Wenn noch ein Tier verenden sollte, bitte einmal aufschneiden und v.a. die Leber begutachten.
Das RHD-Virus hat sich etwas verändert, die Organe, die befallen werden, sind andere.
Ich zitiere mal von folgender Seite: http://www.vetmicropath.de/16.htm
Zitat
Die ursprünglich als hämorrhagische Septikämie verlaufende RHD hat ihr morphologisches Erscheinungsbild in den letzten Jahren offensichtlich geändert. Nach unseren Beobachtungen sind Blutungen entweder nicht oder in nur geringer Zahl festzustellen. Im Vordergrund stehen vielmehr ausgeprägte regressive Veränderungen in Milz und Nieren, vor allem aber in der Leber, so dass die Erkrankung ihrem Synonym "infektiöse Lebernekrose" eher gerecht wird.
Bei der Sektion sieht die Leber graugelb und wie gekocht aus. Histologisch betrachtet bietet das Lebergewebe das Bild einer weitgehenden Destruktion mit Zusammenbruch der Läppchenstruktur, mit Koagulation oder Lysis des Zytoplasmas und allen Formen von Kernveränderungen: Pyknose, Karyorrhexis und Karyolysis. Im Gegensatz zur umschriebenen Gewebenekrose bei der Nekrobazillose entwickeln sich die Veränderungen diffus. Sie sind dabei ohne Bezug zur Läppchentopografie, gegenüber den von zentrolobulär nach peripher fortschreitenden Vorgängen bei der toxischen Leberdystrophie. Höchstens 10% der Leberzellen erscheinen unverändert . Die Milz zeigt Follikelnekrosen, in der Niere entwickeln sich hyaline Thromben in den Glomerula.
Ursache der RHD ist ein Calicivirus. Nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen sterben die Tiere bei akutem oder perakutem Verlauf.
Die Leber sieht aus wie eine Fettleber, die Tiere bluten auch nicht aus Körperöffnungen. Lediglich der Tod ist so wie vorher, nämlich durch Ersticken.
Dass das Jungtier an RHD erkrankt und gestorben sein soll, wäre sehr ungewöhnlich bei einer geimpften Mutter. Einzig denkbare Möglichkeit bei dieser Diagnose wäre, dass das Muttertier Impfversager war. Das wäre aber nur über eine Antikörperüberprüfung herauszufinden. Ansonsten sollten die Jungtiere einen Schutz haben, solange sie gesäugt werden. Dorthinein zu impfen wäre völliger Blödsinn (immer vorausgesetzt, die Mutter hat Immunschutz), denn die mitgegebenen Antikörper von der Mutter würden die Impfung auffangen, den Erreger vernichten, ohne dass es für das Jungtier zum Aufbau eines eigenen Immunschutzes käme.
Bei einem Tier, das RHD hatte, aber aus eigener Kraft überlebt hat, bitte immer bedenken, dass dieses Tier noch 2-4 Wochen lang Erreger ausscheidet.
Hubert
Eigentlich soll man grundsätzlich nicht während der Trächtigkeit impfen. Frag aber besser mal einen TA danach.