seine Rente
    “ Die Mühlen der Gesetze“ sagte er und Schüttet den Kopf. Wenn du da in den Stall gehst, gibt dir das Auftrieb “Deshalb gibt Bründl alles für seine Hasen. Er pflückt Gänseblümchen, als „ Zuckerl für die Häsin“ .Von seinem Bauern bekommt er trockene Petersilie, das ist gut für die Verdauung. Er füttert nicht die billigen Press-Pellets, sondern ein Müsli, das aussieht, als könnte es auch in einem Cafe serviert werden. Und freilich Gelbe Rüben, manchmal Fenchel. Alles aufwendig, aber er will, dass es den Hasen gut geht. Und dann sind noch die ganzen Ämter im Verband. Einmal im Monat hat er zum Beispiel Versammlung bei den Züchtern in München, die eine eigne Zuchtanlage haben, aber keinen Chef fanden, als der alte aufgehört hat. Bründl hat sich erbarmt. Bei den Treffen kocht er Schnitzel mit Pommes oder Gulasch, und wenn alle satt sind, geht die Sitzung los. Hasen- Nachwuchs- Statistiken, Formalitäten irgendwas ist immer. Und er schult die Mitglieder. Die Zucht ist nämlich komplizierter als: Häsin plus Rammler ist viele kleine Häschen. Wenn Josef Bründl merkt, dass eine Häsin“ hitzig“ wird also bereit für die Empfängnis, setzt er sie zum Rammler in die Box. Den Fehler das Liebespaar, dann alleine zu lassen, den hat er bloß einmal gemacht. Damals biss eine Häsin vor lauter hitzig einen Rammler das Geschlechtsteil ab. Das Männchen hatte sich verkehrt herum auf das Weiberl gesetzt. „Da war’s natürlich vorbei“ sagt Bründl. Jetzt passt er auf, manchmal steht er eine Stunde vor der Box, schaut zu, wartet. Wenn sich der Rammler wieder blöd anstellt, kriegt er einen Klaps auf den Hintern. Dann weiß er Bescheid. Das ist einer der vielen Tricks, mit dennen Josef Bründl zu dem geworden ist ,was er ist: zu einem der besten Haserer in ganz Bayern

    Original - Text vom Zeitungsbericht im Münchner- Merkur zu Oster 2016 Bitte entschuldigt einige Tippfehler aus der Zeitung



    Bitte gebt Eure Kommentare ab , zu dieser Mitgliederwerbung vom Bezirksverband Oberbayern zum Osterfest 2016.


    Gruß Klein Widder

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