Hallo Franz,
mit Einsatz, Mühe und Arbeit meine ich zum Beispiel, dass man versucht 10 Tiere mehr als gewohnt zu tätowieren. Was vielleicht auch bedeutet, dass man 5 Boxen mehr für die kommende Zuchtsaison baut. So kann man auch schon aus ein paar mehr Tieren selektieren.
Mit Geduld könnte man auch euren Zukauf in der kommenden Saison (oder vielleicht schon eher = Einsatz) mit der besten Nachzucht kreuzen. Du schreibst, dass dieser keine Besserung brachte. Bestimmt sind aber einige, weniger schlecht als andere und mit denen gilt es eben dann weiterzumachen.
Ich war bei mir auch manchmal von der Nachzucht neuer Tiere nicht ganz so zufrieden, deshalb muss es noch lange kein Blender sein. Die nächste Generation, mit etwas züchterischen Glück und Geschick sah dann oftmals viel besser aus.
Das muss ich dir aber sicher nicht schreiben, da du lange Kaninchen züchtest, sozusagen ein alter Hase bist und diese Erfahrung sicher auch schon gemacht hast.
Natürlich ist auch ein gutes Tier aus einer "Spitzenzucht" kein Allheilmittel.
Wenn ich das richtig gelesen habe, züchtet deine Zuchtkollegin eine einfarbige Zwergwidderrasse, mit recht hohen Zuchtstand und ich kann mit denken, von welchem Farbschlag zu sprichst.
Dort müsste es mit den Rassemerkmalen und natürlich mit der Farbe keine Probleme geben. Bleibt noch Körperform und Fell. Ich kann dir sagen, dass ich bei meinen Zwergwiddern sehr auf das Fell achte. Ich züchte nie mit Häsinnen, welche kein gutes Fell haben und wenn mal ein Rammler ein sehr gutes hat, drücke ich beide Augen was seine anderen Merkmale angeht und setze ich doch oft ein. Trotzdem staune ich jedes Jahr, wie schlecht die Felle von so mancher Nachwuchs ist und ich würde sagen, dass unter 10% der Jungen ein gutes Fall haben.
Damit will ich sagen, dass bei manchen Farbschlägen sehr gutes Fell x sehr gutes Fell oft miserables Fell ergibt und die Verbesserung damit sehr schleppend voran geht.
Ich denke bei eurem Farbschlag müsste es in einer normalen Zucht (auch mit Schwächen, vielleicht im Fell oder Körperform) möglich sein die besten Tiere des Jahres mit einem Ergebnis um die 96 Punkte auszustellen. Mit kleinen Schwankungen, mal mit einem Punkt weniger oder nen halben oder ganzen mehr.
Ist deine Zuchtfreundin damit nicht zufrieden?
Ich bin einfach der Meinung, dass man nicht gleich die Zucht aufgeben muss, weil man kein Tier von einem Spitzenzüchter bekommt und man deshalb nicht mehr ans Gute im Menschen glaubt. In der Zucht geht es oft auf und ab.
Ulm steht vor der Tür und ich bin mir sicher, dass auch für euch das eine oder andere Tier dort zu finden ist, was euch voranbringt.
Ruma, tut mir leid, aber wenn ich das mit dem Selbstkostenpreis höre. Ich habe schon Tiere verschenkt um jemanden einen Gefallen zu tun. Das war meine Entscheidung.
Aber wenn jemand bei mir einen Zwergwidder im Stall haben möchte und ich 30 Euro verlange und der dann anfängt zu feilschen, dann muss er sich nicht wundern wenn er das letzte mal ein Tier von mir bekommt. Meine Meinung.
Wie oft kommt es auch vor, dass Väter für das 4jährige Töchterchen sehr gute Tiere für einen Apfel und ein Ei von mir bekommen haben und 2 Jahre später keiner mehr im Verein ist, weder Vater noch Nachwuchs. Anfangs sind alle Feuer und Flamme, erstellen HP (die nachher nie aktualisiert werden) und bei dem ersten kleinen Rückschlag wird gleich die Flinte ins Korn geworfen.
Schuld daran, haben dann angeblich wieder die anderen.
Gruß,
Patrick