Rasse des Jahres 2009 Kleinschecken, havannafarbig

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    Erstellt von Michael Meise

    Im Jahr 1972 begann der Züchter Arnold Hirt mit der Kreuzung von Deutschen Riesen Schecken und Englischen Schecken um eine kleinere Scheckenrasse mit den Zeichnungsmerkmalen der Deutschen Riesen Schecken zu erzüchten. Kurz darauf begeisterte sich auch der Züchter Dieter Rapp für die Vision einer neuen kleinen Scheckenrasse. Da das ein langwieriger Weg mit wenig Erfolg war, wurden von den Züchtern Arnold Hirt und Dieter Rapp im Laufe der Zeit der Tschechische Schecke eingekreuzt- ein Scheckenkaninchen mit den Merkmalen der DR Schecken in einer Gewichtsklasse von 3.0- 4.0 kg, also etwas schwerer wie das gewünschte Kaninchen. Aber durch die Einkreuzung stellte sich der gewünschte Erfolg ein.

    Im Jahr 1974 wurden bereits die ersten Tiere als „Neuzüchtung“ anlässlich der Bundesschau in Stuttgart vorgestellt. Im Jahr 1977 war es dann soweit: Die Kleinschecken wurden als Rasse in den Standard des ZDRK aufgenommen.

    Der Standard der Kleinschecken:

    1. Gewicht

    Normalgewicht über 3,0 kg; Mindestgewicht 2,25 k; Höchstgewicht 3,75 kg

    2. Körperform, Typ und Bau

    Der Körper ist gedrungen und walzenförmig. Die Rückenlinie verläuft ebenmäßig und ist hinten gut abgerundet. Der Kopf ist kurz und kräftig und dicht am Körper angesetzt. Die Ohren sind fest im Gewebe und entsprechen in ihrer Länge dem Körper. Die mittellangen Läufe sind kräftig. Die Häsin ist im Ganzen etwas feiner gebaut und möglichst wammenfrei. Bei älteren Häsinnen ist Wammenansatz zulässig.

    3. Fellhaar

    Das Fellhaar ist dicht, fein und gleichmäßig sowie nicht zu lang begrannt. Die Ohren sind gut behaart.

    4. Kopfzeichnung

    Diese besteht aus dem Schmetterling, den Augenringen, den Backenpunkten und den Ohren. Der Schmetterling soll gut ausgeprägt sein. Dazu gehört ein schön abgerundeter Dorn und volle Flügel, die den Unterkiefer beidseitig einfassen. Die Augenringe sind geschlossen und gleichmäßig breit. Die Backenpunkte sind rund oder oval und stehen frei unter den Augenringen. Die Ohrenzeichnung ist an der Wurzel scharf abgegrenzt.

    5. Rumpfzeichnung

    Die Rumpfzeichnung wird gebildet vom Aalstrich und der Seitenzeichnung. Der Aalstrich verläuft glatt und gleichmäßig breit( etwa 2cm) vom Genick bis zur Blumenspitze durch.

    Die Seitenzeichnung besteht aus einzelnen freistehenden, nicht zu großen Flecken von etwa 2 cm Durchmesser. Sie sollen auf beiden Seiten auf Flanken und Schenkeln gleichmäßig verteilt sein. Auf jeder Seite werden 5-7 Seitenflecken gewünscht. Etwa vorhandene Flecken an Brust, Bauch und Läufen oder Unterseite der Blume bleiben unberücksichtigt.

    6. Farbe

    Anerkannt sind die Farbenschläge Schwarz/weiß, Blau/ weiß und Havanna/ weiß. Die Grundfarbe, mit gutem Glanz versehen, ist reinweiß. Ebenso weiß ist hier die Unterfarbe, die sich von der Grundfarbe nicht unterscheidet. Die Zeichnungsfarbe ist nicht mit andersfarbigen Haaren durchsetzt. Kleine weiße Flecken im Genick und im Aalstrich vom Genick bis zum Ende der Schulterblätter sowie im Bereich der Blume bis zur hochgelegten Blumenspitze bleiben unberücksichtigt.

    Die Deckfarbe Havanna ist satt dunkelbraun und mit gutem Glanz versehen. Je satter die Farbe, desto besser. Die Deckfarbe des gesamten Körpers ist gleichmäßig getönt.

    Die Unterfarbe ist blau und erstreckt sich bis auf den Haarboden. Je satter die Unterfarbe, desto besser.

