Hallo,
Enn es um Fütterung geht habe ich oft
den Eindruck es geht um das Beseitigen des Gefühls der Leere in der
Magengegend und die wichtigsten Inhaltstoffe sind Vitamine und
Mineralien gefolgt von Vielfalt. Doch schauen wir uns den Bedarf nach
Größenordnung an , dann geht es zuerst einmal darum dem Körper
Energie und Eiweiß zuzuführen, mit der Besonderheit, das
Wiederkäuer einen Teil ihres Energiebedarfs aus dem Aufschluss von
Rohfaser beziehen und ihr Verdauungsapparat auch darauf ausgelegt
ist. Wenn ich ein Tier „natürlich“ mit möglichst geringer
Zugabe von Energie-(Getreide) und Eiweißkonzentraten (Soja) füttern
will, dann muss ich hochwertiges Grundfutter anbieten können. Dies
ist um so wichtiger, je größer die gezüchtete Rasse ist.
Machen wir doch mal einen Ausflug in
die Milchwirtschaft. Die Milchbauern kämpfen seit Jahren mit
ruinösen Milchpreisen bei hohen Kraftfutterpreisen. Was ergibt sich
daraus für eine Strategie? Mehr Milch aus dem Grundfutter!
Aber wie erreicht man das? Der erste Schritt ist, Futterpflanzen
anzubauen die von Natur aus reich an Eiweiß und Energie sind, bei
gleichzeitig hohem Ertrag und einfachem Anbau. Der zweite Schritt ist
die Schmackhaftigkeit. Werden die hochwertigen Futterpflanzen auch
noch gerne gefressen wird mehr Nahrung und somit mehr Nährstoffe
aufgenommen. Der dritte Schritt ist die Konservierung. Da bei
jeglicher Konservierung Inhaltstoffe verloren gehen ist es wichtig
diese zu optimieren in Punkto Zeitpunt, Arbeitsablauf und Präzision.
Da hat Peter Recht: Frischfutter ist gehaltvoller als konserviertes
Futter (immer bezogen auf die Trockenmasse, Wasser ist ja schließlich
kalorienarm).
Schaut man sich als Spezialfall die
Milchwirtschaft im Hochschwarzwald an, so fällt auf , dass dort
nicht Hochleistungskühe gehalten werden, sondern die kleineren und
genügsameren Vorder- und Hinterwälderkühe die mit dem dort
wachsenden kargeren Futter besser zurecht kommen.
Will man auf „Ergänzungsfutter“
verzichten, so drängt sich einem die Zucht kleinerer Rassen auf ,
die mit der weniger gehaltvollen Nahrung trotzdem keine Hungerhaken
sein müssen.
Was das Thema genveränderte Pflanzen
angeht sei anzumerken, dass in Deutschland momentan kein
genverändertes Getreide, Mais Raps oder Soja angebaut wird. Auch
handelt die ZG-RAiffeisen, die in meiner Region ( und auch der von
PeterW) marktaktiv ist, nur mit gentechnikfeiem Soja und daraus
hergestellten Futtermitteln. Ebenso gibt es im süddeutschen Raum
Soja aus heimischem Anbau, sogar in bio.
Also schaut doch mal was andere
Bereiche der Landwirtschaft so füttern, schließlich sind Kaninchen
immer noch Nutztiere und somit ein Teil der Landwirtschaft.
Gruß Klemens