    Zur Erstellung dieses Berichts habe ich mit Alfred Menzel, Kallenhardt einige Gespräche geführt, um den Zuchtstand der Kleinschecken havannafarbig im Vergleich zu den beiden anderen Farbenschlägen richtig einordnen zu können.

    Alfred Menzel züchtet alle 3 Farbenschläge auf hohem Zuchtniveau. Nach Aussage von Alfred Menzel werden die Kleinschecken havannafarbig in Deutschland auf einem recht ansprechenden Zuchtstand gezeigt. In den Zeichnungsqualitäten stehen sie den schwarz/ weißen in nichts mehr nach. Allerdings sind in der Körperform noch schwächen bei den havannafarbigen vorhanden. So sind immer noch Tiere mit eckigen Hinterpartien sowie etwas großrahmige Tiere in den Würfen.

    Die Zahl der ausstellungsfähigen Zeichnungstiere ist bei den havannafarbigen KlSch sehr hoch im Vergleich zu den Farben schwarz und blau. Bedingt dadurch werden so auch weniger Häsinnen in der Zucht benötigt. In der Farbe dürfen einige Zuchten jedoch nicht zu dunkel werden.

    Die Kleinschecken havannafarbig haben folgende Erbformel:

    ABcDgk/ABcDgK

    Zumindest gilt dies für die Tiere die man auf Ausstellungen sieht.

    A ist der Faktor, der die Pigmentbildung erlaubt

    B Der Farbtor für dunkles Pigment

    c unterdrückt die Ausbildung der schwarzen Farbe,

    D sorgt für die Dichte der Farbintensität

    g unterdrückt den Wildfarbigkeistfaktor und lässt die Zeichnungsfarbe einfarbig erscheinen

    k/K sorgt nun für die Scheckung der Tiere.

    Wie ihr vielleicht seht, haben wir es mit k/K mit einer spalterbigen Erbformel zu tun.

    Bei einer Verpaarung von 2 spalterbigen Tieren ist theoretisch mit folgender Aufteilung bei den Nachkommen zu rechnen

    25 % reinerbige Schecken (KK), diese Tiere tragen nicht die typischen Abzeichen der Scheckenkaninchen, meistens haben sie keine Punkte auf den Flanken und auch andere Zeichnungsmerkmale sind unterbrochen

    50% spalterbigen Typenschecken (k/K), diese Tiere sehen so aus wie ihr die Tiere auf den schauen kennt, natürlich gibt es immer Abweichungen in den Zeichnungsmerkmalen.

    25% reinerbige, ungescheckte , einfarbige Tiere

    Laut Tierschutzgesetz ist diese Art der Verpaarung seit einigen Jahren nicht mehr zugelassen, da es unter den reinerbigen Schecken des Öfteren zu einem Lethalfaktor kommen könnte.

    Aus diesem Grunde wird heute mit Typenschecken (k/K) x einfarbigen Tieren (k/k) gezüchtet.

    Bei dieser Verpaarung fallen 50% spalterbige Schecken (k/K) und 50 % einfarbige Tiere (k/k).

    Leider führt nach Aussage vieler Scheckenzüchter dies zu einer größeren Seitenzeichnung.

    Eine dritte Art der Verpaarung wäre einen reinerbigen Typenschecken (K/K) und einem reinerbigen, einfarbigen Tier (k/k).

    In diesem Falle können nur spalterbige Typenschecken (k/K) entstehen. Da die reinerbigen Typenschecken (Chaplins) oft anfälliger sind als die anderen Tiere sollte auch von dieser Art der Verpaarung abstand genommen werden.

    Zusammengestellt von Kai Sander

    Quelle: Kaninchenvererbung; Heidrun Eknigk, Oertel + Spörer, Reutlingen.

    Bei den Kleinschecken sind für die die Ausstellungen sind die Tiere mit 3,5 bis 3,6 kg oft am schönsten.

    In der Körperform muss mehr auf die Typen geachtet werden. Auch in Kassel ist mir aufgefallen, dass dort Tiere saßen, die sehr schön gescheckt waren, allerdings vom Typ her mehr einem Englischen Schecken Kaninchen nahe kamen. Die Tiere waren schmal, zeigten wenig Kopfbildung und zeigten sehr dünnen Vorderläufe. Ich muss aber auch feststellen, dass in Kassel auch sehr schöne Typen mit blockigem Typ und sehr schönen kräftigen Vorderläufen vertreten waren. Dies sollte man meiner Meinung nach auf der Bewertungskarte auch mal negativ vermerken. Man kann ja in Pos. 2 eine 18,0 geben und in Pos. 4 und 5 dann die volle Punktzahl geben, wenn das Tier entsprechend gezeichnet ist.

    In der Position Fell gibt es schon sehr schöne Rassevertreter. Ich denke diese Position macht den Züchtern eigentlich wenig Probleme.

    Ich denke von der Zeichnung ist die Position 4 die Paradeposition der Kleinschecken. Hier findet man sehr oft wunderschöne Kopfzeichnungen, bei denen wir Preisrichter wenig auszusetzten haben.

    Im Gegensatz zur Position 4 gibt es bei der Rumpfzeichnung schon öfters Kritikpunkte. Teilweise findet man etw. grobe und ungleiche Seiten. Ich denke hier gibt es noch ein wenig Arbeit für die Züchter

    Auch in der Farbe gibt es eigentlich wenig Kritik. Hier sollte man auf die Durchsetzung mit andersfarbigen Haaren achten. Sehr gut kann man die Farbe, aufgrund der Färbung auf der Blumenoberseite beurteilen.

    Wir bedanken uns bei Michael Meise für diesen Bericht und Kai Sander für die Fotos. Weiterer Dank gilt Heiko Semmel für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo,


    seit der Zulassung beim ZDRK sind etliche Jahre vergangen. Wir leben heute in Gesamtdeutschland.
    Das ist schlicht vergessen worden, denn diese Rasse war zu dem Zeitpunkt in einem Teil Deutschlands
    bereits anerkannt. In Westdeutschland wäre eine Zulassung als "Tschechische Schecke" schon aus politischen Gründen damals nur schwer vorstellbar gewesen. Eine Neuzucht dafür sehr willkommen.
    Immerhin wird noch auf die "Einkreuzung" mit Tschechischen Schecken verwiesen, es gibt aber Stimmen, nach denen möglicherweise die westdeutsche Linie ganz ausgestorben ist, d.h. die Kleinschecken sind lediglich umbenannte Tschechische Schecken. Selbst die ersten Züchter mussten einsehen, dass die tschechischen Tiere in allen Belangen überlegen waren. Da machte die Weiterzucht damals doch schon keinen Sinn mehr, oder?


    Etwas unglücklich ist auch die Farbbezeichnung "havannafarbig".
    Selbst das Havannakaninchen ist braun, nicht havannafarbig. Auch wenn das neuerdings sogar schon in Fachbüchern und Ausstellungskatalogen zu lesen ist.


    Zur praktischen Zucht wird lobenswerter Weise auf die tierschutzgerechte Verpaarung verwiesen.
    Wie bei allen Punktschecken stellt sich die berechtigte Frage, ob das bekannte differenzierte Zeichnungsbild
    der Standards überhaupt noch im Einklang mit dem Tierschutzgesetz zu erreichen ist.
    Praktische Erfahrungen stellen das in Frage.
    Aber wie auch immer, die Rasse ist spalterbig, 2 Typen muß es immer mindestens geben.
    Wenn nun immer ein Zuchtpartner einfarbig sein soll, dann gehören solche Tiere auch offiziell in die Zuchtgruppe, sonst ist doch der Tierschutz nur Alibi.
    Auch aus züchterischer Sicht ist das sehr fragwürdig, denn wenn der Züchter 50% einfarbige Tiere
    einsetzen soll, dann müssen doch auch diese auf hohem Niveau bewertet werden um den Zuchtstand zu halten.
    Scheinbar gibt es aber nicht einmal eine Nachfrage nach solchen Tieren, wie paßt das alles zusammen?


    Gruß aus Berlin
    Michael Schlaphof

  • Wie soll ich das jetzt verstehen? Ist es nun eine Einladung verschiedene Farbenschläge mit einander zu Verbpaaren um was auch immer zu erreichen?


    Wo bleibt da bitte die züchterische Arbeit--Selektion? Natürlich ist es einfach blau bei havanna einzumischen, geht ja auch leichter( und man kann schneller Preise erhalten)! Oder man geht den "richtigen" Weg und arbeitet wie einige andere Züchter, die es hoffentlich auch noch gibt, mit Selektion und es dauert eben etwas länger.


    Oder aber wir machen es jetzt alle so und freuen uns über den "Mansch"!!!!!!!!!!!!!!!!


    Ich bin ja vielleicht begeistert und so was steht auch noch hier im Netz.


    Also her mit blauen Deutschen Widdern und ich komme auch schneller dahin wo ich hin will. Na da soll man noch ruhig bleiben ( ich habe vielleicht einen Hals).


    Wo ist der Unterschied zwischen braun und havannafarbig?????????? Und wer möchte das Beurteilen und auseinander halten?

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